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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1878
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1878
- Sprache
- Deutsch
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224, 26. September. Nichtamtlicher Theil. .8773 freiheit nach manchen Richtungen hin schädlich auf den Buchhandel eingewirkt hat, hält es aber nicht für angemessen, eine Abänderung der Gesetzgebung anzustreben und die Gewerbefreiheit durch irgend welche staatliche Maßregeln zu beschränken." (Mit großer Majori tät angenommen.) ZuFragell. (Referenten: die Herren Dominicus, Rohmer, Schmidt-Döbeln und vr. Schmitt.) Beschluß: „Es liegt im Interesse des Gesammtbuchhandcls, daß die Verleger Ladenpreise für ihren Verlag feststellen und dahin wirken, daß diese Preise möglichst allgemein und namentlich in An zeigen und Katalogen aufrecht erhalten werden." (Einstimmig an genommen.) Die Gewährung eines etwaigen Kundenrabatts und die Größe desselben ist von den localen und provinziellen Verhältnissen abhän gig. Es wird eine Hauptaufgabe der Provinzialvereine und Corpo- rationen der größeren Städte sein, die Bedingungen des Kunden rabatts festzusetzen und die Controle über solche Firmen auszuüben, welche sich den Beschlüssen nicht fügen und als Schleuderer dastehen." (Einstimmig angenommen.) Zu Frage III. (Referenten: die Herren Heyfelder und Ricker.) Beschluß: „Die Conferenz erkennt in den jetzt namentlich in Leipzig bestehenden sog. Engros-Sortimentsbuchhandlungen eine Schädigung der Interessen des Gesammtbuchhandcls. Die Grün dung neuer Engros-Sortimentsbuchhandlungen kann indessen von Nutzen für den Buchhandel sein, wenn solche unter der speciellen Aufsicht von Provinzialvereinen oder größeren Genossenschaften stehen." (Einstimmig angenommen.) Zu Frage IV. (Referenten: die Herren Boysen, Morgenstern und Mühlbrecht.) Beschluß: „Das gegenwärtig im Buchhandel übliche Credit- wesen ist zwar im Allgemeinen nicht als zweckmäßig anzusehen und wird sobald als möglich in entsprechender Weise zu rcorganisiren sein. Der gegenwärtige Zeitpunkt erscheint aber im Hinblick auf die ungünstigen Verhältnisse, unter welchen gerade jetzt der Sortiments handel leidet, nicht geeignet, diese Reorganisation durchzuführen. Ertheilung halbjährlicher Rechnungen an die Kunden ist den Sor timentern dringend anzuempfehlen." (Mit großer Majorität an genommen.) ZuFrageV. (Referenten: die Herren Marcus und Stüber.) Beschluß: „Die Conferenz sieht sich zur Zeit nicht in der Lage, für Fixirung der Ostermesse einen bestimmten Termin in Vor schlag zu bringen, durch den die Nachtheile, welche in Betreff des jetzigen wandelbaren Abrechnungstermins obwalten, beseitigt werden." (Einstimmig angenommen.) Zu Frage VI. waren Referenten nicht ernannt. Der Vor steher, Herr Enslin, präcisirte zunächst die Stellung, welche der Vorstand zu der Reformfrage eingenommen habe. Ohne eine gründliche Umgestaltung der jetzigen Statuten seien durch den Börsenverein die gewünschten Reformen nicht durchführbar. Der Vorstand sei aber von der Notwendigkeit einer Statutenrevision überzeugt, bei welcher den Bedürfnissen der Gegenwart Rechnung getragen werden müsse; doch sei der Weg, welchen eine solche Revision zu durchschreiten habe, ein sehr langer; es sei unmöglich, eine von der Hauptversammlung der Ostermesse 1879 beschlossene und von einer durch dieselbe gewählten Commission besorgte Um arbeitung einer früheren Hauptversammlung, als der in der Ostermesse 1880 stattfindenden vorzulegen. Das von dieser ge nehmigte neue Statut müsse daun die Zustimmung der Königlich Sächsischen Staatsregierung erhalten, so daß voraussichtlich volle zwei Jahre vergehen würden, bis ein neues Statut in Wirk samkeit treten könne. Der Herr Vorsteher forderte die Ver sammlung auf, ihre Ansichten über die Neuorganisation des Börsenvereins und über die Mittel und Wege auszusprcchen, durch welche der Börsenvercin schon jetzt in den Stand gesetzt werde, zur Durchführung von Reformen mitzuwirken. Die Con ferenz nahm von einer Berathung der Grundzüge einer zukünf tigen Umgestaltung des Börsenvereins Abstand; die Debatte be wegte sich nur um die Frage: Was kann auf Grund der gegen wärtigen Verfassung geschehen, um den herrschenden Uebelständen durch Mitwirkung des Börsenvereins Abhilfe zu leisten? Man einigte sich nach eingehender Besprechung dieser Frage in der Annahme des folgenden, von Herrn A. Kröner gestellten Antrags: „In Anbetracht, daß durch die Verhandlungen der Con ferenz die Bildung von Local- und Provinzialvereinen als die nothwendige Vorbedingung aller Bestrebungen anerkannt worden ist, welche auf die Förderung und den Schutz des soliden Sor timentsgeschäftes gegenüber der verderblichen Wirksamkeit der unter verschiedenen Titeln austretenden Schleuderei und besonders einzelner, die Platzverhältnisse Leipzigs mißbrauchender sog. Engros-Sortimenter abzielen; in Anbetracht, daß erfahrungsgemäß in einem Tausende von Mitgliedern zählenden, über ganz Deutschland, Oesterreich und die Schweiz verbreiteten Stande die Durchführung selbst all seitig als dringlich und nützlich erkannter Maßregeln infolge der Gleichgültigkeit oder Renitenz Einzelner mit großen Schwie rigkeiten verknüpft ist, wenn nicht von autorisirter Seite der Impuls oder die Directive dazu gegeben wird; in Anbetracht ferner, daß der Börsenvereins-Vorstand durch das Vereinsstatut berechtigt ist, »alle Maßregeln zu ergreifen, welche geeignet sind, das Interesse des Vereins und des deutschen Buchhandels im allgemeinen zu fördern«, daß er darum schon in seiner jetzigen Organisation in der Lage ist, die von der Con ferenz als nützlich erkannte Bildung von Local-, bez. Provinzial vereinen zu fördern, beschließt die Conferenz, den Vorstand des Börsenvereins zu ersuchen: 1) eine Aufforderung an die Mitglieder zur Bildung von möglichst gleichmäßigen Local-, bez. Provinzialvereinen ergehen zu lassen; 2) diese Vereine nach erfolgter Constituirung zur Aeußerung darüber zu veranlassen, was innerhalb ihrer verschiedenen Wir kungskreise mit Berücksichtigung localer, resp. provinzialer Ver hältnisse als Schleuderei und somit als gefährlich für den Weiter bestand des soliden Sortimentshandels auf seitheriger Basis an- zusehcn ist; 3) zur Berathung bei der Gründung der gedachten Vereine und zur Entgegennahme ihrer Referate eine Commission zu be rufen, welche, nachdem die Erhebungen vollendet sind, dem Vor stande Bericht zu erstatten hat; 4) diesen Bericht der nächsten Hauptversammlung des Bör senvereins vorzulegen, welcher sodann über die Nutzanwendung der durch die Enquöte gewonnenen Resultate für die Börsenver- eins-Mitglieder Beschluß zu fassen und, wenn nothwendig, eine entsprechende Abänderung der Statuten zu beantragen hätte." Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Nachdem der Herr Vorsteher diese Resultate der dreitägigen Verhand lungen und ihre Bedeutung nochmals kurz zusammengefaßt und beleuchtet und den Mitgliedern der Conferenz den Dank des Vorstandes ausgesprochen hatte, wurde die Conferenz am 20. Sep tember Nachmittags 1 Uhr geschlossen. Die zwei vorhergehen den Sitzungen dauerten von 9, resp. 10 Uhr Morgens bis gegen 3 Uhr Nachmittags mit einstündigcr Pause. Am Abend des 20. September versammelte sich der Vor stand zu einer Sitzung, in welcher die Ausführung des zuletzt gefaßten Beschlusses vorbereitet wurde.
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