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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1917
- Strukturtyp
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- 1917-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1917
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ft' 156, 7. Juli 1917. Werbung solcher Vorhereinzeichnungen sind die Kolporteure doppelt unentbehrlich; auf ihr Wort und auf das Vertrauen hin, das sie genießen, entscheidet sich der Käufer. Ein scharfer Wettbewerber entsteht ihnen freilich nur zu oft im Autor des Buches; da in Flandern viele Bücher im Selbstverlag erschei nen, sammelt der Verfasser bei Freunden und Fremden, um die Provision zu sparen, die Unterschriften in Person ein. In diese wenig stetigen und wenig gcschäftseinheitlichen Verhältnisse wird eines Tages schon deswegen eine der neuen Zeit entsprechende Ordnung komnlen müssen, weil auf der an deren Seile, in dem von Brüssel aus beherrschten Südbelgien der Buchhandel von Paris aus um vieles planmäßiger be trieben wird; eine zweckdienliche, mit allem Nötigen versehene französische Handlung findet sich fast an jedem größeren Platze. Doch wäre es falsch, mit den alten Bräuchen, bloß weil sie »Unregelmäßigkeiten« bedeuten, sofort aufräumen zu wollen. Vis ein eigentlich geschulter Buchhändlerstand in Flandern groß geworden ist, wird man die Kolporteure aller Schattie rungen nicht nur beibehalten dürfen, sondern gut tun, zu dieser Art des Vertriebes geradezu aufzumuntern. Zurzeit Brüssel. vr. Huebner. Das Manuskript und seine Überleitung in den Sah. Von A. Schäfer. (Fortsetzung zu Nr. IW.) Verleger und Buchdrucker bzw. der Setzer müssen sich bei schwierigen Fällen der Satzeinrichtung von vornherein darüber klar werden, ob überhaupt und in welcher Form die Anordnun gen des Verfassers sich typographisch wiedergeben lassen. Das ! geschieht am besten durch Probesatz oder -sätze eines oder! einiger sorgfältig ausgewählien Stücke, die vom Verfasser nach-! geprüft, berichtigt und gutgeheißen werden müssen und dann die Richtschnur bilden für alle gleichen und ähnlichen Stellen der Arbeit. Diese Probesätzc sind ein sehr wesentliches Mittel zur Vermeidung vieler Widerwärtigkeiten während der Druck legung, zur Verminderung der Korrekturen und zur Begrenzung der Kosten. Der Verleger (oft auch schon der Verfasser) wird in den meisten Fällen den Wunsch haben, sich über den voraussicht lichen Umfang der Arbeit im Druck zu vergewissern. Das geschieht am einfachsten durch Zählung der Silben eitler größeren Anzahl von Zeilen und Berechnung der Durchschnitts zahl. Deren Multiplikation mit der ausgezählten oder berech neten Zeilenanzahl des ganzen Manuskripts weist dann die vorhandene Silbenmenge nach. Die ausgezählte Silbenanzahl einer Druckseite jenes Musters, dem man das künftige Buch nach Satzfläche und Zeilenzahl anpassen will (abzüglich 5—10 Pro zent, je nach der Enge oder Weitläufigkeit des künftigen Satz bildes, für Kapitel- und Zeilenausgänge und -Anfänge (Ab sätze), Zwischenräume bei Überschriften und dergleichen Raum fressendes), ergibt den Divisor zur Errechnung der Seitenzahl, die wieder je nach der Seitenzahl des Formates, bei Oktav also durch 16 geteilt, die Bogenzahl ergibt. Ein Beispiel: Hundert nachgezählte Zeilen mögen ergeben als Silben durchschnittszahl 18. Das Manuskript umfasse 240 Seiten zu je 22 Zeilen, also 5280 Zeilen. 5280 Zeilen mal 18 Silben ergeben rund 95 000 Silben. Die Mustervorlage enthalte auf einer vol len Seite 650, nach Abzug von etwa 10 Prozent für die oben erwähnten Abfälle 600 Silben. 95 000 Silben : 600 Silben er gibt 159, abgerundet 160 Seiten : 16 Seilen — 10 Bogen. Sind Anmerkungen vorhanden, so sind diese in gleicher Weise nach den Anmerkungen des Musters (kleinerer Schriftgrad, daher mehr Silben und Zeilen pro Seite!) zu berechnen und der Textbogen zahl zuzuschlagen. Voraussetzung für diese Berechnung ist allerdings ein eini germaßen gleichmäßig behandeltes Manuskript; andernfalls mutz jede Abweichung für sich berechne! werden. Die für Abbildungen vermutlich beanspruchte Fläche wird nach Quadraizeniimetern berechnet. Man stellt den Flächen-! inhalt der Vorlagen fest unter Berücksichtigung der Verändern,,-! 798 gen (VerkleMrung, Vergrößerung, Ausschnitt), zählt die Be träge zusammen und teilt sie durch die Quadratzentimetersumme der künftigen Satzfläche. Das ergibt die Seitenzahl und deren Teilung durch 16 die Bogenzahl. Ein Zuschlag von wenigstens lü Prozent für Unterschriften und Ränder darf nicht vergessen werden. Der gefundenen Seitenzahl ist noch zuzuzählen: der Titel (2 S.), (eine etwaige Widmung 2 S.), Vorwort <? S.), Inhalts verzeichnis (? S.), ferner dürfen nicht vergessen werden das oder die etwaigen Register. Für all das ist man aber mit seltene» Ausnahmen vorderhand ans Schätzungen angewiesen. Der Drucker freilich kann und muß eingehender rechnen. Er zählt die Buchstaben und die Wortzwischenräume, stellt die Alpha betzahl pro Zeile fest und sucht dadurch zu ermitteln, wieviel Zeilen Manuskript und Satz sich entsprechen, und rechnet danach um. Natürlich muß auch er alle möglichen »Zwischenfälle« be rücksichtigen und hat eine wesentlich kompliziertere Rechnung uufzumachcn, als die oben geschilderte es ist. Es liegt auf der Hand, daß an dieser Stelle nicht auf die innere Anlage literarischer Arbeiten, auf die Lösung der gestell ten Aufgaben im einzelnen eingegangen werden konnte. Hier über hat Otto Stählin in einem Sonderdruck gehandelt, der unter dem Titel »Editionstechnik. Ratschläge für die Anlage textkritischer Ausgaben« 1909 bei Teubner erschienen ist (43 S. Lex.-8". «ft 1,60). Hier möge nur noch einiges aus den Grenz gebieten erwähnt werden, dessen Berücksichtigung jeder schriftli chen Arbeit nur zum Vorteil gereichen wird. Da sind zunächst die Abkürzungen. Wie Stählin darüber klagt, daß in der Wahl, Bedentungszuweisung und Ver wendung der Siglen und Zeichen ein heilloser Wirrwarr herrscht, so ist es auch mit den Abkürzungen, insbesondere in den Hin weisen auf die Arbeiten anderer, wie auf Zeitschriften und Sammlungen. Wie viel Eigensinn und Oberflächlichkeit zeigt sich hier! Hier ist viel mehr Anpassung und Übereinstimmung notwendig, um zu Venneiden, daß fast jedes Buch auch wieder neue, geänderte oder anders verwendete Abkürzungen zu berück sichtigen zwingt. Der oben erwähnte Buchdrucker-Duden ver zeichnet die für das tägliche Leben anerkannten (»amtlichen«) und üblichen Abkürzungen wohl vollständig, bildet also auch hier in eine empfehlenswerte Richtschnur'. 's Österreichische Verhältnisse berücksichtigen die »Abkürzungen und Zeichen Anhang zu den Regel» u. dem Wörterverzeichnis s. die deutsche Rechtschreibung - Hrsg. v. der k. Abteilung des k. n. k. Kriegs,ninisterimns (aber deshalb keineswegs nur militärische Ab kürzungen enthaltend!). Wien, Seide! L Sohn 1811. (12 S. kl. 8" in Leporellosorm. Mk. —. 15.) Abkürzungen aus dem Gebiet der Rechtswissenschaft bie te» die »Vorschläge des deutschen Juristentages f. die Art der An führung v. Rcchtsquellen, Entscheidungen u. wissenschaftlichen Werken«. 2. Ausgabe. Berlin, Gnttentag, 1818. (48 S. 8°. Mk. —.88.) Im An hang »Besondere Abkürzungen f. das österreichische Nechtsgebiek«. — Für die Schweiz gibt cs ein »Verzeichnis juristischer Abkürzungen « v. vr. P. Wäber. Bern, Stämpsl! L Co. 1888. (81 S. 8°. M. -.88.) Wichtig besonders wegen der Zweisprachigkeit. Bcchholds Handlexikon der Naturwissenschaften und Medizin«, Frankfurt a. M., Bcchhold 1884 <1127 S. 8°. Geb. Mk. 16.—), bietet reichlich Abkürzungen für die genannten Gebiete, darunter auch chemische Formeln. Endlich ist noch zu erwähnen das leider nicht einzeln erhältliche »Alphabetische Verzeichnis der Abkürzungen, die s. Zeitschriften n. Sammelwerke sin den, cingegangene» .Theologischen Jahresberichts angewandt sind«. Es ist, soviel mir bekannt, die einzige derartige Zusammenstellung, der man Maßgeblichkeit zntrauen darf. — Eine lleriackieal Lrkielss on IleliZian«, compilock gnck eckrteck dv 6. 0. kii- cksrüsvn. Reu, Nork, Scrtbncr's Sons (auch Stechert), wimmelt von Willkürlichkciten und Ilngenauigkeiten derart (in meinem Exemplar für die Jahre 1888—1888 springt die Zählung ohne erkennbaren Grund von S. IV ans S. VII, es umfasst XI-II S.), daß sie für »ns Deutsche unbrauchbar ist. Eine eigene, seit Jahren gepflegte Sammlung von Abkürzungen aller Art, soweit sie in Öffentlichkeit und Literatur sich eingebürgert haben, umfaßt z. Z. etwa 15 888 Nachweise; Ihre Veröffentlichung wird vorbereitet.
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