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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1868
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1868
- Sprache
- Deutsch
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118, 25. Mai. Nichtamtlicher Theil. 1381 Die Erledigung dieser Frage bildete das Ergebnis) der ersten Sitzung. In der zweiten, am 18. Mai erfolgten, referirte zunächst Dr. Kletke (Vosfijche Zeitung) über bas Jnseratenwesen. Sein An trag richtete sich gegen einen bekannten Vorgang der neuesten Zeit (in der Sloman'schen Sache) und bezweckte ein Zusammcnstehcn der Zeitungen in solchen Fällen, dergestalt, daß, wenn einem Blatte mit Entziehung der Inserate gedroht werde, weil es sich gedrungen ge fühlt, gemeinschädliche Uebelstände zu rügen, alle andern sich ver pflichten möchten, von dem, der die Würde der Presse solchergestalt mißachte, keine Inserate anzunehmen. Der Antrag fand einstimmige Annahme. Bei dieser Gelegenheit kam auch das Verhältniß der Annoncen- bureaur zu den Zeitungen zur Sprache, und cs ward auf den mehr seitig unterstützten Antrag des Dr. E. Brockhaus von der Versamm lung beschlossen, dem nächsten Vororte zur Erwägung zu geben, wie dies Verhältniß am zweckmäßigsten für die Presse geregelt werden könne. lieber die schon auf zwei Journalistentagen verhandelte Frage: ob und wie eine Alterversorgung für Journalisten zu ermöglichen, referirte Dr. Maron (Ostdeutsche Zeitung), freilich nur in dem negativen Sinne, daß er erklärte, wie alle angestelllen Erörterungen ergeben hätten, daß eine gemeinsame Einrichtung solcher Art für Journalisten sich nicht in irgend erfolgverheißender Weise durch führen lasse. Dr. Sonnemann (Frankfurter Zeitung) berichtete, wie er bei seinem Zeitungsunlernehmen bereits eine Alterversorgungscasse für seine materiellen Mitarbeiter (Setzer, Drucker rc) habe, die, aus Beiträgen der Betheiligten und Zuschüssen des Unternehmers ge bildet, erfreuliche Resultate ergeben habe, und wie er jetzt beabsich tige, auch seine geistige» Mitarbeiter, die Redakteure :c., auf ähnliche Weise bei dem Gewinne des Unternehmens zu betheiligen. Auf den Antrag des Dr. Stolp (Gemeinde Zeitung) wird Dr. Soniiemann ersucht, in dieser Richtung beim nächsten Journa listentage Vorschläge zu machen. Eine längere Debatte veranlaßt«: sodann der von Dr. E. Brvckhaus gestellte, von einer namhaften Anzahl anderer Zeitungen (besonders Berliner) unterstützte Antrag wegen Erwirkung eines zwei- resp. eiumonatlichen Zeitungsabonnements neben dem viertel jährlichen bei de» Postanstallen. Es ward mitgelhcilt, daß in Frank surt a. M. und Cassel (also im Bereiche der norddeutschen Post) die Tagespresse bereits diese Vergünstigung genieße, während in Sachsen, wo sie solche besessen, solange die Post sächsisch war, dieselbe ihr jetzt entzogen ist. Dr. Waldstein (Ostdeutsche Zeitung) wünscht, daß auch schon im erste» Monat eines Vierteljahrs ein Monalsabonnemeilt ftall- finden könne, wogegen sich llr. Brvckhaus und Andere ausiprcche». Dieser Antrag wird abgelehnt, dagegen der Brockhaus'sche ange nommen. Es lagen nun eine Menge Anträge vor, sämmtlich auf Ab stellung von Beschränkungen und Belastungen der P, esse gerichtet, z. B. Aufhebung der Conccssioneu stir Preßgewerbe, der Ca^lioneu für alle Zeitungen oder doch mindestens für die nichlpolittichen, Be seitigung des Zeitnngsstempels, billigere Postprovisionen, Verweisung der Preßverbrechen an die Geschworenengerichte rc. Der Vorsitzende machte aufmerksam, daß über alle diese Kragen bereits beim ersten und zweite» Journalistentag cingeheube Debatten staltgesunden, Be schlüsse gefaßt, auch die gemeinsamen Beschwerden bereits an Len betreffenden Stellen vorgebracht worden seien, thcilwcisc nicht ohne Erfolg. Er rathe daher, Laß man, ohne auf Einzelnes zurückzukvm- men, Las damals Beschlossene jetzt noch nachträglich auch da ciureiche, wo gegenwärtig für Erfüllung der betreffende» Wünsche das Haupt gewicht liege, z. B. bei den Gesctzgebungsfactoren des Norddeutschen Bundes, vielleicht auch bei der und jener Regierung oder Kammer rc. Diesem Anträge ward stattgegebeu mit der von Dr. Sonne mann beantragten Modifikation, daß unerwartet dieser allgemeinen Eingabe schon jetzt, da Gefahr im Verzüge, an den Norddeutschen Reichstag die Bitte gerichtet werde, bei Berathung des Gewerbege setzes für den Norddeutschen Bund die Preßgewerbe von der Con- eessionirung zu befreien. Der Antrag des Dr. Waldstein aus Herstellung einer Statistik der Beschlagnahmen, Preßprozesse rc. (jedesmal mit den Resultaten) wird dem Vororte zur Ausführung überwiesen. Endlich lag noch ein Antrag des hiesigen Schriftstellervereins Berliner Presse vor, angeregt durch Dr. B. Auerbach, wonach der Journalistentag sich für Abstellung der regelinäßigen Sonlagsarbeit bei Zeitungen aussprechen sollte. Es fand ein interessanter Aus tausch von Erfahrungen statt, an dessen Schluffe jener Antrag unter Ablehnung eines weiter gehenden von vr. Back, der überhaupt jedes Erscheinen eines Montagsblattes eingestellt wissen wollte, Annahme fand. Hiermit war die lange Reihe der theils im voraus auf die Ta gesordnung gesetzten, theils neu hrnzugekommcnen BeralhungSgegen- slände erschöpft bis auf das Referat über das geistige Eigcnlhum der Zeitungen, welches der Vorsitzende Professor Dr. Biedermann zu erstatten halte. Da jedoch die Zeit inzwischen weit vorgerückt, die Versammlung offenbar ermüdet, auch noch über die Wahl des neuen Vororts eine längere Besprechung zu erwarten war, so beantragte der Vorsitzende selbst, diesen Gegenstand auf die nächste Tagesordnung zu verschieben, ei» Antrag, dem die Versammlung beitrat, jedoch mit der von Dr. Maron vorgeschlagenen Modifikation, daß Referent seinen Bericht Lurch Len neuen Vorort drucken und an die Mitglieder des Journalistentags vertheilen lasse, damit diese das nächste Mal um so besser vorbereitet an Liese wichtige Frage herantreten. Bezüglich des nächsten Vororts ward beschlossen: 1) als denselben auch für nLchsies Jahr Berlin zu wählen; 2) »eben den aus Berlin „und Umkreis" zu wählenden fünf ständigen VororkSmitgliedern noch vier andere Zeitungen hinzuzu wählen, die bei allen wichtiger» Bcralhungen zuzuziehcn seien. Es wurden sodann in den eigentlichen Vorstand gewählt: National-Zeitung, Volks-Zeitung, Vossischc Zeitung, „Zukunft", Breslauer Zeitung*), als sogenannte „Vertrauensmänner": Deutsche Allgemeine Zeitung, Frankfuiter Zeitung, Schwäbischer Merkur, „Wanderer". Auch der nächste Versammlungsort kam zur Sprache, und man gab der Hoffnung Ausdruck, daß ein mehrseitigeres Entgegenkommen der WienerZeiiungen als bisher die Möglichkeit, den Journalisten- lag dorthin zu verlegen, gewähren möge, eine Hoffnung, die De. Graß („Wanderer") als ihrer Erfüllung entgegenreifend bezeichnen zu dülfen gla .bte. Mit einigen Worten des Dankes gegen den bisherige» Vorort und dessen würdigen Vorsitzenden Direktor Lehmann, sowie für die freundliche Aufnahme, welche die fremden Mitglieder in Berlin von allen Seilen gefunden, schloß der Vorsitzende den dritten Journa listentag. Prrsonalnachrichten. Herr E. C. Rudolphi, Geschäftsführer des Schweizerischen Antiquariats in Zürich, ist zum Stellvertreter des dortigen königl. sächsischen Cvnsulais ernannt worden. *j Der Vorort hat sich inzwischen in der Weise constituirt, daß die Vossisclie Zeiiung den Vo-siv, die Nalional-Zeitung das Schrijlführeramt, die Volks Zeiiung die Cassenführung übeinoinmen hat.
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