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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.12.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-12-14
- Erscheinungsdatum
- 14.12.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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289, 14. Dezember 1910. Sprechsaal. nur für Erwachsene seien, widerlegen so viele Urteile, daß wir nur die markantesten erwähnen wollen. Vor allem das beste Urteil ist die obenerwähnte Bestellung der Hamburger Ober schulbehörde. Dann liegt uns ein uns vor kurzem zu gegangenes Verzeichnis des Chemnitzer Prüfungsausschusses vor, der in bezug auf praktische Arbeit von den Hamburger Herren selbst des öfteren in der »Jugendschriften-Warte« als eines der rührigsten Mitglieder der Vereinigten Deutschen Prüfungsaus schüsse herausgestrichen wurde. Dieses in weiteren Kreisen zur Verbreitung gelangende Verzeichnis empfiehlt, als zum Vor lesen und zur Klassenlektüre geeignet, eine Reihe von Nummern billiger Sammlungen. Die Aufnahme der Hefte in dies Verzeichnis war davon abhängig, daß der Beschluß ein stimmig gefaßt wurde, es gab also nicht nur die Mehrzahl der Stimmen den Ausschlag. Und in dieses Musterverzeichnis sind ausgenommen: Bunte Jugendbücher von 20 eingereichten Heften 16 — 80°/<, Bunte Bücher von 38 „ „ 24 --- 63°/o DeutscheJugendbüchereivon 36 „ „ 25 --- 69'/,o/o. Das ist ein Urteil, das wirklich maßgebend ist, und keine vage Behauptung wie die Hillgersche. — Ferner sprechen für unsere »Bunten Bücher« die Bestellungen von Vereinen und Be- Hörden, Erziehungsanstalten, industriellen und gewerblichen Groß betrieben usw., die zu Weihnachten Hefte von beiden Samm lungen zu Verschenkzwecken in größeren Posten bezogen. Den besten Beweis liefert aber die Firma Hillger selbst durch die in den »Bunten Büchern« und der »Deutschen Jugendbücherei« gleichzeitig vertretenen Erzählungen (Gerstäcker, Schiffszimmermann; Hebbel, Nacht im Jägerhause; Coopers Lederstrumpfgeschichten), Wenn wir nach Jahresfrist neben den »Bunten Büchern« noch die »Bunten Jugendbücher« schufen, so lagen dem nur eigene Erfahrungen zugrunde. Da ein kleiner Teil der Hefte ersterer Samm lung mehr für Erwachsene geeignet ist, wurde das Bedürfnis erkannt, auch für die Jugend von 6—12 Jahren etwas zu schaffen und so alle Kreise zu treffen, die für Versorgung mit billiger und guter Lektüre in Betracht kommen. Daß wir dabei zwei Samm lungen mit verschiedenen Namen führen, ist nach Lage der Dinge erforderlich, aber im Grundgedanken vor allem, der Be kämpfung des Schundes, sind beide Sammlungen ein Ganzes. Auf keinen Fall aber konnte die »Deutsche Jugend- bücherei« für uns vorbildlich sein, dazu ist sie uns und der Freien Lehrervereinigung für Kunstpflege in verschiedener Beziehung nicht gut genug ausgestattet. Mit demselben Recht, mit dem die Firma Hillger uns ganz fälschlich der Nachahmung bezichtigt, können wir, wohl zutreffender, behaupten, daß sie mit ihrer »Deutschen Jugendbücherei« uns nachahme, indem sie Vollfarbdrucktitel bringt, die laut der uns gedruckt vorliegenden Erklärung der Herausgeber der D. I. diese »selbst vorerst nicht befriedigten«. Bezüglich der Priorität des ganzen Gedankens müssen wir übrigens feststellen, daß aus den Protokollbüchern der Freien Lehrervereinigung hervorgeht, daß sie sich schon seit dem Jahre 1905 mit der Herausgabe einer derartigen Sammlung beschäftigt, wie sie in den »Bunten Büchern« und »Bunten Jugendbüchern« zutage getreten ist. Unsere Behauptung, daß die Herausgeber der »Deutschen Jugendbücherei« selbst zugegeben haben, daß ein Teil ihrer Hefte gar nicht für die Jugend geeignet sei, stützen wir auf folgenden, in den Hamburger Nachrichten vom 11. November von den ver antwortlichen Herausgebern der »Deutschen Jugendbücherei« ver öffentlichten Satz: »Eine Reihe von Heften ist für die besonderen Bedürfnisse der Jugend zugeschnitten«. Das heißt doch indirekt, daß die übrigen Hefte nicht oder nicht recht für die Jugend ge eignet sind. In einer ganzen Anzahl von Besprechungen haben wir auch bestimmte Hefte der »Deutschen Jugendbücherei« direkt als ungeeignet für die Jugend bezeichnet gefunden, so den »Kampf ums Blockhaus« und den zweiten der beiden »Schlager« der Sammlung, eines der Liliencron-Hefte, in denen einzelne Stellen als zu roh oder zu grausig für Kinder beanstandet werden. Diesen Einzelkritiken schließt sich einer der angesehensten Pädagogenvereine (nicht die Freie Lehrervereinigung für Kunst pflege, die als Partei gelten müßte) an, der ebenfalls zur Ab lehnung des zweiten Liliencron-Heftes kam. Die Firma Hillger darf uns nicht nur »bedingt« Glauben schenken, sondern wir können jederzeit beweisen, daß wir bis heute Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. von unseren beiden hier genannten Sammlungen 2 600000Nummern herstellten. Dabei müssen wir immer wieder beide Sammlungen als Ganzes betrachten, da sie ein und demselben Zweck dienen und nur verschiedene Altersstufen berücksichtigen, wie die »Deutsche Jugendbücherei« auch, die gar keine ausschließliche Jugend bücherei ist. Wenn die Firma Hillger dann im Anschluß an die ungefähre und ganz undeutliche Angabe ihrer Gesamt herstellungsziffer Bemerkungen über ihren Absatz macht (über dessen Ziffer sie sich, selbst mit nur annähernden Angaben, ausschweigt) und behauptet, dies verdanke sie ihren Leistungen, so müssen wir dagegen ausdrücklich behaupten, daß der Absatz der Hillgerschen Jugendbücherei in der Hauptsache auf die Empfehlung derselben zurückzuführen ist, die in der »Jugendschriften- Warte« fast in jeder Nummer in breiter Weise gebracht wird. Wenn nicht Tausende von Lehrern infolge der Em pfehlungen in der »Jugendschriften-Warte« sich moralisch ver pflichtet fühlen würden, in erster Linie für die »Deutsche Jugenbücherei« zu propagieren, dann wäre der Absatz im Ver gleich mit dem unserer Sammlungen, die sich ganz durch sich selbst emporgeschwungen haben, ein ganz minimaler. Wir sagen ausdrücklich »moralisch«, denn wir haben Zuschriften von Prüfungs ausschüssen, die mit dem Vorgehen der Hamburger Herren in der Herabsetzung unserer Sammlungen, besonders der »Bunten Bücher«, durchaus nicht einig gehen und unsere »Bunten Bücher« sehr hoch schätzen. Nur waren wir bisher rücksichtsvoller als Hillgers Verlag, der auf seinen Prospekten, oder Umschlägen, wir wissen's nicht mehr genau, schon ein Urteil abdruckte, das seine Sammlung über unsere »Bunten Bücher« stellt. Wir werden auch künftig beim Publikum keine solche Gewaltreklame machen, dagegen werden wir dem Buchhandel eine Anzahl von Urteilen aus der großen Reihe derer bekannt geben, die wir besitzen, aus denen hervorgeht, daß von vielen berufenen Kritikern unsere Sammlungen als die besten bezeichnet oder über die »Deutsche Jugendbücherei« gestellt werden. Diese Anzahl wird der Firma Hillger wohl genügen gegenüber dem einen Urteil, das sie in Nr. 268 und 269 dieses Blattes im Sprechsaal und Anzeigenteil bekannt gab. Bezeichnend für die Art der Hamburger Herren ist auch, daß laut einer zuverlässigen Mitteilung aus Hamburg unsere »Bunten Jugendbücher« schon im Oktober von den Prüfungsausschüssen angenommen wurden, daß das Urteil aber in der »Jugendschriften. Warte« noch nicht veröffentlicht ist und nach den uns gewordenen Mitteilungen erst im nächsten Jahre veröffentlicht wird, mög licherweise aus dem Grunde, um den Absatz der »Deutschen Jugendbücherei» vor Weihnachten nicht noch mehr zu beein- trächtigen. Uber den Umfang bemerken wir: Das Format unserer »Bunten Bücher« ist fast doppelt so groß wie das der »Deutschen Jugendbücherei«, und der Durchschnitt pro Nummer ist bei den bis jetzt erschienenen 75 Nummern 23 Seiten, so daß die »Bunten Bücher« quantitativ (wenn das der Firma Hillger wirklich so wichtig ist) mind estens so viel wie die »Deutsche Jugendbücherei« bieten. Qualitativ bieten wir außerdem noch weit Besseres: viel schönere Umschläge (Fünffarbendruck), besseres Papier, saubereren Druck und vor allem besser gelesene Korrekturen. — Der Vorwurf, wir zeigten auf den Rückseiten der Umschläge mehr an, als wir halten, kann uns längst nicht mehr treffen. Ursprünglich war von uns beabsichtigt, hauptsächlich Hefte von 2, 3, 4 und 6 Nummern zu bringen, aber wir mußten bald erkennen, daß den billigsten Heften der Vorzug gegeben wurde. Dementsprechend konnten wir bei einfachen Nummern, die später mehr hervor treten, nur 16—24 Seiten geben, weil das große Format die ge ringere Seitenzahl wieder ausglich. Hätten wir bei unserem anfänglichen Plane bleiben können, fast nur Doppelnummern und dreifache zu bringen, so hätten wir trotz des großen Formates pro Nummer doch durchschnittlich 32 Seiten geboten. Seit lange schon, seit die hohe Erstauflage der Rückseiten aufgebraucht ist, wird jedermann auf den Rückseiten der Umschläge die Bezeichnung finden: Jede Nummer, 16—32 Seiten stark, kostet 10 H. Als Irreleitung kann man aber dies betrachten, daß, so viel wir uns erinnern, bei dem ersten Zirkular über die »Deutsche Jugend- bücherei« das Umschlagbild zu Schmitthenners »Frühglocke« stark vergrößert- wiedergegeben war, so daß man viel größere Hefte erwarten mußte, als man dann in Wirklichkeit erhielt. 2012
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