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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1917
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 163, 16. 2"U 1917. von ihm geleiteten Zeitschrift »Vom Fels zum Meer« in Verbindung stand. Seinem weitgehenden Einfluß, seiner regen Anteilnahme an allen die Zeit bewegenden Kragen ist die Gründung des jetzt zur Blüte gediehenen »Vereinsder Schrift st ellerinnen und unst ier i n n e n« in Wien zu danken. Professor Kürschner redigierte damals die im Spemannschen Verlag erscheinende Deutsche Schrift steller-Zeitung und forderte mich auf, ihm Beiträge für diese zu liefern. Seinen, Wunsche entsprechend, sandte ich ihm anfangs Januar 1885 meinen Artikel: »Gründung eines Vereins für Schriftstellerinnen«, in dem ich darauf hinwtes, daß nach dem Muster der in Wien segensreich wirkenden »C o n c o r d i a« ein Verein zum Besten deutscher Schriftstellerinnen zu gründen sei. Mein Mahnruf wäre wohl spurlos verhallt, wenn nicht Professor Kürschner mit der ihm eigenen Initiative für die Verbreitung meines Artikels gesorgt hätte. Nachdem er in der Deutschen Schriftsteller-Zeitung erschienen war, ließ er 1000 Sonderdrucke anfertigen und an sämtliche Schriftstellerinnen ver senden. Beitritts-Erklärungen gingen reichlich ein; schon im März 1885 konnten wir eine Gründungsversammlung einbernfen, an der die bedeutendsten Wiener Schriftstellerinnen teilnahmen. Heute hat der Verein nahezu 500 Mitglieder, ein Vereinsvermögen von 15 890 Kronen, einen Pensionsfonds von 132 280 Kronen, der notleidenden Mitgliedern zugute kommen soll. Den ersten Grundstein zu diesem segensreich wirkenden Verein hat unstreitig der für alle Humanitären Bestrebungen begeisterte Professor Kürschner gelegt. Gar oft hatte ich noch in meinem langen Leben Gelegenheit, mit einflußreichen Vertretern des Buchhandels zu verkehren, zumeist han delte es sich um geschäftliche Beziehungen, die wohl wenig Interesse für die Allgemeinheit haben. Daß ein Roman, wie mir Berthold Auer bach schon im Jahre 1870 sagte, oft 20 Buchhändlern vorliegen muß, ehe er einen Verleger findet, machte mich nicht mutlos; schließlich und endlich gelang es mir — wenn auch nach mancherlei Irrfahrten — meine Romane zu verwerten und dankbare Leser zu finden. Jetzt harren einige Riviera-Romane, die ich noch vor dem Kriege schrieb, als ich in Italien weilte, der Veröffentlichung. Sie skizzieren Land und Leute; aber welcher Verleger wird jetzt ein Werk herausgeben, das Land und Leute der Riviera begeistert schildert? Der unselige Krieg hat viele Kedern lahmgclegt, das Erscheinen so manchen Werkes ver hindert, das in Friedenszeiten freundlicher Aufnahme sicher gewesen wäre; um so lieber denke ich zurück an jene Zeit, da Verleger und Lesepnblikum sich ohne Rücksichtnahme auf Zeitströmungen für alles Edle und Schöne begeistern konnten. Ob diese schöne Zeit wohl bald miederkehren wird? Wien, den 24. Juni 1917. Ida Barbe r. Kleine Mitteilungen. Die Papicrnot im Reichstag. — Am 4. Juli brachte im Haupt- ausschuß des Reichstages ein nationalliberalcr Redner im Zu sammenhang mit der allgemeinen politischen Lage die Papiernot zur Sprache; er wies, wie der »Zeitungs-Verlag« berichtet, darauf hin, daß die großen Zeitungen jetzt von der Hand in den Mund lebten. Manches könne wohl gespart werden, z. B. bei den Sportnachrichten, aber sonst handele es sich um das größte öffentliche Interesse. Die Krage hänge zusammen mit der Kohlenfrage: werde diese gelöst, so sei jene erleichtert. Viele Publikationen der Kriegsgescllschaften nsw. könnten aufgeschoben werden. Der Staatssekretär Or. Helfferich be gründete die Kontingentierung des Papiers und hob gleichzeitig die außerordentlich wichtigen Maßnahmen hervor, die von der Reichs leitung zum Zwecke der Einschränkung der Preissteigerung durch- gefllhrt worden sind. Die Papicrpreise seien in Deutschland nur um 50 Prozent höher als im Frieden, mährend sie in England auf das Vierfache, in Frankreich auf das Fünffache gestiegen seien. Der Staats sekretär begründete weiter die Notwendigkeit der gestaffelten Kontin gentierung bei großen und kleinen Zeitungen, die allein die Möglichkeit gebe, die gerade im Kriege unentbehrliche kleine Lokalpresse am Leben zu erhalten. Ein Privilegium für Zeitungen, sich nicht einznschränken zu brauchen, lasse sich nicht schaffen. Eine Erleichterung der Kontin gentierung sei nur möglich in Verbindung mit einer günstigeren Ge staltung der Kohlenfrage, insbesondere der Besserung der Einfuhr böhmischer Braunkohle für die großen sächsischen Papierfabriken. — An, 5. Juli brachte ein Zentrnmsredner den Gegenstand nochmals -ur Sprache. Die Kontingentierung von Zeitungspapier, wie'sic vom Reichsamt des Innern angeordnet worden sei, finde den Beifall seiner Fraktion. Die Gegenaktion einiger Berliner Blätter verdiene lediglich niedriger gehängt zu werden. Die übrigen deutschen Zeitungen hätten sich mit der Neuregelung abgefunden. Jubiläum. — Am 15. Juli konnte die bekannte Bnchdruckeret und Verlagsbuchhandlung von Oskar Lein er in Leipzig aus ein s ü n f u n d s i e b z i g j ä h r i g e s Bestehen zurückblicken. Uber die Entwicklung des aus bescheidenen Anfängen zu einem großen Betriebe cmporgcwachsencn Geschäfts möge folgendes Aufschluß geben: Die Firma wurde am 15. Jrlli 1842 von Oskar Naymunö Ludwig Wilhelm Leiuer (geboren am 1. Juli 1814 zu Kordon bei Bromberg) gegründet, und zwar im Hause Nr. 10 am niederen Park, da wo jetzt Lebes Hotel steht. Da das Geschäft von seinem Gründer wie auch von dessen Nachfolgern, seinen Söhnen Oskar Anton Georg Leiner und Oskar- Alfred Wilhelm Leiner, von denen ersterer Inhaber von 1873—1914, letzterer Mitinhaber von 1873—1884 war, mit Erfolg ausgebaut und erweitert wurde, mußte es des öfteren seinen Sitz in der Stadt wech seln (1848 Volckmars Hof neben dem Hauptpostgebände, 1854 Lurgen- steins Garten, 1888 Königstraße 5), bis es 1894 dauernd in bas frühere große »Gartenlauben -Grundstück Ernst Keils in der Köntg- straße 26 d übersiedelte. Das Geschäft ist im Laufe seines 75jährigen Bestehens stets in allen seinen Verzweigungen auf der Höhe der Zeit gehalten worden und hat seinen Ruf fest gegründet: die Abteilung Buchdruckerei für die Herstellung von Werken, Zeitschriften und Kata logen; die Abteilung Verlagsbuchhandlung für den Spezialverlag von Werken der Elekrotechnik, des Maschinenbaues, der Chemie und des Hüttenwesens. Die Verlagsabteilung ist besonders in dem letzten Jahrzehnt bedeutend auSgcbant worden, sodaß sie heute zu den nam haftesten Firmen auf diesem Gebiete gezählt wird. Hervorragende Ge lehrte haben ihre Werke aus allen Zweigen der Technik dem rührigen Verlag anvertraut. Es seien ans dem uns vorliegenden Katalog nur folgende Namen genannt: Geheimer Hofrat Professor 1)r. Le Blanc (Leipzig), Geheimer Negierungsrat Profesor vr. Heim (Han nover), Negierungsrat Professor Dr. Kollert (Chemnitz), Oberstudien rat Professor vr. Haas (Stuttgart), Professor Zipp (Cöthen), Pro fessor Schmidt-Ulm (Ilmenau), Professor Biscan (Teplitz), Dozent I)r. Duprs (Cöthen), Dozent Dipl.-Jngenieur Michel (Cöthen), Dozent Dipl.-Jngenteur Bergner (Altenburg), Dozent Dipl.-Jngenieur Beth- mann (Altenburg). Außerdem ist sie im ganzen Buchhandel durch Herausgabe der starkgebrauchten »Leinerschen Listen«, der Ostermeß- Zahlungs- und -Einnahme-Listen sowie der verschiedenen Buchhändler- Adressen und buchhändlerischcn Formulare, die alle dem innerbuch händlerischen Verkehr dienen, bekannt. Das Verhältnis der Inhaber zn den Mitarbeitern war stets ein angenehmes, wie die verschiedenen Beamten und Gehilfen beweisen, die auf eine 30-, 40- und mehrjährige Tätigkeit im Hause Leiner zurückblicken können. Möge der Firma unter Leitung des derzeitigen Inhabers Herrn Oskar K. G. Leiner eine weitere erfolgreiche Tätigkeit be schicken sein. Persoualnaqrichken. Gestorben: am 14. Juni nach schwerem Leiden Herr Ernst Brauns, In haber der gleichnamigen Musikalienhandlung in Berlin. Der Genannte hat sein im Jahre 1912 von ihm gegründetes Geschäft zu beachtenswerter Entwicklung gebracht und sich namentlich dem Vertriebe von musikalischen Unterrichtswerken und von Männcrchören mit besonderer Aufmerksamkeit und gutem Er folge gewidmet. Gefallen: am 3. Juli, im Alter von 27 Jahren, durch Granatvolltreffer Herr Ernst Kaupisch, kriegsfretwilliger Unteroffizier in einem Reserve-Feld-Artillerie-Regiment, Inhaber der Sächsi schen Militär-St.-Heinrichs-Medaille in Silber und des Eisernen Kreuzes 2. Klasse. Der Verstorbene, der, wie seine fünf Brüder, seit Beginn des Krieges im Felde stand und bisher alle Gefahren glücklich überstanben hatte, war ein strebsamer Mitarbeiter der Firma N. Streller in Leipzig, der sich durch treffliche Charaktereigenschaften bei Chef und Mitarbeitern ein ehrendes Gedächtnis gesichert hat; ferner: Herr Unteroffizier Friedrich Peil, Inhaber des Eisernen Kreuzes, ein zuverlässiger, fleißiger und tatkräftiger Mitarbei ter der Firma C. F. Peters in Leipzig. Der Verstorbene Hai ebenfalls seit Ausbruch des Krieges im Felde gestanden. Verantwort!. Red. i. V.: Richard A l t, e r t i. — Verlag. Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhäublerhau«. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2g (BuchhSndlerhauS). 826
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