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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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58. 10. März 1S1I. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. -vnchhandel. 3033 lierenden Verlagsbuchhandlung und ihren zeitigen Inhabern seine besten Glückwünsche für weiteres Blühen, Wachsen und Gedeihen ihres Hauses. Wenn sich ein Betrieb 100 Jahre nicht nur gehalten hat, sondern stetig gewachsen ist, und wenn dieser Betrieb in den Händen von Nachkommen des Begründers ge blieben ist, so zeigt dies nicht nur die äußere Berechtigung des Betriebes, sondern auch eine Lebenskraft des Geschlechts, zu der man die jetzigen Vertreter des Hauses wohl beglückwünschen darf. Es wirkt hier lebendig die Kraft des Vaters des Be gründers dieses Hauses, des Pfarrers von Groß-Kraußnigk, der durch einen selbst für ein Pfarrhaus reich zu nennenden Kinder segen, wie auch die Festschrift andeutet, gewissermaßen die Gründung dieses Hauses veranlaßt hat. die Vertretung des Sortiments. Das Sortiment hat ein großes Interesse an einem starken und blühenden Verlag, liefert ihm doch der Verlag die Mittel seines Vertriebes. Soll dieser Vertrieb ein einträglicher sein, so muß der Verlag sich an gelegen sein lassen, seine Erzeugnisse- so zu gestalten, daß sie den Bedürfnissen des Publikums entsprechen. Die Firma B. G. Teubner hat von Anfang ihres Bestehens an ver sucht, ihre Produktion diesen Bedingungen anzupassen, und so gehört sie zu den Verlagshandlungen, die wohl mit dem größten Teil der Sortimenter in Verbindung stehen. Auf der einen Seite eine reiche Sammlung von Schul- und Lehrbüchern für die philologischen Fächer, dann der mathematische Verlag und namentlich in neuerer Zeit eine starke Berücksichtigung allgemein wissenschaftlicher Werke. Auch die Rechts- und Staatswissenschaften, die Volkswirtschaft erfreuen sich einer ausreichenden Pflege, so daß es wohl kaum einen Betrieb im Sortiment gibt, der für keines der Bücher, die im Teubnerschen Verlage erscheinen, Verwendung und Absatz hätte. In den hundert Jahren, die die Firma B. G. Teubner nunmehr voll endet hat, haben sich die Verhältnisse in Deutschland, ebenso wie im deutschen Buchhandel ganz erheblich gewandelt. Das Sehnen der Zeitgenossen des Begründers, die Aufrichtung des Deutschen Reiches, ist Wahrheit geworden, das Deutsche Reich ist erstanden. Im Buchhandel hat der Börsenverein der deut schen Buchhändler die Berussgenossen zusammengefaßt, durch ein deutsches Urheber- und Verlagsrecht sind die Verhältnisse des geistigen Schaffens auf eine feste Grundlage gestellt worden, der wachsende Wohlstand, die Bevölkerungszunahme haben dem Verlage große Aufgaben gestellt, ihm aber dafür auch reichen Ertrag gewährt. Auf der andern Seite das Sortiment, das ja auch seinen Anteil an der wachsenden Vermehrung der Pro duktion und des Konsums an Büchern gehabt hat, andererseits aber durch eine starke Zunahme der Sortimentsbuchhandlungen und durch zahlreiche Konkurrenz außerhalb seines Betriebes nicht zu der günstigen Entwicklung gelangt ist, die wir alle für es erstreben müssen. Und dies nicht nur im Interesse des Sortiments, sondern auch im Interesse des Verlags und im Interesse der deutschen Kultur. Der deutsche Sorti menter ist auch im Auslande der Pionier und der Bahn brecher für deutsches Wesen und deutsches Wissen, und das Sortimentsgeschäft ist jedenfalls diejenige Form, die am billigsten und ausreichendsten die Verbreitung der deutschen Produktion bewirkt. Freilich sind dem Sortiment in den letzten fünfzig Jahren die Vorwürfe nicht erspart geblieben, daß es seinen Beruf nicht mehr ausreichend erfülle, ja, daß es nicht mehr zeitgemäß sei. Diese Vorwürfe sind unbegründet. Wenn das Sortiment heute nicht mehr in dem Umfange wie früher für jedes einzelne Buch eintreten kann, so liegt dies an der übermäßig gestiegenen Produktion, die nicht verstanden hat, mit dem Verbrauch Schritt zu halten. Aber gerade diese große Produktion würde überhaupt nicht möglich sein, wenn es kein Sortiment im heutigen Sinne gäbe und wenn nicht das u eonäition-System, das einer der besten Kenner des deutschen Buchwesens »die beste Form des Büchervertriebes« genannt hat, Gelegenheit gäbe, jedes Buch auch in dem ent ferntesten Teil unseres Vaterlandes sowie im Auslande dem jenigen vorzulegen, der es kennen zu lernen wünscht. Ein großer Teil der Bücher würde ungekauft bleiben, wenn das Sortiment gezwungen würde, den Vertrieb von Neuigkeiten einzustellen. Die Einigkeit und das Miteinanderarbeiten von Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. Wissenschaft, Verlag und Sortiment ist somit eine Haupt bedingung für das Weiterbestehen unserer Kultur und für eine immer größer werdende Möglichkeit, die Schätze unseres Wissens auch den anderen Völkern zu vermitteln. In diesem Sinne freut sich das Sortiment des Bestehens eines stärket: und blühenden Berlagsbuchhandels. In diesem Sinne wünscht das Sortiment der Jubilarin weitere Ausdehnung im neu be gonnenen Jahrhundert, in Ls-soula. La-eeulorurn! Es folgten als Gratulanten: Konsul vr. Petersmann, Leipzig, für den Deutschen Buchdruckerverein, — Rektor Pros, vr. Poland, Dresden, für den Verband akademisch gebildeter Lehrer Deutschlands, — Prof. Pietzker Nordhausen, für den Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissen schaftlichen Unterrichts, — Geh. Hofrat Prof. vr. Uhlig, Heidel berg, für den Deutschen Gymnasialverein, — Hofrat Prof. Raydt, Leipzig, für den Zentralausschuß zur Förderung der Volks- und Jugendspiele, — Prof. vr. Weinmeister, Leipzig, für den sächsischen Gymnasiallehrerverein, — Prof. vr. Anfchütz, Sonneberg, für den Verband Deutscher Handelsschulmänner, — Oberschulrat Prof. vr. Müller, Leipzig, für die volkstüm lichen Hochschulkurse, — Prof. vr. Lortzing, Wilmersdorf, für den Berliner Gymnasiallehreroerein und die Preußische Dele giertenversammlung, — Prof. vr. Grünwald, Berlin, der seine Glückwünsche in lateinischer Schrift darbrachte, für die Ver einigung der Freunde des humanistischen Gymnasiums, — Prof. vr. Jahnke, Berlin, für das Archiv der Mathematik und Physik, — Direktor vr. Schotten, Halle a. S-, Rektor Prof, vr. Jllbera, Wurzen, für die Neuen Jahrbücher, — Schulrat Prof. vr. Wychgram, Lübeck, für das Mädchenschulwesen und »Frauenbildung«,— Helene Lange, Berlin, für den Allgemeinen Deutschen Lehrei innenverein, — Rektor vr. Leitzke, Berlin, für den Preußischen und Berliner Rektorenverein, — Prof. Girndt, Magdeburg, für den technischen Mittelschulunterricht, — Lehrer Joh. Tews, Berlin, für die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. — Otto Berthold, Leipzig, für den Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilsen-Verband, — Ernst Münz, Leipzig, für den Buchhandlungs-Gehilfen-Verein zu Leipzig, — H. Schwarz, Leipzig, für die Typographische Gesellschaft und Th. Peter, Leipzig, für den Leipziger Faktoren-Verein. Nachdem noch ein Lehrling des Hauses zu Worte ge kommen war, sprach Herr vr. Alfred Giesecke für alle Ehrungen und Wünsche den Dank der Firma mit folgenden Worten aus: »Nach solch überreichen Bezeugungen der Teilnahme und der Anerkennung ist es schwer, Worte des Dankes zu finden. Ehrfurchtsvollen Dank für die von allerhöchster Stelle uns und unseren Mitarbeitern zuteil gewordenen Gnadenbeweise, ehrer bietigen Dank für die uns in höchstem Maße ehrende Würdi gung unseres und unserer Vorgänger Wirkens seitens hoher Behörden und erlauchter wissenschaftlicher Körperschaften und Gesellschaften, aufrichtigen Dank für all uns entgegengebrachte Teilnahme seitens gleichstrebender Vereinigungen, wärmsten Dank für die Bekundung eines sich in keiner Weise in geschäft lichen Grenzen haltenden, vielmehr — ich darf wohl sagen — herzlichen Verhältnisses zwischen Verleger und Autor, wie es unsererseits zu Pflegen immer unser Wunsch und unser Bestreben gewesen ist und sein wird! Wie könnten wir die Bedeutung all dieser Kundgebungen verkennen den Stellen gegenüber, von denen sie ausgehen! »Und doch sind wir uns bewußt, bestenfalls unsere Pflicht ge tan zu haben, gerade wenn wir im Sinne des Begründers unserer Firma denken wollen, der ja darin das Schöne unseres Berufes erblickte, daß es ,ein Geschäft recht geistiger Natur sei, in dem wir die Wissenschaft und geistige Bildung kräftig fördern und nicht bloß uns selbst und dem Staate, sondern der Welt nützen können'. »So möchten wir, was uns heute an Teilnahme und Wünschen entgegengebracht wird, auffassen als Zustimmung und An erkennung der Ideen und Bestrebungen, denen unsere Firma vornehmlich gedient hat durch diese hundert Jahre. 397
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