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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. ^ 161, 13. Juli 1917. bringenden und ohne große Mühe und Kosten verkaufbaren Artikel entzogen wird, so könnte ihm die Lust für diese Klein- arbeii Wohl mal vergehen, was gewiß für den deutschen Buch- Handel einen großen Schaden bedeuten würde.*) Bevor ich den Einfluß des Kriegs mehr im besonderen behandle, möchte ich einiges über seinen Einfluß auf den Buch handel im allgemeinen sagen. Der Einfluß ist ganz ohne Zweifel ein ungünstiger. Einer seits wurde die Produktion eingeschränkt, sowohl der Zeil- umstände wegen als auch infolge der durch sie hervorgerufencn Teuerung aller Grundstoffe, andererseits mutzten viele, und zwar oft gerade die besten Bücherkäuser, besonders Leute mit festem Gehalt, wegen der Teuerung aller Lebensmittel und sonstiger Bedarfsartikel ihre Einläufe einschränken. Dies letztere geschah auch durch die öffentlichen Bibliotheken, deren Budget beschnit ten wurde. Politische Sympathien spielten wohl auch eine Rolle, doch mochte ich diese nicht gar zu hoch einschätzen, besonders nicht im Buchhandel, der im allgemeinen bei seinen Geschäften wenig danach fragt, wie die persönliche» polüischeu Meinungen seiner Lieferanten oder Abnehmer sein mögen. Auch gleicht sich die Wirkung dieser Sympathien gegen seitig aus. Wie Reuter so schön sagt: Wat den enen sin Uhl is, is den annern sin Nachtigall. Und so fanden sowohl deutsch feindliche als deutschfreundliche Schriften bei ihrem Publikum großen Absatz. Ein besonderer Einfluß der Krieges aber und ein für Deutschland ungünstiger geht — von den Transportschwierig keiten rede ich nicht — von den bekannten, immer mehr zu nehmenden Bezugsschwierigkeiten aus. Ob es wirklich nötig ist, den Bezug vieler technischer und auch medizinischer Werke zu verbieten, ist eine offene Frage, über die man ver schiedener Meinung sein kann, aber wenn man auf eine neue Nummer der Fliegenden Blätter oder kstilekerü bistorin Uiorv- bo1z-mitank>, Hrsg. v. Hagenmeher, noch vierzehn Tage länger als sonst warten muß, — ich erwähne hier Tatsachen —, dann faßt man sich doch an den Kopf und fragt sich, Zu gleicher Zeit mit diesem Bericht ging der Red. eine Ein sendung einer anderen holländischen Firma zu, die sich unter der Überschrift: »Etnc Frage an die deutschen Verleger« gegen die übertriebenen Rabattanerbietungen deutscher Firmen in folgenden Worten wendet: In dem Jahresbericht des Deutsche» Verlegervereins lasen wir folgendes: »Ter Kundcnrabatt, soweit er bisher »och in Berlin und Leipzig bestanden hat, ist inzwischen aufgehoben worden. Ebenso ist es ge lungen, den Behördenrabatt, soweit es sich um Anstalten mit einem Verrechnungsetat von unter 10 OOO .L handelt, zu beseitigen. Damit sind Ziele erreicht, die das Sortiment seit Jahren vergebens er strebt hat. Es ist damit aber auch ein weiterer Schritt getan, um dem Ladenpreis volle Geltung zu verschaffen, was auch der Verleger nur mit Freude und Dank gegen die dem Buchhandel wohlgesinnte» Behörden begrüßen kann«. Über dieses Entgegenkommen gegen unsre deutschen Kollegen freuen wir uns natürlich, aber bei uns in Holland fragt man sich heutzutage öfters, ob die Verhältnisse im deutschen Buchhandel denn wirklich so traurig sind und ob der Rabatt der deutschen Verleger tatsächlich zu niedrig ist. Es muß wohl so sein, denn man liest es in fast jeder Nummer des Börsenblattes. Aber wie ist es dann zu er klären, daß Holland gegenwärtig mit Offerten von deutschen Buch händlern, womit sie die neuesten Bücher nicht mit 5 oder 10 Prozent, sondern sogar mit Lü Prozent Rabatt anbieten, überschwemmt wird? Soll der höhere Rabatt der Verleger dazu dienen? Wir können sehr gut begreifen, daß deutsche Firmen, weil der deutsche Büchermarkt augenblicklich sehr beschränkt ist, noch mehr wie früher versuchen werden, ihre Bücher ins neutrale Ausland abzusetzen, aber ist cs nötig, daß ans diese Weife geschleudert wird, und liegt nicht für die deutschen Verleger die Gefahr vor, daß der niederländische Buchhandel sich für den Absatz von deutschen Büchern keine Mühe mehr geben (gegen solche unlautere Konkurrenz ist nicht z» arbeiten) und sich mehr für die Literatur anderer Länder, wo man solche Mittel nicht anwendet, interessieren wird? Es ist möglich, daß wir uns irren, aber wir glauben, gut zu tun, diese Betrachtung einer neutralen Firma den deutschen Verlegern zur Kentnis zu bringen. 818 Welchen Nutzen ein solches Verfahren haben kann. Ein Aus fluß dieser Maßregeln ist auch eine Mitteilung von Karl Rober! Langewiesche, Königslein, des Jnhalls, daß er die Auslieferung der »Blauen Bücher« in das neutrale Ausland bis auf wei teres einstelle. Unbegreiflich finde ich diese Maßregel nicht, Wohl aber sehr bedauerlich und nicht gerade geeignet, günstig auf die Beziehungen zum deutschen Buchhandel einzuwirken. Auf diesem Wege ist wirklich und ganz unnötigerweise Ge fahr im Verzug. Wie ich schon oben sagte, wird man über Politische Verhältnisse immer verschiedener Meinung sein und bleiben, aber hierin kann man sich finden. Daß der Bezug zsnsurfreier Literatur bei den großen Transportschwierigkeiten - kann ich doch für die Beschaffung eines Buches selbst aus Leipzig keinen kürzeren Termin als vierzehn Tage stellen, und der genügt durchaus nicht immer, gar nicht zu reden von den Verzögerungen, die der Mangel an gutgeschultem Personal mit sich bringt, — noch durch Förmlichkeiten erschwert wird, reizt zum Widerspruch und ist geeignet, auch starke Sympathien schwinden zu lassen. Die Firma Lettergietery »Amsterdam« v/h. N. Tetlerode erwarb kürzlich auf einer Auktion von Druckmaterial bei G. Th. Bom eine interessante Sammlung von Stempeln und Matrizen aus dem Bestand der Druckerei Levisson. Diese waren früher im Besitz und Gebrauch von Jos. Athias gewesen, der in der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts in Amsterdam eine berühmte hebräische Druckerei besaß, die wegen der Schön heit ihrer Schriften und der Sorgfalt ihrer Drucke einen guten Namen hatte. Sein Hauptwerk war eine hebräische Bibel, für die er von den niederländischen General-Staaten eine goldene Kette mit Denkmünze erhielt sowie ein Privilegium auf 22 Jahre. Vollständig erschienen — wenigstens der Titelband — ist Brinkmans OatalvKus der dveken, plant- en kaartmerlren, die Zednrende 1811 tot en >net 1918 in Xederland rijn uitxeg'even ok kerdrukt ?.ijn. door 8. van der beulen. Gr. 8". VI u. 840 S., Leiden, A. W. Sijlhosf's ilitgevers-Maatschappij. Die früheren Bände umfassen stets zehn Jahre, wegen ihres stetig wachsen den Umfangs hielt es jedoch der Verleger für angebracht, in Zukunft nur fünf Jahre zu bearbeiten. Ein Schlagwort register soll mit möglichster Beschleunigung folgen. Die fortwährende Preissteigerung aller Rohstoffe und Ar beitslöhne hat auch hier viele Verleger zur Preiserhöhung gezwungen, sodaß über die Preise vieler Bücher Ungewißheit entstand. Um diesem Übelstand abzuhelfen, ist soeben erschienen: Llplmbetiseke lijst van Kokken, plaatrverken en kannten, die door de dlsderlandsolie uitAsvers in prij» verkoog'd rijn. lfttp. dlaart 1917 (Leiden, A. W. Sijthofs'z Uitgevers-Maatschappij), 86 Seiten mit im Durchschnitt je 30 Titeln. Im ganzen enthält also das praktische Hilfsmittel etwa 2500 Titel. P. M. Bestandsanmeldung und freiwillige Abgabe aller entbehrlichen Metalle aus den Betrieben des graphischen Gewerbes und des Verlags- bnckbandels. Wie aus der Bekanntmachung der Metall-Vermittlungs stelle für das graphische Gewerbe, E. V. in Leipzig, Deutsches Buchgewerbehaus, vom 25. Juni hervorgehl, im Börsenblatt Nr. 148 <S. 763) vom 28. Juni wie üblich abgedruckl, läuft Sonntag, den 15. Juli 1917, die Frist ab, bis zu welcher alle in graphischen Betrieben und im Verlagsbuchhandel vorhan denen Bestände au entbehrlichen Metallen jede'r Art und jeder, auch der kleinsten Menge gewissenhaft zu melden sind. Jeder Buch-, Musikalien- und Zeitschriflen-Verleger sei daher noch mals auf die veröffentlichte Bekanntmachung hingewiesen und an die sorgsame Ausfüllung des von der obengenannten Metall- Vermittlungsstelle ausgegebenen Meldebogens gemahnt. Der Bekanntmachung, die zwar schon alles genau anführl, was bei der Erfüllung dieser vaterländischen Pflicht zu beachten ist, ließ die »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« (Nr. 44) »och Ausführungen folgen, die auch den Verlagsbuchhandel
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