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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1870
- Sprache
- Deutsch
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JL 116, 23. Mai. Nichtamtlicher Theil. 1731 Den Reigen der Festreden eröffnet«: Hr. Fra nz Wagner, indem er inHinblick auf die enge Vereinigung des Nähr- und Lehrstandcs,der materiellen und ideellen Production auf literarischem Gebiete, die als Gäste anwesenden Vertreter der Wissenschaft und Literatur leben ließ. Ihm antwortete der Rector der Universität, Hr. Professor Zarncke, mit einem Toast ans den Buchhandel im Bunde milder Wissenschaft, indem er die nach allen Seiten hin förderliche Wechsel wirkung zwischen Schriftsteller und Verleger in sinniger Weise be leuchtete. Hierauf folgte Hr. Adolph Enslin aus Berlin mit einem Toast auf die Gastlichkeit Leipzigs, in welcher Stadt sich die fremden Buchhändler stets heimisch gefühlt haben, auf welchen Hr. Stadtrath Ir. Günther dankend mit einem Hoch auf die Lösung der Frage einer endlichen Einigung Deutschlands erwiderte. Hr. Roderich Bencdir wünschte, trotz des berechtigten Rufs der Zeit nach möglichster Verminderung der stehenden Heere und gänzlicher Abschaffung der Kriege, doch einem Kriege Fortdauer bis zum voll ständigen Siege, nämlich dem Kriege gcgenDummheit, Verfinsterung, Aberglauben, für Freiheit, Recht und Pflicht, wozu uns Gutenbcrg durch die Erfindung der Buchdruckcrkunst die besten Waffen zur glück lichen Fortführung desselben geliefert habe. Inzwischen war ein Lied verthcilt worden, welches verschiedene Episoden in Bezug auf den Buchhandel in humoristischer Weise beleuchtete. Obgleich sich der Verfasser desselben nicht genannt hat, so glauben wir doch nicht irre zu gehen, wenn wir Hrn. Einhorn jun., welcher schon durch frü here Leistungen sein Dichtcrtalcnt bekundet hat, als den Autor be zeichne». Das Lied fand allseitig«:» Anklang und wurde dein Ver fasser für jeden Vers reichlich Beifall und Anerkennung gespendet. Nach Absingung desselben betrat dcr Consul der Vereinigten Staaten, Hr. Ir. Cramcr, die Tribüne und gab dem Wunsche und der Hoffnung Ausdruck, daß der zur Zeit bestehende Zoll von 25tzh auf deutsche Bücher bei der Einfuhr in Amerika in nicht zu ferner Zeit auf 10«/a herabgesetzt werden möge, was natürlich mit freudiger Zu stimmung begrüßt wurde. Weitere Versuche zum Sprechen erwiesen sich als schlechterdings undurchführbar, weshalb auch Hr. Hin st orfs aus Wismar sein Vorhaben, sich verständlich zu machen, auf- geben mußte. Die bis dahin geschlossenen Reihen au den Tafeln lichteten sich immer mehr und mehr und in nicht zu langer Zeit hatten sich die Meisten aus dem warmen Saale nach den kühlen Gartcnräumen be geben, um dort unter heiteren Gesprächen, bei einer Taffe Mokka und dem Genüsse einer guten Cigarre von dem beschwerlichen Geschäfte des Essens sich zu erholen. Ein Theil promcnirtc in den Anlagen des Etablissements herum, und bewunderte die von dem Wirthe init Geschmack angebrachten Verschönerungen. Leider endete auch dieser schöne Tag des fröhlichen Beisammen seins, welches durch keinen störenden Zwischenfall getrübt wurde, zu schnell. Wollen wir hoffen, baß das Fest bei Jedem einen angeneh men Eindruck hinterlasscn hat, und wünschen, daß die Betheiligung im nächsten Jahre eine gleich große sein möge. Mit dem Montag begannen auf der Börse die Abrechnungs- gcschäftc, über die wir nur soviel berichten wollen, baß im Allgemei nen die Zahlungen dieses Jahres »ich: hinter denen des vorigen Jahres zurückstehen. Wir glauben daher annehmen zu dürfen, daß der Aus fall dieser Messe den Erwartungen der Mehrzahl entsprechen wird. Eine größere Vereinigung der Buchhändler fand nicht mehr statt, da ein Theil derselben Leipzig schon wieder verlassen hatte, ein an derer Theil durch Privatcinladungcn in Anspruch genommen war. Täglich lichteten sich die Reihen der anwesenden Gäste mehr und mehr, bis endlich auch der letzte Leipzig verließ, um zu Hause mit neuen Kräften die gewohnten Arbeiten wieder aufzunehmen. Wir rufen ihnen allen ein herzliches Lebewohl nach und hoffen auf ein fröhliches Wiedersehen im nächsten Jahre. L. Miscellen. Frankfurt a/M-, 17. Mai. Die erste Abtheilung (deutsche Schule) der berühmten Kupfcrstichsammlung Brentano-Birken stock unter Hrn. Prestel's vortrefflicher Leitung wurde heute beendigt. Von allen europäischen Ländern waren Käufer und Liebhaber hcrbei- gceilt und es wurden ansehnliche Preise bezahlt. Für: ll-umlZsbkIä kslinin, 1s8 8spt plantzl68 728ü.; Loobvlk, ln 8»iots Oalliarin« 460 6.; Harm knr^rnnir, 1« triomxbs 6s l'smpsrsur üllaxilni- lisn 3450 6.; ^Ib. Oürsr, ln pnsmon 310 6., .lösus 0Iir>8t 8nr In eroix 141 ll., 1'snknnt proäiAns 255 6., In visr^s nu 8ing;s 276 ti., 8nint 3ör»ms änv8 In esllnls 450 ü., In mölnneolis 186 6., In Arnnäs fortuns 101 II., 1s clisvnl 6s In wart 3406,, 1,68 nrmoirik8 nu sog 3006., ^Ibsrt äs Uln^snss 1816., Lrnsms äs kottsränm 380 6., Inpnsmon (8ur bom) 255 6., 1s envnlisr 1506.; 1Vsu2sI IlnIInr, ln reine äs 8nbn2006.; ^lair äslnnäs- but, ln nntivitö 291 6.; ölnktrs anou^ius, l'smxsrsur Obnrlso V 3106.;Illnttrs, 1.8.,1sbnugost nmoursux20206.; >1nktrs3.L., 1s8s»fnnt8 vsnännAsur8 1006.; ö-lnilrs (3snr>2n'ott), Brom mä- änillon8 651 6.; I8r. vnn Nsolrsnsm, Huntes 8niot8 100 6., In 8nints tnmills 226 6., Iss visr^s8 solls8 1206 ; !ll Ostsn- äorlsr, ln Arnnä 08ten8oirs 395 6.; 3. k. lioblsr, 1s8 6>8 äs Iiuben8 200 6 ; 3. öl. Roo8, ln bosut vu äs knes 251 6.; (keines) linpsrt, 3suus Ausrrisr 141 6., In tsts äu trnrrsnn 200 6.; Llnrtin 8sl>onAnusr, ln vieres 243 6., In kults sn l^pls 370 6., In pn88iou 3000 6,1s 6br>8t su eroix 2060 6., In visrAS äsbout 710 6., 1?8 npotrs8 430 6., 8nint Obristoplls 410 6., 8nint 3nsgns8 1011 6., 8nint I nn I'UenuA. 140 6., 3suus tsoams 131 6., 3suns ksmms, «mutsnnnt uu ösn sto. 150 6., 1'bomms 150 6.; 1. äs 8isAsii, .4rnölis llisnlistb« 117 6.; Vsit 8to88, 1s8 eorp>8 äs 3ssus Obrmt 620 6. Alle diese Herrlichkeiten wandern aus Frankfurt, aus Deutschland! Da war kein Rothschild, kein Bethmann, Grunelius, Metzler und wie sie alle heißen, zur Stelle und bereit, diese zum großen The st wunderbar schön und frisch erhaltenen Hauptwerke der deutschen Kunst der Vaterstadt, dem Vaterlande zu sichern und zu erhalten! Es sind Auswanderer nach England, Frankreich und Amerika, die aber Wohl nicht wiederkchren können, da sie dem Britlischcn Museum oder ähn lichen Anstalten einverleibt werden. — Das Hauptwerk der italie nischen Schule, das unvergleichlich schöne Eremplar von Marc. Anton. Raimondi, bestehend in 226 Blättern, wird in 4 Abteilungen vom 18. bis 21. Mai versteigert. — Nachschrift vom 18. Mai. Die erste Serie von Raimondi (Katalog Nr. 2379 — 2427), 49 Nummern, wurden zu 34749 fl. verkauft. Aus Licgnitz berichtet das Liegnitzer Stadtblatt: „Einiutc- ressantcr und wichtiger Fund, welcher nicht verfehlen wird, in den Kreisen der Fachgcnosscn Aufmerksamkeit zu erregen, ist hier gemacht worden. Daß unsere Petro-PaulinischeKirchenbibliothek mancherlei alte, werthvolle Bücher und Handschriften besitzt, war bekannt, nicht so, daß sie auch einen Codex des Livius aufzuweisen hat, und gedenkt der vorhandene, sonst treffliche Katalog dieses seltenen Schatzes nicht. Ir. Kraffcrt, Oberlehrer am Gymnasium, welcher nach einer Anführung in einem Verzeichnisse von 1604 das noch Vorhandensein schon längst vermuthete, hat nun mit Hilfe des zeiti gen Bibliothekars, Oberdiakonus Penzig, diese Handschrift aufgc- funden; schon ein Blick in dieselbe laßt erkennen, daß diese Ent deckung für die Wissenschaft von erheblichem Gewinn und der Lieg- nitzcr Livius-Coder, welcher die vierte Dekade fast vollständig ent hält, noch eine Rolle in der gelehrten Welt zu spielen berufen sein dürfte. Jedenfalls werden die philologischen Fachjournale Näheres darüber in nächster Zeit berichten." 247*
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