Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1870
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18700713
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187007136
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18700713
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1870
- Monat1870-07
- Tag1870-07-13
- Monat1870-07
- Jahr1870
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2352 Nichtamtlicher Theil. JL 158, 13. Juli. (838 bis 893), Dibil cl Khozai (765 bis 866), Abneth Tha'i'b, Achmed os Samad, Montenebbi (915 bis 965), Abul Taradsj, Babbagha (gestorben 1007) und andere bis zu Szafi Eddin, wel cher im 14. Jahrhundert lebte. Die arabische Poesie ist namentlich reich an Sprichwörtersammlungen, Fabeln und Gleichnissen; von Len Fabeln sind viele von Lockmann allgemein in Europa bekannt gemacht, verbreiteter aber sind jedenfalls noch die Märchen aus „Tausend und einerNacht". Das Drama sucht man beiden Arabern vergebens, dagegen besitzen sic einen Ritterroman „Antar's Leben" in 35 Thcilcn. Die umfassendste der zahlreichen arabischen Antho logien ist die von Abul Faradsj el Khojcin (897—960). Der älteste arabische Geschichtschreiber, den wir kennen, ist Abul Mundsir Hisjam cl Kelbi, ein Lehrer zu Bagdad (j-819); er hat genealogische Tafeln hintcrlassen. Abu Obcida Maamer (j- 825) verzeichnet«: die Daten der arabischen Fcldschlachtcn, und Abu Mohammed Abdalla cbn Kotcibah (828—889) schrieb sehr wich tige Abhandlungen über die alte Geschichte und über die verschiedenen Stämme. Darauf beschäftigten sich die Schriftsteller mit den Schick salen Mohammcd's und seincrNachfolger, und seit dem3.Jahrhundert nach der Hcdsjra zählte die Geschichte zu den Licblingsstudicu der arabischen Gelehrten; die Zahl der historischen Werke ist so groß, daß wir von einer Aufzählung derselben hier abschcn müssen. Auch die Erdbeschreibung hatte ihre Anhänger bei den Arabern. Die Ka lifen ließen die von ihnen eroberten Länder ausführlich beschreiben, und manche der vielen Kauflcute, welche Handelsreisen nach Indien und China, ja selbst in das Innere von Afrika unternahmen, brachten ihre Erlebnisse und Resultate für das Publicum zu Papier. Da neben drangen auch Missionäre im Dienste der Religion in die Lande ein, die sich vorher mathematische Kenntnisse zu eigen gemacht, und diese nun in der Erbeschreibung zur Anwendung brachten. Zu den bedeutendsten arabischen Geographen gehören EbnHau- kal (931 — 960), der die Sitten und Gebräuche der Völker beschrieb; Abu Obcida el Bekri (j- 1094), der ein geographisches Wörter buch hcrausgab, und El Edrisi (1153), welcher sein umfangreiches geographisches Werk auf Sicilien am Hofe Nogcr's II. schrieb. Die Philosophie der Araber ist ein Sprößling der griechischen Lehren; Aristoteles'undPlato's Werke wurden auf arabischen Boden verpflanzt, und dicarabischcnPhilosoPhcn schieden sich inzwci Classcn, je nachdem sie zu den Lehren des einen oder andern der genannten Griechen sich bekannten. Die Macht des Korans drohte, gerade wie bei den Christen die Bibel, beständig die Philosophie zu überflügeln und die Vorkämpfer der griechischen Philosophie wurden zeitweise ge radezu als Ketzer angesehen und behandelt. Der berühmteste arabische Philosoph ist ein Jude, bekannt unter dem Namen Maimonides. Auch in den mathematischen Wissenschaften waren die Araber Schüler der Griechen, doch haben wir ihnen unsere heutigen Zahlen- zcichen zu verdanken und auch die Algebra, obschon griechischen Ur sprungs, wurde durch die Araber im Westen Europas bekannt ge macht. Verschiedene Schriften griechischer Mathematiker, die in der Ursprache verloren gegangen sind, blieben in arabischer Uebcrsetzung erhalten; auch in der Trigonometrie bauten die Araber eifrig weiter auf dem von Menelaus und Ptolemäus gelegten Grunde. Vor allen Dingen aber widmeten sich die arabischen Gelehrten der Astronomie; sehr früh schon beschäftigten sie sich mit den Er scheinungen des Himmels, und die heute noch gebräuchlichen Namen vieler Sterne sind arabischen Ursprungs. Die bedeutendsten arabischen Astronomen lebten im 10. Jahrhundert; zu nennen sind besonders Al Batani (Albategnius) und Ebn Junis; der erste begründete seinen Ruhm durch die Entdeckung der Bewegung des Apogaeums 1>er Sonne, während der zweite als Hof-Astronom Hakem's, des -sechsten Regenten aus dem Hause der Fatimidcn, astronomische Ta bellen ausstellte. Auch die Sultane von Bagdad begünstigten das -Studium der Himmclskunde, wie z. B. Abad el Daula, an dessen Hose Abderrahman Susi seinen Aufenthalt genommen hatte. Ver schiedene astronomische Instrumente sind arabischen Ursprungs; es läßt sich übrigens nicht leugnen, daß die Wissenschaft der Araber be denklich untermischt war mit den Thorheitcn der Astrologie. Zur Philosophie rechneten die Araber auch die Naturkunde und Medicin; zu Kaiser Justinian's Zeiten begaben sich viele Natur forscher und Acrzte aus Athen nach Arabien, und nach der Eroberung von Egypten (640) wurden Werke griechischer Medicincr in's Ara bische übersetzt. Mit der Universität zu Bagdad (772) waren Hospitäler und Apotheken verbunden, und auch an anderen Orten, in Jspahan, Firuzabad, Bokhara, Kufa, Bassora, Damascus, Alexandria und Cor- dova entstanden medicinischc Schulen. Da die Religion die Unter suchung menschlicher Leichname verbot, so machte die Anatomie wenig Fortschritte; Physik und Botanik dagegen wurde mit bestem Erfolge getrieben. In der ganzen Zeit vom 9 —12. Jahrhundert finden sich unter den Arabern ausgezeichnete Aerzte, welche zahlreiche Schriften hinter- lasscn haben. Auch jetzt noch, in unserem Jahrhundert, wird das Studium der Medicin keineswegs von ihnen vernachlässigt, als Be weis dafür möge hier nur das „medicinischc Wörterbuch" (Bahr- el-Dsjewahir) von Abdul Medsjid genannt sein, welches 1830 in Calcutta erschienen ist. Wir kommen endlich noch zur Gottesgclchrsamkcit, welche in A rabicn mit der Rechtsgelehrsamkeit im engsten Zusammenhänge steht, da beide Wissenschaften aus derselben Quelle, aus dem Koran, entspringen. Spät erst begann man über den Inhalt des Korans nach- zudenkcn; als es aber geschah, da bildeten sich sofort eine Menge von Secten, von denen im 8. Jahrhundert 4 als rechtgläubige und 72 als ketzerische angesehen wurden. Das bedeutendste theologische Werk ist natürlich der Koran, ihni nahe steht der Sunna, oder die Ueber- liefcrung. Berühmte arabische Schriftsteller haben nämlich die Tradi tionen des Volkes zu tausenden gesammelt, und darauf sind natür lich eine Menge von kritischen Schriften gefolgt. Rcchtswissenschaftliche Bücher sind erst im 12. Jahrhundert ent standen; das hervorragendste Werk dieser Literatur stammt aus dem 16. Jahrhundert, ist von Sjeik Ibrahim von Aleppo geschrieben, und trägt den Titel „Multeka el Ebhur", d. h. Zusammenfluß der Seen. Handschriften, welche der arabischen Literatur entstammen, finden sich in den verschiedenen europäischen Bibliotheken in großer Anzahl, namentlich in Madrid, in der Bodleianischcn Bibliothek in Oxford, in der kaiserlichen Bibliothek in Paris, im römischen Vatican, be sonders reich daran ist die Universitätsbibliothek in Leyden, auch in den Bibliotheken in Florenz, Upsala, Petersburg, Dresden, Wien, Berlin u. a. m. sind die arabischen Handschriften mehr oder weniger zahlreich vertreten. (Nach der „Oeillustrsorcke Lue^elopeäis" vnu ^4. IViuIrlsi- Urius, .4mstercknrn 1869. 70, bearbeitet von) Otto Mühlbrecht. Miscellen. Am 28. Juni ist in Florenz zwischen Bayern und Würt temberg einerseits und dem Königreich Italien andrerseits eine U eberci nkunftzu mg egen s eiligen Schutze dcrRechtean literarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst unter zeichnet worden. Aus dem Repräsentantenhaus zu Washington vom 22. Juni schreibt man der Allgem. Ztg. unter anderem: „Unter den vom Hause vorgeschlagencn Tarif-Aendcrungcn verdient eine ganz besondere lobende Hervorhebung. Jetzt ruht auf dem Import von Büchern ein lästiger Zoll von 25 Procent. Es war sogar Gefahr, diesen Zoll noch vermehrt zu sehen; statt dessen finden wir nun den.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder