258, 7. November 1885. Künftig »rscheinende Bücher.. 55:; 1 1^56398^ Heute versandte ich folgendes Cirkular: Neuigkeit. — Für den Weihnachtstisch. ?. ?. Hierdurch beehre ich mich, Ihnen ergebenst anzuzeigen, daß Mitte des nächsten Monats komplett vorliegen wird: Geschichte der deutschen Litteratur von Emil Drenviug. 50 Bogen stark in Lexikonformat, mit 170 Illustrationen und 15 Buchtiteln und Kopfleisten von Professor Hermann Götz, Direktor der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe. Preis geheftet 10 Mk. ord., gebunden 12 Mk. ord. — An Rechnung liefere ich mit 25H>, gegen bar mit 33H A> Rabatt. Freiexemplare in Rechnung 13/12, gegen bar 11/10. In Nr. 9 der „Deutschen Roman-Zeitung" 1885 wurde das Werk wie folgt beurteilt: Von Emil Breunings „Geschichte der deutschen Litteratur" sind uns die Lieferungen 4 - 5. zugegangen; die letzte fuhrt den Stoff bis zur sogenannten „zweiten schlesischen Schule", Hoffmannswaldau und Lohenstein, aus und endet mit einer Charakteristik jener Dichter, welche dem Schwulste gegenüber die einsachere Ausdrucksweise zur Geltung zu bringen suchten, wie die Hosdichter Canitz, Besser und König einerseits und Christian Weise und seine Nachahmer andrerseits. Brenning ist ein guter Erzähler von ruhiger Haltung; er bestrebt sich überall die Thatsachen allein wirken zu lassen und räumt der ästhetischen Betrachtung nur de» notwendigsten Raum ein. Sein Urteil ist im allgemeinen ein gesundes und treffendes, seine Kenntnis der Werke ziemlich ausgebreitet; vor allem tritt das in der Darstellung der mittelalterlichen Dichtung klar und überzeugend hervor. Hier macht sich auch überall jene Wärme bemerkbar, welches aus der Liebe zum Dargestellten sich ergeben muß, und sie ist wohl die Ursache, daß der Verfasser den Dichtungen dieser Zeit einen größeren Raum widmet. Die „Blätter für Gymnasialwesen" urteilen über die erste Hälfte des Werkes in Heft 3/4. ds. Js. u. a.: Das Werk ist für den Gebildeten ein ausgezeichneter Führer auf dem Gebiete unserer poetischen Litteratur, ein Führer, der uns in klarer und gründlicher, dabei anmutiger und geistvoller Weise überall orientiert, ohne je in geschwätziger und selbst bewußter Art uns seine subjektiven Ansichten aufzudrängen. Auch dem Lehrer sei das Werk auss beste empfohlen; er findet darin manche neuen Gesichtspunkte, treffliche Charakteristiken und für die Werke, deren Inhalt zu lesen es ihm an Zeit und Gelegenheit fehlt, die anschaulichsten Analysen. Das „Wiener illustr. Journal" schreibt in Nr. 12 ds. Js.: Die vorliegende Arbeit stellt sich als ein litterarhistorisches Werk von eminenter Bedeutung dar, und giebt der bis jetzt erschienene erste Halbband ein Spiegelbild der Geschichte und Litteratur von ihrer Entstehung bis gegen das Ende des vorigen Jahr hunderts. Der Verfasser bekundet reiches und tiefes Wissen, und ist seine Darstellungsweise bei aller Gründlichkeit eine durchaus nicht trockene und ermüdende, sondern eine von Seite zu Seite fesselnde und anregende, so daß die Spannung, mit welchem dem Weitererscheinen dieses Werkes entgegengesehen werden dürste, jedenfalls als eine berechtigte zu betrachten sein wird. In Nr. 16 d. I. der „Blätter für litterarische Unterhaltung" wird das Werk folgendermaßen beurteilt: Als ich vor einiger Zeit in diesen Blättern W. Scherers „Geschichte der deutschen Litteratur" empfahl, glaubte ich nicht, daß ich sobald in der Lage sein würde, auf einen würdigen Nebenbuhler desselben aufmerksam zu mache». Haben Sie die Güte, sich für dieses äußerst absatzfähige Werk, dessen Widmung Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin Luise von Baden huldvollst entgegenzunehmen geruhte, thätig zu verwenden. Der Erfolg wird zufriedenstellend sein. Lahr, 30. Oktober 1885. Mit vorzüglicher Hochachtung ganz ergebenst Moritz Schauenburg. 762 *