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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1859
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.12.1859
- Sprache
- Deutsch
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2542 Börsenblatt für deEdeutschen Buchhandel. M 155, 19. December. schädlich zu machen. Dieser Ausweg hat den Vorthcil ausführbar zu sein, ohne Opfer von den Verlegern zu fordern, oder ohne den Sor timenter» Lasten aufzubürden. Für das Publicum liegt in der frühern Zahlung auch kein wirkliches Opfer. Es wird ganz unbedingt das beste sein, wenn die Sortimenter jenen ihrer Abnehmer, die nicht halb jährlich oder vierteljährlich zahlen, die Preise in Silber oder in Thalern notiren. Der Uebclstand, den Hr. Spanier hcrvorhebl, daß nämlich der Verleger jetzt in Oesterreich nicht so für seine Artikel wirken könne wie sonst, ist wohl im Ganzen begründet, kann sich aber doch eigent lich nur auf Prospecte u. s. w. beziehen. In diesen kann jetzt aller dings nur dcrPreis in Thalern und Neugroschen angegeben werden, der Absatz wird aber dadurch nicht wesentlich bcnachthciligt. BeiJn- scralcn werden die Preise ohnehin von dem betreffenden Sortimenter natürlich nach dem jedesmaligen Tarif angegeben, und in außcroestcc- reichischen Zeitungen, sowie auf den Büchern selbst, sollten Preise in oesterrcichischcr Valuta nie angegeben werden, weil sic selten lange richtig sind und also mehr schaden als nützen. Was nun jeneHandlungen inOestcrceich betrifft, die gar nichts oder ganz ungenügend bezahlt haben, so bin ich, wie bereits erwähnt, weit entfernt, für sie in die Schranken treten zu wollen Hier sollten aber die Verleger auch bedenken, daß sie nur ernten, was sie gcsäet haben. Als ich im Jahr 1840 hierher kam, waren hier 8 Buchhand lungen, von denen 2 nur mit dem Inland in Verkehr standen; 2 andere machten sehr wenig Geschäfte. Es waren also eigentlich 4 Buchhandlungen, die ganz Böhmen versorgten, denn nur 4 Land buchhändler, 3 in den Badestädten und 1 in Rcichenberg hatten Commissionäre in Leipzig. Auch diese aber bezogen ihren Bedarf größtenteils von hier. Es bezogen im Ganzen also damals 10 Fir men in Böhmen über Leipzig. Jetzt sind dagegen in Prag 12 Buchhandlungen, die särnmt- lich mit dem Ausland in Verbindung stehen, auf dem Land aber sind jetzt 48 Buch- u. Eommissionsbuchhändlcr, von denen 21 ihren Be darf aus dem Ausland, die übrigen aber theils aus Prag, thcils aus Wien und Brünn beziehen. Die Bezüge aus dem Ausland vertheilen sich daher jetzt auf die dreifache Anzahl derFirmen, die imJahr1840 daran bctheiligt waren (in den andern Provinzen ist es ungefähr ebenso), und darin liegt der eigentliche Grund, weßhalb Verluste, die sonst wohl zu tragen waren, jetzt verderblich werden. Schließlich möchte die Bemerkung noch notwendig sein, daß Hr. Spanier den Punkt 2. des oestcrreichischen Vorschlages offenbar mißverstanden hat. Von dem dreimonatlichen Conto soll natürlich nicht rcmittirt oder gar disponirt werden, sondern der z. B. für die Monate Januar bis März sich auf diesem Conto ergebende Betrag wäre ohne Abzug Ende Juni zu bezahlen. In dieser Weise aufge- faßr, würde das Conto doll) nicht so unzweckmäßig sein, als Hr. Spa nier meint. Indessen scheint cs allerdings nicht viel Beifall gesunden zu haben- Sollte es mir gelungen sein, durch das Vorstehende zur rich- tigern Auffassung der Verhältnisse im oestcrreichischen Buchhandel etwas beigetragen zu haben, so würde mich das sehr freuen, weil ohne einige Klarheit hierin der Abschluß eines beiderseits angenehmen Uebereinkommcns nicht möglich ist- Friedrich Tempsky. Gedanken eines Sortimenters bei dem Erscheinen einer neuen Modczcitung. So wohltätig im Allgemeinen sowohl für den Consumentcn als für den Vermittler der Waare die Concucrenz in der Production wirkt, so gefährlich kann leicht das Uebermaaß in der Production den Interessen des letzteren werden. Wir haben dies deutlich auf dem Gebiete der Unternehmungen von Mode- und Musterzeilungen ge sehen, die nach einem soeben von Dresden ausgcgangencn Circular eine abermalige Vermehrung erfahren sollen. Als im Jahre 1855 Hr. Schäfer seinen Bazar gegründet hat, war das Bedürfniß von Zeitschriften dieser Richtung bereits mehr als befriedigt, und das Prospericen des Bazar, so sehr es auch das Resultat geschickter Leitung und besonderer Energie des Heraus gebers sein mag, konnte doch nur auf Kosten der bereits bestehenden Zeitschriften ähnlicher Art möglich werden. Thatsache ist, daß der Sortimenter bereits zu jener Zeit mit sich selbst concurrirt hat, in dem er ein neues Unternehmen dieses Inhaltes begünstigte. Hr. Schäfer gewährte indessen dieselben Vortheile, wie die anderen Verleger von Muster- und Modezeitungen, er gab nämlich bis zum Jahre 1857 ein Drittel Rabatt, und so litt wenigstens der Sortimenter durch die Verwendung keinen Abbruch an der Provision. Bekanntlich restringirte aber Hr. Schäfer bei Anlaß der Ver größerung und Erweiterung seines Journalcs im Jahre 1857 den Rabatt auf ein Viertel, und wenn man die Fülle dessen berücksichtigt, was Hr. Schäfer seinen Abonnenten bietet, so wird es klar, daß er zur Restriktion des Rabattes gezwungen war, denn nur auf diese Weise konnte er sich bei dem Publicum mehr oder weniger zum Herrn der Situation machen. Der Sortimenter mußte sich mit weniger begnügen, damit dem Publicum desto mehr geboten werden konnte. Allerdings kommt hier in Betracht, daß der Bazar gleich zeitig von 15 Sgr. auf 20 Sgr. im Preise pro Quartal erhöht wurde; da aber das Volumen sich verdoppelte, so verdoppelten sich für den Sortimenter auch die Bezugsspesen, die bei dem Umstande, daß leider die Zeitschriften per Post oder als Eilfracht bezogen werden müssen, sehr erheblich sind. Mancher Sortimenter wird von der Wahrnehmung, daß sich seine Bazarliste allerdings bedeutend gehoben, in demselben Ver- hältniß sich aber die Liste derjenigen Journale, welche er in neue Rechnung mit einem Drittel und mit weniger Spesen verknüpft beziehen kann, verringerte, sehr wenig erbaut sein; Hr. Schäfer re stringirte aber erst den Rabatt, nachdem er seine Zeitschrift einge führt hatte, es kann sich also der Sortimenter wenigstens von dem Vorwürfe der Kurzsichtigkeit frei fühlen. Das neue, Eingangs erwähnte Unternehmen wird aber gleich von vornherein nur mit einem Viertel in Rechnung geliefert, was soll also, frage ich, den Sortimenter zur Concucrenz mit sich selbst bewegen? Setzt der Hr. Herausgeber eine so unbezwingliche Lust zur Veränderung bei dem Sortimenter voraus, daß dieser sogar sich selbst, nur um dieser Lust zu fröhncn, bcnachtheiligt? Wenn auch das Drittel nicht ausgeschlossen wird, so ist cs doch an die Beding ung des Baarbczugs geknüpft, und schrumpft somit, den Credit mit nur 4 Procent veranschlagt, bei dem Umstande, daß das Mcßagio von I Vo Proccnt dabei verloren geht und der Commissionäc 1 Procent Cassaprovision in Anspruch nimmt, auf 27 Procent zusammen. Die Sortimenter haben leider zu lange cs vernachlässigt, ihr Interesse bei ihrem Vorgehen streng im Auge zu behalten, die Zeilen sind aber zu ernst geworden, als daß sich annchmen läßt, sic würden auch für die Folge sich der so nochwendigen Kritik bei neuen Unter nehmungen enthalten. . * * * Miscellen. Aus England. — Mr. Charles Kingslcy ist nahezu mit einer neuen Novelle fertig, deren Erscheinen man nächstes Früh jahr zu erwarten hat. — Ungefähr zur selben Zeit wird Mr. C a r- lyle von seiner Geschichte Friedrich's des Großen den dritten und vierten Band folgen lassen. — Mr. Tennyson hat für ein kurzes Gedicht, das in, Dccemberheft von „Macmillan's Magazine" er scheint, zweihundert und fünfzig Guineen zu empfangen.
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