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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.12.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-12-23
- Erscheinungsdatum
- 23.12.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 298, 23. Dezember 1,916. Niemand lätzt sich gern bevormunden, aber einen guten Rat nimmt jedermann an, besonders wenn er sich überzeugen kann, daß es nicht in der Absicht geschieht, dem Kunden einen Laden hüter oder ausgerechnet das teuerste Buch zu verkaufen, sondern datz der Rat in wohlmeinender und ehrlicher Weise gegeben wird. Nichtssagende Redensarten und immer wiederkehrende Anprei sungen sind jedem Menschen von Geschmack ein Greuel. Wenn abgestandene Floskeln immer wieder vorgebracht werden, oft ganz kritiklos und deplaciert, und allerlei Kitsch als apart, als letzte Neuheit, als sehr lesenswert angepriesen wird, während man dem Betreffenden auf 16 Schritte ansieht, daß er weder das Buch, noch eine Kritik darüber gelesen hat, so kann der Verkäufer damit nur aus einen ganz unerfahrenen Menschen Eindruck machen, der gebildete Kunde wendet sich mit Grausen. Soll die Geschmacksbildung des Buchhändlers ihm Ver trauen in weiteren Kreisen verschaffen, so muß sie sich schon nach außen hin bemerkbar machen. Vernachlässigte Geschäftsräume oder geschmacklos übertriebener Luxus, oder auch geschmacklose Reklame machen keinen günstigen Eindruck, Neuerdings hat man begonnen, auf die Ausschmückung des Geschäftsraums und beson ders der Schaufenster die größte-Sorgfalt zu verwenden, und schon dadurch neue Kundschaft gewonnen, die sich sagt, daß sie in einem Laden, der sich schon von außen sauber und freundlich darstellt, dessen geschmackvoll ausgestattete Schaufenster stets etwas Neues bringen, auch Wohl guten Rat finden wird. Auch die Reklame, besonders zu Weihnachten, zu Ostern oder bei einer sonstigen besonderen Veranlassung, mutz die richtige Mitte zwi schen wirksam und aufdringlich halten und darf unter keinen Um ständen gegen den guten Geschmack verstoßen. Wenn in allen diesem, sowie in Plakaten, Prospekten, Zeitungsbeilagen, Ge schäftskarten, Rechnungen, Briefen usw. ein vornehmer Geschmack! zur Geltung kommt, wie er sich schon im Aufbau der Schau fenster zeigt, wenn mit einem Wort das Publikum auf den ersten Blick die Überzeugung gewinnt, daß der Buchhändler, an den es sich in Geschmacksfragen um Rat wenden will, sich das Recht erworben hat, Rat und Belehrung zu erteilen, dann braucht er nicht viel Worte zu machen, um Glauben zu finden. H. W. Schmidt, Die neuen Barsortiments-Kataloge. Wie erinnerlich, hatten die trotz des natürlichen Wettbewerbs doch in vieler Hinsicht gleichlaufenden Interessen der großen Barsortimente der Firmen K. F. Koehler nnd F. Volckmar in Leipzig vor einigen Jah ren zu einer Einigung auf gleichmäßige Lieferungsbedingungen ge führt und auf dieser Grundlage weiterhin, gefördert durch die immer höher anschwellendeu Herstellungskosten der umfangreichen Kataloge, zur Errichtung des Barsortimentskatalog-Verlags, G. m. b. H., dem die Aufgabe gestellt ist, das gesamte Katalogmaterial zu bearbeiten und den Hauptkatalog uud die anderen Vertriebsmittel - ausschließlich der eigentlichen »Weihnachtskataloge« und der beiden monatlich er scheinenden Zeitschriften »Literarische Neuigkeiten« und »Blätter für Bücherfreunde« — hcrzustellcn nnd auszuliefern. Diese Vereinigung führt zu einer sehr beträchtlichen Vereinfachung, wenn auch die gewiß mühevolle Arbeit, die beiden Leipziger Lager bis ans wenige Ab weichungen in Übereinstimmung zu bringen, mit in den Kauf genom men werden mußte. Auch hat der Umstand, daß von jetzt an nur e i u Barsortimentskatalog besteht, für jeden, der mit dem Barsortiment in Verbindung steht — und bei welchem Buchhändler wäre dies heute nicht der Fall? —, eine zweifellos nicht unbedeutende Erleichterung des Verkehrs im Gefolge. Denn bei der Ausführung der Bestellungen fällt sowohl das Nachschlagcn in verschiedenen Katalogen weg, was be sonders von Vorteil für die größeren Sortimcntsbetriebe ist, die nach wie vor mit den beiden Häusern zugleich in ständigem Verkehr bleiben, als auch die Beobachtung der bisherigen kleinen Unterschiede zwischen zwei Katalogen, wohin z. B. auch die Bezeichnungen für Drahtbestellungen gehören. Aus Ursachen, die auf die Folgen des Kriegs zurückzuführen sind, konnten die dem Katalog-Verlag ge stellten Aufgaben bisher noch nicht alle gelöst werden. So befindet sich das Titelregistcr des große» Lagerkatalogs z. Z. noch in Be arbeitung, und auch das Schlagwortregister kann erst im nächsten Jahre erscheinen. Aber der Hauptkatalog und eine Reihe auf das Weih nachtsfest berechneter Vertriebsmittel sind kürzlich fertiggcstellt wor- ^ den und zur Versendung gelangt. Der .Hauptkatalog führt den Titel »Barsortimcnts Haupt-Lager Verzeichnis 1916/17 — Leipzig, Stuttgart, Berlin«. Er ist, in demsel- 1550 ben Format wie seine Vorgänger, rund 8 cm stark, zählt 2045 durch laufend bezeichnete Seiten und stellt sich in grauem Leinenband vor, dessen Titelseite die Monogramme der beteiligten Firmen K. F. Koehler, L. Staackmann, K. Volckmar und ihrer Zweigniederlassungen auf zwei roten Wappenschilden trägt. Zur Wahl stehen zwei Ausgaben, aus starkem und auf dünnem Papier. Der Inhalt ist wie bisher in drei, am Schnitt erkennbar getrennte Teile geordnet, von denen der erste das Verzeichnis der Bücher, Kalender, Atlanten usw., der zweite das der ausländischen Literatur sowie der griechischen und lateinische»! Schriftsteller, der dritte das der Musikalien enthält. Die Reihen folge von Verlags-, Titel-, Preisangaben ist die bisherige. Die zweite Spalte bezeichnet durch die Buchstaben R (Berlin), 8 (Stuttgart), unk» >1. (Leipzig) die Städte, auf deren Lagern die dahinter genannten Werke vorrätig sind. Die Angabe von Auflage und Erscheinungsjahr wurde für die wissenschaftlichen Bücher beibehalten. Besondere Auf merksamkeit und Sorgfalt haben von jeher die Prcisänderungen er fordert, die diesmal durch die Preiserhöhungen vieler Verleger — die »veit über 10 000 Werke trafen! — in bedeutend höherem Grade nötig waren. Trotz zahlreicher Rückfragen und größter Gewissenhaftig keit dürften infolge verspätet erfolgter Antworten noch einzelne Un richtigkeiten unterlaufen sein, für welche die Verantwortung — geivih mit Recht — vom Herausgeber abgelehnt »vird. Da die Preiserhöhun gen von einer Reihe von Verlegern nur in prozentualen Aufschlägen als Tenerungsznschläge ausgedrückt wurden, mußte in diesen Fällen ein neuer Ladenpreis gebildet werden. Es »vird deshalb auf Wunsch dieser Verleger gebeten, dem Publikum gegenüber darauf hinzuweisen, daß damit kein neuer Ladenpreis geschaffen, sondern nur der nur den Teuerungszuschlag erhöhte Preis bezeichnet werden soll. Die Son- derverzcichnisse der Sammlungen, wie Hesses Volksbücher, Ncclams Universalbibliothek, Wissenschaft und Bildung usw., sind dem Alphabet cingcordnet, wie früher im Koehlerschen Verzeichnis, und die Neuig keiten durch ein Sternchen hervorgehoben, ivas früher nicht üblich war. Bis auf die eingangs crivähnten Titel-, Sach- und Schlagwortregister, die früher dem Verzeichnis teils einverleibt waren, teils gesondert erschienen, ist mithin an der bewährten Einrichtung nur wenig ge ändert worden, was dem Gebrauche nur dienlich sein kann. Der »Literatur-Katalog« stellt sich als eine Wiedergabe des Hanptverzcich- nisses unter Ausschaltung der Netto- und Partiepreise dar, für die Hand der Bücherkäufer im Laden bestimmt. Das grüne »Systematische Bücher-Verzeichnis« in kleinem Fromat »vie der »Literarische Sorti ments-Katalog« in Großoktav geben, in» Äußern ihren Vorgängern gleich, den ersten Teil des .Hauptkatalogs in systematischer Anord nung wieder. Außerdem wurde noch eine Reihe kleiner nnd kleinster Vertriebs mittel veröffentlicht, die zur Verwendung für das Sortiment be stimmt sind. Das Heft »Weihnachtsbücher 1916« bietet nach einigen einführenden Worten in kurzen Inhaltsangaben zunächst eine zusam menhängende Übersicht der wichtigeren Neuigkeiten, nach Fächern ge ordnet, dar nnd in dem zweiten Teil ein systematisch gegliedertes Ver zeichnis empfehlenswerter Werke: eine ziveite, österreichische Ausgabe desselben Verzeichnisses unterscheidet sich von erstercm nur durch den Umschlag, dem das österreichische und das ungarische Wappen auf- gedruckt sind. Der »Wegweiser für Bücherfreunde« enthält nur das systematische Verzeichnis der eben genannten Hefte ohne den Bericht über die Neuerscheinungen. Das »Verzeichnis einer Auswahl vor züglicher Bücher« führt diese in wissenschaftlicher Ordnung auf und ist auch ohne den Untertitel »Miniaturkatalog« auf den ersten Blick als die Fortsetzung des ehemaligen, gleichnamigen Vertriebsmittels der Firma F. Volckmar zu erkennen, während die in rosa Umschlag ausgcgebenen »Bücher zur Weihnacht 1916« zunächst ein systematisch gegliedertes Nenigkeitcnverzeichnis und darauf eine kurzgefaßte Über sicht der wichtigster» Neuerscheinungen in Einzelbesprechungen dar- bietcn, deren Tert von einer Anzahl Bilderproben belebt wird. Das »Verzeichnis der Neuerscheinungen 1916« in kleinem Oktavformat und »Nene Bücher des Jahres 1916« in zweispaltigein Großoktav hin gegen sind inhaltlich vollständig gleich nnd begnügen sich mit den Titcl- anführungcn in sachlicher Anordnung. Während das Heftchen »Jugendliteratur« eine reichhaltige Auswahl unterhaltender und be lehrender Jugcndschriften für alle Altersstufen empfiehlt, die durch ein beherzigendes Geleitwort an Eltern und Erzieher von A. Wesemiiller sich einführt, enthält das Verzeichnis »Musik fürs Haus« »»ach einer Betrachtung von Prof. Roesgcr-Miinchcn über Hausmusik und musi kalische Erziehung eine sachlich gegliederte, reiche Auslese beliebter Musi-- kalien, Musik- und Opernführer sowie von Werken über Musik, die allen Bedürfnissen »fürs Hans« und darüber hinaus Rechnung trägt, da sie sogar — Orchesterpartiturcn mit aufführt. Wird so mit diesen kleineren Verzeichnissen und den Weih nachtskataloge». derer schon früher gedacht »vnrde, dem Sortiment vielseitiges Material zur Kundenwerbung »vie zur Verteilung an die ständige Kundschaft geboten, so stellt sich der Hanptkatalog mit
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