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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 158, 10. Juli 1917. Papicrvcrbrauch der Behörde». - Zur Papierersparnis der Be hörden hat der P r e u ß. L a n d w i r t s ch a f t s in i n i st e r eine be sonders ausführliche Verfügung in seinem Bereich erlassen. Er be gründet die notwendige Einschränkung bei den Behörden ausdrücklich mit dem Bedarf an Zcitungsdrnckpapier. Bei sorglosem Papierver- bvauch müsse damit gerechnet werden, daß der Bedarf der Behörden an Schreib- und Druckpapier nicht mehr ausreichend befriedigt werden könne. Das; eine weitere erhebliche Einsparung von Papier bei den Behörden möglich sei, dürfte keinem Zweifel unterliegen. Noch immer werde besonders gutes Papier als Schreib- und Druckpapier und zu Briefumschlägen verwendet und mit Papier aller Art verschwenderisch nmgegangen. Die Lage auf dem Papiermarkte werde voraussichtlich eine Bestands- und Verbrauchsaufnahme erforderlich machen. Vorhan dene Bestände würden dann angerechnet, so das; es keinen Zweck habe, wenn sich Behörden auf längere Zeit eindeckten. Postscheckverkehr. — Für das Gebiet des Generalgouverne ments Warschau wird in nächster Zeit der Postscheckvcrkehr mit der Maßgabe eingeführt werben, das; sich die Bevölkerung Postscheck konten beim Postscheckamt in Bresla u eröffnen lassen darf. ^ üpreWal. Die geschäftliche Lage der Danziger Buchhandlungen nach den Mitteilungen des Herrn I)r. Lehmann in Danzig. Bereits früher einmal hat der hiesige Buchhändler Herr 1)r. Lehmann in seiner Zeitschrift »Der deutsche Buchhändler«, oder wie er sie früher nannte »Der deutsche Sortimenter«, eine unzu treffende Mitteilung über die geschäftliche Lage der Danziger Buch handlungen gemacht. Schon damals wollte ich ihn znm Widerruf, soweit meine Buchhandlung in Frage kam, zwingen: aber schließlich habe ich davon abgesehen. Seine damalige Behauptung über die ge schäftliche Lage der Danziger Buchhandlungen wiederholt er jedoch neuerdings in seinem Blatt »Der deutsche Buchhändler« Nr. 72, XII. Jahrgang, Nr. 6 vom 25. April 1917 auf Seite 2 mit folgenden Worten: »Als ich im Jahre 1886 Buchhändler wurde, stand der Buch handel sehr viel besser wie heute usw. usw. Seitdem aber ist in jeder einzigen Buchhandlung in Danzig wenig st e n s e i n Nachfolger, in mehreren mehrere zu Fall g e g a n g e n«.*) - Laut des stenographischen Berichts über die Haupt versammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, abgedruckt im Börsenblatt Nr. 144 vom 23. Juni 1917j Seite 736, behauptet er: »Wohl der beste Beweis für seine (seines Antrages) Notwendigkeit liegt darin, daß in den jetzt dreißig Jahren, die mein Geschäft besteht — das habe ich des öfteren wiederholt — (sie!), in Danzig in jedem einzelnen Sortiments geschäft (sie!!!) mindestens ein Inhaber bankerott geworden oder doch ohne Vermögen davon gegangen i st«.») Diese kühne Behauptung des Herrn vr. Lehmann ist um so unverständlicher, als er unbedingt wissen muß, daß ich, der Gründer und Inhaber meiner seit Liber zwanzig Jahren bestehenden Buchhand lung. bis jetzt noch nicht bankerott geworden bin, und daß ich seit der Gründung meiner Buchhandlung der alleinige Inhaber meiner Buchhandlung war und geblieben bin. Ich erkläre offen und der lautern Wahrheit gemäß, das; ich. der Inhaber meiner Buchhandlung, niemals pekuniär so schlecht gestanden habe, daß ein Bankerott auch nur möglich gewesen ist, sondern daß im Gegenteil meine Buch handlung mit zu den ersten Buchhandlungen Danzigs gehört und unter meiner persönlichen Leitung aus kleinen Anfängen zu hoher Blüte sich entfaltet hat. Die Lage jeder einzelnen Buchhandlung in Danzig, sowohl in früheren Jahren wie zur jetzigen Zeit, ist mir voll bekannt. Es ist da auch in der Chronik der Danziger Buchhandlungen manch trauriges Kapitel zu verzeichnen, ebenso jedoch ist mir bekannt, daß Intelligenz und großer Fleiß dieser und jener Danziger Buchhand- lnngsinhaber ihre Buchhandlungen zur Blüte — und zwar zu höchster Blüte cmporgebracht haben. Ich kenne die Gründe, weshalb dieser und jener Danziger Buchhandlungsinhaber »bankerott geworden oder ohne Vermögen davongegangen ist«, ganz genau und weiß daher ebenso genau, daß der Untergang der betreffenden Buchhandlungs- *) Die Hervorhebungen im Satz rühren vom Einsender her. inhaber nicht allein in den schlechten Nabattverhältnissen, unter denen allerdings der Sortimentsbuchhandel zweifellos schwer zu leiden hat, begründet war, als vielmehr in anderen Verhältnissen, die ich hier nicht alle anocinandersetzen kann. Es unterliegt absolut keinem Zweifel, daß die Nabattgewährung im Buchhandel ungenügend ist und daß die Arbeiten und Mühen, die der einzelne Bnchhandlungsinhaber in seinem Betriebe hat, nicht so genügend »bezahlt« werden, wie es sein müßte: aber es ist schon besser geworden in dieser Be ziehung, und die »Buchhändlergilde«, deren Gründung ich mit Freuden begrüßt habe, wird das Ihrige tun, um den Verlagsbuchhandel in friedlichen, freundschaftlichen Forderungen davon zu überzeugen, welche Verpflichtungen er dem Sortimentsbuchhandel gegenüber zu erfüllen hat. Gegen die in öffentlicher Versammlung ausgesprochene Behauptung des Buchhändlers Herrn I)r. Lehmann, »daß in Danzig in jedem einzelnen Sortimentsgeschäft mindestens ein Inhaber bankerott ge worden oder ohne Vermögen davongegangen ist«, erhebe ich hiermit nachdrücklichst Protest und bezeichne diese seine Behauptung als un wahr und für mich beleidigend. Ich gebe auch deu anderen Herren Danziger Buchhandlungsinhabern, auf die die Behauptung des Herrn I)r. Lehmann absolut nicht zutrifft, anheim, gegen diese seine unwahre Behauptung öffentlich strengste Verwahrung einzulegen und Widerruf zu verlangen. Franz Brüning, Inhaber der gleichnamigen Buchhandlung in Danzig. Mit Bezug auf obige Ausführungen des Herrn Brüning in Dan zig bemerke ich folgendes: Ich habe auf der Kantate-Versammlung zu Leipzig am 6. Mai 1917 nicht von »jedem einzelnen S o r t i m e n t s g e s ch ä f t« in Danzig gesprochen, sondern nur von »jedem einzigen der damals (d. h. bei meiner Geschäftseröffnung 1886) bestehenden Sortimentsgeschäfte«. Meine Ausführungen zum Antrag Nitschmann standen iu Leipzig unter dem Druck einer ungewöhnlichen Unruhe der Versammlung, die nlich bald nach den obigen Worten veranlaßte, von der Kanzel her unter und an den Stcnographentisch zu treten, um wenigstens dort verstanden zu werden. Das habe ich dem Herrn Brüning auf seine persönliche Beschwerde vom 26. Juni an mich zwar nicht mitgeteilt, aber ihm geschrieben, das; die Wiedergabe des Börsenblattes unrich tig sei und von mir berichtigt werden solle. Diese meine Berichtigung, die ich am 26. Juni ans Börsenblatt ohne Bezugnahme auf den tz 11 des Preßgesetzes absandte, war derart, daß dadurch jede Möglichkeit beseitigt wurde, meine Mitteilung auf Herrn Brüning und die anderen später gegründeten Buchhandlungen Danzigs zu beziehe». Freilich ent sprach sie auch nicht dem Wunsche des Herrn Brüning, der darin allein genannt sein wollte. Sie wurde mir aber vou der Redaktion unter dem 29. Juni zurückgesandt unter einer Begründung, die ich nicht für ausreichend gehalten habe. Nunmehr habe ich heute eine neue ganz kurze Berichtigung ans Börsenblatt unter Beobachtung der gesetz lichen Formen und Berufung auf § 11 des Preßgesetzes eingeschickt (abgedrnckt in Nr. 157. Red.). Da sowohl Herr Brüning als auch die Redaktion des Börsenblat tes anzunehmen scheinen, daß ich den Satz: »das habe ich des öfteren wiederholt« — nicht aufrechterhalten könne*), so wiederhole ich hier nachfolgende Stelle aus dem Stenographischen Bericht des Börsenblat tes vom 9. Juni 1914, S. 932, über meine Kantate-Rede von 1914: »In Danzig bestehen mit einer einzigen Ausnahme (die verschwun den ist) noch sämtliche Sortimenter firmen, die bei der Eröff nung meines Geschäfts vor etwa 28 Jahren bestan den: — aber in sämtlichen ohne Ausnahme sind in diesen 28 Jahren die Besitzer wenigstens einmal wirtschaftlich zusammengebrochen und haben beträchtliche Vermögen eingebüßt« (abgedrnckt auch im »Dt. Sortimenter« Nr. 60, S. 4, linke Sp.). Auch hier galt meine Aussage nur den im Jahre 1886 schon be standenen Firmen, nicht den später gegründeten. Dieses Beispiel meiner öfteren identischen Wiederholung kann noch ans Börsenblatt u. Dt. Sortimenter vermehrt werden, wenn sich je mand dafür interessiert. Danzig, 6. Juni 1917. vr. B. Lehmann. *) Herr Lehmann irrt, wenn er diese Annahme bei uns vermutet. Wir haben ihm die erste Berichtigung einzig aus dem Grunde zurück- gegeben, weil er die Stelle, die er berichtigen wollte, bei der ersten Einsendung nicht vollständig zitiert hatte. Red. Verantwort!. Red. i. B.:NtchardAlberti. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhauö. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhändlerhauS). 806
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