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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1870-08-08
- Erscheinungsdatum
- 08.08.1870
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- Deutsch
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2586 Nichtamtlicher Theil. 179, 8. August. sehen war, die früher dort gehabten Verbindungen des älteren Ge schäftes zu. Bei der nach einer Reihe von Jahren stattfindcnden Trennung beider Associös entstehen zwischen ihnen Meinungsverschiedenheiten darüber, ob: 1) das neubegründete Geschäft, welches inzwischen eine recht an sehnliche Ausdehnung gewonnen hat, als ein integrirender Theil des älteren, oder als ein neu hinzugekommener, für sich abzuschätzender Factor zu betrachten; und 2) inwieweit der Werth desselben — der reale wie der imaginäre — dem, vor dessen Begründung in das Geschäft getretenen Socius zu gute zu rechnen sei, sowie: welche Rolle dabei;die genannten früheren Verbindungen der älteren Buchhandlung spielen. Meinungsäußerungen hierüber von competenter Seite in den Spalten dieses Blattes würden mit Dank cntgegengenommen werden. Miscellen. Aus dem oest erreichischen Sortimentsbuchhandel. — Auf die vielen dirccten Anfragen wegen Baar-Fortsetzungen von Seite der Herren Verleger außerhalb Oesterreichs glauben wir, daß von den ocsterreichischcn Sortimentern die wenigsten in der Lage sein dürften, heute schon bestimmen zu können, wer von ihren Ab nehmern die Fortsetzungen zu dem viel höheren Cours acceptiren und zahlen wird, und wer nicht, indem sich jetzt beinahe alles nur auf die Tagcsliteratur verlegt. Es dürfte daher vorläufig wohl am besten sein, derartige Fortsetzungen, mindestens so lange der Cours so hoch steht, ausnahmsweise in Rechnung zu senden, und die wei teren Hefte, so lange dieser traurige Zustand anhält, möglichst wenig rasch zu bringen. Sobald der Cours sich nur annähernd dem frühe ren vor Ausbruch der Katastrophe bessert, wird jeder Sortimenter die s. Zt. in Rechnung erhaltenen Fortsetzungen gewiß sogleich und ohne weitere Aufforderung bezahlen. — Namentlich Colportage- Handlungen können z. B. heute nicht Hunderte von Exemplaren der erschienenen einzelnen Hefte baar beziehen, um in einiger Zeit die bittere Erfahrung zu machen, daß die Kolporteure die größte Anzahl der Hefte nicht an Mann brachten. Mit der etwa ver sprochenen bereitwilligen Zurücknahme liegcngebliebcner Hefte dürfte den oesterreichischen Sortimentern wegen der unberechenbaren Schwankungen der Coursc wenig gedient sein, weil cs nicht con- vcniren kann, heute z. B. zum Cours von über 200 einzulösen, und nachher die Remittcuden vielleicht weit unter 200 abgeben zu müssen. Der Sortimenter kann doch nicht alles Risico allein über nehmen! Wien, Ende Juli 1870. F. K. Hr. Commerzienrath Otto Janke in Berlin hat an die Lazarcthvorstände folgenden Aufruf gerichtet: „Der Unterzeichnete hat zunächst und vorläufig 12,000 Bände seines reichhaltigen Ver lags zu einem Geschenk für die Lazarethe bestimmt, da erfahrungs- mäßig die Verwundeten in den Lazarethcn, namentlich die Recon- valesccntcn, den Mangel einer unterhaltendenLectüre schwer empfin den. Manche Leidensstundc verkürzt ein gutes Buch, und wie gün stig die Lectüre auf das allgemeine Befinden wirkt, ist Niemand ein Gehcimniß. Ich ersuche deshalb die verehrlichcn Lazarethverstände, von mir direct diejenige Anzahl von Büchern zu verlangen, welche sie zur Unterhaltung ihrer Pfleglinge für nöthig halten, und mir zu gleich den Weg anzugcben, auf welchem ich ihnen die Bücher über senden soll. Sollten die ersten 12,000 Bände nicht ausreichen, so werden mehr Nachfolgen; wir können nicht genug thun für die Brü der, die ihr Leben darangesetzt und ihr Blut gegeben haben für uns! Hoch der König und hoch das deutsche Vaterland!" Hr. Prof. Or. H. v. Luschka in Tübingen hat als Auszeich nung für seine literarischen Leistungen auf dem Gebiete der topo graphischen Anatomie von der französischen Akademie der Wissen schaften zu Paris den Montyon-Preis im Betrage von 2000 Fr. erhalten. Aus Washington vom 6. Juli schreibt man der Allgemeinen Zeitung: „Als vor einigen Tagen der Tarif auf fremde Bücher im Kongreß berathen wurde, gelang cs den Anstrengungen des Senators Schurz, wenigstens einige ungünstige Bestimmungen des neuen Entwurfs fern zu halten und andere günstige festgestellt zu sehen. So werden z. B. Bücher über 20 Jahre alt in Zukunft frei eingehen dürfen. Bei dieser Gelegenheit sprach Senator Sum- ner einige schöne und wahre Worte zu Gunsten einer liberalen Auf nahme der ausländischen, vor allem der deutschen Literatur." Personalnachrichten. Leipzig, 4. Aug. Gestern hatte ein hochgeschätzter Bürger unserer Stadt, Herr Ernst Keil, die Freude, sein 25jähriges Ge schäfts-Jubiläum zu begehen und bei dieser Gelegenheit die Theil- nahmsbezeugungen derjenigen seiner Freunde, die Kenntniß von der Bedeutung dieses Tages erlangt hatten, entgegenzunehmen. Das Gcschäftspersonal brachte dem verehrten Chef mit herzlichen Glück wünschen ein Album, gefüllt mit den Bildnissen der Geschäfts-An gehörigen, sowie einen prächtigen silbernen Pokal dar, welcher auf seinen drei Schildern die Titelvignette der Gartenlaube, das jetzige Keil'sche Haus und das Hoffmann'sche Haus in Weimar, wo Herr Keil den Buchhandel erlernte, nebst andern sinnigen Beziehungen darstellt; ein „Leuchthurm" krönt den Deckel des Pokals. Ein zweiter höchst kostbarer Pokal von ganz prächtiger Arbeit war der Repräsentant des Druckers der Gartenlaube, des Hrn. Aler. Wiede, dessen Personal durch eine große farbige Votivtafcl, welche in schö nen Ornamenten die Titel der in jener Officin gedruckten Keil'schen Verlagswerke enthält, des Tages in trefflicher Weise gedacht hatte. Unter den vielen schönen anderweitigen Gaben, die einen großen Tisch füllten, sei noch eines echten Kunstwerkes gedacht, das aus den kunstgeübten Händen des Galvanoplastikers Hrn. Carl Klo- berg hervorgegangen ist und in überaus sinniger Weise die Theil- nahme des genannten Darbringers ausdrückt. Es ist eine etwa 10 Zoll hohe Gartenlaube, massiv aus Kupfer gearbeitet und von stählernen Epheublättern reizend umrankt; jedes dieser 500 Blätter ist besonders gearbeitet und das Ganze trägt den Charakter eines aus freier Erfindung hervorgegangenen Kunstwerkes von hoher technischer Vollendung. Ueber der Thür der Laube aber liest man: Stehe noch lange, o Bau! dein Gründer zur innigen Freude, Segenbringcnd den Seinen, und Vielen zur Rast nach der Arbeit! Der Künstler und Spender hat dieser schönen Gabe eine poe tische Erläuterung beigefügt, die in drastischer Form die technische Herstellung derselben erläutert und den Wünschen des Gebers zum Ausdruck dient. — Wir sind gewiß, daß in diese Wünsche die große Zahl der in aller Welt zerstreut lebenden Freunde des Herrn Keil vorr .Herzen mit einstimmen werden, sobald sie Kenntniß von diesem, seinem Ehrentage erhalten. (Leipz. Nachrichten.)
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