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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1870
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1870
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- Deutsch
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und Hr. Ackermann aus München bethciligten, in nachstehender Fassung angenommen wurde: „Die süddeutschen Regierungen wer den um schleunige und womöglich unveränderte Annahme des Gesetzes über das literarische Urheberrecht des Norddeutschen Bundes ange gangen, da der innere Zusammenhang des deutschen Buchhandels eine einheitliche Gesetzgebung dringlich verlangt und die abweichender! Gesetze der süddeutschen Staaten nur Unsicherheit, Untenntniß der verschiedenen Gesetze und Benachtheiligung des süddeutschen Buch handels zur Folge haben würden." Hr. Rohmcr begründet seinen Antrag in einer längeren Rede mit warmen Worten, Ausgehend von dem Schuhe des Autorrechts, welchen schon der selige Bundestag ge währte, erwähnte Hr. Rohmer der steten Bestrebungen der deutschen Negierungen für Ordnung dieser Angelegenheit und erwähnte ferner, wie durch Zusammenwirken hervorragender Mitglieder des deutschen Buchhandels der Börsenvercin in Leipzig der sächsischen Regierung eine Denkschrift hätte vorlegen können, welcher bei dem im nord deutschen Reichstag zu Stande gekommenen Gesetz vieles Gute nnd Brauchbare entnommen sei. Nach reiflichem Studium des nord deutschen Gesetzes, fährt der Redner fort, habe er die feste Ueber- zeugnng gewonnen, daß cs bis jetzt in Deutschland kein logischeres, präciseres und praktischeres Nachdrucksgcsch gebe, als dieses des Norddeutschen Bundes. Falls daher der süddeutsche Puchhandcl nicht hinter dem unseres norddeutschen Bruderlandes Zurückbleiben wolle, sei es unbedingt nöthig, daß jeder College für möglichst rasche Einführung dieses Gesetzes auch in den Staaten unseres Vereins wirke. Aber nicht nur wirthschaftliche Gründe, schließt der Redner, wolle er anführcn, auch vom nationalen Standpunkt sei sein Antrag zu berücksichtigen. Die Einheit, welche den deutschen Buchhandel von jeher ausgezeichnet und groß gemacht habe, möge sich auch hier be währen und möge bewirken, daß in unserer durch Partcistreitigkeiten sich aufreibenden Gegenwart ein weiterer Schritt zur deutschen Einig-j kcit geschehe. Rauschender Beifall lohnte den Redner und die fast einstimmige Annahme seines Antrags bekundete, wie sehr die Ver sammlung von der Richtigkeit der eben entwickelten Ansichten über zeugt war; der Vorstand wurde beauftragt, das desfallsige Ersuchen an die betreffenden Negierungen in Begleitung einer Denkschrift ein zureichen. Nachdem noch für das kommende Vereinsjahr ein neuer Vorstand gewählt war, welcher nach dem Ergebnis; der Wahl aus den HH. Ackermann aus München, Schmidt von hier, lFirina Schmidt L Spring, und Hrn. Ambcrgcr aus Basel bestehen wird, schloß der Vor sitzende um 11 Uhr die Generalversammlung. Der Generalversammlung schloß sich um 1 Uhr im oberen Museum ein gemeinschaftliches Festessen an, welches wenigstens 200 Gedecke zählte, nnd in welchem der nationale Schwung, Welcher bei den Verhandlungen des Vormittags zur Geltung kam, sich ungebun dener entwickelte. Dem Toast auf den Landcsherrn reihte sich zu nächst ein mit jubelndem Beifall aufgenommencr an, nämlich der auf Hrn. Ad. Krabbe, den verdienten Nestor des süddeutschen Buchhandels, welcher denselben mit einem Hoch auf den deutschen Buchhandel erwiedertc, der weder nord- noch süddeutsch sei. Weitere Toaste, in welchen der nationale Gedanke zu freiester Gel tung gelangte, wurden mit allgemeinem Beifall ausgenommen und bekundeten, daß im echten Buchhandel, wo ernstliches Schaffen Trumpf, und Schwindel fern ist, Utopien nicht Platz greifen können. (Schw. Merkur.) Miscellen. Vom Rhein, 28. Juni. Mit gerechtem Staunen werden die Herren Kollegen in Nr. 129 des Börsenblattes gelesen haben, daß bereits seitWochen Cöln und die nächste Rhcingegend bettelmäßig von Kolporteuren belagert wird, die mit der 1. Lfg. der neuen Aus gabe von „Schlosser's Weltgeschichte" wirthschaften, während der Buchhandel noch nichts davon zu Gesicht bekommen hat. Hr. Spaarmann hat bis jetzt, fast drei Wochen nach Veröffentlichung obiger Mittheilung, sich noch nickt veranlaßt gefunden, ein Wort der Rechtfertigung oder — Entschuldigung darauf zu erwidern. Wir müssen daraus den Schluß ziehen, daß die Nachricht ebenso wahr ist, wie sie unglaublich schien, ja wir können als weiteres Factum hinzu- fügcn, daß von der neuen Ausgabe ganz hinter dem Rücken des Buchhandels bereitst,, sage sechs Auflagen der ersten Lieferung gedruckt und ausgegeben wurden, — ein Eremplar der 6. Auflage haben wir hier bereits gesehen — und noch immer wartet der Buchhändler vergeblich auf den Empfang. Unseres Erachtens hat noch nie ein Verleger gewagt, den gesammten Sortimentsbuchhandel so schmählich zu tractiren,wieHr. Spaarmann. Ob nicht von Seiten des Sortimentervereins oder einer anderen buch händlerischen Corporation Schritte gegen das Gebaren dieses Herrn gcthan werden könnten, wollen wir den resp. Vorständen gern zu be denken geben, auch Nichtmitglieder dieser Vereine würden sich einem etwaigen energischen Vorgehen mit Freuden anschlicßen. Auf alle Fälle möchte» wir hierdurch aber nochmals die zu Tage getretene collegialische Gesinnung eines Verlegers, früheren Sortimenters, der — Beurthcilung des ganzen Buchhandels preisgegcben haben. Der in Nr. 144 d. Bl. erfolgten Rüge wegen der extraordi nären Verkürzung der kleinen Saldi werden gewiß nicht allein die kleinen Verleger, sondern auch große zustimmen, denn sie machen die gleichen unangenehmen Erfahrungen in dieser Be ziehung. Der bercgte Uebelstand wird jedoch trotz alledem nach unserer Meinung erst dann wegfallen, wenn wir eine andere Münz- cinthcilung haben, bei welcher hoffentlich die leidigen Groschen- Bruchtheilc Wegfällen. Es wird dann den Herren Sortimentern auch die kleinste Berechtigung, das Meßagio auf eine so ungerecht fertigte Art zu erhöhen, abgeschuitten. Bei der Stuttgarter Abrech nung z. B. erlaubt sich kein Sortimenter, außer dem eventuell ge währten Mcßagiu seiner Zahlung ertra noch einige Kreuzer abzu ziehen; nur Schade, daß man auch dort den alten Meßagio-Zopf theilweisc einführtc. Wann wird der im deutschen Buchhandel fallen? — O. Auch die Bücher haben ihre Schicksale, sagt ein altes Sprich wort. Zu ihren interessantesten Schicksalen gehört es, wenn sie in fremde Sprachen überseht werden. Darin hat einen seltenen Erfolg die kleine Schrift gehabt, die Professor v. Tisch endorf 1865 hier in der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung unter dem Titel „Wann wurden unsere Evangelien verfaßt?" erscheinen ließ. Sie wurde nämlich nicht nur dreimal ins Französische und noch öfter, theils in England, theils in Amerika, ins Englische übersetzt, sondern auch zweimal ins Schwedische, ins Italienische, ins Holländische, ins Russische und zuletzt — ins Türkische. Von Baldamus' fünfjährigen Fachcatalogen der deutschen Literatur liegt jetzt Nr. IVb. „Die literarischen Erschei nungen der letzten 5 Jahre 1865—1869 auf dem Gebiete der katholischen Theologie. Systematisch geordnet und mit einem Autorenregistcr versehen von Eduard Baldamus und RichardtHaupt" (100 S. 15 N-s) fertig vor. Bei den heutigen massenhaften Er zeugnissen des Buchhandels kommt das Unternehmen von Hrn. Baldamus gewiß einem dringenden Bedürfnisse des literarischen Verkehrs entgegen und so sei denn dasselbe dein Sortimentshandcl von neuem als ein sehr nützliches und bequemes Hilfsmittel empfoh len. In Vorbereitung befinden sich Kataloge über Landwirthschaft, Forstwissenschaft und Mcdicin, welche die Erscheinungen von dem Jahren 1866 bis 1870 verzeichnen werden.
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