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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1853
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1853
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- Deutsch
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1047 1853.^ in Amerika gesetzt und stcrcolypirl sind und meistens auch dort ge druckt werden, so daß in London nichts weiter als ein anderes Titel blatt mit dem Namen des angeblichen englischen Verlegers hinzu kommt. (Mag. f. d. Lit. d. Auslandes.) AnS der Provinz Ostpreußen. „Andere Zeiten, andere Lieder, Andere Lieder, andere Vögel re-!" Die preußische Provinz Ostpreußen und Lithauen, welche ganz genau so groß ist, als das Königreich Hannover und das Fürstcn- thum Bückcbucg zusammen genommen, wurde in jenen guten idyl lischen Zeiten, als die Hahn'sche Hofbuchhandlung, damals Ge brüder Hahn, das Privilegium für den alleinigen Buchhandlungs betrieb für das Königreich hatte, und hier noch die Elenthiere rudelweise vor den Thoren Königsbergs promcnirten, von zwei Königsberger Geschäften, ohne Einmischung eines dritten, in seinen literarischen Bedürfnissen befriedigt, ja erst in den 30ger und 40ger Jahren kamen noch 3 Königsbergcr Handlungen hinzu, bis zum Februar des Jahres 1848 aber war die ganze Provinz, abgesehen von der 6jäh- rigen Thätigkeit dcr Nicolai'schen Buchhandlung in Berlin — Brauns berg— seit 1846 F. Beyer— fast ohne eine eigentliche Buch handlung. Höchstens trieb außer in Braunsberg, hier und da ein sehr verwegener Halbbuchhändler sein Unwesen, aber auch dies nur in ganz vorübergehender Art, so daß sich die Königsbergcr Hand lungen im Besitze eines gussi stillschweigenden Privilegiums für die ganze Provinz zu befinden glaubten oder glauben mußten, woran sich das Publicum denn auch vollständig gewöhnt hatte und selbst mancher Königsberger hielt jeden, der es unternahm, sich in der Provinz als Buchhändler zu versuchen, eher für einen höchst ver messenen unberufenen Eindringling, als für einen zunftgemäßen Eoncurrentcn, der cs gewiß nicht lange aushalten würde. Denn was konnte auch in einem Lande, wo man Chausseen nur dem Na men nach kannte, und welches auf eine solch isolirte Stellung ange wiesen war, dem kleinen betreffenden Publicum daran liegen, die Neuigkeiten 2 oder 3 Monate später zu bekommen? Jede Stadt hatte ja ihren Schulmeister, Buchbinder oder Musiklchrer, der das etwa Gewünschte, „wenn das Porto sich lohnte", von seiner Königs- bcrgcr Handlung verschrieb, so daß die guten Leute schon herzlich froh waren, wenn die Sachen überhaupt nur kamen- Die wenigen eigentlichen Kunden wurden außerdem zwar von Königsberg mit Novasendungcn, die halbe Jahr lang gemächlich lagerten, überhäuft, für die Menge derer aber, die nach Literatur und Bildung dürstig ist, cristirtc keine Quelle, geschweige tagtäglichc Gelegenheit und Erleichterung zu Anschaffungen. Nun sind auch hier allmälig Land und Leute vorgeschritten, unsere Provinz steht an Eultur und Bil dung mancher deutschen ebenbürtig zur Seite, Chausseen und Kanäle verbinden die Hauptpunkte des größer gewordenen Binnenhandels, schon reichen die Eiscnschiencn in das Centrum der Provinz und in den wenigen Städten derselben cxistiren nun überall, außer den stillen und nicht stillen Königsbergcr Commanditen, 1 oder 2 Ge schäfte, aber trotz dem wird das arme Land nach wie vor bis nach dem 30 deutsche Meilen entfernten Memel hinauf von Königsberg aus mit Neuigkeiten versorgt und fast sämmtlichc größere Liebhaber kau fen hauptsächlich von dort, manche sogar ausschließlich. Daß dabei für den Buchhandel kein Segen ist, indem die Waare nicht Monate, sondern halbe Jahre lang und noch länger todt lagert, zum Vergnügen der Leute, liegt wohl auf der Hand. Geht das Versenden ins Blaue nun so fort, schicken die Berliner Buchhandlungen massenhaft nach Königsberg, die Königsbergcr kolossal nach Tilsit, Memel, Gum binnen :c., so muß man consequentermaßen entweder auch weiter nach Riga, Wilna u. s. f. exportiren oder aufhörcn, ein Lager neuer Sachen zu halten. — Das Geschäft möglichst auszudehnen, ist gewiß ganz gut und kaufmännisch, der Sortimentshändler geht aber alS Klein - und Zwischenhändler über seine Kräfte und Controllinie, wenn er eine ganze große Provinz umspannen will, er geht dann aus seinem Kreise hinaus auf Kosten der Waare und des Producenten. K- Kapp in Tilsit. Das Verfahren der Verleger, wie cs der College Herr Asschenfcldt in Nr. 74 des Börsenblattes schildert, ist nicht so schlimm, als wie es aussicht. Um Jnsertionskostcn in Rechnung stellen zu können, und da mit der Betrag nicht gestrichen werde, muß man Belege haben. Die angeführten Facturen-Bemerkungcn sind Einsender dieses auch zu gekommen, aber unberücksichtigt bei Seite gelegt, weil ich mich auf solche Spcculationen nicht cinlasse. Versehen, oder besser über sehen, mein lieber A., ist auch verspielt, und cs läßt sich daher nichts Anderes machen, als man sieht sich vor und giebt den Leuten bei verkommender Gelegenheit die gehörigen Instructionen. — Schon vielfach ist im Börsenblatte über die Verkleinerung des Verdienstes durch Baarzahlungcn geschrieben, welches aber wohl für's Erste nicht wieder abkommcn wird, da cs zu lucrativ für die Verleger ist; aber unverantwortlich finde ich es, wenn in öffent lichen Blättern Bücher zu herabgesetzten Preisen, wie von E- F- Schmidt in Leipzig und Anderen, angekündigt werden, wovon der Sortimenter auch nicht einen Pfennig Rabatt bekömmt. Sind die Spcculationen erst soweit gediehen, daß man für 1)Commissions- gcbühren, 2) Agio für die Baarcasse, 3) Emballage, 4) Fracht, 5) Steuer, Nichts erhalten soll, so muß man noch Geld zugcben, um Anderen ihre alten Ladenhüter zu verkaufen. Schlägt man ja Et was auf den herabgesetzten Preis, so schreien die Kunden über Nicht haltung des angckündigtcn Preises '). Warum setzen die Ver- käufer den Preis nicht gleich so an, daß sic Rabatt geben können? Dieses ist aber alles pfiffig eingerichtet, es würden sich ja sonst nicht so viele melden. Der Verleger setzt sei nen Ladenpreis des Werkes so an, daß er Credit und Rabatt geben, auch einige Verluste decken kann. Anzuerkennen ist cs, wenn Ver leger bei Baarzahlungcn dem Sortimenter einige Vortheile mehr gewähren, wie von Cotta, Kollmann in L. u. a. m- geschehen ist, welche dadurch mehr Absatz haben, weil man sich dafür mehr ver wendet. Einsender dieses findet cs aber gar nicht lobcnswerth, wenn Sortimenter dieses nicht für sich, sondern für ihre Kunden be nutzen. Wie En^.n in eine Bestellung von 200 Bänden der Franckh'schcn Ausgabe des belletrist- Auslands erhält, und sie einem Buchbinder, der eine Leihbibliothek anlcgen will, und welcher sich selbst darüber wundert, mit U Rabatt gibt! Ist dies nun wohl kaufmännisch gehandelt und heißt dies nicht absichtlich das Geld zum Fenster hinauswerfen und das Geschäft ruiniren?! Was helfen hinterher denn alle Lamentationen im B.-Bl- ?! — E. S- *) Am Kopfe seiner „Zeitschrift für Leihbibliothekarc", sagt Herr Schmidt: „Alle diese Bücher ic. können durch jede Buch- und Antiquariats-Hand lung bezogen werden, und zwar die zu herabgesetzten oder Netto- Baarpreisen, unter verhältnißmäßigem Aufschlag." D. Red. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. lMitgethellt von Wfg. Gerhard.) Holländische Literatur. Lnunesns, Nerinnerinxen uit ket leven. 6r. 8. 2ssnsijk, üei/ni». 3 ll. 60 «. Oosi'x, 1». 01, Ne Sportel lobsnne« en rijne 8ckriften. Lene Lijbel- «tmiie. Lerste xeäeelte. 6r. 8. ämsterssm, 6ebr. /sraass. 1 ll. 75 c. 152'
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