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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.05.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.05.1870
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18700512
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187005123
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1594 Nichtamtlicher Thcil. .1; 107, 12. Mai. Autoritäten von Ruf und Unparteilichkeit, welche zu Referenten en- gagirt werden und mit ihrcmNamcn oder cinerChiffre (derenNamen im Mitarbeitervcrzeichniß genannt ist) unterzeichnen. Es ist keine Frage, daß solche maßgebenden Kritiker für alle Fächer in Leipzig vorhanden sind, und es kann nicht schwer sein, dieselben für das Un ternehmen zu Gunsten des Buchhandels und ja auch der Literatur und der Wissenschaft zu gewinnen. Die Rcdaction besorgt sich den möglichst schnellen Empfang der Besprechungen, gibt dieselben in angegebenem zweckmäßigen Arran gement in Druck, liest die Correctur u. s. w. und gibt je nach der Menge des vorhandenen Stoffes in mindestens halben Bogen (oder selbst in einem einzelnen Blatt, falls cs sonst länger als eine Woche dauern sollte, bis wieder eine Nummer erscheinen kann) und in mög lichstschneller Aufeinanderfolge dieNummern des Kritischen Beiblattes heraus, sowie vierteljährlich ein Register der recensirten Bücher und ein ebensolches ganzjähriges. Es steht dem Verleger auch frei, eine unparteiisch von einem namhaften und sich unterzeichnenden Fachmanne verfaßte Besprechung zum Abdruck im Kritischen Beiblatt einzusenden; der Rcdaction aber ist es Pflicht und Recht, als Reclame sich kennzeichnende zurückzu weisen. Eine eingcsandte Kritik kann auch dann noch ausgenommen werden, ivenn schon eine oder mehrere Besprechungen desselben Buches im Kritischen Beiblatte abgedruckt waren. Auch können Illustrations- Proben nach cingesandten Clichss (wenn sie in Größe rc. passen) mit abgedruckt werden. Da der von Seiten des Verlegers wünschenswerthe Zweck der Reccnsion natürlich eine Empfehlung des Buches ist, so fverden die Referenten angewiesen, die guten und seiner Aufgabe und Richtung entsprechenden Seiten eines Werkes hcrvorzuhebcn, dagegen mild und aufmunternd zu tadeln, soweit dies mit einer gerechten und zweckdien lichen Kritik vereinbar ist. Aus demselben Grunde werden Bücher, die am besten unbesprochen bleiben oder ganz unter der Kritik sind, nicht recensirt und in diesem Falle dem Verleger rcmittirt. Die Kritische Beilage wird der jedesmal nächsten Nummer des Börsenblattes gratis beigelcgt. (Allerdings müßte der Preis des Börsenblattes im Ganzen vielleicht eine entsprechende Erhöhung er fahren.) Die Beilage ist auch crtra sowohl für Buchhändler als für Pu blicum für einen entsprechenden Preis zu haben, La deren größtmög liche Verbreitung ja nur im größeren Interesse der Sache und des Buchhandels liegt.- Ferner werden diejenigen Recensioncn, welche die Verleger im voraus oder innerhalb 14 Tagen nach Erscheinen (Abdruck einer Rc- cension geht dem Verleger sofort unter Kreuzband direct zu) dazu bestimmen, in einer besonderen Zusammenstellung in größerer Ertra- auflage abgedruckt und anderen Zeitungen für das Publicum bcige- legt, oder wenn für gewisse Zeitungen nicht genug geeignetes Mate rial vorhanden ist, werden die einzelnen Recensioncn als solche zum Gratisabdruck oder als zu bezahlende Inserate von der Redaction deß Kritischen Beiblattes, natürlich auf Kosten des Verlegers, in den an gegebenen Zeitungen vermittelt. Die Herstellungskosten der Kritischen Beilage werde» gedeckt durch eine entsprechende Erhöhung des Preises des Börsenblattes, da dieselbe ja zu allgemeinem Besten ins Leben tritt, ferner durch einen Zuschuß aus dein Fonds des Börsenvercins oder ans der Mehrein nahme für das Börsenblatt, ferner durch einen etwaigen Gewinn, falls sich die Auflage der Kritischen Beilage durch Ertraverkauf au's Publicum derart vergrößert und lohnt, endlich durch Berechnung nach Zeilen der Besprechung auf Kosten des Verlegers, wobei der Werth des Reccnsionseremplares (wenn dies der Verleger bei thcurcn Wer ken nicht gratis bewilligt), für welchen es der Referent annimmt oder seine Kritik dafür unentgeltlich liefert, dcmVcrleger gutgeschricben wird. Die Kritische Beilage wird vom Börsenvercin, d. h. unter Auf sicht und Verwaltung des Vorstandes herausgegeben. Dadurch wird sowohl dem Buchhandel gegenüber wie dem Publicum die möglichste Unparteilichkeit und Rücksichtnahme der allgemeinen, nicht der Einzel interessen garantirl, weshalb eine Jndiehandnahme von dieser Seite die wünschenswertheste ist. Uebrigens glauben wir auch, daß das Unternehmen als ein alleinstehendes oder mit einer andern Zeitung verbundenes sich lohnend erweisen würde. Die Erkennung und Schätzung des Nutzens einer solchen Kriti schen Beilage für den Sortimenter sowohl wie für den Verleger müssen wir natürlich der Generalversammlung des Börsenvereins anheim stellen, doch glauben wir, daß der Nutzen so klar auf der Hand liegt, wenn er sich auch immer erst durch die praktische Erfahrung bewähren kann, daß wir ihn hier nicht weiter zu erörtern brauchen und nur noch Folgendes in der Kürze hervorheben. Die Recensioncn in der Kritischen Beilage können fast früher oder doch gleichzeitig wie die Annoncen, Circulare oder das Werk selbst (wenn als Novität ver sandt) in den Händen der Sontimenter sein. Sie geben denselben ein unparteiisches Urtheil und einen Anhalt für die Bestellung auf das Werk sowie für die Art und den Kreis der Verwendung und des Vertriebes der Neuigkeiten. Der Verleger erspart dadurch manche Annoncen und so manches Recensionseremplar für andere Zeitungen, die ihm viel weniger nützen, oft das Buch gar nicht besprechen; zumal findet er einen höchst bedeutenden Nutzen durch die Kritische Beilage, wenn dieselbe noch andern Zeitungen für das Publicum beigelcgt wird. Solches Beilegen kommt ihm daun auch billiger, weil der Satz der Besprechung noch steht und nur einmal berechnet wird. So manche Reclame, Annonce, bezahlte Kritik u. s. w. in öffentlichen Blättern wird dadurch vermieden oder erspart. — Ein Vicrteljahrsband oder ein Jahrgang der Kritischen Beilage hat als Nachschlagebuch, kriti sches Handbuch, sozusagen als Waarenkunde für den Sortimenter einen immer dauernden und unzweifelhaft hohen Werth, sogar eine allgemeine literaturgcschichtliche Bedeutung. Wir dürfen deshalb wohl zuversichtlich hoffen, daß der Nutzen dieser Kritischen Beilage, deren Umfang und Ausbildungsfähigkeit natürlich in diesem ersten Entwurf nicht erschöpfend dargestellt sein kann, die Kosten derselben für den Börsenverein im Ganzen wie die Kosten für den einzelnen Verleger mehr als aufwiegen, weit über steigen, und daß der Versuch zu allseitig lohnendstem Erfolge und An erkennung führen wird. Ernst Lcistner. Miscellcn. Erw iderung anHrn. F. Beyer in Königsberg. — In Folge Ihrer Zeilen in Nr. 100 des Börsenblattes erkläre ich auf Ihren speciellen Wunsch, daß ich in meiner Rüge in Nr. 94, betreffend die Concurrcnzmacherei in der Provinz Preußen, nur Sie und Sie ganz allein gemeint, daß ich ferner Ihren Namen nur aus Schonung und Zartgefühl verschwiegen habe. Ich übernehme gerne die volle Verantwortung für meine darin gemachten Mittheilungen, halte dieselben in allen Punkten aufrecht, da ich nur Thatsachen er zählte, und sehe der etwas ridicülcn Denunciatiou bei der königl. Staatsanwaltschaft mit Ruhe entgegen. Weitere Beweise, als die bereits von mir angedeuteten, stehen sofort zur Veröffentlichung zu Diensten, falls Sie solche ernstlich verlangen sollte». Ich glaube jedoch, daß Sie iu Ihrem eigenen Interesse cs vorziehen werden, davon Abstand zu nehmen. Mit Spannung die von Ihnen so pomp haft angckündigtc Veröffentlichung des richterlichen Erkenntnisses in dieser Angelegenheit erwartend, werde ich mir erlauben, Sie, falls Sie dieselbe vielleicht in Vergessenheit gerathen lassen, von Zeit zu Zeit öffentlich in diesem Blatte daran zu erinnern. Braunsberg, 8. Mai 1870. A. Martens (Peter's Buchh.).
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