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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1851
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.02.1851
- Sprache
- Deutsch
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114 10 und daher muß ich gestehen, für meinen Theil werde ich diesem Gesetzentwurf meine Beistimmung geben, weil die Staatsregicrung ihr Versprechen gehalten und nun uns diesen Gesetzentwurf zur Be- rathung vorgelegt hat, ich glaube auch nicht, daß er zu scharf sein wird, weil er blos die Mißbräuche trifft. Wenn der Abgeordnete Riedel meint, cs würden nach diesem Gesetz die Zeitungsschreiber auswandcrn, so wünsche ich allerdings, es wandcrten Einige aus, cs würde justement nichts schaden; es würde Mancher seiner Pflicht bester Nachkommen, wenn demselben nicht die zeithcrigcn Hirn- gcspinnstc in den Kopf gebracht wären, welche nie erfüllt werden können, und um diese würde es nicht Schade sein, wenn dieselben auswandcrten, und ich würde selbst mein Scherflein dazu beitragen, wenn sie über kurz oder lang auswandcrn wollten." Allgemeiner Gesuchs- und I^ffertcii-Aiizcigcr für de» gesanimtcn deutschen Buch- und Antiqnarhandcl. Redact. Heinrich Burchhardt. Berlin 1851. Die Verhältnisse des deutschen Buchhandels in den letzten 10 — 12 Jahren haben den eigentlichen Buchhandel und den 'Anti quarhandel vielfach mitcinandcrvcrmischt: direct hat hieraus jedenfalls der Antiquarhandel einen größeren Vorthcil gezogen, weil er, der Natur dcrSache nach, das fremde Feld in viel ergiebigerer Weise auszubeuten vermag, als umgekehrt der Buchhandel das der Antiquare. Es gab eine Zeit, wo der eigentliche Buchhandel nur mit Büchern sich befaßte, deren Preise normal als Ladenpreise existirten: das hat leider! oder auch, Gott sei Dank, aufgehört, der Buchhandel wird bemüht sein, es dahin zu bringen, daß er den Handel mit Büchern zu niedrigeren Preisen an sich zieht! Und in der That zeigen die letzten Jahre, daß die Verhältnisse u. die Manipulationen im eigentlichen Buchhandel hierauf hinarbeiten. Es dürfte seststehen, daß der bloße Handel mit sogenannten Novitäten nicht im Stande ist, die große Anzahl der deutschen Sortimentsbuch handlungen zu ernähren, und schon hieraus entspringt für diese die Nothwendigkeit, auch andere Gebiete des Handelns mit Büchern, ihrem Betriebe zugänglich zu machen. Es ist dies ein eben so weites wie wichtiges Capitel in den gegenwärtigen Zuständen des deutschen Buch handels, das wir an dieser Stelle nicht aus-, sondern nur anführcn, weil wir von ihm aus den vorliegenden Burch har dt'scheu Gesuchs und Offerten-Anzeiger als ein sehr beachtenswerthcs, den buchhänd- Iccischen Bedürfnissen der Gegenwart sehr förderliches Unternehmen bezeichnen müssen. Es fehlte allerdings bisher an einem Organe zur Vermittelung der allgemeinen Verbreitung angebotenec und gesuchter Bücher, die dem eigentlichen Novitätenhandel nicht mehr angehören: unser Bör senblatt, das zu diesem Zwecke zwei Rubriken hergibt, entspricht hier bei, der Natur seiner Verbreitung nach, nicht ganz dem Zwecke: es wird solches vornehmlich nur im eigentlichen Buchhandel, dem es auch angehört und für den es bestimmt ist, gelesen und bleibt weiten Kreisen, die hier sehr in Betracht kommen, ganz fern: der Burch har dl'sche Gesuchs-und Offerten-Anzeigec geht gerade diesen Kreisen zu: er wird in 2000 Exemplaren wöchentlich gratis versandt und nach den letzten Mittbeilungen der Redaction auch den größeren Bibliotheken mitge- theilt. Gesuche und Offerten bekommen auf diese Weise eine Ver breitung, die in der That die allgemeinste zu nennen ist und die we sentlich dazu beitragen wird, ihrem Zwecke förderlich zu sein. Wir dürfen daher auch hoffen, daß der neue Anzeiger Seitens des Buchhandels diejenige Beachtung und Benutzung finden wird, die er geschäftlich verdient. Angehend den Jnsertionsprcis, so finden wir 1 S-s per Zeile freilich an sich etwas hoch, sind indeß überzeugt, daß die Unternehmer, findet ihr Blatt die voraussichtliche Unterstützung, denselben nach Möglichkeit und in ihrem eigenen Interesse noch ermäßi gen werden. 8pr. Zur Charakteristik des Lemberger Circulairs. Wenn die von den Lemberger Buchhändlern in ihrem Eirculair vom 28. Dccembcr 1850 gegebene Darstellung der Verhältnisse in Galizien, hinter welchen sie sich wegen der seitherigen theilweise wirklich unverantwortlichen Zögerung in Erfüllung ihrer Aahlungs- pflicht zu bewegen suchen, eben so übertrieben, ja unwahr ist, als der Anlaß, aus dem sie dasselbe kund machen, so können wir sie nur bedauern, da cs noch Mittel gibt, diesen zu constatiren. Es ist nämlich nicht wahr, daß die bedeutendsten Verlagsbuch händler Deutschlands im Wege des k. k- österreichischen General- Eonsulates zu Leipzig eine Beschwerde, damit diese Collegen an die Erfüllung ihrer Pflichten ernstlich erinnert würden, überreicht haben. Dagegen erfahren wir von zuverlässiger Seite, daß die Notiz im Börsenblatt 1850 Nr. 86 Anlaß gegeben hat, die k. k- Regie rung auf das dort angcdeutcte Benehmen der Lemberger Buchhand lungen, ihren Cccditoren gegenüber, aufmerksam zu machen. Dies der wahre Hergang dieser Angelegenheit. Doch abgesehen hiervon müssen wir immerhin unsere Mißbilli gung aussprechen, daß die Lemberger Handlungen es über sich bringen konnten, diese ihre momentane Jnsolvenzerklärung bis zum Ende des Jahres 1850 zu verschieben und so lange noch den vollen Credit zu verlangen, während die Zustände, wie sie selbe zu schildern belie ben, ihnen doch auch vor drei, sechs und mehr Monaten bekannt sein mußten. Es wäre loyaler gewesen, damals schon sich offen aus zusprechen und hätte cs gewiß mehr Vertrauen für eine fernere unge störte Verbindung erweckt, als durch Versprechungen von pünktlicher Erfüllung aller Verpflichtungen den vollen Credit für ein ganzes Jahr anzusprcchcn und zu erhalten, und nun als hinkender Bote hiermit nachzukommen. Dann würde jeder Verleger gewußt haben, ob er solchen Credit gewähren könne und wolle, oder nicht, und es hätte Keiner gezwungen die Consequcnzcn dieses Circulairs zu tragen gehabt. Jetzt muß er Credit geben, oder er wird zuletzt (wann?) bezahlt. Wir überlassen cs einem Jeden, sich selbst sein Urtheil hierüber zu bilden- — In Wien erscheinen gegenwärtig fünf slawische Zeitschriften: 1) Die „Slovcnskc Noviny," rcdigirt von den Herren Daniel Lichard und JonasZaborsky, seit der zweiten Hälfte des Jahres 1849 wöchent lich dreimal, lheils mit lateinischer, theils mit schwabacher Schrift gedruckt. 2) „Wystnik dla Rusinow", eine Zeitschrift für Ruthcncn, rcdigirt von Jvan-Holowacki, dreimal in der Woche, mit cyrillischen Lettern gedruckt. 3) „Vidensky Dcnnik" (Wiener Tagblatt), eine czechischc politische Zeitung, rcdigirt von Jan Votka; mit 4) einer bel letristisch-wissenschaftlich-literarischen Beilage ,,Vcsna" (Frühling) und 5) „Mirozrenia", eine Zeitschrift in bulgarischer Sprache, redi- girl von Ivan Dobrovic, in monatlichen Heften zu zwei Bogen. Die letzteren vier Blätter sind im Jahre 1850 gegründet worden. (N- Lcipzg. Ztg.) Nachträglich zu der Verurthcilung der vier Wiener Collegen theilen wir mit um so weniger Bedenken aus dem Privatbricfe eines Wiener Buchhändlers folgende Stelle mit, als derselbe von sehr geachteter Firma kommt. Doch drängt sich uns die Frage auf, wes halb, nachdem der Lumpensammler einmal als verboten bezeichnet war, die Wiener Buchhandlungen nicht alsobald denselben remittir- tcn? Das wäre doch das Natürlichste gewesen, um sich jeder Verant wortlichkeit zu entziehen. Wir billigen diese harte Strafe durchaus nicht, — aber die Warnung war v o ra u sgegangcn!! „Alle Vorstellungen, alle Eingaben halfen gegen dies Urtheil nichts, der Buchhändler muß den Inhalt der Bücher kennen, und
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