^ 290, 14- Dezember 1916. Fertige Bücher. Seite 43: - Proben aus dem Inhalt: Befehl des Königs Friedrich Wilhelm I. an den Kronprinzen Friedrich über die Anordnung seiner Bestattung. 29. Mai 1740. ... Soll vierzehn Tage darauf in allen Kirchen meines Landes meine Leichenpredigt gehalten werden, und zwar über den Leichentext: „Ich habe einen guten Kampf gekämpft", über welchen Text alsdann des Vormittags gepredigt und das Lied gesungen: „Wer nur den lieben Gott läßt walten." Von meinem Leben und Wandel, auch Aktionen und Personalien, soll nicht ein Wort gedacht, dem Volke aber gesagt werden, daß ich solches expreß verboten habe, mit dem Beifug, daß ich als ein großer und armer Sünder stürbe, der aber bei Gott und seinem Heilande Gnade suchte. Überhaupt soll man mich in solchen Leichenpredigtcu zwar nicht verachten, auch nicht loben. Seite 49 o0: Friedrich der Große. Von den Preußischen Tronppen, von ihren Mängeln und von ihren Vortheilen. aan bey andern Armeen gewiß nicht rcleviret haben würde. Ich habe Officierü und gemeine Soldaten stark blessiret gesehen, die dem ohnerachtet ihren Posten nicht verlassen, noch sich retiriren wollen, um nur an ihren Blcssurcn verbunden zu werden. Seite 82: Immanuel Kant. Wir stehen unter, einer Disziplin der Vernunft. Pflicht und Schuldigkeit sind die Be nennungen, die wir allein unserem Verhältnisse zum moralischen Gesetze geben müssen. Wir sind zwar gesetz gebende Glieder eines durch Freiheit möglichen, durch praktische Vernunft uns zur Achtung vorgestellkcn Reichs der Sitten, aber doch zugleich Untertanen, nicht das Oberhaupt desselben, und die Verkennung unserer niederen Stnfc, als Geschöpfe, und Weigerung des Eigendünkels gegen das Ansehen des heiligen Gesetzes, ist schon eine Abtrünnigkeit von demselben, dem Geiste nach, wenn gleich der Buchstabe desselben erfüllt würde... Pflicht! du erhabener großer Name,... Seite 241: Der französische Militarbevollmachtigte Oberst Baron Stoffel über das preußische Heer. Pflichtgefühl. Ich muß hier noch einer Eigenschaft Erwähnung tun, welche das preußische Volk ganz besonders charakterisiert und welche wesentlich zum Wachstum der moralischen Kraft seiner Armee beiträgt, dies ist — das Pflichtgefühl. Dasselbe ist in allen Klaffen des Volkes bis zu einem solchen Grade entwickelt, daß man nicht aufhört, darüber zu staunen, je mehr man das preußische Volk studiert. Franz Hanfftaengl, München ll»III»III»»»II!II»II» 1199