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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1917
- Strukturtyp
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- Band
- 1917-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1917
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. .4/ 158, 1», Juli 1917. Vereinigung als einer Untergruppe des Vereins, der sich bald nach Ausbruch des Kriegs die Stuttgarter Verleger-Vereinigung zur Seite stellte, deren Gründung als eine dringende Notwendig keit empfunden wurde zu einer wirkungsvollen Vertretung der Stuttgarter Verlegerinteressen. Daneben nahm der Wiiritembergische Buchhändlerverein eine durch seine Eigenschaft als Kreisverein gekennzeichnete Stellung ein; als Organ des Börsenvereins üble er seine Tätig keit mehr im Rahmen der buchhändlerischen Gesamlorganisalion aus, während die lokalen Interessen in erster Linie durch den Stuttgarter Buchhändlerverein mit seinen Sondergruppen ver- treten wurden. Diese letzteren entwickelten sich rasch zu größerer Selbständigkeit, sodaß der Stuttgarter Buchhändlcrverein in Gefahr geriet, an Bedeutung einzubüßen, wofern man nicht daran dachte, ihm als Ortsverein die Organsähigkeit zu ver leihen. Freilich würde damit der Kreisverein seines stärksten Rückhalts, den er immer in Stuttgart gefunden hatte, verlustig gegangen sein. So war man an dem Punkte angelangt, daß eine Zersplitterung der Kräfte dem württembergischen Buchhandel zum Nachteil auszuschlagen drohte. Angesichts dieser Sachlage kamen die Vorstände der beiden Vereine, des Stuttgarter und des Württembergischen Buchhänd- lervcreins, überein, nicht in der getrennten Arbeit, in dem Nebeneinander das Heil für den einheimischen Buchhandel zu suchen, sondern eine geschlossene, machtvolle Organisation zu schassen, alle Kräfte zusammenzufassen durch die Verschmel zung der beiden Vereine auf breiter Grundlage. In sorg samen Erwägungen, wozu man die Herren Kommerzienrat Alfred Bonz und Paul Schumann als gewiegte Kenner des Vereinswesens gebeten hatte, wurden die Entwürfe zu den neuen Satzungen durchberaten, die zuerst von der Haupt versammlung des Württembergischen Buchhändlervcreins am 18. Juni, dann von der Hauptversammlung des Stuttgarter Buchhändlervereins am 4. Juli, die zugleich über die Auf lösung des Vereins in seiner bisherigen Form zu beschließen hatte, einstimmig angenommen wurden. Denn der ältere Bruder, der Wllrttembergische Buchhändlerverein, der schon um seiner Eigenschaft als Organ des Börsenvereins willen nicht aufgegeben werden konnte, gab der neuen Organisation den Namen. Im übrigen haben beide Vereine alle ihre Rechte, ihre Pflichten und ihr ganzes Vermögen zu dem neugestalteten Verein beigesteuert. Auch die neuen Vorstandsämter gingen fast ausnahmslos an die bisherigen Vorstandsmitglieder über. An die Spitze wurde Herr Erwin Nägele gewählt, von dessen energischer Leitung man sich die besten Früchte erhofft und die sich schon in den wenigen Wochen seit der Neugestaltung auss beste bewähr! hat. Die Beteiligung des Vereins an dem Gewinn der Feldbuchhandlung der IV. Armee, deren Ergebnis dank der organisatorischen Tüchtigkeit des Herrn Hosemann schon setzt die Erwartungen weit übertrofsen hat, wird dem Verein die Mittel an die Hand geben, auch größere Unter nehmungen ins Auge fassen zu können und vor weitausschauen den Plänen nicht zurückzuschrecken. Der wiiritembergische Buchhandel, der durch die Bedeutung des Stuttgarter Verlags ein besonderes Gewicht erhält, darf sich von dem neuen Württembergischen Buchhändlcrverein ge wiß alles Gute versprechen. Sein Vorstand wird es sich zur vornehmsten Aufgabe machen, die ehrenvolle Tradition, die sich im Buchhandel mi! dem Namen Stuttgart verbindet, zu wahren und ihr neuen Glanz zu verleihen. Unterstützung der Reklameforschung. Von Or. Victor Mataja (Wien).*) An der Welt der Bücher nehmen Anteil zunächst zwei Gruppen von Menschen: die Verbraucher und Hersteller. Damit erschöpft sich aber keineswegs der Kreis der an die Bücher geknüpften Interessen. Zum Erweise dessen darf ich mich selbst anführen, der ich znm min- *) Aus Anlast einer Bitte der Redaktion, bei Gelegenheit sei nes bevorstehenden 60. Geburtstages (20. Juli 1917) einen Aufsatz 806 desten noch in einer anderen Hinjicht in Beziehung zum Schicksal der Bücher stehe als Fachschriftsteller über das ^eklamewesen. Uber den bezeichneten Gegenstand habe ich ein Buch: »Die Re klame — eine Untersuchung über Ankündigungswesen und Werbetätig keit im Geschäftslebcn« verfaßt, das unlängst (Ende 1916) in 2., ver besserter Auflage bei Duncker K. Humblot in München—Leipzig er schienen ist. Das Werk soll keine Anleitung für die Durchführung einer Reklame oder — nach einem neuesten Verdeutschnngsversuch - des Kundenfanges bieten, dazu wäre ich nicht imstande. Es soll die volkswirtschaftliche und rechtliche Seite des Reklamewesens schil dern, soll darstellen, wie dieses mit den heutigen Wirtschafts- und Ver- kehrsverhältnisscn znsammenhängt, welche ausgedehnte Organisation es sich schon geschaffen hat, ans welchen Grundlagen die Werbetätigkeit beruht. Genug der Fragen für ein Buch, auch genug der Arbeit, wenn man eine einigermaßen entsprechende Antwort erteilen will. Kür einen Neklameforschcr dieser Art bietet nun Ae literarische Erzeugung eine besonders anziehende Erscheinung, und das ist auch der Grund, warum ich in der erwähnten Arbeit wiederholt auf das Bücherwesen zu sprechen komme. Hier möchte ich jedoch von allem, wcks sich darüber sagen ließe, das folgende hervorhcben: nämlich den Umstand, daß die Bücher im Ver gleiche zu vielen anderen Waren eine Reihe von Eigentümlichkeiten beim Vertriebe aufweisen. Kaufmännisch betrachtet mag das Buch als eine Ware erscheinen, die der Verleger anbietet; der Natur der Dinge nach ist es aber eine Schöpfung des Verfassers. Beim Buch deckt so mit das Geschäftshaus, das die Ware in Verkehr bringt, diese nicht oder nur in beschränktem Maße. Die Reklame des Verlegers ist daher mit Notwendigkeit darauf gerichtet, nicht etwa bloß seine Firma im all gemeinen beim Publikum einzuführen, sondern die einzelnen Erzeug nisse als solche zu empfehlen. Durch Vereinigung von allerhand Schriften zu »Sammlungen < und ähnliche Verfahren ist nur auf einem begrenzten Gebiet die Miß- lichkeit zu beseitigen, daß man bei der Werbetätigkeit fiirs einzelne Buch immer wieder'von neuem anfangen muß. So bequem zu ver fassende Ankündigungen, die nur eine Firma, eine Marke in die Er innerung zurückrufen, sind demnach auch dem Verleger im allgemeinen verschlossen. Man muß in den Anzeigen etwas sagen. Auch noch aus einem anderen Grunde. Um zu essen, sich zu be kleiden usw., brauchen die Leute nicht erst angespornt zu werden. Hier kommt cs also nicht auf die Erweckung von Bedürfnissen an, sondern bloß mehr aus eine Beeinflussung: verbessert Eure Suppe durch Sup penwürze, kaust bei mir, ich liefere gegen Abzahlung, nsw. Das Be dürfnis nach Büchern steht aber nur zum Teil schon fertig da, noch seltener das nach bestimmten Büchern. Möglich ist ja, daß jemand eine volkstümliche Gesundheitslehre, ein Buch über Hundezucht, eine Ge schichte der Mode sucht, viel wahrscheinlicher ist es, daß er dies nicht tut. In einem ausländischen Fachblatte wurde einmal der Tadel alls gesprochen, daß die dortigeil Buchverleger sich zu wenig ans Publikum im allgemeinen und zu sehr nur an jene wenden, die bereits ans Nei gung Bücherkäufer sind: »Das bedeutet« - wurde gesagt — »bloß et was Sicheres ausnützen. Reklame heißt aber nach einem Kunden allsgehen, der noch gar keinen Gedanken hat, Kunde zu sein, und keinen Wunsch, es zu werden.« Freilich, die Erweckung der Kauflust unter solchen Umständen ist nicht eben einfach. Mit starken Worten anpreisen ist allerdings leicht, auch das ist nicht schwer, auf einem Prospekt die Lobesergießungcn nachsichtiger Kritiker zu vereini gen. Nichts ist aber so unwirksam wie Allgemeinheiten, die auf ein Dutzend Tinge gleichmäßig passen. Damit eine Reklame auch ge lesen werde, muß man sie lesenswert gestalten. Für ein Erzeugnis von so individueller Beschaffenheit wie ein Buch muß wohl auch die Wer bung eine durchaus angepaßte Gestalt besitzen. Die Reklame im Buchhandel bildet somit eine schwierige und eigenartige Aufgabe. Sic wird auch dadurch nicht einfacher, sondern im Gegenteil noch erschwert, daß sie sich an kritischere, einsichtsvollere Schichten der Gesellschaft wenden muß. Bei nicht leicht einem ande ren Gegenstand zeigt sich ferner im gleichen Matze ein ähnlicher Wett bewerb der Werbemittel, der Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften, der unmittelbar versandten Ankündigungen, der redaktionellen Re klame, der freiwillig durch die Bevölkerung im Wege des Herumspre- chcns geleisteten. Dem Fache und der allgemeinen Erkenntnis des Wesens der Reklame könnte daher ein großer Dienst erwiesen werden, wenn recht viel und jedenfalls mehr, als es derzeit geschieht, über die Erfahrungen beim Vertrieb von Büchern in die Öffentlichkeit käme. Geschäftsgeheimnisse brauchen damit wahrlich nicht preisgcgeben zu werden. Eine geeignete Form und ein passender Zeitpunkt helfen über etwaige Schwierigkeiten hinweg. Als ein Beispiel für das Anzustrebende verweise ich ans einen Anssatz von Engen Diederichs im Dezemberheft 1915 der Monats schrift »Die Tat«.*) Der Verfasser berichtet darin, daß er während der ) Börsenblatt 1915, Nr. 303.
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