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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1859
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.08.1859
- Sprache
- Deutsch
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^5 107, 29. August. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1671 wie dieselbe so lange auf sich warten lassen konnte. Es ist wahrlich ein zweites Ei des Eolumbus, und das Verdienst des Erfinders nicht hock genug anzuschlagen. Ich zweifle auch nicht im geringsten, daß man in wenig Jahren keine andern als nach dein neuen Princip construirtcn Schnellpressen mehr sehen wird." Im Jahre 1840 ließ nun der Buch- und Steindruckereibesitzer Fr. Fritsch zur Gutenbergsfeier eine „Geschichte der Buchdrucker kunst" erscheinen, in welcher Schrift sich S. 116. folgende Notiz findet: „In Jthaca, im Staate New-Aork, soll French eine Schnellpresse mit einer Papiermaschine in Verbind ung gebracht haben, aus welcher letztern das Papier unmittelbar in die Presse geht; in drei Minuten soll dem Buchbinder schon aus dem aus der Mühle kommenden Zeuge eine ansehnliche Quantität Drucksachen in die Hände geliefert werden können." Hiernach könnte es fast scheinen, als wenn das „zweite Ei des Eolumbus" schon vor länger als zwanzig Jahre» in Amerika ge funden worden sei. French mag seine Idee mehr oder minder voll kommen ausgcführt haben, soviel steht fest, im Jahre 1857, als nach obiger Darstellung Hrn. Hofrath Auer der Gedanke einer un mittelbaren Verbindung von Maschine und Presse kam, war sie nicht mehr neu. Wahrscheinlich existirte sie auch schon in der Eon- struction, und wenn die amerikanische Erfindung nicht besser bekannt wurde, so ist es nicht gerade nothwendig, den Grund dafür in der mangelhaften Lösung des Problems zu suchen, vielmehr wird sie, wie so manche »euere „Erfindung", an dem Umstande die Spitze gebrochen haben, daß der praktische Werth nur in der Illusion des Erfinders existirte, die Praxis selbst aber wenig Nutzen daraus zu ziehen wußte. Der Vcrlagshandel, auf den hier doch zunächst Rech nung gemacht werden müßte, wird von einem Apparate solcher Art nur dann Gebrauch machen können, wenn er sich in seiner Thäligkeil auf die bloße Ausführung großer, gesicherter Unternehmungen be schränkt, was bei der modernen Gestaltung des deutschen Verlags- Handels nur selten vorkommt, für den der Hebel des Geschäfts nicht sowohl in den Vortheilen eigner Production, die durch den damit ver bundenen Zwang zu unternehmen sogar gefährlich werden kann, als in der schöpferischen verlagshändlerischen Idee besteht. Und selbst den seltenen günstigen Fall angenommen, wo die French'sche Er findung zur Anwendung hätte gebracht werden können, dürfte der Beweis noch immer zu führen sein, daß die eigne, unmittelbar mit dem Druck verbundene Papierfabrikation wirkliche Vortheile gegen den gewöhnlichen Papicrbczug biete. Der Satz von der Theilung der Arbeit hat auf diesem Felde tiefere Bedeutung, als manche Leute glauben wollen. Wie dem aber auch sei, ob nämlich der French'sche Versuch zur Anwendung gekommen ist oder nicht, sicherlich ist es charakteristisch für den praktischen Werth und die Verbreilungs- fähigkeit seiner Idee, daß sie im Jahre 1859 so weit vergessen war, um eins der ersten deutschen Blätter in einem unbewachten Moment zu veranlassen, in der Wiederholung derselben ein „zweites Ei des Eolumbus", eine „neue Erfindung von nicht hoch genug anzuschlag- cndem Verdienst" zu erblicken. War der French'sche Versuch in Wien ebenfalls vergessen, so bleibt dorr immerhin das Verdienst, den Papiererzeugungs- und Druck-VerbindungS-Apparat zum zweiten Male erfunden zu haben, eine Erscheinung, die in der Ge schichte der technischen Künste bekanntlich öfter vorkommt. Es kann uns natürlich nicht einfallen, den Dicector der Wiener Hof- und Staatsdruckerei irgendwie für das verantwortlich machen zu wollen, was die Zeitungen über ihn schreiben. Wir haben cs hier zunächst nur mit dem Berichterstatter der A. Allg. Ztg. zu thun. Von Hrn. Hofrath Auer halten wir uns sogar des Dankes ver sichert, zur Aufklärung eines Mißverständnisses beigetragen zu haben, worunter in ähnlicher Weise einerseits das wahre Verdienst schon mannichfach zu leiden gehabt hat, und andererseits nur Miß trauen gegen diejenige Thäligkeic verbreitet wird, der man unbe gründeter Weise das Verdienst der Priorität in irgend einer Erfind ung oder Verbesserung zusprechen will. Leipzig. A. S. Misccllen. Zur Statistik des Leipziger Buchhandels. — Der Verein der Buchhändler zu Leipzig, umfassend den Buch-, Musik-, Kunst - und Antiquarhandel, besteht gegenwärtig aus 169 activen und I I inactiven Mitgliedern, laut dem ausgegebenen Verzeichnisse vom 19. April d. I. Das Verzeichniß von 1858 führte in Summa 161 active Handlungen auf, welche 227 Gehilfen und 107 Lehr linge beschäftigten. Die im Verzeichnisse von 1859 aufgeführten 169 activen Handlungen (also 8 Mitglieder mehr gegen voriges Jahr) beschäftigen in Summa 235 Gehilfen und 117 Lehrlinge. Handlungen, welche weder Gehilfen noch Lehrlinge halten, sind deren 61, sowie 14 Handlungen nur mit Lehrlingen arbeiten. Die beschäftigten Gehilfen vertheilen sich auf 94 Handlungen, wie folgt: 42 Handlungen haben je 1 Gehilfen, ,, ,, „ 2 „ 11 „ , 3 9 4 ^ " ,< ,, 6 ,, 2 „ ,, 7 , I Handlung hat 8 und 1 (Brockhaus) 18 Gehilfen. Die Lehrlinge aber vertheilcn sich auf 75 Handlungen derge stalt, daß 49 davon je 1 Lehrling, 14 je 2, 9 je 3, 2 je 4, und 1 Handlung deren 5 halten. E- W- Notiz für außeroesterreichische Verleger. — Im Börsenblatt Nr. 99., S. 1575., befindet sich ein Aufsatz, unter zeichnet „Ein oesterr. Verleger u. Sortimenter", auf den wir hier durch um so mehr aufmerksam machen, als derselbe außerdem nur zu leicht übersehen werden dürfte. Wenn derselbe dies auch seiner ganzen Fassung und Slylistik nach verdient, so ist er andererseits als Curiosum doch so bcachtenswerlh, daß er die kleine Mühe des nochmaligen Aufsuchcns desselben wohl lohnt. Im Ganzen genom men könnte derselbe nur erheiternd wirken, müßte man nicht zu gleich bedauern, daß heute noch so corrupte und von bloßem Eigen nutz dictirte Grundsätze irgendwo existiren könnten. Der Verfasser des fraglichen Artikels ist vermuthlich noch sehr jung an Jahren und an Geschäftspraxis, und wohnt vermuthlich sehr tief in Oesterreich; nur auf diese Weise läßt sich einigermaßen erklären, wie Jemand auf solche Ideen kommen kann, wie die darin dargelcgten sind. Wenn derselbe übrigens seine Hoffnung auf einen Eommissionsplah wie den von ihm geträumten setzt, so dürfte er sehr lange und wahr scheinlich ganz und gar vergeblich hoffen- Ein nichtoesterreichischer Verleger. Varnhagen v. Ense's Bibliothek wird am 3. Oktober durch Hrn. T. O. Weigel in Leipzig versteigert. Viele dieser Bücher enthalten Randbemerkungen von des Verstorbenen eigener Hand; andere sind Dedicationsexemplarc, in denen auch eine Widmung von der Hand der Verfasser steht. Die Auflage der B er l i n e r Z e i t u n g e n stellt sich nach An gabe der Köln. Ztg. im laufenden Quartal (in runden Zahlen) wie folgt: Volks-Zeitung 20000, Voßische Zeitung 14900, Nakional- Zeitung 8500, Krcuzzeitung 7000, Publicist 7000, Spener'sche Zeitung 6500, Gerichts-Zeitung 5000, Preußische Zeitung 4500, Börsen-Zeitung 2000, Bank- und Handels-Zeitung 1400. 231'
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