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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-20
- Erscheinungsdatum
- 20.03.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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3468 Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 65. 20. März 1911. Albrecht. 17., verbesserte Auflage. Ernstsche Verlagsbuch handlung, Leipzig. 4. Die männliche Impotenz und die gründliche Heilung aller Folgen der geheimen Jugendsünden und der Ausschweifung. 18. Auflage. Von vr. wsck. R. Richard. Ernstsche Verlags buchhandlung, Leipzig. 5. Die Onanie (Masturbation). Ihre Ursachen, Folgen und sichere Erkennung. Ein ernstes Mahnwort für Eltern, Er zieher und die, welche es angeht. Von Ad. Alf. Michaelis. Ernstsche Verlagsbuchhandlung, Leipzig. 6. Sexualunsitten. Ihre Folgen und deren Heilung durch neue Kuren. Von vr. W. Schuster. Modern-Medizinischer Verlag, Leipzig. 7 Die willkürliche Zeugung von Knaben oder Mädchen. Die Lösung des Problems, mitgeteilt von vr. weä. Bergmann, praktischer Arzt. Ernstsche Verlagsbuchhandlung, Leipzig. Breslau, 10. März 1V11. (gez.) Der Erste Staatsanwalt. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 3660 vom 17. März 1911. Nichtamtlicher Teil. Die Schriftfrage und das indirekte Sehen. Von vr. A. Kirschmann. Professor der Philosophie und Direktor des psychologischen Instituts an der Universität Toronto. <Vgl. Nr. 2t. 28. 30. 37, tl, 42, 47, S3, SS, 5«, S8, SO, S1 d. Bl.s Herr Aibert Windeck schreibt in Nr. 42 des Börsen blatts für den Deutschen Buchhandel: »Daß die gedruckte Schnörkelschrift für das .mittelbare Sehen' geeigneter sein soll als die klare, einfache Antiqua, ist eine keineswegs endgültig bewiesene Behauptung Nach den Züricher Experimental» Untersuchungen Prosessor Meumanns wird übrigens auf fallend wenig im .seitlichen Sehen' gelesen.« Hierzu sowie zu einigen weiteren Angaben Windecks in demselben Artikel möchte ich mir die folgenden Bemerkungen erlauben: Die Fraktur ist keine Schnörkelschrist, wenigstens nicht in ihren kleinen Buchstaben. Diese sind eckig und geometrisch alle von einander verschieden, während die kleinen Antiqua buchstaben Zusammensetzungen von zwei geometrischen Ele menten, der geraden Linie und dem Kreise, sind. Wenn die leichte Erkennbarkeit der Zeichen nur von der Leichtigkeit abhinge, mit der man sie Hinmalen kann, dann wäre nicht die Antiqua, sondern die Lapidarschrift, für die ja auch kleine Buchstaben gemacht worden sind, die geeignetste. Aber die Querstriche und Verbreiterungen an den Enden der Antiqua buchstaben erschweren die Lesbarkeit nicht, sondern erleichtern sie. Daß manche deutsche Großbuchstaben zu gewunden sind und zu sehr miteinander übereinstimmende Formen aufweisen, mutz zugegeben werden. Aber ich habe schon in meinen Auf sätzen in der wissenschaftlichenBeilagederMünchenerAllgemeinen Zeitung im Jahre 1902 darauf hmgewiesen, daß dieser Übel stand durch verhältnismäßig geringe Abänderungen im Sinne der Schwabacher Schrift leicht abgestellt werden kann. Daß der Schluß von der geometrischen Einfachheit eines Zeichens und der Leichtigkeit, mit der es hingemalt werden kann, auf die Leichtigkeit, mit der es erkannt und von anderen unter schieden wird, ein falscher ist, habe ich in meinen, Büchlein -Antiqua und Fraktur«, herausgegeben als -Monographie des Buchgewerbes-, des näheren gezeigt. Und um zu er kennen, daß die deutsche Leseschrift von den Zeiten Karls des Großen bis auf unsere Tage einen langsamen und stetigen Werdegang vom Runden zum Eckigen durchgemacht hat, der sich unmöglich als das bloße Ergebnis von Schreiberlaune und Schnörkelliebhaberei deuten läßt, dazu braucht man nur einen Blick in die trefflich zusammengestellten Schriftproben in Adolf Reineckes verdienstvollem Buche -Die Deutsche Buchstabenschrift« zu werfen. Nun komme ich zu meinem zweiten Punkte, der Frage des indirekten Sehens. Die Schrift Meumanns liegt mir nicht vor. Wenn aber Professor Meumann zu dem Resultat gelangt, daß im -seitlichen Sehen» auffallend wenig ge lesen werde, so meint er mit -seitlichem Sehen« offenbar etwas anderes als ich. Bei der Unterscheidung des extrasovealen oder indirekten von dem fovealen oder zentralen Sehen versteht man unter dem letzteren gewöhnlich das Sehen im mittleren, dem Fixationspunkt benachbarten Sehfelde. Demnach beträfe das zentrale oder direkte Sehen immer noch eine verhältnismäßig ausgedehnte Fläche. Das ist aber eine ganz ungenaue, durch die tatsächlichen Sehverhältnisse keineswegs gewährleistete Unterscheidung. Denn die Veränderung der Sehfunktion geschieht ganz stetig vom Fixierpunkte bis zur Grenze des Gesichtsfeldes und macht an keiner Stelle einen Sprung. Das direkte oder zentrale Sehen ist daher auf einen Punkt, oder wenn man will, auf die der Raumschwelle entsprechende sehr kleine Fläche, den sogenannten Fixierpunkt, beschränkt. Auf der ganzen übrigen Netzhaut oder in dem ganzen übrigen Sehfelde handelt es sich um indirektes oder exzentrisches Sehen. Die Bezeichnungen -peripheres« oder »extrafoveales - Sehen sollten vermieden werden, da sie zu irrtümlicher Auf fassung Anlaß geben können. Ebenso falsch aber ist der Ausdruck -mittelbares« Sehen. Das indirekte — oder wenn man absolut einen deutschen Ausdruck haben will, das seit liche Sehen ist genau so unmittelbar wie das direkte. Der Mond hat einen scheinbaren Durchmesser von einem halben Grad. Auf der Mondfläche kann man noch viele Einzelheiten unterscheiden, und der Fixationspunkt kann von einem Punkte der Mondfläche zum anderen gelenkt iverden. Man kann also den ganzen Mond, trotzdem sein Gesichts winkel nur einen halben Grad beträgt, nicht direkt sehen. Ebenso geht es mit den Schriftzeichen. Streng genommen sieht man nicht einmal ein einzelnes Schriftzeichen direkt, sondern nur einen ganz kleinen Teil desselben und alles übrige indirekt. Angesichts dieser Tatsache bin ich berechtigt, von denjenigen, die behaupten, im indirekten Sehen werde auffallend wenig gelesen, zu verlangen, daß sie erklären, wie sie dies meinen. In Wirklichkeit gibt es gar kein Lesen ohne indirektes Sehen. Dagegen kann man sehr wohl ohne das direkte fixierende Sehen noch lesen. Selbst wenn man zugäbe, daß man einen ganzen Buchstaben im direkten Sehen auffassen könnte, so könnte man bei Ausschluß des indirekten Sehens im besten Falle doch nur noch buchstabieren, aber nicht lesen"). Ich habe in einer Anzahl von dem Gebiete der physio logischen und psychologischen Optik angehörenden wissen schaftlichen Arbeiten, die in »Wundts philosophischen Studien» und in den - Dransaetious ok tbs Oonoäiou Institut« veröffent licht sind, darauf hingewiesen, daß die alte Ansicht von der Inferiorität des indirekten Sehens unhaltbar und falsch ist. Gerade so, wie noch vor weniger als hundert Jahren die Physiologen und Optiker die -störende« Verschieden heit der Bilder in beiden Augen als etwas Unerhebliches hinwegzuerklären versuchten, während heute jeder Tertianer ") Siehe meine Abhdlg. über »Die Helligleitsempsindung im indirekten Sehen«. Philos. Stud. V <I88S> S. 447 ss.
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