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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1911
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- Deutsch
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S 58, 10. März 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Z031 Oberschulrats Herrn Geheimen Hofrat vr. v. Sallwürk ver treten zu sein. »Mit ehrerbietigem Danke begrüßen wir auch die Herren Vertreter unserer teueren Stadt Leipzig, ihrer Militär- und Zivilbehörden, des Rates, der bereits vor Jahren den Gründer unseres Hauses, der selbst ein Natsmitglied war, ehrte, indem er eine Straße nach ihm benannte, unserer alten ehrwürdigen Natsr Inpsien8i8, durch deren Dozentenschaft unser Verlag von Gründung an weitestgehende Förderung und Anregung erfahren hat, der Kirche und Schule, des Handels und Gewerbes. »Wie wir sie alle ehrerbietig und dankbar begrüßen, so gilt unser Gruß auch den hier vertretenen auswärtigen Universitäten und Hochschulen, den gelehrten und wissenschaftlichen sowie den Lehrer- und pädagogischen Gesellschaften und Vereinen, mit denen wir die Ehre und die Freude haben in Verbindung zu stehen, vor allem der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften, deren Schriften eine besondere Zierde unseres Verlages bilden. Und ganz besonders liegt es mir am Herzen, hierbei zu gedenken zweier Unternehmen des Teubnerschen Verlages von höchster wissenschaftlicher Bedeutung, und zwar des von den Akademien der Wissenschaften zu Berlin, München, Wien, Göttingen und Leipzig inaugurierten ?ti63g.ui-u8 lio^uas la.tina.6 sowie der Encyklopädie der mathematischen Wissen schaften, durch die wir in freundlichste und ehrendste Beziehungen zu den leitenden Gelehrten getreten sind. »Desgleichen begrüßen wir besonders herzlich die hier ver tretenen verschiedenen buchhändlerischen und buchgewerblichen Vereinigungen, denen wir auch im neuen Jahrhundert treue Mitgliedschaft bewahren und in deren Reihen wir gemeinsamen Zielen zustreben wollen. »So gilt unser Gruß auch allen den privaten Auftrag gebern, deren Teilnahme an unserer Festfreude uns der Beweis ist, daß wir uns des in uns gesetzten Vertrauens nicht un würdig erwiesen haben. Ich denke da vor allem der Bazar- Aktiengesellschaft, mit der wir seit langen Jahrzehnten in freund- lichsten Beziehungen stehen. So gilt unser Gruß auch allen Ge schäftsfreunden und Kollegen im Buchhandel, im Buchdruckerei gewerbe und in allen Zweigen der ausgedehnten Industrie, auf deren Boden unser Haus errichtet ist. »So ist es denn heute ein Tag dankbarer Freude, den wir feiern dürfen.' Gott war mit uns und unserem Hause, mit unserer Arbeit! Darum haben wir auch mit innigem Danke alle die Glückwünsche entgegengenommen, die uns heute von nah und fern, aus dem engeren und weiteren Vaterlande, wir dürfen ohne Selbstüberhebung sagen: aus der gesamten Welt der Kultur dargebracht worden sind. »Darum danken wir herzlich Ihnen allen, die persönlich gekommen sind, uns zu beglückwünschen und mit uns sich zu freuen. Unser Dank aber klingt aus in der Bitte, daß Ihr un- schätzbares Vertrauen und Wohlwollen unser Haus hinüber geleiten möge in sein zweites Jahrhundert, sowie in unserm Versprechen, es als das heilige Vermächtnis unserer Vorfahren und die hohe Verpflichtung dieses Jubeltages anzusehen, alles zu tun, daß auch in Zukunft die Firma Teubner dastehe als ein tätiges und segenbringendes Glied in dem großen Ganzen, das deutscher Geistesarbeit dient, und daß sein zweites Jahrhundert sich würdig erweist des ersten, dessen Abschluß wir heute festlich begehen.« Mit lebhaftem Beifall zeichnete die Festversammlung den Redner aus. Als erster der Gratulanten übermittelte der Schriftsetzer Herr W. Rosen stiehl die Glückwünsche des technischen Personals und übergab die oben schon erwähnte Bronzebüste des Begründers der Firma. Ein weiteres wertvolles Geschenk kündete im Namen der Beamtenschaft Herr Prokurist Felix Paetzel unter herzlicher Beglückwünschung der Herren Chefs an. Es ist dies der in Lebensgröße (nach dem Original im Lansdowne House in London) hergestellte Abguß des sandalen bindenden Hermes, der im Vestibül des Hauses ausgestellt worden ist. Dann gedachte Herr Konrad Giesecke, der jüngste Chef der Firma, mit Worten der Anerkennnng und des Dankes der treuen Mitarbeiter, insbesondere der drei noch lebenden Angestellten, die bereits unter dem Begründer gearbeitet haben, sowie der 71 Jubilare und gab bekannt, daß zur äußeren Betätigung dieser dankbaren Gesinnung die Herren Hofrat vr. Alfred Ackermann und vr. Alfred Giesecke eine Stiftung im Betrage von 100 000 gemacht haben, wovon der bereits von den Vorgängern ins Leben gerufenen Arbeiterunterstützungskasse ein weiterer Be trag von 15 000 zugesührt, der Rest aber zu einer beitragsfreien Pensionskasse für die Beamten der Firma Verwendung finden soll. Mit freudiger Zustimmung nahm die Festversammlung von dieser edelmütigen Stiftung Kenntnis. Die darauf folgende Rede, die Se. Exzellenz der sächsische SLaatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt hielt, sei hier ebenfalls im Wortlaut wiedergegeben. Er führte aus: »Leipzig, die Stadt des deutschen Buchhandels, feiert heute ein seltenes Fest. Eine ihrer ältesten Buchhändler firmen, ja, wir dürfen sagen: eine der größten Verlagsbuch handlungen der Welt kann heute auf eine hundertjährige Tätigkeit zurückblicken. Und indem die Vertreter der Firma B. G. Teubner die Summe der von diesem Hause geleisteten Arbeit überschauen, dürfen sie mit Stolz sagen: Das taten wir zur Verbreitung deutscher Geistesarbeit, zur Vertiefung deutscher Bildung. Aber die Jubilarin darf auch im Bewußtsein un- geminderter Kraft und Tüchtigkeit und im Vertrauen auf die ihr zur Seite stehenden Hilfs- und Arbeitskräfte unbesorgt in die Zukunft blicken mit der Zuversicht, daß sie sich auch den größeren und schwierigeren Aufgaben einer neuen Zeit ge wachsen zeigen wird. »Wie sollten sich die Stadt Leipzig und alle ihre Ein wohner nicht dieses Festes freuen! Aber doch ist dieses Fest nicht ein städtisches allein. Die Jubilarin hat die Regierung ihres Vaterlandes eingeladen, und die Königliche Staats- regierung ist dieser Einladung gern gefolgt. Denn berechtigten Stolz empfindet auch sie heute mit weiten Kreisen des Landes. Nicht nur um deswillen, weil wir an einer Stätte stehen, wo im Verlaufe der letzten hundert Jahre vielen Tausenden von fleißigen Arbeitern die Gelegenheit geboten worden ist, ihr tägliches Brot zu verdienen; nicht nur um deswillen, weil der Umsatz eines solchen Welt-Hauses weiten Kreisen des Erwerbs- lebens in Staat und Gemeinde fruchtbringende Quellen des Wohlstandes erschließt; auch nicht nur um der idealen Güter willen, die von hier ausgehend unsere Geisteswelt wie die Wellen eines fruchtbaren Stromes nähren, sondern vor allem wegen der alten Beziehungen des Sächsischen Staates zum deutschen und insbesondere zum Leipziger Buchhandel. Hat doch der sächsische Staat seit den Zeiten der Reformation, wo die von Wittenberg ausgehende, mit der Bibelübersetzung Martin Luthers einsetzende norddeutsche Bildung den Schwer punkt des deutchen Buchhandels von der Frankfurter Messe nach Leipzig verschob, klar erkannt, daß der Leipziger Buchhandel besonders geeignet war, einen Grund- und Eckstein für den kulturellen Ausbau unseres Vaterlandes zu bilden, hat sie es daher doch stets als eine ihrer vor nehmsten Aufgaben angesehen, den Leipziger Buchhandel in dieser seiner Bedeutung zu schützen und zu fördern! »Nicht minder ziehen uns aber hierher alte freundschaftliche und geschäftliche Verbindungen, die zwischen der Firma B. G. Teubner und den verschiedenen Zweigen der sächsischen Regierung und ihren Verwaltungsstellen bestehen. Ich erinnere an die alten Beziehungen, die der Druck des Dresdner Journals und der Leipziger Zeitung angeknüpft hat, an den geschäftlichen Verkehr, den das Finanzministerium und die ihm unterstehenden Geschäftsstellen seit dem Jahre 1834 unterhält. »Es ist nicht meine Aufgabe, den Nachweis zu erbringen, wie die erfolgreiche Entwickelung eines solchen Unternehmens von der Tüchtigkeit der leitenden Persönlichkeiten abhängt. Die Tatsachen reden eine bessere Sprache, als ich es mit Worten tun könnte. Aber ich kann es mir nicht versagen, im Namen der Staatsregierung, insonderheit des Ministeriums des Innern und des Finanzministeriums, das mich hierum besonders ersucht hat, 396*
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