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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.03.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.03.1870
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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65, 21. März. Nichtamtlicher Theil. 957 8. 14. Bei Werke», die in mehreren Bänden oder Abheilungen erscheinen, wird die Schutzfrist von dem ersten Erscheinen eines jeden Bandes oder einer jeden Abweisung an berechnet. Bei Werken jedoch, die in einem oder mehreren Bänden eine einzige Ausgabe behandeln und mithin als in sich zusammenhängend zu betrachten sind, zu welchen Werken namentlich auch die lexikalischen zu zählen sind, beginnt die Schutzfrist erst »ach dem Erscheinen des letzten Bandes oder der letzten Ablheilnng. Wenn indessen zwischen der Herausgabe einzelner Bände oder Abthei lungen ein Zeitraum von inebr als drei Jahren verflossen ist, so sind die vorher erschienenen Bände, Abtbeilnngen u. s. w. als ein fsir sich bestehen des Werk und ebenso die nach Ablaus der drei Jabre erscheinenden weiteren Fortsetzungen als ein neues Werk zu behandeln. Das Verbot der Herausgabe von neuen Uebcrsctzungen dauert im Falle des 8- Int. o. fünf Jahre, vom ersten Erscheinen der rechtmäßigen Ilcbcrsctznnq ab gerechnet. 8- >6. In dem Zeitraum der gcsetzliwen Schutzfrist (88- 8. fl.) wird das Todesjahr des BcrsasscrS, bczicbuugSwcisc das Kalenderjahr des ersten Er scheinens des Werkes oder der Ilebersctznng nicht eingerechnet. 8. >7. ' Ein HcimsallSrcckt des FiScuS oder anderer zu herrenlosen Verlasscn- schastcn berechtigter Personen findet auf daS ausschließliche Recht des Ur hebers und seiner Rechtsnachfolger nicht statt. Misckllcn. StuItgar t, 18. März. Mit großer Freude und zugleich mit dem aufrichligstcu Bedauern bin ich dem Kampfe gefolgt, in welchen Sie gegen die Braun'schen Angriffe eingctrcteu sind: mit Freude, weil das Börsenblatt den Kampf gegen die unüberlegten und verderb lichen Auslassungen des Ncichstagsabgeordneten so mannhaft ausge nommen hat; mit Bedauern, weil eine Acndcrung an der bisjetzt allen drei deutschen Staatcngruppen gemeinsamen Schutzfrist die empfindlichsten Störungen für den gesammten literarischen Verkehr zur Folge haben müßte. Stände ich aus der Seite unserer Volkspartei und hatte ich weniger Sympathien für die Wiedervereinigung Deutsch lands, so würde ich mich der Schadenfreude über die Verblendung Ihres Reichstags nicht erwehren können; denn thörichtcr können doch in Wahrheit diese Leute sich nicht gebcrden, als wenn sie selbst das letzte nationale Band durchschnitten, welches heute noch den Süden mit dem Norden verbindet. Viele unserer Autoren haben ihre Werke auf Grund des zwischen den deutschen Regierungen vereinbarten Nachdruckgcsctzcs in norddeutschen Verlag gegeben und würden durch eine Kürzung der bestehenden Schutzfrist in ihrem Vermögen empfind lich geschädigt werden. Liegt es nun aber nicht auf der Hand, daß ein brüskes Hinwcgschreiten über die Interessen und Rechte zweier der wichtigsten Factorcn der öffentlichen Meinung, der Schriftsteller und Buchhändler, eine tiefe sittliche Entrüstung hervorriefe und die selben weder eine freundliche Gesinnung gegen den Nordbund hegen noch fördern würden? Den Gegnern der nationalen Einigung wür den dadurch Thür und Thor wieder weit geöffnet werden. Man bilde sich ja nicht etwa ein, und meine Beziehungen zu den maßgebenden Kreisen gestatten mir mit Bestimmtheit zu sprechen, für eine ent sprechende Abänderung unserer Gesetzgebung auch nur das geringste Entgegenkommen zu finden. Wenn nicht mit heimlicher Genugthu- ung, so wird man doch ohne alles Bedauern mit ansehen, daß der Reichstag der angcstrebtcn nationalen Einigung selbst einen neuen Riegel vorschiebt. Man wird die günstige Lage nach Kräften auszu- beuten wissen, welche Süddeutschland durch seine längere Schutzfrist dem Norden gegenüber geschaffen würde, und wenn dann den hoch- weisen Herren Ihres Reichstags die Augen anfgehcn werden, so wird ein spöttisches ,,'I'n I'n« vonlu, OeaiAs Dnnsiin" die einzige Antwort auf etwaige Ausglcichsanträge sciu. — Gott schütze den deuischen Buchhandel vor seinen Berliner Schützern! 12. 8- 14-17. Wie die Regierungsvorlage (nur ist 8- 15. l-it. c. in llit. b. zu ver wandeln).! Aus den russischen Ostseeprovinzen. — Zur Notiz für die Herren Verleger, welche stets so sehr dagegen eifern, wenn Buch handlungen der russischen Ostsecprovinzen Facturen von November und Deccmber auf neue Rechnung übertragen, erlaubt sich Einsender dieses mitzuthcilen, daß Sendungen, welche Ende November und Anfangs Deccmber in Leipzig abgegangcn sind, bis jetzt, Mitte Febr., noch nicht in Riga cingctroffen sind, von wo sie dann erst wieder durch Fuhren nach Dorpat, Reval, Pernau, Mitau, Libauund Arens burg wcitcrbcsördert werden. Wenn auch diesmal die allgemeine Verkehrsstockung auf der Eisenbahn zwischen der preußischen Grenze und Dünaburg Schuld an der Verzögerung trägt, so kommen doch derartige Calamitäten hier nicht selten vor und wäre es wohl billig, wenn die Herren Verleger auf die hiesigen Verhältnisse etwas Rück- j sicht nehmen wollten. Mit Recht macht man an den gebildeten Buchhändler den An spruch, daß er vor allem mit der Literatur seines Volkes vertraut sein müsse. Allen jüngeren, strebsamen Kollegen kann daher das soeben erschienene Buch von Prof. vr. Otto Lange: „Literatur- geschichtliche Lebensbilder und Charakteristiken. Bio graphisches Repertorium der Geschichte der deutschen Literatur." (21^ Bog. gr. 8. Berlin 1870, Gacrtner. Preis 1 Thlr.) aus Uebcrzcugung als eine ebenso interessante als belehrende Lectüre empfohlen werden. Das Buch enthält in alphabetischer Reihenfolge die Lebensgeschichten und Lebensskizzen der hervorragenden, zur deutschen Literaturgeschichte gehörenden Persönlichkeiten. Der Um fang und das Maß, welches der Hr. Verfasser für seine Darstellungen beobachtet, ist so geschickt berechnet, daß die biographisch wichtigen und interessanten Züge, wo solche in dem Leben eines Schriftstellers vor handen sind, klar heraustrcteu und der Leser ein anschauliches Bild der dargcftcllten Persönlichkeit empfängt. So umfassen die Biographien der Klassiker durchschnittlich einen Raum von sieben bis zwölf eng- gcdrnckteu Seiten. Dem entsprechend bestimmt sich der Umfang der andern Schilderungen, welche, je nachdem anziehendes oder bekann tes biographisches Material vorhanden war, bis zu einem vcrhältniß- inäßig kleinen Raum zusammengefaßt sind. Als von besonderen: Werth für unsere jungen Genossen verdient erwähnt zu werde», daß der Verfasser neben der Biographie zugleich eine Charakteristik der Werke gegeben und denselben in allen wichtigen Fällen auch Notizew über die Zeit ihres Erscheinens beigefügt hat. 8. Siebennnddreihigster Jahrgang. 135
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