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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.09.1900
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- Erscheinungsdatum
- 20.09.1900
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- Deutsch
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7020 Nichtamtlicher Teil. ^ 219, 20. September 1900. hat wiederum eine stattliche Anzahl seiner Werke in Handarbeit ausgestellt. Reizvollen Pflanzenstilisierungen im modernen Sinne begegnen wir nur auf den Einbänden von Marius Michel, Paris; ganz besondere Effekte erreichte diese Firma durch ihre meist in dunklem Leder und dunklen Nuancen ge haltenen interessanten Kombinationen. Im Gegensatz dazu sind die Einbände von Chambolle-Duru, Paris, in Hellen leuchtenden Farben und zierlich bewegtem Rokoko-Ornament gehalten. Die berühmte Farbenfabrik Lorilleux L Cie., auf die ich an anderer Stelle noch zurückkomme, ist hier mit ihren vortrefflichen Buchbinderfarben vertreten. Einen bedeutenden Verlagsartikel bilden in Frankreich die Modeblätter, von denen eine große Zahl ausgestellt ist, die aber trotzdem die Masse des Vorhandenen noch lange nicht erschöpfen dürfte. Eine ganze Anzahl dieser Blätter enthält farbige Beilagen, die fast alle mit der Hand koloriert sind und gerade keinen besonders vornehmen Eindruck machen. Es mag ja sein, daß diese Journale, wie »lls Llonitsur äs la msäs«, das von Abel Gouboud in Paris herausgegeben wird, oder »llournal äss vsmoissiiss«, bei Thiery L Cie. in Paris, für unsere Damen eine Fülle des Bedeutungsvollen und Interessanten enthalten — vom technischen Standpunkt aus betrachtet, sind es durchaus keine Meisterwerke. Sie sind mangelhaft gedruckt, und die Illustrationen sind kaum auf der Höhe der modernen Reproduktionstechnik — auch hier werden die französischen Leistungen von den, gleiche Ziele verfolgenden deutschen und österreichischen Publikationen übertroffen. Wir betreten nunmehr die Räume, die für die Buch druckerei bestimmt sind. Diese Hallen sind sehr hübsch dekoriert und tragen ringsherum in wirkungsvollem Ornament fries die Namen berühmter französischer Schriftgießer und Buchdrucker. Eine sehr hübsch arrangierte größere Vitrine enthält die Kollektivausstellung der Obambrs Lzwäieais äss Uaiirss konäsurs. Die Stärke der französischen Schriftgießer liegt im Schriftschnitt, in dem sie Arbeiten von klassischer Schönheit noch immer Hervorbringen. Die Zeiten jedoch, wo man auch ihren ornamentalen Produkten allgemeine Teilnahme cntgegenbrachte, wo das Probenbuch eines Derriey infolge seiner virtuosen Behandlung ornamentierter Linien rc. Weltruf erlangte, sind längst vorüber. Heute wird an typo graphischen Ornamenten verschwindend wenig in Frankreich produziert, wenn man z. B. einen Vergleich mit dem zieht, was die deutschen Schriftgießereien an wertvollem, künstlerischem Ornamentmaterial alljährlich herausbringen. Zwar wird auch in Frankreich deutsches Material verwendet, aber doch lange nicht in dem Maße, wie in manchen anderen Ländern — der französische Accidenz- setzer benutzt eben Ornamente nur sehr wenig. Wenn von einer Accidenz in unserem Sinne in Frankreich über haupt die Rede sein kann, so ergeht sie sich in Linien spielereien, wie sie bei uns vielleicht vor zwei Dezennien im Schwange waren. Moderne Ornamente finden sich in grö ßerer Auswahl eigentlich nur in der Ausstellung der Fonderie Turlot, Paris, die eine Reihe von reizenden, aber auch pikanten Kopf- und Schlußleisten geschnitten hat, die mitunter etwas an die Gestalten des bedeutenden Plakatkünstlers Mucha erinnern. Die Gießerei G. Peignot L Fils, Paris, zeigt sehr hübsche pflanzliche Ornamente und eine neue Schrift, die von dem bekannten Zeichner Grasset, nächst Chsret der einflußreichste französische Plakatkünstler, entworfen und gezeichnet ist. Es ist eine Schrift, die aus ähnlichen Gesichts punkten entstanden ist wie die vorher besprochenen Schriften der deutschen Reichsdruckerei, sowie mancher anderen Gießereien. Allerdings hält die Grassctsche Schrift den Renaissance- Antiqua-Charakter strenger fest, während die zuletzt genannten Schöpfungen sich mehr an altgotischs Vorbilder anlehnen. Immerhin hat die Fonderie Peignot L Fils mit der Grasset- Schrift eine wohldurchdachte und wirkungsvolle Neuerung geschaffen. Es möge noch erwähnt sein, daß das kleine Heft, in dem die Gießerei diese Schrift und dazu gehörige Orna mente vorführt, mit zu den besten typographischen Leistungen zählt, die in der französischen Abteilung zu finden sind Die genannte Schriftgießerei beschäftigt sich besonders auch mit der Herstellung von Typen für Blindendruck. Die Schrift gießerei S. Berthier L Durot hat vortreffliche Chromotypo- graphieen, die mit ihrem Material hergestellt sind, ausgestellt Von höchstem Interesse ist ein Schriftprobenband der be rühmten Schriftgießerei Didot aus dem Jahre 1828, in dem wir die ausgezeichneten Schreibschriften, die Firmin Didot (1764 — 1836) als erster in vervollkommneier Weise schnitt, noch heute als Meisterwerke der Stempelschueidekunst be wundern müssen. Zu erwähnen sind ferner noch die Schrift gießereien Deberney und Allainguillaume L Cie., beide in Paris. — Kleine Mitteilungen. Ende des Buchbinderstreiks. — Unter Leitung des Tarif amtes deutscher Buchdrucker fanden am 18. d. M. im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig Verhandlungen zur Beilegung des Buchbinderstreiks statt. Diese führten nach nahezu zwölf- stiindiger Dauer zu einer vollständigen Einigung. Gutem Ver nehmen nach soll der neue Tarif eine dreijährige Giltigkeit haben. Der Stundenlohn beträgt in Berlin 45 °), in Leipzig 44 in Stutt gart 41 Die Arbeit soll in allen Werkstätten am Montag wieder ausgenommen werden. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Das litterarische Echo. Halbmonatsschrift für Litteraturfreundc. Herausgeber: Or. Joseph Ettlinger. Verlag: F. FontancLCo. in Berlin. 2. Jahrgang, Heft 24, 15. September 1900. 4". Sp. 1681—1752 mit 2 Portraits u. 1 Facsimile. Enthält u. a. viele Bücherbesprechungen. Naas, 6sorg, Or. jur., Libliotbskar bsi äsiu ksiobsgsriobt, lZibllograpdig äss LürAsrliobsn ksobts. Vsresioünis von Livesl- sobriktsn uvä Lwksätesn übsr äas im LürAsrliobsu 6ssstebuoüs kür äas Dsutsobs R-sioü vsrsiuigts Usobt saolrliolr georäust von 6. N. 1899. 6r. 8". 67 8. Lsrlin 1900, Oarl ttsz-mavns Verlag. 1.50. Numismatik äss Nittslaltsrs nnä äsr Nsuesit mit ffliusobluss äss Orisnts. Numismatik äss klassisobsn rkltsrtbums. — Katalog 247 von Karl V7. Lisrssmann in Iwipeig. 8". 42 8. 704 Nummsrn. Lüobsr aus vsrsoirrsäsnsn tVisssnsgobistsu. Katalog Nr. 21 äsr Antiquariats - Luoübauäluug von kranossoo llsrrslla in Nsapsl. 8". 56 8. 453 Nrn. Balusoiogisobs Ribliotbsk äss ff 6sb. Hokratüss Vr. von lloii?., Koni gl. Laäsarat /.u Wiläbaä. Vsrstsigsrung am 8.—13. Ok- tobsr 1900 äurok k. Ilr. Völoksr's Vsrlag u. Antiquariat in krankkurt a/dl. 8". 140 8. 2962 Nummsrn. Lambsrgsnsia unä kraneonioa. Katalog No. 251 von II. 8sligs- bsrg in löazu'sutb. 62 8. 1634 Nummsrn. Horaz und die buchhändlerische Veröffentlichung seiner Schriften. (Vgl. Nr. 215 d. Bl.) Druckfehlerberich tigung. — In der vorgenannten kleinen Mitteilung in Nr. 215 d. Bl. (S. 6876) bitten wir in der dritten Zeile das Wort -Briefe, in -Bücher- zu berichtigen. In der dreizehnten Zeile muß es statt »in Bescheidenheit- -aus Bescheidenheit- heißen. Verein sächsischer Steindruckerei-Besitzer. — In Dresden fand am 16. d. M. in den Räumen der Odd-Fcllow- Loge in der Ostra-Allee unter dem Vorsitz des Herrn Kommerzien rats Meißner die konstituierende Sitzung des Vereins sächsischer Steindruckereibesitzer statt. Die Gründung des Vereins erfolgte auf Grund des Satzungcn-Entwurfs, der von einem beauftragten Ausschuß vorgelegt und von der Versammlung durchberaten und angenommen wurde. Der Sitz des Vereins ist Leipzig. In den Vorstand wurden gewählt die Herren: Kommerzienrat Meißner- Leipzig (erster Vorsitzender), Schupp-Dresden (zweiter Vorsitzender), C. Naumann und vr. V olkmann-Lcipzig, Nenke-Dresden und Laut erb ach-Chcmnitz. Der erste Beschluß des Vereins war die Annahme des von Herrn Th. Aug. Schupp-Dresden eingebrachten Antrages, Vor-
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