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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1851
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1851
- Sprache
- Deutsch
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357 1851.^ Staaten und Stätchen fort petitioniren, die sie nie gleichförmig erhal ten werden. Er thut dies, wie ein Prediger zu seiner lieben Dorfge meindespricht, und zwar mitprophetischem Gemüth, vergißt aber in seiner Weisheit ganz darüber, daß er vom Verlag vielleicht nicht mehr versteht als Mancher von uns spanisch; denn wie in aller Welt könnte er sonst behaupten, daß den Verlegern ihre Verlagsartikel „meistentheils nur ^ oder ^ oder noch weniger kosten, als sie vom Sortimenter dafür erhalten." Damit aber die Leser dieser Blätter noch mehrere Belehrungen des Herrn —r zu erwarten haben, möge er Nachweisen, wie und bei welchem Verlagsartikel dies erlangt werden kann. Ec wird durch die Beantwortung dieser Lebensfrage die goldene Zeit für den Buch handel herbeiführen, und die Stadt Leipzig wird nicht säumen, ihm das Ehrenbürgerrecht zu ertheilen, die Buchhändler aber, resp. die Verleger, alsdann, dem neuen Schöpfer ihres Glücks eine Rente auswerfen, die ihn in den Stand setzt, die Mühen seiner scharfsinnigen Forschungen in glücklicher Unabhängigkeit zu genießen, damit sein Nachdenken noch größeren Nutzen und Gewinn für den Buchhandel schaffe. Um nun diese wichtige Angelegenheit zur Ausführung zu bringen, denn was hilft alle Theorie in praktischen Dingen, wenn die Möglich keit der Anwendung nicht vorhanden ist, möge Herr —r die Güte haben, Verlagscalculationen im Börsenblatt zu veröffentlichen. Etwa 4. Erträgnisse eines wissenschaftlichen Werkes, 1500 Auflage. Ho norar für den Bogen 3 Frd'or. Umfang 60 Druckbogen in gr. 8. Ladenpr. 4 Da bekanntlich die Zeitdauer des Absatzes nicht allein von der Güte des Buches, sondern auch von der Berühmtheit s. Verfassers, Größe des Publicums, vom Zufall rc. abhängk, so möge er diese in einem Beispiel dreifach zeigen- 1) Wenn das Buch 15 Jahre bis zum vollständigen Ausver kauf bedarf- 2) nur 5 Jahre. 3) nur 1^ Jahr, k. Ein anderes Beispiel: Auflage 2000. Honorar per Bogen 1 Frd'or. Umfang 200 Druckbogen in gr. 8. Ladenpreis 8 bis zum Ausverkauf vergehen 16 Jahre. 6. Ein Schulbuch: Auflage 5000, Honorar per Bogen 50 fl. rheinisch, Umfang 12 Druckbogen, in gr. 8. Ladenpreis ^ Ausverkauf 3 Jahre. v. Auflage 1200, Honorar per Bogen lO-^Preuß.-Cour., Umfang 16 splendid gedruckte Bogen, in gr. 8. Ladenpreis 1-^5 SA. 600 Expl. in IVs Jahr verkauft, der Rest aber Maculatur. 8. Auflage 3000, Herstellungskosten 8000 fl. rheinisch, Illustra tion, die, wenn neue Auflagen folgen, wegen Vertheilunq zu 3000 fl. zu veranschlagen ist. Ladenpreis por Expl. 4 fl. 30 kr. M. Es ist ein Buch, welches zu Folge seines Inhalts ein großes Publicum hat, aber erstwenn es complett erschienen, zahlreiche Käufer findet. Wenn nun die Auflage erst im Zeitraum von 6 Jahren verkauft werden sollte, wie groß ist alsdann der Verlust? Auch das Beispiel der Verlagskosten einer kleinen Brochüre, die viel Jnseratkosten verursacht, in einer Auflage von 3000 Exempl. er scheint, wovon 2/g nbgesetzt worden, und einen billigen Ladenpreis hat, wäre noch zu geben. Nur vergesse Herr —r nicht, der Zinsen zu ge denken, die die Herstellungskosten bis zur Zeit ihrer Deckung durch den Erlös verkaufter Exemplare belasten; ferner der Handelsspesen, Ab gang von verdorbenen und Freiexemplaren, Inserate; ferner die früh zeitige Honorirung der Autoren, Zeichner, Kupferstecher, Papierfabri- kanten rc. rc. rc. Solche Aufstellung und Berechnung gicbt auch den besten Aufschluß, in wie weit bei jährigem Eredit und den kleinen Saldis, wie sie für den einzelnen Verleger durchschnittlich im Buchhandel Vor kommen, der Verleger nach den Bestimmungen des Herrn —r so schnell mit Streichen derselben bei der Hand sein kann. Es wird sich aber gerade das Gegentheil zeigen, daß dies weniger möglich ist, als im übrigen Handel, wo der Eapitalumschlag im Jahr ganz außerVerhältniß größer ist. Schreiber dieses ist ein Beispiel bekannt von zeh nmalig em Eapitalumschlag in einem Jahr. Er weiß recht gut, wie höchst selten dieses ist. — Wie steht's bei dieser Frage aber im Buchhandel, und wie verkümmert die geringe Absatzfähigkeit vieler Artikel den Gewinn! Denn im Buchhandel haben die Wörter Begehr und Anbieten eine andere Bedeutung als im übrigen Waarenhandel. — Während Begehr hier die Preise steigert, und Anbieten nur den Vorrath ergicbt, aber die Preise noch nicht fallen macht, so bedeutet im Buchhandel Begehr die Absatzfähigkeit des Artikels, Anbieten aber das Gegentheil. Der Sortimenter hat den Vortheil, alle Jahr nur einmal zahlen zu müssen, während der Verleger, wenn ihm außerordentliches Glück nicht milhilft, stets neues Capital in's Geschäft bringen muß, da sein Umsatz, auf Jahre berechnet, die Capitalien zu lange vergräbt. — Damit aber der Sortimentshandel an Ansehen, Bedeutung und Sicherheit gewinne, ist es nöthig, daß er in Anzahl der Firmen kleiner, und in Ausdehnung des Umsatzes für den Einzelnen größer werde- Dazu kann nur Beschränkung der Annahme neuer Lehrlinge ver helfen, und gehörige Sorge für ihre zweckmäßige Ausbildung. Nur starrer Egoismus kann gegen vermehrte Bildung junger Geschäftsge nossen ankämpfen- Denkende Männer, wie der sel. Friedr. Perthes, die Gebr. Wigand in Leipzig rc-, haben längst dafür gesprochen. Möge endlich ein Anfang gemacht werden! MiScellen. Von den in Wien erscheinenden Zeitungen werden nach einer durchschnittlichen Berechnung monatlich 700,000 Exemplare verschickt, wofür an Markengebühr allein der Staat eine Einnahme von 6000 Fl. bezieht. (N. Lcipz. Z.) Man kündigt an, daß der „Abend-Moniteur" in Paris mit Ende März aufhören und daß ein neues Journal „Le Cvnciliateur" von größerem Formate ihn ersetzen werde. Die Brochüre „die Dresdner Confcrenzcn" ist auch in Wien und Stuttgart verboten worden. — Wien, 20. März 1851. Heute wurden hier von Seiten der Stadt-Commandantur folgende ältere und neuere Werke verboten: Payne's Menschenrechte 2 Thle. Putlmann, socialistisches Liederbuch. D- Bundestag in Frankfurt a/M. Gentschenberger, Grundriß der Geschichte Schleswig-Holsteins. Zeitbilder z. nützl- und vorzüglich!. Unterhaltung. Allhusen, allg. polit. Volksbelehrung. Payne's Zeitalter der Vernunft. Geschichte d. deutschen Volks in d- Jahren 1848 und 1849. Wirth, Geschichte d. deutschen Staaten. Vier Wochen auswärtiger Politik. Deutsche Reichsgeschichte. Krieg oder Frieden? Haug, d. Republikaners Schwertfahrt. Bolde'nyi, d. Magyarenthum. Held, Revolutions-Zeitalter. Hofstetter, Tagebuch aus Italien. Wiesner, demokrat.-militair. Zeitschrift. Koväcs, Kampf und Verrath. Müller, Georg Volker. Zur Geschichte d. ungar. Freiheitskampfes. Kaulbach, Stechpalmen.
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