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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1870
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1870
- Sprache
- Deutsch
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1310 Amtlicher Theil. 86, 16. April. fasscr derselben sprach sich nicht allein anerkennend über die Anlage der Bibliothek nnd über den Katalog, nach Inhalt nnd Ausstattung, aus, sondern stellte hierin dem englischen Buchhandel den Börsen- vercin geradezu als Muster hin, wie er seine Angelegenheiten pflegen solle — Etwaige besondere Winke, welche von mehreren Seiten gegeben worden, sind bestens registrirt nnd nach Möglichkeit berück sichtigt worden. Die Bibliothek, welche sich bei Ausgabe des Katalogs noch in ungeordnetem Zustande befand, ist seht geordnet nnd definitiv ausgestellt. Die damals noch ungebundenen Werke sind, soweit nöthig, eingebunden worden. Ich benutze diese Gelegenheit, um Herrn Buchbindcrmcistcr Crusius hier, dem die Herstellung der Ein bände übertragen war, für die sorgfältige Ausführung dieses Auftrags volle Anerkennung ansznsprcchcn. Die von ihm gelieferten Einbände zeigen ebcnsowohlDauerhaftigkcit und Zweckmäßigkeit, als Geschmack. — Nun sind aber die Schränke gefüllt, so zwar, daß ich schon zu dem höchst mißlichen Anskunftsmittcl habe greifen müssen, die Bücher in mehr fachen Reihen hinter einander aufznstellen. Daß dies die Benutzung bedeutend erschwert und den hübschen Eindruck, den die Bibliothek sonst macht, verdirbt, bedarf kaum der Erwähnung. Ucberhaupt haben sich leider die schon früher von Herrn Kirchhofs hinsichtlich der Localität für die Bibliothek ausgesprochenen Befürchtungen nur zu sehr bestätigt. Es fehlt an Raum zur Aufstellung der Bücher und zur Vornahme der nöthigen Arbeiten ; es gebricht an Licht in dem Grade, daß bei nur einigermaßen bedecktem Himmel ohne künstliche Beleuchtung in den Schränken nichts zu erkennen ist; das Local selbst kann nicht geheizt werden, so daß ohne Mitbenutzung des darunter befindlichen Schulzimmcrs in der kälteren Jahreszeit alle Thätigkcit eingestellt werden müßte; es mangelt endlich an der Sicherheit, jederzeit in die Bibliothek gelangen zu können, selbst an der Füglichkeit der unbedingten jedesmaligen Abhaltung der vorgeschriebencn Bibliothekstunden, da der Zugang zu dem Bibliothcklocale und die Möglichkeit der Benutzung desselben davon abhängig ist, ob nicht der große Börsensaal gerade einem andern Zwecke zu dienen hat. Ich weiß recht wohl, daß es jetzt nicht möglich ist, der Bibliothek einen passendcrn Ort im Börsengebäude (und hier ist doch ihr naturgemäßer Platz) anznweiscn; aber den Wunsch kann ich nicht unterdrücken, daß es in nicht zu ferner Zeit gelingen möge, eine der schönen und werthvvllen Bibliothek würdigere, Wenn auch nur bescheidenen Ansprüchen gerecht werdende Localität herznstcllcn, welche zugleich für sich abgeschlossen ist. Eine Benutzung der Bibliothek in dem Locale selbst würde unter diesen Umständen nicht gut möglich sein, wie auch eine solche im Laufe dieses Jahres nicht stattgefnndcn hat. Ausgelichcn wurden in 35 Posten an 18 verschiedene Entleiher 119 Nummern. Es ist dies allerdings eine numerisch geringe Anzahl; doch ist hierauf ein zu großes Gewicht nicht zu legen. Die Bibliothek hat ihrer Bestimmung nach weniger durch eine so zu sagen sporadische Benutzung zu dienen, als dadurch, daß sie, wenn auch der Natur der Sache nach in selteneren Fällen, die Hilfsmittel zur Schaffung von Werken über den Buch handel nnd Einschlagendes darbietet, und dies ist, wie ich weiß, in mehreren Fällen geschehen; das von ihr gelieferte Material an Quellenschriften hat die Herstellung mehrerer Pnblicationcn nicht unbedeutend gefördert. Von diesem Gesichtspunkte aus wird auch fernerhin die Benutzung der Bibliothek und der Grad, in welchem sie ihre Bestimmung erfüllt, zu beurthcilen sein. Die Vermehrung der Bibliothek ist in erfreulicher Weise fort geschritten. Wie bedeutend dieselbe gewesen ist, zeigt der Umstand, daß, während der Hanptkatalog ungefähr 1700 selbständige Titel enthält, der jetzt unter der Presse befindliche Nachtrag deren circa 1000 bietet. Ein Hauptaugenmerk ist auf Ausfüllung der fühlbar sten Lücken gerichtet gewesen, soweit solche zu ermöglichen war. Nur hat sich hierbei wieder gezeigt, wie schnell manche Erscheinungen der betreffenden Literatur ans dem eigentlichen buchhändlerischen Verkehr verschwinden nnd wie schwer es dann ist, solche Sachen im gewünsch ten Falle zu erlangen. — Zu verdanken ist diese schöne Vermehrung zunächst der Liberalität, mit welcher der verehrliche Börsenvorstand die erforderlichen Mittel zur Verfügung stellte, dann die Freigebig keit einer nicht unbedeutenden Anzahl von Buchhandlungen und andern Angehörigen und Gönnern des Buchhandels. Ich erfülle eine angenehme Pflicht, indem ich im Anschluß an diesen Bericht die Liste der Geschenkgeber veröffentliche, welche zugleich als Empfangs bestätigung für diejenigen Fälle angesehen werden wolle, wo eine sülche nicht schon speciell ertheilt wurde. Was die französische Lite ratur betrifft, so habe ich mit besonderem Danke zu erwähnen, daß Herr Louis Mohr in Straßburg, dessen freundliche Bemühungen schon Herrn Kirchhofs mehrmals Gelegenheit gegeben haben ihrer rühmend zu gedenken, auch jetzt fortgefahrcn hat, sich in bisheriger Weise um die Bibliothek verdient zu machen. Durch Benutzung seiner ausgebreiteten Verbindungen hat er uns besonders auch wieder manche jener Publicalionen zugcführt, welche als Privat- drncke von kleinster Auflage gar nicht in den Handel kommen nnd auf gewöhnlichem Wege durchaus nicht zu erlangen sind. Wenn es möglich wäre, gleiche Verbindungen auch in andern Ländern anzu knüpfen, so würde der hierdurch der Bibliothek erwachsende Gewinn nicht genug zu schätzen sein. Ich freue mich berichten zu können, daß mir Herr Mohr auch seine fernere gütige Wirksamkeit im Interesse der Bibliothek zu gesichert hat. So gestatten einige andere bereits in Aussicht gestellte wcrthvolle Beiträge und das Interesse, welches sich schon bisher von so vielen Seiten und in so erfreulicher Weise gezeigt hat, die Aus sicht auf günstige Fortbildung der Bibliothek. Möchte nur die ses Interesse ein immer vielseitigeres werden und die Ueberzeugnng in immer weitere Kreise dringen, wie nur durch die gegebenenfalls cintretende Mitwirkung der Einzelnen das der Bibliothek gesteckte Ziel zu erreichen ist. Deshalb hätte ich auch den von mir bei Aus gabe des Katalogs ausgesprochenen Wünschen eine viel allgemeinere Berücksichtigung gewünscht, als sie gefunden haben. Ich bitte wie derholt besonders die älteren Firmen und die Antiguariatshandlnn- gcn, bei Vorkommen älterer, ihnen selbst werthloser Piöcen, mögen solche sich in alten Geschäftspapicren finden oder in neuen Erwer bungen mit enthalten sein, sich die Vermehrung der Bibliothek angelegen sein zu lassen. Durch systematische und möglichst voll ständige Ansammlung auch kleiner und an sich nicht bedeutender Pitzccn ist ein unschätzbares Material hauptsächlich für die Entwi- ckelungsgeschichte des Buchhandels zu schaffen, welches, nicht an einem bestimmten Orte sicher aufbewahrt, früher oder später seinen sichern Untergang finden würde. Leipzig, 5. April 1870. Der Bibliothekar des Börsenvereins. F. Herm. Meyer. Geschenke sind der Bibliothek von Abschluß des Haupt katalogs bis zum 31. März d. I. zugegangen von den Herren, resp. Firmen: G. P. Adcrholz' Buchh. (G. Porsch) in Breslau (2). *) Literarisch-artistische Anstalt der I. G. Cotta'schen Buchst, in München. Arnoldische Buchh. in Leipzig. Kart Aue in Stuttgart. V E. Baldamus in Reudnitz (2). Jos. Baer in Frankfurt a/M. R. Bauer's Verlagsbnchh. in Leobschütz. Bauer L Raspe (L. Korn) in Nürnberg. Die eingeklannncrten Zahlen bezeichnen die Anzahl der der Biblio thek gemachten Zuwendungen; einzelne Beiträge sind unbczeichnet.
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