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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1859
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1859
- Sprache
- Deutsch
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146, 28. November. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 2371 N i ch t a m t l i Rechtfälle. Piloty L Löhle gegen A. H. Payne, eine Schadenforderung von 70216 20 N-s wegen Herausgabe und Verbreitung des Kunstvereines, Ablh. III., betreffend. Vorstehend genannte Rechtssache, welche mit Recht allge meines Aufsehen erregt hat, ist ihrer endlichen Lösung durch Ver öffentlichung eines Erkenntnisses der ersten Instanz um einen wesentlichen Schritt naher gerückt, und die Veröffentlichung des selben, soweit dasselbe die Streitfrage betrifft, erscheint um so gerechtfertigter, als die Herren Piloty L Löhle bekanntlich eine Entscheidung völlig entgegengesetzten Inhaltes Seiten der königl. Polizeidirection in München zu erwirken gewußt haben, nachdem sie bereits die Schadenklage vor dem königl. Handelsgericht an hängig gemacht hatten Die sehr umfassenden Entscheidungsgründe sollen demnächst in einem Auszuge gegeben werden, welcher jedem Betheiligtcn einen klaren Einblick in die Tragweite der Entscheidung für die Fortent wickelung des artistischen Rechtes zu geben geeignet erscheint. In Sachen Peter Löhle's und Babetten Piloty, als Inhaber der unter der Firma von Piloty sc Löhle in München bestehenden Kunstanstalt, Kläger, gegen Albert Henry Payne, Beklagten, erkennt das Königliche Bezirksgericht Leipzig für Recht: Daß die Kläger den Grund der erhobenen Klage, soweit die selbe in Ansehung der in der Klagbeifuge 0. Bl. 20. ff. unter den Nummern 3, 6, 9, 91, 93, 95, 99, 100, 102, 103, 106 und 109 aufgeführten zwölf Gemälde und deren Behauptung Bl- 10b. und 15 b. gestützt worden ist, daß die klagende Handlung von den Urbebern der diesen Lithographien zu Grunde gelegten Originalölgemälde selbst das ausschließliche Vcrvielfältigungs- und Verlagsrecht an den letzteren erworben habe, jedoch mit der beschränkenden Erläuterung, wie diese Rechtsübertragung bereits zu einerZeit geschehen sei, wo die von dem Beklagten für das Bl. 11b. bczeich- nete Werk „Der Kunstvercin, lll. Serie, die Galerien von Mün chen u. s. w- von den vorbezeichneten zwölf Gemälden, rcsp. Litho graphien entnommenen Stahlstichcopien noch nicht in dem Buchhandel erschienen waren, binnen sächsischer Frist, dem Beklagten die Gegenbeschcinigung und Eidcsdelalion, beiden Theilen andere Rechtszuständigkeiten vorbe hältlich, zu bescheinigen schuldig, und ergeht darauf in Betreff jener zwölf Gemälde und deren Nachbildungen weiter in der Hauptsache, sowie überhaupt der Proceßkosten halber, was Recht ist. Dagegen hat das Suchen der Kläger, insoweit es sämmt- liche übrige in der Klagbeifuge 6. verzeichnete Gemälde und deren Nachbildungen betrifft, nicht minder, insofern es rücksichtlich der genannten zwölf Gemälde außer der Bezugnahme auf den von den Autoren derselben abgeleiteten Erwerb der ausschließlichen Vervielfältigungsbefugnisse eine an- dcrweite Begründung finden sollen, in der angebrachten Maaße nicht st att. w. w. Von Rechtswegen. Königliches Bezirksgericht Leipzig, ve. Lucius. cher Th eil. Zur Würdigung der preuß. Buchhändlerprüfungen. Dieser Tage kam mir unter anderen auch ein Etablissements- Circular zu, das meine Aufmerksamkeit um deßwillen besonders er regte, weil mir einestheils zufällig nähere Verhältnisse bekannt sind, und anderntheils in meinen Augen der Wertb, den man darauf legte, das preußische Buchhändlcrcxamen bestanden zu haben, einen Stoß erleiden mußte, da ich im gegebenen Falle spcciell an der prakti schen sowohl als auch an der tkeoretischen Durchbildung zweifeln muß. Dies Circular ist von einem Hrn. A. Heine in Cottbus, einem gelernten Lithographen; Schulz' Adreßbuch nennt Cottbus mit 13000 Einwohnern; daß die Gegend dort eine sehr unergiebige ist, ist eine bekannte Sache. Nun finde ich bereits zwei Buchhandlungen dort: E. Meyer und E. Gehling. Erstcrer ist mir durch eine langjährige Geschäfts verbindung vortheilhaft bekannt. Jetzt kommt noch eine dritte Buch handlung, die auf solcher Basis und unter derlei Auspicien „Eröff nung eines Conto" wünscht. Wo, frage ich, bleiben da die Garantien für eine gesunde, le benskräftige, auf allseitiger Durchbildung beruhende, den Anforder ungen der jetzt so gesteigerten Ansprüche entsprechende Geschäfts führung, welche durch das preußische Buchhändlerexamen gesichert werden sollte? Was für Anlaß, frage ich weiter, soll für den Ver leger unter diesen Umständen vorhanden sein, um darauf hin Conto zu eröffnen! Ich für meinen Theil bin von mehreren derlei Circu laren für die Folge zu großer Vorsicht veranlaßt worden; mit dem preußischen Buchhändlerexamen scheint es aber jetzt nicht mehr sehr viel auf sich zu haben, wenn es so leicht geworden ist, sich als Buchhänd ler, rcsp. unter solchen Verhältnissen zu etabliren. Ein Verleger. Anfrage. Hr. Ferd. Riegel in Berlin har zwar rasch die nicht fern liegende Idee aufgegriffcn, ein Gedenkbucii der Secularfeicr Schiller's, in welchem die Festreden, Gedichte rc. ausgenommen und gesammelt werden sollen, herauszugeben, — ob aber diese Idee so leicht zu verwirklichen ist? Wir zweifeln und stellen derselben folgende offene Anfrage entgegen: Während wir dieses schreiben, sind bereits mehrere Schriften, aus der Schillcrjubclfeicr hervorgegangen, im Buchhandel verbreitet. Werden die Verleger derselben die Aufnahme Hrn. Riegel gestatten, mit Hintansetzung ihres eigenen In teresses und mit Verzichlleistung auf ihre Herstellungskosten? Wir wünschen, von anderen Seiten darüber Stimmen zu ver nehmen, und bitten, uns nicht einer Einseitigkeit und Engherzigkeit bezüchligen zu wollen. L. k. Miscellen. Der preußischen Zeitungs-Stempelsteuer stehen in der nächsten Session des Landtags erneute Angriffe gegen ihre Fort dauer bevor; in erster Linie werden die Vertreter der Berliner Zeit ungen mit einer Petition erscheinen, während wir zunächst von der Presse Rheinlands und Westphalens vernehmen, daß daselbst eine gleiche Maaßregel vorbereitet wird. Durch die allgemeinen Inter essen des Publicums wie der Presse ist cs dringend geboten, daß auch die übrigen Provinzen Preußens sich diesen Bemühungen an schließen, um endlich eine der irrationellsten und drückendsten Ab gaben wieder beseitigt zu sehen. 328*
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