Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1889
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18890408
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188904087
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18890408
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1889
- Monat1889-04
- Tag1889-04-08
- Monat1889-04
- Jahr1889
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1858 Nichtamtlicher Teil. 82, 8. April 1889. stehen; im großen und ganzen könne man sagen, der Trocken druck eigne sich am meisten für die feinsten und die geringsten Ar beiten, der feuchte Druck für mittlere Arbeiten, besonders für Werke und Zeitschriften. Bei Luxus- und Accidenzarbeiten wird nämlich meist nur neue Schrift, gute Farbe und gutes Papier verwendet, während man umgekehrt bei geringen Arbeiten (Zei tungen) alles vermeiden muß, was die Herstellung umständlich macht und verteuert. Die .Vorteile des Feucht- .und Trockendrucks könne man übrigens durch Satinieren des Papiers vor dem Druck vereinigen; nur sei dies bei dünnem, stark geleimtem Papier nicht zu empfehlen. I» Ergänzung der Angaben in der letzten Umschau über billige Untergrundplatten sei erwähnt, daß Herr Fr. Franke in Firma Gutenberg-Haus in Berlin, laut »Papierzeitung« ein abweichendes Verfahren anwendet. Er überzieht eine Holzplatte nüt einer Mischung von Leim und venetianischem Terpentin, so dann aber nach dem Trocknen mit einer Paste aus Schlämm kreide und Gummi. Bevor die Paste erstarrt, wird diese mit dem einzupressenden Papierbogen, sowie darüber mit Shirting be deckt, worauf man das Ganze mit einem mäßig warmen Bügel eisen bügelt. Das Papier wird dadurch nicht beschädigt. In Nr. 19 derselben Zeitschrift beschreibt Herm. Schmidt in Weimar ein Verfahren, um mit Einfarbemaschinen zwei farbige Anzeige drucke zu erzielen. Die Stelle des Clichös, bezw. Stocks, welche z. B. rot erscheinen soll, wird ausgehöhlt, worauf man in die Höhlung eine ergiebige Anilinfarblösung gießt. Natürlich muß man die Stelle des Cylinders, die der rot zu druckenden Stelle gegenübersteht, stark unterlegen. Im »Journal für Buchdruckerkunst - berichtet Th. Goebel über eine neue Setzmaschine, an welcher der Erfinder noch arbeitet. Nach einer Probe zu urteilen, sei bei derselben die Raumverteilnng zwischen den Worten genügend, die Schrift aber leider sehr mangelhaft. Bei der neuen Maschine werden die Lettern durch Greifer gefaßt und maschinell an ihren Bestimmungs ort geführt. Auch sei das noch schwierigere Problem des Aus- schließens gelöst. Der Setzer arbeitet mit einer zweihändigen Klaviatur und führt, sobald ein Glockensignal ertönt, nach Ab setzung der Silbe, in der er sich gerade befindet, eine Kurbel umdrehung aus, wodurch er das Ausschließen vorbereitet. Dieses vollziehe sich ganz automatisch. Mit der Maschine lasse sich ge mischter Satz aus drei bis vier Schriften Herstellen; auch könne man sie für die drei Hauptkegel verwenden und auf jede Kolumnen breite einstellen. Leistung: 6—7000 Lettern ausgeschlossener Satz in der Stunde, also etwa doppelt so viel als die bisherigen Maschinen. Wir können nur wünschen, daß sich diese Angaben be stätigen und daß der Preis der Maschine nicht etwa, wie bisher, die Anschaffung vielfach unvorteilhaft erscheinen lasse. Die Firma Körner L Dietrich in Leipzig sendet uns Proben eines neuen photographischen Verfahrens für Schwarz- und Farbendruck auf der Buchdruckpresse. Vergleicht man diese Proben mit den ähnlichen Erzeugnissen des Schnellpressen-Farbendrucks, wie sie jetzt vielfach Zeitschriften beigegeben werden, so muß man anerkennen, daß das Verfahren, über welches leider nähere Angaben nicht vorliegen, den Vorzug verdient. Es eignet sich unseres Erachtens für Modebilder, Jugendschriften, sowie für Bücherumschläge vorzüglich. Nach dem Verfahren von Körner L Dietrich ist u. a. der reizende Um schlag von »Jn's Gewehr. Militär-Humoresken von E. von Wald-Zedwitz« hergestellt. Das »Buchgewerbe« bespricht eine von Powell in London erfundene C y lin der-Accidenzp resse, welche Wunder wirken soll. Während die gewöhnlichen Tretpressen es auf höchstens 800 Exemplare in der Stunde und bei schnellsten Cylinderpressen auf 2000 Bogen bringen, habe die Powell-Presse bei einer Probe in 60 Minuten 3145 tadellose Abdrücke geliefert. Sie gehört zu den Tretpressen, aber nicht zu den Tiegeldruckpressen. Das Fundament ist an einem Centrum am Ende der Maschine schar- niert und es erhält die Hin- und Herbewegung durch eine Krummzapfenstange, die mit einem großen Zahnrade in Verbin dung steht. Der Cylinder liegt nicht in festen Lagern, sondern steigt und fällt, wenn die Form unter ihm weggeht. Es fragt sich nur, ob sich Arbeiter finden, die im stände sind, in der Stunde 3145 Bogen, in der Minute 53 Bogen, anzulegen. Lange werden sie es schwerlich aushalten. »Freie Künste« bringen einen Aufsatz über ein neues Gebiet für den Steindruck. Das Blatt meint den lithogra phischen Druck aus Holz zur Herstellung von Vorlagen für Laubsägearbeiten, wie er bereits namentlich von E. Goedel in Leipzig ausgeübt wird. Die Federzeichnung wird direkt auf Kalksinterplatten lithographiert; von da wird ein Umdruck wiederum auf solche Platten und dann auf Stein gemacht. Es werden Holztafeln bis zum Format von 100 Quadratcentimetern, und zwar in schwarz, sowie in vier bis sechs Farben bedruckt. — Die Eisenmöbel- und Nähmaschinenfabrikanten verzieren übrigens ihre Waren vielfach auch mit Erzeugnissen des Stein drucks, und zwar mit Pocherschen Abziehbildern. Auf verwandtem Gebiete liegt ein von Beyerlein L Co. in München in den Handel gebrachtes immerfeuchtes Kopier buch, Selbstkopierer geheißen, vor, dessen Blätter mit einem Feuchtigkeit anziehenden und festhallenden Stoff getränkt sind. Sie sollen, einem uns übersandten Prospekte zufolge, ein halbes Jahr lang kopierfähig bleiben. Man kann eine beliebige Anzahl Briefe zugleich kopieren; auch bietet der Apparat den Vorteil, daß das Feuchten der Einzelblätter wegsällt, daß die Blätter nur so viel Feuchtigkeit erhalten, als erforderlich ist, und daß die Schrift des Briefes also nicht etwa verwischt wird. Der Selbst kopierer ist amerikanischen Ursprungs. Von neuen Patenten aus Klasse 15 sind drei zu erwähnen. Der ll^po-setting Sxuäieato, London, ließ sich eine Verbesserung an seiner bereits früher hier erwähnten Setzmaschine paten tieren; dieselbe betrifft hauptsächlich diejenigen Vorrichtungen, welche die Lettern von dem Letterntransportband in den Winkel haken überführen, und bezweckt die Erhöhung der Leistungsfähig keit der Maschine. An Stelle der Heberäder ist ein auf- und abwärtsgehender Stößer angebracht, welcher die Typen aufnimmt und in den Winkelhaken bringt (Nr. 46 427). I. CH. Fowler in Washington verbesserte, laut Patent 46 266, die sogenannten Endlosen dahin, daß die Richtung des sich bewegenden Papierstreifens umgekehrt werden kann, nachdem er auf der einen Seite bedruckt ist, so daß er nochmals in die Presse eintritt. — M. Rockstroh in Dresden endlich ließ sich unter Nr.46352 einen rotierenden Heber mit federnden Walzen lagern an Rvtationsmaschinen und Schnellpressen patentieren. Die Einrichtung soll eine gleichmäßigere Uebeltragung der Farbe und eine bessere Verreibung derselben ermöglichen, wie auch die Nachteile beseitigen, die aus der Abnutzung der Walzenoberflächen entstehen. Die »Mittheilungen aus den k. Versuchs-Anstalten« bringen eine Notiz des Vorstehers A. Martens über Einrichtungen zur Regelung der Luftfeuchtigkeit bei Papierprüfungen. Die Schwankungen der Luftfeuchtigkeit haben nämlich einen merk lichen Einfluß auf die Ergebnisse der Festigkeitsversuche, und es galt, diese Fehlerquelle zu beseitigen. Das Ziel wurde dadurch erreicht, daß die Luft in den Prüfungsräumen mit Hilfe eines Kosmos-Lustbefeuchters nicht unter den als normal zu betrachten den Sättigungsgrad von 550/j, fällt. Der Genannte fordert in folge dessen die Beteiligten auf, ihre Versuche unter gleichen Umständen auszuführen, damit Differenzen vermieden werden. In der letzten Sitzung der Polytechnischen Gesellschaft zu Berlin hielt vr. Muth einen allgemein belehrenden Vortrag über die Papierfabrikation, welcher Geheimrat Blenck, Direktor des k. preußischen statistischen Bureaus, zu intere ssanten
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder