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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1851
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.02.1851
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- Deutsch
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127 1851.^ gründen mich befleißigen will, ohne behaupten zu wollen, sie damit alle zu erschöpfen: 1) Habe ich ein Werk fertig, von dem ich weiß, daß cs viele meiner thcucrn Herren Eollegcn haben müssen, so gebe ich's gleich nach Erscheinen „nur gegen baarSo streiche ich den Betrag des Honorars und der Druckkostcn ein, che ich einen Groschen selbst dafür ausgegcben habe. Nach sechs Monaten oder einem Jahre ver sende ich cs dann wieder pro novitste — es bleibt immer noch etwas hängen. 2) Für die Baarpakcte habe ich Jahr aus Jahr ein Easse in Leipzig und brauche mich wegen der Paar Thaler, die ich in der Messe für die wenigen auf Rechnung gelieferten Artikel zu erhalten habe, gar nicht nach Leipzig zu bemühen, spare also die Reisekosten und kann die Baumblüthe zu Hause genießen. 3) Mir macht es kein Kopfweh und kein Herzklopfen, ob einer gut oder schlecht ist. Wer nicht einlöst, kriegt nichts, basta! Mögen sie sich beleidigt fühlen die „ ehrcnwerthcn" Herren der alten Garde, die hundertjährigen Firmen, daß ich sie mit dem ersten besten als Buchhändler conccssionirtcn Destillateur in eine Brühe werfe, mögen sie mich hungrig oder sonst was schelten — ist mir alles einerlei! Alle werden über einen Kamm geschoren. 4) Bin ich so einem auch auf Jahresrechnung schuldig — macht nichts; ich gukc gar nicht hin. Der liebe College muß mir für meinen Baarartikcl zehn S-s oder auch zwei Thlr. bezahlen in gutem prcuß. Crt.; zur Ostcrmesse erhält er dann von mir 100 -/)' in Mcß- zahlung — wenn ich will so gut sein. 5) Haben ich oder mein Eommissionair vielleicht aus Versehen eine alte Auflage statt einer neuen gegen baar expedirt, so ist es pure Gnade von mir, wenn ich sie wieder austausche. Von Vergütung der Hin- und Herfracht ist natürlich keine Rede, die Vorwürfe der Sortimcntskundcn kümmern mich nicht. 6) Das Beste ist die Vorauszahlung auf Zeitschriften. Um Neu jahr wird ein Blättchen nach Leipzig geschickt, das man wegblasen kann, darauf der ganze Jahrcsbetrag mit so und so viel Thalern nachgcnommen. Das bringt ^jährige Zinsen auf die Kosten für Druck und Papier, die erst in der O.-M. des nächsten Jahres bezahlt zu werden brauchen. Wird das Blatt nicht fortgesetzt, so hat man jedenfalls Zinsen gewonnen, auch wenn man so großmüthig ist, den verhältnismäßigen Betrag gutzuschrcibcn oder gar zurückzuzahlen. 7) Auch das Vergnügen ist nicht gering an,Zuschlägen, wenn alle die Verlangzettcl ankommcn und wieder zurückgeschickt werden mit der stolzen Bemerkung: „nur gegen baar". Zwar steht auf meinen Fatturen schon doppelt unterstrichen: fest Verlangtes wird unter keiner Bedingung zurückgenommcn, aber besser ist besser. In dem am wenigsten günstigen Falle habe ich meinen Tha- lcr doch einige Monate früher !m Sacke. 8) Wie freudig reibt man sich ferner die Hände, wenn man ein leidlich „ramponirtes" Exemplar gegen baar fortschaffcn kann, er haben über alle ohnmächtigen Reklamationen. 9) Aber nichts gleicht dem Triumphe, wenn mir einer die Rech nung verweigert oder wegen eines lumpigen alten Saldorcstes ge sperrt hat, ich habe ihm deswegen seinen Verlag Jahre lang mit baarcm Gcldc abkaufen müssen, und nun braucht er einmal etwas von mir! Da hüpft mir das Herz im Leibe. Der Tag der Rache ist gekommen und auch er muß meinen Artikel mit 15 N-s cinlöscn! 8 pc» nciaou 8. Ucbcr Außenstände tm Buchhandel. Ein neuer Vorschlag. Warum etabliren sich so viele Sortiments-Buchhandlungen ohne Fonds und gehen in's Zeug hinein? Weil ihnen die Erfahrung lehrt, daß selten gerichtlich gegen sie cingeschritten wird, weil in den meisten Fällen der einzelne Verleger wegen 20,»/I 30 u. 50 Guthabens, sich nicht noch erst Kosten machen will, unserem Freunde Sortimenter also im schlimmsten Falle nur Ercditentzichung in Aussicht steht, wenn er auch »/i5060,,/S 10,000und mehr dem Gesa mmtbuchhandelschul det, — vertheilt sichs ja so, daß auf jeden nur ein Bischen kommt, dazu nur gar für Bücher, deren ein jeder ohnedies genug hat! Es existirl ja dann noch die Möglichkeit des Baarbezugs des Nöthigsten, was von den Handlungen unvermeidlich gebraucht wird, die keinen Ercdit mehr geben, und dann bleibt ja auch noch der Herr Eommissionair als letzte Instanz. Wenn er gedeckt wird, was thul's dann, wenn man dem ganzen Buchhandel schuldet, er hat nichts zu fordern und liefert das Nötbige, er hat ja Jahres-Rechnung bei den Verlegern, und ihre Forderung, zu welcher er allein ihnen vielleicht noch verhelfen könnte, berührt ihn nicht. Wenn dies auch eben nicht collegialisch genannt werden kann, so ist cs doch gut kaufmännisch, und als gute Kaufleute sind ja einmal die Buchhändler, gekannt! — Wie lange ein solches Manöveriren solcher Sortimenter geht, beweist die Erfahrung, — beim Einen länger, beim Andern brichc's bald zusammen, bei noch anderen leiert's ewig so faul fort- Um nun diesem Uebelstand abzuhelfen und nicht jeden einzelnen Verleger, wenn er zu seinem Guthaben kommen will, zu nöthigen, noch Geld für Klagen, Advocaten rc. vorzulegen, dürfte es praktisch sein, die Forderungen Vieler Ei nem zu cediren. Dieser Eine brächt-dann für sich, mileiner Klage, mit einem Advocaten, die Sacke in Gang, und man steuerte miteinfachen Kosten auf's Ziel los. Dies nur eine flüch tige Andeutung, mögen Andere sie weiter in diesen Blättern ausführen. Aber anwendbar und ausführbar bleibt es, zumal wo die Zustände nicht so faul sind, als man sie aus der Ferne zu schildern beflissen ist. Schreiber dieser Zeilen, der auch ein Bischen das neue Oesterreich und seine Zustände aus eigener Anschauung kennt, kann mit Bestimmtheit versichern, daß z. B. in dem Circulaire der Lcmberger Handlungen gleichwie in einem Theilc der norddeutschen Presse, viele Uebcrtrei- bungen sind und ist eben so überzeugt, daß, wenn man den dortigen Handlungen Ernst zeigte und denselben auf die angedcutete Weise in der Person eines Gesammlgläubigers zu Leibe ginge, deren Bedenken, jetztzu zahlen, gewiß verschwinden dürfte. Sicher würde jeder Ver leger lieber Einem von uns, für Zeit, Aufwand und Mühe der Betrei bung solcher Angelegenheit, einige Procente des von ihm zu erhebenden Saldos zukommen lassen, als mit Acrgcr diese und mehr, durch jahre langes Hecumtransportiren in den Büchern und Warten, dennoch ge zwungen an's Bein zu binden. Notiz wogen des Papiergeldes und dessen Ausgabe in Leipzig. Bei Einsendung von Eassenschcinen nach hier wollen die aus wärtigen Herren Eollegen gefälligst beachten, daß von Eassenschcinen: Hessische, Eöthener, Schwarzburg-Sondershäuser, Anhalt-Eöthencr-Bernburger und Bernburger hier fort während nicht ohne Verlust von 3 und mehr Procenten ausgegebcn werden können, andere Eassenscheine, als preußische und sächsische, fangen wieder an einzeln zu coursiren, aber verlieren auch beim Umsatz Isih. Leipzig, den 4/2. 1851. K. F. Köhler. MiSccllen. Die Journalistik in Berlin. Es erscheinen daselbst gegenwärtig folgende 22 politische und amtliche Blätter: Spener'sche Zeitung; Vossische Zeitung; Eonstitutionellc Zeitung; Deutsch- Reform; Der Hahn; Neue preußische Zeitung; National - Zeitung; Neue Volks-Zeitung; Preußischer Staats-Anzeiger; Neues Preußi sches Sonntagsblatt; Urwähler-Zeitung; Amtsblatt des Postdeparte ments; Die Zeit; Eentralblatt für die Abgaben-, Gewerbe- und Handels - Gesetzgebung; Gesetzsammlung; Justiz-Ministerialblatt; Militär-Wochenblatt; Ministerialblatt für die innere Staatsverwal- 20*
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