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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1870
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1870
- Sprache
- Deutsch
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Vorschlag: alle Bücher, welche Jemand zu seinem eigenen Gebrauch importirt, frei eingehcn zu lassen, ebenso alle antiquarischen Bücher in jedem Fall. Die praktische Bedeutung der Maßregel ist vielleicht nicht sehr hoch anzuschlagen, aber sie stammt aus einem liberalen Geist, der vielleicht über kurz uns ganz freie Büchercinfuhr bringt." Erwiderung. — Auf die Angriffe in Nr. 129 und 150 des Börsenblattes (letztereNummer wird mir soeben hierher nachgc- sandt) erwidere ich Folgendes: 1. Es ist unrichtig, um nicht einen stärkern Ausdruck zu ge brauchen, daß Köln und die nächste Rhcingcgcud bereits seit Wochen mit der neuen Ausgabe von Schlosser's Weltge schichte „beltelmäßig von Kolporteuren belagert" gewesen sei, da die ganze „bcttelmäßige Belagerung" einfach daraus zurück zuführen ist, daß ein mir befreundeter Cölner Buchhandlungs- gchilfc schon vor Erscheinen der 1. Lieferung Subscribenten auf das Werk sammelte und dieselben der I. de. W. Boisse- röc'schcn Buchhandlung zur Expedition überwies. Daß übrigens auch an andern Orten manche höchst achtbare Sorti- mcutsbuchhandluug vor dem Erscheinen auf Schlosser Sub scriptionslisten circuliren ließ (und zwar, wie ich ersehen habe, mit gutem Erfolg), darf doch nicht als etwas Außergewöhn liches erscheinen, da sich dadurch nicht nur ein besonderes Interesse für das berühmte Werk, sondern auch eine energische, rege Vertricbswcise documentirt. Ein Verleger kann derartige Manipulationen nur dankbar anerkennen. 2. Weder irgend eine Sortimentsbuchhandlung, noch viel weniger ein sog. Colportagcgeschäft, hat vor dem 1. Juli ein Exemplar der neuen Ausgabe Schlosser's erhalten, da mein Kommissionär au ein und demselben Tage, nämlich am 30. Juni, sämmtliche über Leipzig gesandten Packcte beförderte und die von Ober- Hausen direct verlangten Sendungen einige Tage früher, vom 24. Juni ab — je nach der betreffenden Entfernung — direct versandt sind. Es ist also eine weitere Erfindung des mir frei lich wohlbekannten Hrn. Korrespondenten, und zugleich eine Unmöglichkeit, daß irgend eine Handlung, noch viel weniger ein Kolporteur bereits vor 4 Wochen in Besitz der 1. Lieferung gewesen sei. 3. Grundsätzlich arbeite ich bereits seit mehreren Jahren niemals direct mir Kolporteuren; das Unheil, welches dieselben leider hin und wieder anrichtcn, also auch die „bcttelmäßige Belagerung", fällt demnach nicht mir, sondern den resp. Sortimentsbuchhand- luugeu zur Last, welche Kolporteure beschäftigen. 4. Daß, wie der Hr. Korrespondent behauptet, „von der neuen Ausgabe Schlosser's bereits 6, sage sechs Auflagen der ersten Lieferung ganz hinter dem Rücken des Buchhandels gedruckt und ausgcgebcu wurden", ist ebenso wenig richtig, wie die sonstigen Auslassungen desselben, und aus dein aä 2. ange gebenen Grunde einfach unmöglich. Thatsache ist, daß die 1. Lieferung in 10 Auflagen n 5000 Erempl., also im Ganzen in 50,000 Erempl. gedruckt und auf einmal versandt ist und daß je 5000 Erempl. als eine Auflage bezeichnet sind. Ich gebe zu, daß es richtiger gewesen wäre, anstatt „unveränderte Auflage": „unveränderter Abdruck" zu sagen; genau ge nommen kommt es hier aber auf eins hinaus. Mit welchem Rechte hiernach der Hr. Korrespondent sagen kann, noch nie habe ein Verleger gewagt, den gesummten Sortimentsbuchhandel so schmählich zu tractiren", — darf ich getrost dem Urthcil aller Herren Kollegen überlassen; auch werden die Motive, welche den Hrn. Korrespondenten veranlaßten, seine Feder in Gift und Galle zu tauchen, nunmehr ersichtlich sein. Dem Hrn. Korrespondenten gebe ich noch den guten Rath, sich künftig gefäl ligst vorher nach den thatsächlichen Verhältnissen zu erkundigen und überhaupt sich besser zu informiren, bevor er unrichtige, resp. unwahre Artikel in die Welt setzt. Auf fernere anonyme Angriffe und Jnvectiven zu antworten halte ich unter meiner Würde; hat der Korrespondent nicht den Muth, seine böswilligen Pamphlete mit seinem Namen zu unterzeichnen, so wird Niemand mir verargen, wenn ich dieselben iguorire. Ich bin mir nicht bewußt, in irgend einer Weise den geehrten Sorti mentsbuchhandel benachteiligt oder verletzt zu haben, wohl aber eifrig bemüht gewesen, bei der erfolgten ziemlich complicirten Ver sendung der 1. Lieferung Schlosser's jedem der Herren Kollegen ge recht zu werden. Und das wird auch ferner mein Bestreben sein. Seebad Norderney, 6. Juli 1870. Ad. Spaarmaun aus Oberhausen. lieber die Gedächtnißschrift von Ernst Siegfried Mittler, welche bekanntlich die Verlagshandlung von E. S. Mittler L Sohn den Freunden des Verewigten gratis zur Verfügung gestellt hat, äußert sich das „Magazin für die Literatur des Auslandes" folgen dermaßen: „Von Ernst Siegfried Mittler ist ein Lebensbild aus der Feder des Geuerallieutenants Frhn. v. Troschke erschienen, das mit mehreren Zeitschriften des Mittler'schen Verlages als Gra tisbeilage ausgegebcn wurde, von dem jedoch zu wünschen ist, daß es auch einem größeren Kreise zugänglich gemacht werde, da es mehr als ein bloßerNckrolog ist und entschiedenen culturhistorischenWerth hat. Es ist darin das Bild des genannten Ehrenmannes, zum Theil nach den Aufzeichnungen gegeben, die er selbst in einem Tagebuche gemacht, das au ein Stammbuch auknüpfte, welches ein Urgroßvater der Familie, der Ap othcker Daniel Mittler in Lindau am Bodensee zu Anfang des 1 7. Jahrhunderts begonnen hatte. Ein Enkel Da- uiel's hatte sich als Goldschmied in Halle niedergelassen, wo er zu gleich das Rentamt eines Bornmeistcrs der Halloren bekleidete und Wo Ernst Siegfried Mittler im Jahre 1785 geboren wurde. Es ist ein Stück deutschen Volkslebens, das Hr. v. Troschke aus diesen älteren und späteren Aufzeichnungen sehr geschickt zusammengestellt hat. Im Jahre >816 ctablirtc sich Mittler, dessen älterer Bruder Johann Georg Besitzer einer noch jetzt in Leipzig bestehenden Buch handlung war, in Berlin. Er hatte das Glück, hier in dem dama ligen Hauptmann vom Geueralstab, C. v. Decker, einen hochgebil deten literarischen Freund zu finden, mit dessen Hilfe er das Militär- Wochenblatt und einen hauptsächlich militärischen Werken gewidmeten Verlag begründete, der bald die neue Buchhandlung, deren letzter Katalog nahe an sechshundert Nummern militärischer Werke um faßt, in großen Flor brachte, so daß sie in dieser Spccialität als die erste in Deutschland bezeichnet werden darf, während aber auch an dere Gebiete der Literatur reich von ihr cultivirt sind. Ein Enkel des Verstorbenen, vr. Theodor Töchc, Verfasser der in die Münche ner akademische Ausgabe der deutschen Kaisergcschichten aufgenom menen Geschichte Heinrich's VI., ist jetzt der Chef und einzige Besitzer der Verlagsbuchhandlung E. S. Mittler L Sohn." Hr. Ad. Büchting in Nordhauseu ist gegenwärtig mit der Bearbeitung des IV. Bandes von „Hinrichs' fünfjährigem Bücher- Catalog", sowie des III. Bandes seines „Repertoriums über die nach den halbjährlichen Verzeichnissen der Hinrichs'schen Buchhand lung in Leipzig erschienenen Bücher, Landkarten rc." beschäftigt. Personalnachrichten. Herr A. W. Kafemann in Danzig hat von der Commission der gegenwärtig zu Rom stattfindenden Ausstellung für kirchliche Kunstgegenstände für das in seinem Verlag erschienene Werk: „Die Schatzkammer der Marienkirche zu Danzig, beschrieben von A. Hinz, mit 200 photogr. Abbildungen von G. F. Busse", eine Preis medaille erhalten.
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