Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19170801
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191708012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19170801
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1917
- Monat1917-08
- Tag1917-08-01
- Monat1917-08
- Jahr1917
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. ^ 177, 1. August 1917. sephson, Gcneralsuperintcndent 1). Kaftan und neuerdings der geist volle Anonymus Meister Guntrain von Augsburg. Das Gebiet der Belletristik wurde weiter gepflegt durch Herausgabe von Werken des Heidedichters Wilhelm Jastram, von Eilhard Erich Pauls, B. Mer- cator, Helene Dalmer u. a. Die Jahrhundertfeier der Befreiungs kriege gab dem Berlage Anlaß, auch das geschichtlich-vaterlän dische Gebiet mit Erfolg zu betreten. Weichin bekannt geworden ist die 20bändige Sammlung Lebens- und Zeitbilder ans den Befreiungs kriegen unter dem Titel: »Als Deutschland erwachte«, der sich noch viele ähnliche Schriften anschlosscn. Gleich nach Ausbruch des Welt kriegs stellte sich der Schloeßmannsche Verlag auch iu deu Dienst der Verbreitung christlich-vaterländischer Schriften für die Front und die Heimat. Weite Verbreit,mg fanden namentlich die Feldpredigten des bekannten Volksschriftstellers Oskar Brüssau, die »Tagebuchblätter eines Daheimgcbliebenen von L. Jaeobskötter« u. a. Dieser kurze Überblick über die Tätigkeit des Schloeßmannscheu Perlages kann nicht abgeschlossen werden ohne die Nennung des Namens Rudolf Schäfer, den man wohl den Ludwig Richter unseres Jahrhunderts genannt hat. Die grundlegenden Werke dieses gemütvollen Illustrators und Ma lers sind im Verlage der Jubelfirma erschienen und haben ihn, Ein gang in zahlreiche deutsch-evangelische Häuser verschafft, in denen er geliebt und verehrt wird. Am 1. Juli 1913 verlegte Herr Gustav Fick den Hanptteil seines Verlages nach Leipzig, um gleichzeitig als Teilhaber in die Firma seines verstorbenen Freundes H. G. Wallmann einzutreten: in Ham burg verblieb nur eine Zweigniederlassung. Durch 50 Jahre ist der Verlag Schloeßmann in gleicher Richtung geführt worden, gewandt hat er sich den Zcitströmungen anzupassen verstanden. Mögen ihm noch reiche Erfolge blühen, wenn erst ein mal die Glocken den Frieden einläuten! DaS 25jährige Jubiläum begehen am 1. August die Firmen Paul Fiebig in D a n z t g - L a n g f u h r, die sich als Spezialität Schachliteratur und Schulbücher erwählt hat, die Buch-, Kunst- und Mu sikalienhandlung I. G. K r ü g e r in Dorpat, deren Inhaberin jetzt Frau M. Krüger ist, ferner M. Pallas in Alfeld (Leine), die 1900 in den Besitz des Herrn Franz Pallas übergegangen ist, und die Buch handlung Erich Wendebourg in Hannover, die gegenwärtig im Besitz von Frau Elisabeth Wendebourg geb. Walz ist. Die Jahresversammlung der Gesellschaft Deutscher Nervenärzte wird an, 28. und 29. September in B o n n abgehaltcn. Auf der Tages ordnung stehen: Symptomatologie und Therapie der peripherischen Lähmungen auf Grund der Kriegsbeobachtungen. Berichterstatter: Edinger-Frankfurt für den allgemeinen Teil, Spielmeyer-München für pathologische Anatomie und Symptomatologie, Foester-Breslau für die Therapie. Ferner: Die durch die Kriegsverletzungen bedingten Veränderungen des optischen Zentralapparates. Berichterstatter: Sacnger-Hamburg. Eine neue deutsche Briefmarke. — Die Briefmarken zu 7)4 und zu 15 Pfg., die seit dem 1. August vorigen Jahres im Verkehr sich be finden, sind bekanntlich hellgelb und hellbraun. In den Kreisen des Handels wurde darüber geklagt, das; die beiden Briefmarken sich in ihrer Farbe allzu wenig unterscheiden und deshalb leicht verwechselt werden. Besonders scheint dies bei künstlichem Licht der Fall zu sein. Dem Wunsche nach einer besseren Unterscheidung der Werte ist jetzt entsprochen worden. Es ist eine Briefmarke zu 15 Pfg. in einer an deren Farbe zur Ausgabe gekommen, die sich völlig von allen anderen Werten unterscheidet. Die Marke ist dunkclviolett, nahezu schwarz. Die Zeichnung der Marke ist dieselbe wie bisher. Sie unterscheidet sich wie die zu 2)4 und 7)4 Pfg. von den Briefmarken der älteren Ausgabe dadurch, das; der Hintergrund, auf dem der Germaniakopf steht, nicht schraffiert ist, sondern weiß. Die Verfilmung von Werken der Literatur. Man mag über den Film denken, wie man will, es wird zugestanden werden, daß selbst die technischen Fortschritte iu den letzten Jahren, die innere Ver tiefung des Filmstückes und die überraschend gesteigerte Produktion in der Kinobranche den Film auf dem Gebiete der Verfilmung von Literaturwerken, die' jetzt in Mode ist, noch nicht auf eine höhere Stufe seiner Darbietungen gebracht haben als ehedem. Das liegt in der Hauptsache daran, daß Raum und Ton beim Kinematographcn fehlen, und daß die Flächenwirkung durch alle möglichen Dinge erhöht werden muß, wodurch im besten Falle als Ergebnis eine lächerliche Karikatur erzielt wird. Ein denkender Filmregissenr wird bei der Verfilmung gewiß da- Bestreben haben, sich möglichst eng an den Roman zu halten, der seinem Werke zugrunde liegt. Sein Bestreben wird aber daran scheitern, daß der Film eben nur eine Wiedergabe deS Lebens sein kann, feinere Seelcnschwingungcn zu schildern, ist ihm nicht gegeben, ebenso wie er auch das Technische nicht voll zum Ausdruck bringen kann. Er ist also zu Freiheiten gezwungen, muß vom Inhalt des Romans nach der einen oder anderen Seite abweichen, wodurch Rechtsfragen entstehe», die in den bestehenden Urheberrechtsgesetzen nicht vorgesehen sind und des halb nur von Fall zu Fall und unter Anhörung von Sachverständigen entschieden werden können. Ein interessantes Urteil ist jüngst von «nnem französischen Ge richtshof gefällt worden. Die Nichte und Erbin Flauberts, Frau Caro line Franklin-Crout, verkaufte einer französischen Filmfabrik das Recht, den bekannten Roman Flauberts »Salambo« zu verfilmen. Sie hat nun, den L. N. N. zufolge, einen Prozeß gegen die Fabrik ange strengt, da sich herausstellte, daß diese wesentliche Stellen des Romans willkürlich geändert hatte, der Film also »nr in losem Zusammenhang mit dem Roman stand. Das Gericht gab der .Klage statt, erklärte, daß bei einer Verfilmung von Romanen wesentliche Züge des Werkes nicht ohne besondere Erlaubnis verändert werden dürften, und bestimmte im Urteil die Beschlagnahme des gesamten Filmmaterials. Ähnliche Urteile sind von unserem Reichsgericht ergangen. Diese Rechtsfrage ist für unsere schreibenden Künstler von Wert, und sie wer den gut tun, um unausbleibliche Differenzen mit der Filmfabrik zu vermeiden, in ihren Abschlüssen zum Ausdruck zu bringen, wie die Verfilmung zu geschehen hat und wie weit der Regisseur sich Abweichun gen, Streichungen, Hinzufügnngen n. dgl. erlauben darf. Walter Thielemann. Personalnachrichteu. Jubiläum. — Am 1. August sind 25 Jahre verflossen, seit Herr Gustav Axmann in die Firma F. Äruckmann A.-G. in München eingetreten ist, in der er jetzt den Posten eines Direktors der graphi schen Anstalten bekleidet. Herr Direktor Axmann gehört zu den stän digen Besuchern der Ostermesse und erfreut sich eines großen Be kannten- und Freundeskreises. , Auszeichnungen. — Herrn Kommerzialrat Wilhelm Müller, Inhaber der Firma R. Lechner, k. u. k. Hof- u. Univ.-Buchhandlung in Wien, ist vom Kaiser von Österreich das Komturkreuz des Franz Joscfs-OrdenS, dem Prokuristen der Firma Emil Czerny das goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen morden. Dem Inhaber der Wilh. Hoffmannschen Buch- u. Kunsthandlung in Weimar Herrn K uno Graes wurde vom Großherzog von Sachsen- Weimar das Prädikat Großherzogl. Sächsischer Hofbuchhändler ver liehen. Karl Jentsch f. — Der bekannte Sozialpolitiker und Schriftsteller Dr. Karl Jentsch ist im Alter von 84 Jahren in Neiße gestorben. Jentsch war in früheren Jahren altkatholischer Priester. Er ist später vor allem als Mitarbeiter der »Zukunft« und der »Grenzboten« be kannt geworden. Eine stattliche Reihe Bücher hat ihn auch über das Tagesinteresse hinaus bekannt gemacht. Insbesondere seien genannt: »Drei Spaziergänge eines Laien ins klassische Altertum« (1900), »Geschichtsphilosophische Gedanken« (2. Ausl. 1903), »Grundbegriffe und Grundsätze der Volkswirtschaft« (3. Ausg. 1912), »Wandlungen sAutvbiographie) (2 Bde. 1896 u. 1905) und »Christentum und Kirche in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft« (1909). Theodor Kocher f. - In Bern ist Prof. Di-. Theodor Kocher, der berühmte Chirurg, Träger des medizinischen Nobelpreises von 1909, kurz vor Vollendung des 76. Lebensjahres gestorben. Außer einer Reihe Einzeluntersuchungen über Kropfoperationen, Nnterleibsbriiche, Ent zündung des Knochenmarks, Schnßverlctznngen nsw. veröffentlichte er eine »Chirurgische Operationslehre«, die in alle Kultursprachen über setzt worden ist. Peter Rosegger und Wilhelm Kienzl Ehrendoktoren der Rechte. Wie aus Graz berichtet wird, hat der Beschluß der rechts- und staats- wissenschaftlichcn Fakultät der Grazer Universität ans Verleihung des Ehrcndoktorats der Rechte an Peter Rosegger und Wilhelm Kienzl die kaiserliche Genehmigung erhalten und somit die Fakultät die Freude, die beiden Männer nunmehr in gewissem Sinne zu den ihrigen zu zählen. Die Diplome werden dieser Tage überreicht werden. Durch persönlich gehaltene Stellen unterscheiden sie sich im Text von dein üblichen Wortlaut. Verantwortlicher Redakteur: Emil Tbomas. — Berlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhau». Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 28 sBuchhändlerhauSj. 924
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder