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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.12.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-12-20
- Erscheinungsdatum
- 20.12.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ./U 295, 20. Dezember 1916. 1. wer vorsätzlich den gemäß 8 1 ergehenden Anordnungen des Reichskanzlers über die Anmeldung oder einer gemäß 8 2 Abs. 2 er- ^ gehenden Aufforderung nicht oder nicht innerhalb der vorgeschriebenen Frist nachkommt; 2. wer bei der Anmeldung oder bei einer nach 8 2 Abs. 2 abzu- gebcnden Erklärung oder Auskunft wissentlich unvollständige oder un richtige Angaben macht; wer den Vorschriften des 8 3 zuwider Verschwiegenheit nicht beobachtet. In dem Falle der Nr. 3 tritt die Verfolgung nur auf An trag ein. 8 0. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 297 vom 18. Dezember 1916.) Bücher und Kurse. vlu der »Numburger Zeitung« vom 14. De zember lesen wir die folgenden, anscheinend von der Fa. Heinr. Pfeifer, dort, ausgehenden Ausführungen, die die schwierige Lage des öster reichischen Buchhandels beleuchten: Kein anderer Artikel wird durch die neuerliche rapide Aufwärts- beweguug der Markkurse so schädigend beeinflußt wie gerade die gei stige Nahrung und damit der diese vermittelnde Buchhandel. Es hat da nicht nur mit der momentanen Verteuerung bei Neubezügen und der dadurch noch weiter herabgedrückten Absatzmöglichkeit der Bücher, die ohnehin durch die Verhältnisse schon äußerst schwer gelitten hat, sein Bewenden, sondern die Sache greift viel tiefer ein in den Lebens nerv, weil von der Steigerung auch jene Bücher betroffen werden, die der Buchhändler bereits zu bedeutend niedrigeren Kursen verkauft hat, über die er jedoch erst nach Neujahr zur sogenannten Ostermessc mit den Verlegern abrechnet. Für diese empfindliche Schädigung besteht keinerlei Gegengewicht, sondern der Buchhandel soll diese neue, die Existenzmöglichkeit empfindlich auf die Probe stellende Belastung ganz aus eigenem tragen, weil einmal gewisse Verlegerkreise wohl Teuernngszuschlüge einheben, ohne aber den Nutzgenuß des Buch händlers besser zu gestalten, und dann noch die ins Ungemessene er schwerten Bezugsmöglichkeiten mit den hinaufgeschraubtcn Portosätzen ebenfalls das ihrige dazu tun. Endlich herrscht unter einem großen Teile der Kunden noch die alte Ansicht, daß man Bücher vor einem halben Jahre überhaupt nicht zu bezahlen brauche, weil dies ja Luxus- gegenstände sind; es tritt also in diesem nicht vereinzelten Falle hier zu dem in der jetzigen Zeit nicht geringen Zinsverlnste auch noch der steigende Knrsverlust hinzu, und die ohnehin schwierige Lage wird durch solche Auffassungen noch weiter ungünstig beeinflußt. Es sollten daher alle Käufer von Büchern auf den äußerst schweren Stand ein wenig Rücksicht nehmen und auch den Buchhändler in die Reihe jener Geschäftsleute rücken, deren Waren man sofort nach Empfang zahlen muß. Studieugesellschaft für Weltpolitik. — In München haben sich Männer der Wissenschaft und der Praxis, die von dem Gedanken ge tragen wurden, daß die tätige Anteilnahme aller Schichten des Volkes an der Weltpolitik eine Schicksalsfrage der deutschen Nation ist, zu einer Stndiengesellschaft für Weltpolitik zusammengeschlossen, um die weltpolitischen Tatbestände in wissenschaftlicher Weise sachkundig und gründlich zu erforschen und sodann die Ergebnisse dieser Forschung den weitesten Volkskreisen durch Vorträge, durch die Tagespresse, durch besondere volkstümliche Flugschriften und durch größere wissenschaft liche Werke zugänglich zu machen. Namentlich bei dem Auftauchen einer wichtigen weltpolitischen Frage will die Studiengesellschaft sofort deren Kern von allen Seiten und von den verschiedensten Gesichts punkten aus beleuchten, um dem Volk ein zutreffendes Urteil über das Wesen und die Tragweite des Problems zu ermöglichen. Zu diesem Zwecke sucht sie Sachkenner aller Parteirichtungen zur Mitarbeit heran- zuzichen: denn sie geht davon aus, daß nur die vielseitige sachkundige Erörterung eines Problems zu dessen richtiger Erfassung und zweck mäßiger Lösung führen kann. Im Interesse einer wirklichen Fest stellung dessen, was ist, will sich die Stndiengesellschaft von jeder Be einflussung, sei es durch die Negierung, sei es durch die politischen und wirtschaftlichen Machtgruppen, freihalten. Dem Vorstände der neuen Vereinigung gehören an: Prof. vr. Reinhard Frank (München), Vorsitzender: Prof. l)r. W. v. Blume, zurzeit Rektor der Universität Tübingen, Prof. I)r. Robert Davidsohn, Mitglied der bayerischen Aka demie der Wissenschaften, Oberstudienrat vr. Kerschensteiner, Staats- minister a. D. v. Fraucndorfer, vr. Pfeiffer, M. d. R., und andere. Anschluß an die Akademischen Krankenanstalten fortgeführt. Zur Ver waltung ist, der »Berliner Klinischen Wochenschrift« zufolge, an die Spitze des Instituts ein Direktorium gestellt morden, das aus drei Mitgliedern der medizinischen Fakultät, dem Senior, dem Ordinarius für Chirurgie und einem Mitglied der theoretischen Fächer, besteht. Die selbständige Leitung der klinischen Abteilung ist dem langjährigen Mitarbeiter Czernys, dem früheren Oberarzt des Instituts Professor Or. Werner in Heidelberg übertragen worden. Künstlerschaft und Warcnumsatzstempel. — Das Gesetz über den Warenumsatzstempel und die Künstlerschaft, das sind zwei Dinge, die nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Aber es scheint nur so. Ob das* Gesetz etwa auch beim Verkauf von Kunstwerken angewandt werden könne, darüber herrschen vielfach unklare Ansichten in Künst lerkreisen. Der Hauptausschuß der Allgemeinen Deutschen Knnstgcnos- senschaft hat deshalb deren Syndikus, Rechtsanwalt Or. Rothe, gebeten, die Frage klarzulegen. Nach seinen Ausführungen, die das Amtsblatt der Genossenschaft veröffentlicht, kann die Frage, ob der. Künstler für verkaufte Werke Stempel zu entrichten hat, so einfach sie im Augenblick erscheint, nicht ohne weiteres beantwortet werden, da die Stellung des Künstlers zum Käufer verschiedener Art sein kann. Der Künstler, der ein Werk auf Bestellung schafft, hat nach Rothe eine Steuer nicht zu entrichten, ebenso derjenige nicht, der Urheberrechte entgeltlich überträgt. Andere Erwägungen seien anznstellen, wenn z. B. der Künstler im Atelier eines seiner vorhandenen Werke verkauft. Und wenn der Künstler einem anderen, z. B. einem Händler, ein Werk zum Verkauf übergibt. Hier erscheint Rothe der Umsatz eines Werkes stempelpflichtig Zweifel bestehen beim direkten Verkauf des Künstlers darüber, ob hier das Werk als Ware im stenerrechtlichen Sinne anzusehen ist oder nicht. Bei dem Zweck des Gesetzes sei aber anzunehmen, daß der Begriff der Ware möglichst weit gefaßt werden sollte und gefaßt wer den wird, sodaß die Frage der Steuerpflicht zu bejahen sei. Persgualuachrichlen. Antonin Merciv ck. — Der Pariser Bildhauer und Maler Antonin Mereiä ist in Paris im Alter von 68 Jahren gestorben. Sein bedeu tendstes Werk ist die Gruppe Oloria viotw, eine geharnischte Fama darstellend, die einen sterbenden Jüngling aus dem Getümmel der Schlacht trägt. Außerdem hat er eine ganze Reihe von Denkmälern in künstlerischer Vollendung geschaffen, u. a. den Wilhelm Tel! für Lausanne, das Grabmal für Thiers vor dem Pere-Lachaise und das Marmordenkmal Ernest Meissoniers vor dem Louvre. Von seinen Gemälden seien die Delilah, eine Venus und Erinnerungen an die Bretagne genannt. Gustav Bruno Dost f. — In Dresden ist der königl. Musikdirektor und Professor der Musik Gustav Bruno Dost gestorben. Der Ver storbene ist durch eine Reihe von Kompositionen geistlicher und welt licher Chorwerke, von Motetten und Liedern sowie durch seine Lieder bücher für höhere Schulen und seine an allen sächsischen Seminaren einge- fllhrtc Harmonielehre bekannt geworden. Sein Lebenswerk war die Herausgabe und druckfertige Erledigung der gesamten Orchesterbiblio thek der Firma Breitkopf L Härtel in Leipzig. Sprechfaul. Kalenderreform. Man darf annehmen, daß eine Entscheidung über die Kalender reform über kurz oder lang zu erwarten ist. Aufgabe der buchhändle rischen und bnchgewerblichen Vereinigungen wird es daher sein, dafür Sorge zu tragen, daß die Einführung einer solchen Reform zu einein Termine erfolge, der die technische Durchführung ohne Schädigung der Kalenderverleger ermöglicht. Bekanntlich beginnen die Kalcnderver- leger mit dem Druck ihrer Auflagen für das nächstkommende Jahr be reits im Januar und Februar. Ist daher eine Kalenderreform bereits für 1918 in Aussicht ge nommen, so wäre es heute schon an der Zeit, darüber zuverlässige Mit teilungen zu erhalten, um dementsprechende Maßnahmen treffen zu können. k:. Zur Klarstellung Das Institut für experimentelle Krebsforschung in Heidelberg, das der verstorbene Geh. Rat Czerny unter Mitwirkung mehrerer hochherziger Stifter gegründet hat und das der Aufgabe der Erforschung und Behandlung der Krebskrankheit gewidmet ist, wird nach dem Tode seines Gründers wie bisher als selbständiges Stiftungsinstitut im Firmen, die in geschäftlichen Beziehungen zu dem angeblichen Schriftleiter des »St. Josefs-Glöckleins«, Egern dorfer in Steinbruck, Post Raubling, Oberbayern, stehen, werden um gefl. Mitteilung zwecks Klarstellung einer gegen den Genannten erhobenen Beschwerde gebeten. Red. 1536
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