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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.02.1870
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1870-02-07
- Erscheinungsdatum
- 07.02.1870
- Sprache
- Deutsch
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410 JZ 30, 7. Februar. Nichtamtlicher Theil. wiesen worden sei, ist an und für sich zwar richtig, doch ist dabei, da sonst in Betreff der bezüglichen Sachlage leicht eine irrige Auf fassung platzgreifen könnte, zu unterscheiden. Es wurden in der betreffenden Sitzung des Bundesraths nur zu einzelnen Paragra phen des Gesetzentwurfs Amendements gestellt, und diese Amende ments sind es nun, welche in den Ausschuß verwiesen wurden, damit durch einen nochmaligen Bericht über die betreffenden Punkte die Abstimmung über das Ganze erleichtert, resp. gefördert werde. Eine namhafte Verzögerung der Angelegenheit steht daher durch den betreffenden Beschluß auch durchaus nicht zu erwarten und wird sich der Bnndesrath jedenfalls vor dem Zusammentritte des Reichstags über die eine oder andere Fassung schlüssig gemacht haben." — Und unterm 2. Febr. schreibt man demselben Blatte weiter: „ Die ver einigten Ausschüsse des Bundcsraths des Norddeutschen Bundes für Handel und Verkehr und für Justizwescn haben heute und auch die letzten Tage Sitzungen gehabt, um diejenigen Paragraphen des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend das Urheberrecht an Schrift werken, zu welchen in der letzten Plenarsitzung des Bnndesraths vom 27. v. M. Amendements gestellt worden sind, einer nochmaligen Be- rathung zu unterwerfen. Es dürften diese Berathungen jedoch heute wohl ihren Abschluß gefunden haben." Zum Capitel über die sog. Pflichtexemplare (vergl. den Bcrtram'schcn Artikel im Börsenbl. vom 24. Nov.) gehört auch noch Eins, das nicht genug betont werden kann. Nämlich im Sinuc der betreffenden Gesetze liegt cs offenbar, daß die „Pflichtexemplare" in de» Bibliotheken — nicht etwa vergraben oder verspeist, sondern — ausgestellt werden sollen. Woher aber den Raum nehmen? Die Herren Bibliothekare wissen sich zu helfen: sie verkaufen Alles, was nach ihrer subjcctiven Ansicht und oft sehr einseitigen Erkenutuiß „nicht für die Bibliothek paßt", an den Antiquar. — Ist nun der Herr Bibliothekar z. B. Stock-Philologe, so hat der Verleger belletristischer, mcdicinischer re. Werke die Freude, seinen neuesten Verlag schon im jüngsten Kataloge des benachbarten Antiquars zu finden, und der College vom Sortiment, dem der Zu sammenhang unbekannt ist, sagt dann: „Der muß auf dem letzten Loche pfeifen, hat seinen neuesten Verlag schon an den Antiquar vertrödelt." Mein Hausarzt sagte mir einst: „Brauche ich ein neu erschienenes mcdicinisches Werk aus dem Berlage von E., so bestelle ich's beim Antiquar H.; der schickt es mir funkelnagelneu zur Hälfte des Ladenpreises, sobald Hofrath B. ihm die nächste Sendung aus- rangirter Pflichtexemplare zukommen läßt, denn medicinische Bücher pflegt unser Herr Obcrbibliothckar nicht aufzustellen." — Kapisoti sat! Schlender ei. — Soeben erhalte ich nachstehende, der Re daction im Original mitgetheilte Zuschrift: „Zwei dortige Sortimen ter schreien in der Börsenzeitung »Saling, Börsenpapiere« zu einem Preise in die Welt hinaus, der des von Ihnen firirtcn Ladenpreises geradezu spottet und das Publicum irre leitet. Können Sie als Ver leger solchem verderblichen Unfug nicht dadurch einen Damm entge gensetzen, daß Sie diesen Marktschreiern und Preisverderbern den 2. Theil ganz entziehen, resp. nicht liefern? Wer Saling braucht, kauft es auch zum Ladenpreise und wird, wenn die Fortsetzung ausbleibt, künftig lieber mit den Firmen verkehren, die keine Extrawurst ver sprechen, sondern Preis halten! Dies wäre eine passende Radicalcur. Ein Provinzial-Sortimenter". — Dem geehrten unbekannten Hrn. Einsender erwidere ich auf diesem Wege, daß ich mit ihm lebhaft die Schlcuderci beklage, jedoch zu dem von ihm vorgeschlagenen Mittel der Vorenthaltung des zweiten Theils kein Recht zu haben glaube. Sollte ich mich hierin irren, so ist mir eine Belehrung in diesem Blatte sehr erwünscht, ebenso wie sich gewiß mancher Verleger gern darüber belehren lassen würde, ob und welche Mittel es gibt, um sei nerseits den Schleudereien mit seinem Verlage entgegenzutreten. Ich habe in obigem Falle in keiner Weise etwa durch Gewährung von Extravorthcilen bei Entnahme größerer Partien die Schleuderei be günstigt, da ich ohne Ausnahme allen Firmen, die verlangten, zudengleichen Bedingungen lieferte, nämlich baar bei Vor-, ausbestellung mit 33W, gleichviel ob 1 oder 100 Exemplare bestellt wurden, und ist auch dieser Baarpreis seit dem Erscheinen erloschen. Hände- L Spener'sche Buchh. (F. Weidling). Nach einer Bekanntmachung der Leipzig er B an k vom l. Febr. hat dieselbe bis auf Weiteres den Disconto für Wechsel und An weisungen auf 5°ch, und für Lombardgeschäftc auf 6°ch festgesetzt. Für die Kapitalisten von unfern Lesern ist ein kleines Schriftchen von Interesse, das soeben im Verlag von Ad. Büchting unter dem Titel erschienen ist: „Der Berliner Courszcttel in seinen monatlichen Veränderungen oder tabellarische Uebersicht der Ultimo-Course aller an der Berliner BörseCours habenden Effecten, der Wechsel-Course, des Bank-Discontos, sowie des Goldes, Silbers und Papiergeldes. Erster Jahrgang: Die zwölf Ultimo-Course von 1869." Der Preis ist 5 Ngr. ü/ä/wAra/i/Ue Iler- ausASAsbso von Di. 4. Dstsbolllt. llabrA. 1870. llsU 1. lull ult: Dis UampooAbanllsobriklsu in äsr Uriurl. 8seun- lloAsililul- Uibliotbsle su Drssclon. — ^ctsvstnoke, äis NsuASStaltunA llsr Uibliotlislcsn äss l^öniArsiobss Italien bstreikencl. — Ualäsmus uuällis UiblioArapbis. — Oü'snsr Lrisk an Herrn Obsrbibliotbsllar Dr. Uulancl in Würs- buiA. — Heber llsn ,, Universal elrt OataloAns". — Illtte- ratur uncl Illisoellso. — ^IlAemsins UiblioA,a^bis. Personalnachrichten. Aus Berlin. In Anerkennung tüchtigenStrebens und treuer Pflichterfüllung sei es gestattet, in diesen Blättern eines Kollegen und Freundes zu gedenken, den zwar nicht ein unbeugsames „msmsnto wori" seinem Berufskreise entrückte, — der aber durch glückliche Fü gung ans dem Buchhandel scheiden konnte, um eine geschäftsverwandte Stellung einzunchmen, welche dem höher» Alter ruhigere Tage gestattet. Ludwig Klähn, seit einer schönen Reihe von Jahren in dem Geschäfte von Asher L Co. hier angestellt, schied aus demselben zu Anfang d. I., um nunmehr in eine seinen literarischen Neigun gen vollständig entsprechendeThätigkeit überzutreten, nämlich dieLei- tung der Privatbibliothek des Hrn. Dr. Strousberg zu übernehmen. In Berlin geboren, trat er, erst 12s!,Jahre alt, in die Buchhandlung von A. Hirschwald und verlebte dort fast 10 Jahre in den freundlich sten Verhältnissen. Doch seine Hauptthätigkeit war dem Hause Asher L Co. gewidmet. Während der Jahre 1837—40 und 1852—69 fand er in diesem Geschäfte die eigentliche Arbeit seines Lebens. Eng lisches und französisches Sortiment, die umfangreiche Buchführung und ein Theil der Korrespondenz lagen ihm hier ob, und die wöchent lichen Massen, die sich oft vor ihm aufthürmten, wußte er mit steter Unermüdlichkeit zu bewältigen. Nach 43jähriger treuer Arbeit hat unser Freund nun mit zäher Ausdauer den schwersten Theil des Berges überstiegen und seine neue Stellung im Dienste des humanen Dr. Strousberg ladet zu einem behaglichen Rückblick auf die durch laufene mühevolle Bahn im Buchhandel ein. Möge er dann auch seiner Freunde gedenken, die ihn mit ihren besten Wünschen in seinem neuen Wirkungskreis begleiten.
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