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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1851
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.03.1851
- Sprache
- Deutsch
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330 IM 24 Echo auf die Stimme aus Oesterreich über Baar-Expeditioncn in Nr. IN dcS Börsenblattes. Mil Vergnügen habe ich Ihre für Baacbezug lautende Stimme vernommen und bin mit Ihrer Ansicht vollkommen einverstanden, thcils der bedeutenden Zeitersparniß, theils des erhöhten Rabattes we gen. Die gleiche Klage aber, wie Sie über die Verleger, habe auch ich und weiß gar manchmal nicht, soll ich mehr das eiserne Festhalten an alt hergebrachten Formen bewundern, oder mehr den Mangel an kaufmän nischem Sin ne bedauern. In der ganzen Handelswclt wird bei Baac- zahlung auch Extracabatt vecwilligt, nur im Buchhandel nicht und doch will der Buchhändler auch Kaufmann sein oder sollte es doch we nigstens sein; dieser Stand allein bringt Baacbezug in gleiche Kate gorie mit einem Bezug auf mindestens >2 Monate Credit, handelt also eben so unklug als ungerecht. Ich spreche aus Jahre langer Er fahrung, nur wenige Ausnahmen habe ich gefunden, gerade diese Ausnahmen haben aber die bedeutendsten Verleger gemacht. Ich wobne zufällig in einer Stadt, die durch mehrfache schnell auf einander fol gende Fallissements im Buchhandel einen schlechten Klang hat, bin also gezwungen, da, wo Credit verweigert wird, baar einzulösen. Gar oft weiß ich nicht, soll ich mich mehr ärgern oder die Schreiber mehr bedauern, wenn ich die Bemerkungen auf meinen Verlangzetteln lese: „steht mit 25di>,—steht mit dem gewöhnlichen Rabatt gegen baar zu Diensten: — bitte durch Ihren Herrn Commissionär zu verlangen" und dergleichen mehr. — Glauben denn jene Verleger, der von ihnen aus solche höchst ungefällige und ungerechte Weise gemißhandelte Sorti menter werde für ihren Verlag mehr thun, als er seinen Kunden ge genüber muß? Ich habe jenen Verlegern überraschende Beweise von der Absatzfähigkeit ihres Verlages gegeben, die mir mit erhöhtem Ra batt bei Baacbezug freundlich entgegen kamen, ich habe aber auch Andere ganz und gar zu entbehren gewußt, denn am Ende kommt es am meisten auf den Sortimenter an, ob er dieses oder jenes Weck empfehlen will. Noch einen andern Vortheil hätteJhre Pcoposition, wenn sie angenom men würde, es würden nämlich nicht so viele Bankerotte Vorkommen, wie eS auf die seither betriebene Weise der Fall gewesen; wer sieht, daß er nicht den hinreichenden Fond hat, wird das Etabliren von selbst bleiben lassen. Dadurch käme mehr Ehre in den Buchhandel und mehr Vertrauen in's Publicum! Die etwaige Befürchtung, daß bei solch' erhöhtem Rabatt der Rabattschleuderei in die Hände gearbeitet werde, schwindet dadurch, wenn für jede Handlung, die der Rabatt schleuderei durch schriftlichen Beweis überführt wird, die Begünstigung des erhöhten Baarbczugs aufhörte. Man brauchte dazu keine besoldeten Denuncianten, das Publicum ist selbst bereitwillig genug dazu. E i n- heit aber gehört dazu, darf solche aber im deutschen Buchhandel gehofft werden? H. in W. Entgegnung. Dem abermals anonymen Fragesteller im Börsen bl alt Nr. 17 kann ich zu meinem Bedauern nur zur Anwort geben, daß es mir unmöglich ist, zur gleichmäßigen Preishaltung des Schul- blalts etwas bcizutcagen. Die Aufträge, welche der Post zugehen, sind meist von Geist!, und Schulbehörden, werden aus deren Cassen bestritten und kann der Ausgabe-Etat nicht gut erhöht werden. Mein eigener Voctheil würde es sein, wenn der ganze Debit im Buchhandel statt fände, denn an sämmtlicben Exemplaren, welche die Post braucht, habe ich auch nicht den allecmindcsten Gewinn. Das Schulblalt ist bekanntlich nicht mein Eigcnthum und ich erhalte lediglich die Exemplare, welche ich für den Buchhandel brauche. Der Bedarf für die Post geht nicht einmal durch meine Hände, woher mir denn auch dessen Belang sogar unbekannt ist. Dies meine einzig mögliche Entgegnung! — Berlin, 18. März 1851. Ludwig Oehmigke. Entgegnung. In Nr. 8 des Börsenblattes v. d. I. wird auf S. 88 ein Artikel aus der Weser-Zeitung abgedruckt, betreffend „das Treiben deutscher Literaten in Wien". Die vcrchrliche Redaction des Börsenblattes hat wohl die Männer nicht persönlich, auch nicht aus ihren Schriften kennen zu lernen Gelegenheit gehabt, welche die Weser-Zeitung in jenem Artikel brandmarkt. Es ist daher Pflicht im Interesse der Wahrheit und der Ehre, so wie in dem einer vernünftigen Preßfreiheit, Verdächtigun gen entschieden entgegenzutreten, wie solche jener Artikel der Weser- Zeitung in dieWelt schleudert. Dr.Kiesselbach, ehemaligerRedacteur der Deutschen Zeitung, befand sich im Aufträge der Redaction der Allge meinen Zeitung, an der er selbst seit Jahr und Tag betheiligt war, in Wien. Seine —cl> Artikel in der Allgemeinen Zeitung liegen der gebildeten Welt zur Beurtheilung vor und seine Schrift über die Kon tinentalsperre haben sich wenigstens alle diejenigen angeeignet, welche sich für Handelspolitik interessiren. Ein unbefangenes Uctbeil muß vr. Kiesselbach das Zeugniß geben, daß er für die materielle Einigung Deutschlands seit einer Zeit, ehe noch Freih. von Bruck den Plan eines deutsch-österreichischen Zollvereins veröffentlichte, mit eben so großer Kenntniß als Energie kämpft und die seit des viel verkannten Fr. List's Tod offene Lücke auf dem Gebiete nationaler Handelspolitik dereinst auszufüllen, mit allem Grunde hoffen läßt. Dabei ist ihm nichts fremder als „arrogantes Auftreten", vielmehr wetteifert bei ihm die Bescheidenheit mit reicher Weltanschauung und gelehrter Bildung. Der gesunde Sinn der Wiener weiß solche Eigenschaften höher zu schätzen, als das Gift der Verläumdung in der Weser-Zeitung, welche ihren Mitbürger K. besonders und außerdem Alles anfällt, was für ein großes durch und mit Oesterreich auf der Grundlage der materiellen Einigung aufzubauendes Deutschland wirkt. Berichtigung. Mit Genugthuung können wir hier mittheilen, daß die in Nr. 20 des B.-Bl. gegebene und der deutschen Allgemeinen Zeitung entnom mene „Nachricht aus Prag", wonach ein Circular an die dortigen Buchhandlungen gegangen sein soll, mit der Weisung, alle Manu- 'cripte von in Druck zu legenden Brochüren v o r dem Drucke derMili- tairbehörde vorzuiegen, und worüber wir schon in jener Nummer unfern Zweifel auSsprachen und die Prager College» um deshalbige Nachricht baten, sich nach dem eben erhaltenen Briefe einer geachteten Prager Firma nicht so verhält. Ein frommer Wunsch. Es würde gewiß im literarischen und geschäftlichen Interesse sein, jetzt eine Gesammtausgabe der Schriften Clemens Bren tano's zu veranstalten. Miscellen. Wie wir aus zuverlässiger Quelle hören, hat die 1847 in Karlsruhe anonym erschienene Schrift: „Wer erbt in Schleswig?" Herrn General Lieutenant I. von Radowitz zum Verfasser. Dies als Antwort auf so viele deshalbige Vcrmuthungcn. Wir machen auf einen, im 6. Hefte von. Prutz und Wolfsohn Museum befindlichen Aufsatz von Gutzkow aufmerksam: „was sich derBuchladcn erzählt." Derselbe dürfte sehr viel Wahres u. zu Beherzigendes über die literarischen Erscheinungen der letzten Jahre ent halten! Er geißelt mit Recht die Maniericthcit und Poesiehaschcrei in unserer Literatur der Gegenwart und noch mit mehr Recht das Ge- flünkece der eleganten u. verzierten Ausgaben von Büchern, die man nur des Einbandes wegen, nicht des Inhalts wegen kauft! Wir dürfen eS uns nicht verschweigen: der Werth eines großen Theiles der Erschei nungen der Gegenwart liegt im Einbande der zierlichen Miniatur-
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