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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.08.1868
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.08.1868
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- Deutsch
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JL 177, 3. August. 2055 Nichtamtlicher Theil. Formen mit richtigem Verständniß der Forderungen der Zeit unfern Unternehmungsgeist'entgegen zu bringen, weist uns die andere unfern Platz unter jenen an, welche mit hingebendem Sinn und ausdauerndem Fleche an dem Gewände weben, in das sich die materielle Seite der Be dürfnisse des Lebens kleidet. Wir sind berufen, der Wissenschaft zu dienen, um uns selbst zu dienen, in unserer Hand liegt es, unser» Beruf zu adeln, indem wir unser Herz dem Fortschritte wechen und stets eingedenk bleiben, daß die Wissenschaft die Verkünden» des Fortschreilens der Eul- tur ist, deren Segnungen die Freiheit, deren Früchte das materielle Wohl der Völker sind. Arbeiten wir also mit dem Maße der uns zngewiesenen Kräfte an dem Fortschritte, nützen wir den natürlichen Einfluß unserer Stellung im Interesse desselben, und wir werden der Doppelteste unseres Berufes damit am gerechtesten werden! Hieraus erstattete der Schristführer Hr. W. Lausser aus Pest den Bericht über die abgelaufenen drei Vereinsjahre, dem sich jener des Schatzmeisters, Hrn. Moritz Gerold, anschloß. Der von dem Vorstände ausgesprochenen Bitte, auch für die nächsten drei Jahre 300 fl. dem Berliner Unterstütznngs - Vereine zu widmen, wurde von der Versammlung bereitwilligst willfahrt und zugleich die Dotation für die Vereinsbibliothek bestimmt. Die vor sechs Jahren beschlossene Einführung von Stipendien für Aneignung kaufmännischer Bildung, sobald das Vereinsver mögen die Höhe von 5000 fl. erreicht hat, wurde nach der Seite einer höheren allgemeinen Bildung erweitert und sollen nunmehr, bei Gestattung des Vereinsvermögens, jedes Jahr je zwei Stipendien in der Höhe von 75 fl. in den angegebenen zwei Richtungen zur Vertheilung gelangen. Das gegenwärtige Vereinsvermögen hat in dessen die festgesetzte Höhe noch nicht ganz erreicht, die von der Ver sammlung angenommenen „Bestimmungen zur Vertheilung der Stipendien" haben daher zunächst nur prinzipielle Bedeutung. Der alljährlich erscheinende „Oesterreichische Katalog" wurde auch in den nächsten drei Jahren herauszugeben beschlossen, und in Betreff des in Vorbereitung befindlichen „Allgemeinen oesterreichi- schen Bncherlcrikon" dem Redacteur, Hrn. Jos. Bermann, die bis 1870 für die Vollendung erbetene Frist zugestanden. Den nächsten Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Antrag des Hrn. Dominicas aus Prag, betreffend bas Vcrhältniß der k. k. Hof- und Staatsdruckerci in Wien zu dem oesterreichische» Buchhandel. Der anwesende Vertreter des genannten Institutes gab die Erklärung ab, daß cs in der Absicht der k. k. Hof- und Staats druckerei läge, in das allgemeine Vcrhältniß des Buchhandels einzu treten, und daß bereits der Anfang dazu gemacht sei. Anlehncnd an den Antrag des Hrn. Dominicus beantragte Hr. Reichenecker aus Prag, am betreffenden Orte dahin zu wirken, daß der Verlag und der Vertrieb von Werken, die naturgemäß dem Buchhändler zufallen, nicht mehr von kaiserlichen Behörden ausgeübt werden, wie dies, wenn auch nur in vereinzelten Fällen, der Fall sei. Der Antrag wurde gleichfalls angenommen, ebenso jener des Hr». Dominicus, die Neuigkeiten des oesterreichischen Buchhan dels für die Folge nach Sprachen abzutheilcn. Die Sitzung wurde hierauf geschlossen und am 23. Juli fort gesetzt. Der Antrag des Gremiums von Prag, eine Commission von drei Verlegern und drei Sortimentern zu wählen, welche sich mit den Zahlungs- und Rabattverhältnissen im oesterreichischen Buch handel, ferner mit den im Verkehre zu Tage tretenden Ucbelständcn zu befassen und in drei Monaten das Ergebniß ihrer Berathungen in der Oesterreichischen Buchhändlcr-Correspondenz zu veröffentlichen hat, wurde ohne Debatte angenommen, nachdem Hr. Fr. Gerold die Unzweckmäßigkeit einer einschlägigen Debatte im Plenum der Ver sammlung betont hatte. Die Wahl siel auf die Hrn. Braumül ler sen., Fr. Gerold, Fr. Tempsky, H. Dominicus, Ferd. Meyer -und Ed. Hölzel. Der Antrag des Hrn. Tempsky, einen Gesetzentwurf der Regierung über das literarische Eigenthum zur verfassungsmäßigen Behandlung zu überreichen, wurde gleichfalls angenommen, ebenso der Antrag des Hrn. Malewski auf zeitgemäße Abänderung der Instruction für den k. k. Schulbücher-Vcrschlciß. Die vor neun Jahren schon beschlossene Anstrebung der gänz lichen Aufhebung des Schulbücherverlags - Monopols wurde auf An regung des Hrn. Lechner neuerdings in Angriff zu nehmen beschlos sen, dagegen die weiteren auf der Tagesordnung befindlichen An träge abgelehnt. Nach Erledigung der Tagesordnung kamen noch verschiedene Anträge zur Debatte und Beschlußnahme, deren nennenswerlhestcr dem Vorstande des Vereins zur Aufgabe macht, die Regierung zu veranlassen, in legislativen den Buchhandel betreffenden Fragen dem Verein Gelegenheit zur Abgabe fachmännischer Gutachten zu geben. Die am Schlüsse vorgenommene Neuwahl des Vorstandes siel auf die Hrn. Hölzel aus Olmütz (Vorsitzender), Osterlamm aus Pest (Schriftführer), Moritz Gerold aus Wien (Schatzmeister) und auf die Hrn. D ominicus, Hansen und Artaria als Stell vertreter. Am 24. Juli Abends vereinigte ein heiteres Mahl die Mit glieder in Hütteldorf, an dem auch Damen und die Gehilfen theil- nahmen, das durch den fröhlichen Ton und die ungezwungene Hei terkeit allen Theilnehmern in freundlichster Erinnerung bleiben wird. Der ersten Sitzung wohnten 66 Mitglieder, darunter 32 aus wärtige, bei, an der zweiten beiheiligten sich 54 Mitglieder. Miscellen. Ein Curiosum. — Der „Schwäbische Merkur" brachte vor kurzem folgende Anzeige, welche es verdient, auch in weiteren Krei sen bekannt zu werden: Anzeige und Empfehlung. Da ich von der K. Kreisregierung die Erlaubuiß zur Errichtung einer Sortimeutsbuchhandlung erhallen habe, so zeige ich ergebenst an, daß ich solche am l. Juli d. I. eröffnen werde. Die Verlagshandluiigen von Büchern, Zeitschriften, Musikaticu, Landkalteu und Bildern werden ersucht, mich mit ihren neuesten Verlagswerkeu gefälligst versehen zu wollen, Mit der Buchhandlung wird ein öffentliches Kommissions-Bnreau verbunden. Zugleich wird ein Kommissionslager von Schreibmaterialien und Handluugsbüchern, Tabak und Cigarren, ächten italienischen Sailen für Violine, Viole, Violon und Guitarre, künstlichen Blumen und allen Ar tikeln des Mvdisteugeschästes gehalten. Fabrikanten und Grossisten dieser Geschäftszweige ersuche ich nun um ihre Anträge, Preislisten und Bedingungen. Indem ich mich dem Publicum bestens empfehle und bei solider und reeller Bedienung geneigten Aufträgen entgegensehe, zeichnet achtungsvollst Biberach, im Mai 1868. ' I. Ruß. Daß der Einsender keinen — Scherz gemacht hat, sagt uns das Handelsregister, in welches laut der letzten Bekanntmachung der be treffenden Behörde eine nengegründete Sortimentsbuchhandlung von I. Ruß in Biberach eingeschrieben worden ist. St. B. Aus Wien vom 29. Juli meldet die „Presse": Die hiesige Buchhandlungsfirma Tendier L Co. hat die Zahlungen eingestellt. Der Concurs wurde heute vom Handelsgerichte eröffnet. Verbote. Die im Börsenblatt vom 15. Juli angezeigte provisorische Beschlagnahme des Jllustrirten deutschen Familien-Kalenders. Leipzig, Minde. ist nach der erfolgten Entfernung des als Nachdruck zu betrachtenden. Titels desselben unterm 27. Juli wieder aufgehoben worden. 310*
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