Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1854
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1854-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1854
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18540421
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185404216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18540421
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1854
- Monat1854-04
- Tag1854-04-21
- Monat1854-04
- Jahr1854
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
667 1854.^ 6111. <s. Wigand in Leipzig. 6112. L>. Wigand in Leipzig. 6113. - - — 6114. Wohlgemut!) in Berlin. 6115. — — — 6116. Wöllcr in Leipzig. Schnorr, d. Bibel in Bildern. (Z. theol. Lilbl. 41.) Ein Diplomat. Roman v. Ottilie. (Jah reszeiten 14.) Scherr, Gesch. dtschr. Kultur u. Sitte. (St. Galler Bl. 14.) Böhr, Schulandachtcn. (Der Christcn- bote 12.) — Gesangbuch f. Volksschulen. (Ebend.) Bischofs, die Buschmühle. (Schuld!, d. evang. Seminare Schlesiens 2.) N i ch t a m t l i Aus Oesterreich kommen jetzt wieder einzelne Zahlungszumuthungen, die nach dem so klüglich ausgefallenen Collectivschritt von 1848, doppeltes Er staunen erregen. Damals offerirten oder octroyirten die dortigen Sortimenter den Deutschen Verlegern einen Cours, bei dem diese allen Verlust allein tragen mußten, wahrend sie selbst einen Vortheil gehabt hätten, wie ihn der höchste Stand der österr. Valuta nie geboten hat. Seit dieser Zeit wurden unsere Bücher mit einem Aufschlag verkauft, der der Coursdiffcrcnz gleich kam. Dieser Aufschlag wurde aber, wohlgemerkt, nicht auf den Nettopreis, als der Summe, die dem Cours unterworfen war, berechnet, sondern auf den Verkaufspreis, wodurch der Profit um eben so viel erhöht wurde. Wir mußten es uns gefallen lassen, daß unsere Bücher, sehr zum Schaden des allgemeinen Absatzes, um so viel theuerer verkauft wurden, trösteten uns jedoch, daß wir nun nie wieder mit Cours differenzen behelligt würden. Nichtsdestoweniger kommen jetzt der artige Vorschläge, die dem Verleger großmüthig den Löwenantheil am Coursverlust zuschiebcn und dabei von Collegialität, Billigkeitsrück sichten und dergl. überströmen. Durch solche unannehmbare Zumu thungen wird die Collegialität wahrlich nicht gefördert, das Empfan gen derselben weckt auf der einen Seite das nothwcndigc Ablchnen, wenn cs noch so zart geschieht, auf der andern Seite bittere Gefühle. Der deutsche Verleger ist in seinem vollen Recht, wenn er O.-M. den ungeschmälerten Saldo erwartet, und muß sich gekränkt fühlen, wenn er dieses Recht in solcher Weise angetastct sieht. Auf der andern Seite glaubt man auch im Recht zu sein, wenn man einen Theil der Lasten dem Verleger zuschiebt, dabei aber, um sicher zu gehen, gleich den größern, und wird empfindlich, wie Beispiele gezeigt haben, wenn dieses vermeintliche Recht nicht anerkannt wird. Hof fentlich wird diese Rcchtsvcrwirrung nur einzeln Vorkommen, und werden sich die meisten der österr. College» die Erfahrung von 1848 zu Nutz gemacht haben. Aber auch diese einzelnen Fälle müssen zum allgemeinen Besten öffentlich gerügt werden, was hiermit geschehen ist. Ein norddeutscher Verleger. Stimme ans der ^Schweiz. Ist die Ostcrmcssc vorüber, und sind die Lager mit den ange langten Rcmittenden wieder wohl geordnet, so sieht mancher Ver leger, oft mit Bangen, daß ihm von den lieben Seinen häufig weniger treulos geworden sind, als er gewünscht hatte, und mit Freuden seinem Rufe zur Rückkehr gefolgt sind. Ein neuer Umschwung muß be dacht werden, damit Bücher, die kaum vor einem Jahre die Presse verlassen hatten und zum Theil jetzt schon auf den bedeutendsten Sortimcntslagern fehlen, nicht dem Gcdächtniß entrissen werden. Forschen wir genau nach dem Grunde des mangelhaften Ab satzes von Werken gediegenen Inhalts, die bei geschmackvoller Aus stattung vom Publikum nicht gekauft wurden, so finden wir, daß der verhältnißmäßig zu hohe Preis, was namentlich bei der Belletristik der Fall ist, vom Kaufe abschreckte. Wie mancher Sortimenter wird 6117. Möller in Leipzig. 6118. — — 6119. - 6120. — — 6121. — — 6122. — — Strahlen des Glaubens, v. Gebauer. (Kir- chenbl. f. Braunschw. 6.) Winter, d. Denk-, Sprcch- u. Schreib schüler. (Braunschw. Schulbote 4.) — d. kleine Elementarschüler. (Süddtschr. Schuldete 5.) — Elementar-Lehrg. f. d. Unterr. in d. Mutterspr. (Ebend.) — ausführl. Lehrstoffe. (Ebend.) — stylist. Aufgaben-Mag. (Ebend.) cher Theil. sich erinnern, daß er für dies oder jenes Werk einen Käufer gefunden hätte, wenn der Preis billiger gewesen wäre, und daß es noch Käufer giebt, sobald es zum herabgesetztem Preise zu haben ist, was jedoch im Allgemeinen nicht angenommen werden kann- Ist einmal ein Buch im ersten Jahre schon von der Schaubühne des Bücherladens zurückgetreten, so hilft oft kein Mittel mehr, wie neue Titel mit her abgesetztem Preis, Volksausgabe, erhöhter Rabatt, es beim Publikum wieder einzuführen. Der Verleger muß nun doch sobald wie möglich auf den Absatz seiner Waare, die bei ihm das Licht der Welt erblickte, bedacht sein. Anerbietungen mit 50'jh, nebst Freiex. gegen baar, Parliepreise, ohne beim Publikum herabgesetzt zu werden, ziehen bei Werken nicht, die nur in einzelnen Ex. Wiederverkauf finden. So bleibt Nichts übrig, als diese Bücher an Antiquare, vielleicht um den doppelten Makulaturwerth, zu verkaufen. Nehmen wir die gewöhnlichen Zeitungen zur Hand und durch lesen wir die Bücheranzeigen, so stoßen wir auf massenhafte Anzeigen der Antiquariatshandlungen, wo kaum erschienene Werke oft über die Hälfte des Ladenpreises herabgesetzt sind, zu Spottpreisen angezeigt werden, ohne daß man unterscheiden kann, ob Schriftsteller oder Verleger den Spott verdienen. — Allerdings bewilligen diese Antiquariatshandlungen den Sortimentern auch einen Rabatt von 10 bis 20 ?o gegen Baarzahlung, der jedoch je nach der Entfernung kaum hinrcicht, die Spesen, die bei derartigen Werken, weil, im Vcr- hältniß zum Preis der neuen Bücher, das Gewicht schwerer in die Wagschale zieht, bedeutender sind, zu bestreiten. Zudem liefern diese Antiquariatshandlungen die angezeigten Bücherihren Bestellern krsnoo und das Publikum ist bei denselben die Baarzahlung gewohnt, wäh rend es vom Sortimcntshändler Jahresrechnung verlangt, und daß die Bucbhändlcrrcchnungen vom Publikum am Letzten bezahlt werden, ist hinlänglich bekannt. — Während es im Berufe des Antiquars liegt, mit historischen Seltenheiten und alten Büchern, d. h. schon gebrauchten, zu handeln, finden wir jetzt auch die Schriften der mo dernen Literatur bei ihm, und manches Buch eines jugendlichen Schriftstellers ist in seine Räume übergcgangen, weil es durch einen Mißgriff desVerlcgcrs vom Lager des Sortimentshändlers verschwun den ist. — Derartige Fälle, die für den Schriftsteller und den Ver leger gewiß nicht schmeichelhaft sein können, kommen leider nur zu häufig vor, daher es gewiß nur zweckmäßig sein kann, diese Mängel des Buchhandels hier öffentlich zu besprechen. Um diesem Ucbelstande abzuhelfcn, bedarf cs weniger der Ver eine zur Hebung des Buchbandcls, als daß die Verleger genau die Gründe erwägen, welche dem Absatz ihrer neuen Verlagswerke ent gegenstehen. Mache man im Allgemeinen keine so hohen Preise, gebe man nicht so viel Freiexemplare an Rcccnscntcn, die nach genom mener Durchsicht das Buch sofort um geringen Preis dem Antiquar verkaufen, und sorge man dafür, daß der Sortimentshändler dasselbe gern auf Lager hält, so wird gewiß mancher Klage abgeholfen, und Verleger und Sortimenter werden zufriedenere Geschäfte machen. Bern, im April 1854. K. L.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder