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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1916
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- 1916-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1916
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Die ganze Seite umsapt 3S0 viergejpall.'petitzeilen. die SeUe*8 Mitgli/der 3S M." 8 für ^/, 6. statt 1SM. Stellengesuche werden mit 10'ps. pro ^ Nr. 282. MAMuMÄMrst'lMrUM§MNWmB'üjHMMr)ü.''VMg Leipzig, Dienstag den 5, Dezember 1916. 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil Vom Antiquariatshandel. v. (IV siehe Bbl. Nr. LIK.) Bücherversteigerungen von Oktober bis Dezember 1916. Seit unserem letzten Berichte, der Mitte September erschie nen ist, hat sich das Antiquariat weiterhin in durchaus aufsteigen der Linie entwickelt. Damals begannen gerade die Herbstver steigerungen, und inzwischen hat sich das so gemehrt, datz jetzt beinahe kein Tag mehr vergeht, an dem nicht mindestens eine Bücher- oder Kunstblätterauktion abgehalten wird. Freilich zeigt der Markt noch eine gewisse Launenhaftigkeit. Wohl niemals sind für verschiedene, dabei aber gleichwertige Exemplare dersel ben Bücher hier und dort so weit auseinandergehende Preise bezahlt worden wie jetzt. Wo ein paar geldkräftige Gegner sich in einem Raume begegnen, da spielt die Höhe des Gebotes schließlich gar keine Rolle mehr. Es handelt sich dabei gar nicht etwa um Seltenheiten, die man sonst nicht haben könnte. Nein, es sind zumeist zwar hübsche, aber doch Bücher ganz gewöhnlichen Schlages, für die in der Hitze des Gefechtes doppelt und dreifach so hohe Preise angelegt werden, als die Antiquare sie in ihren Katalogen zu fordern gewöhnt sind. An anderen Stellen wie derum wäre aus Mangel an solchem Wettstreite vielleicht Ge legenheit, manch schönes Werk zu ganz außergewöhnlich billigem Preise zu erwerben — wenn es nicht zurückgekaust würde. Das ist jetzt jedenfalls sehr im Schwange. Nicht immer zum Vorteil der Verkäufer. Aus einer der Kunstauktionen des Rachlasses ^ Beckerath in Berlin hatten die Erben eine ganze Reihe von l Stücken zurückgezogen, weil die Gebote dafür nicht die festgesetzte l Höhe erreichten. Als die gleichen Sachen dann kürzlich und ^ diesmal ohne Preisbeschränkung wieder unter den Hammer ge kommen sind, haben sie noch lange nicht das eingebracht, was vorher hätte erzielt werden können, übrigens ist gerade diese letzte Auktion Beckerath in einem kleinen Teile auch für uns in teressant, wurden hier doch für 44 Handschriftenminiaturen und Initialen zusammen rund 40 00V Mark bezahlt. — überhaupt ge schehen Zeichen und Wunder. Es gehört nicht zu den Alltäglich keiten, datz eine Versteigerung abgesagt werden muß, weil die Sammlung, die da losgcschlagen werden soll, vorher im ganzen verkauft wird. Bei uns ist so etwas jedenfalls sehr selten, und in der jetzigen Zeit sollte man es erst recht nicht erwarten. Die Gsellius'sche Buchhandlung in Berlin, deren Ge wohnheit es im allgemeinen nicht ist, Versteigerungen abzuhalten (aber das zieht jetzt immer weitere Kreise), hatte für den 16. November eine solche angezeigt, in der eine tatsächlich kostbare Sammlung von ältesten und älteren Büchern über die Türkei, Kleinasien, Kaukasus, Georgien, Persien, Indien und Ägypten ausgeboten werden sollte. Unter den 319 Nummern fanden sich 7 Inkunabeln und zahlreiche illustrierte Bücher des 16. Jahr hunderts, zum Teil auch in kostbaren Einbänden. Man spitzte sich schon auf eine Art von Ereignis. Nun, die Absage ist schließ- lieh auch eins gewesen, wenn sie auch nicht das war, was man erwartet hatte. So bleibt einem nur der wirklich vortrefflich bearbeitete Katalog der Sammlung als eine Erinnerung. Daß sich das Interesse in dieser Richtung — d. h. dem Balkan zu — entwickelte, darauf hatten wir schon im ersten Artikel dieses Jahres (Bbl. 1916, Nr. 21) hingewiesen. Von den vielen anderen Versteigerungen, die in diesen Wochen stattfinden, ist eine, die den Lesern des Börsenblattes Erinnerungen an einen seiner langjährigen Mitarbeiter wach rufen wird, die der B ü ch er s amm lung von Theodor Goebel in Stuttgart. Hochbetagt, er ist genau so alt gewor den wie Kaiser Franz Joseph, ist Theodor Goebel im 87. Lebens jahre dahingegangen, einer der sachverständigsten Schriftsteller auf dem Gebiete des Bücherwesens. Ein erster Teil seiner Bibliothek kam am 29. November- durch die »Bücherstube am Siegestor Horst Stobbe in München« zum öffentlichen Verkauf und mutet uns, besonders in Anbetracht dieses so alt gewordenen Vorbesitzers, llberausÄnodern an: »Neu zeitliche Buchkunst — Erstausgaben — Illustrierte Bücher und andere Seltenheiten«, fast alles aus dem 20. Jahrhundert oder aus den letzten Jahrzehnten des vergangenen neunzehnten; ganz wie die Bücherei eines unserer jüngsten Bücherfreunde. Es wer den in der Hauptsache Widmungs- und Besprechungsexemplare sein, die dem Nestor der Buchgewerbe-Kunde zugegangen sind. Seine eigentliche Fachbibliothek soll am liebsten im ganzen ver kauft werden und so zusammenbleiben, was sie jedenfalls ver dient. Ob cs wohl glücken wird? Bekanntlich kommt es immer anders. Dann soll sie eben im Frühjahr auf dem Wege der Ver steigerung vereinzelt und zerstückelt werden. Aber mag ihr Schicksal nun dieses oder jenes sein, interessant wäre es jeden falls, den Katalog der Sammlung zu haben. Auch für den geschlossenen Verkauf würde das von einem gewissen Wert sein; denn solche großen Käufer finden sich manchmal gerade da, wo man sie nicht vermutet und gesucht hat, aber das auch nur dann, wenn durch einen veröffentlichten Katalog der Wert einer Biblio thek als ein Ganzes besonders augenfällig hervortritt. Unter den überraschend zahlreichen Auktionskatalogen dieses letzten Vierteljahrs sind natürlich wieder viele, die über die Vor besitzer der zu versteigernden Bücher entweder gar nichts sagen, wie Nr. 40—43 von M. Bruck st ein L Sohn in Danzig, oder die sie nur in allgemeinerer Form anzeigen: »Sammlung von interessanten und wertvollen Büchern meist aus freiherr lichem Besitz (M a x P e r l i n B e r l i n>, »Altes und Neues aus verschiedenem Besitz« (Paul Graupe in Berlin), »Ge mälde alter Meister, Kupferstiche, Holzschnitte, Farbendrucke usw., eine Chodowiecki-Sammlung . . . aus Berliner Privatbesitz« (MaxPerl in Berlin, 1. u. 2. Dezember 1916), »Moderne Graphik aus dem Nachlaß eines Stuttgarter Sammlers und aus anderem Besitz« (Galerie Helbing inMünchen, 14. u. 15. Dezember 1816) u. a. m. Dagegen werden in den Tages- blkttern jetzt häufiger als sonst die Namen der anwesenden Bieter bekanntgegeben, nicht, wie man das bisher bei ganz be deutenden Versteigerungen allenfalls las: »Anwesend waren u. a. die Bibliotheks- oder Galeriedirektoren von Berlin, Dres den, Hamburg, München usw.«, sondern die Namen von Privat sammlern. Psychologisch genommen, scheint es ein ganz guter Trick zu sein, um die Beteiligung zu heben, gibt es doch nicht wenige Leute, die alles darauseken, um in der Zeitung genannt zu werden, und die es schmerzlich empfinden, wenn sie fehlen. 1477
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