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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1871
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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mal. Doch das Deficit vergrößert sich, mau muß Geld aufnehmen, Zinsen zahlen, endlich ein Loch stopfen, indem man ein andres reißt, bis man schließlich feftsitzt. Dann kommt die bekannte Anzeige im Börsenblatt „lieber das Vermögen re.", man hat seine besten Jahre verarbeitet, sein bischen Geld verbraucht und sitzt nun da. O, diese veraltete Organisation! — Ein düsteres Bild ist's, welches da entrollt ist, aber leider in vielen Fällen wahr; frage sich ein Jeder, ob nicht ein oder das an dere Stückchen davon auch bei ihm zu suchen ist. Und dazu Reform vorschläge! Da helfen keine noch so geistreich ausgedachten Refor men, da heißt es, hilf dir selbst, mach dir klar, was du thust und was du verdienst. Rechne! Rechne! Rechne! müßte man gerade dem Buchhandel ohne Unterlaß zurufen, darin liegt die einzige Reform, Welche Vielen von uns noth thut. Mach' dir klar und zwar unbarmherzig gegen dich selbst, wie viel dir dein Geld cinträgt, welches du anlegst, sodann, wieviel du verbrauchen darfst, ohne dein Geschäft zu schädigen, lerne die beiden vortrefflichen Schriften unsers College» Seemann auswendig; forsche deinem wüthenden Ansichtsversenden nach und überzeuge dich, daß du Hunderte von Büchern umsonst kommen läßst, umsonst verschickst, umsonst Porto dafür zahlst. Scheide unter deinen Kunden die Böcke von den Schafen, denke nicht wie jene Besenfrau: die Menge muß es bringen (wenn sie an jedem Besen einen Pfennig verlor!). Leg' dich auf einzelne Gattungen der Literatur, für deren Absatz dein Kreis günstig, conccntrire auf diese deine Kräfte und vor allen Dingen fürchte dich nicht, deinen Verhältnissen stets offen in die Augen zu sehen. Zu alle diesem mußt du aber rechnen! Auch ein Reformer. Noch ein Wort zu den buchhändlerischen Reform- " Vorschlägen, das Meßagio betreffend. Einsender dies, der sich seiner Zeit in aller Kürze an der Discussion über das genannte Thema betheiligte, findet den Schluß passus in dem Aufsätze von Nr. 149 d. Bl., unterzeichnet E. H-, so beherzigenswerth, daß er hier die Frage aufwerfcn möchte: Weshalb wird denn nicht ganz einfach von etwa 10 bis 12 der angesehenerenVerlagsfirmen eineCollcctiv-Erklärung erlassen, da hin lautend, daß sie von nächster Ostermcsse ab vom Meßagio- Abzug keinerlei Notiz mehr nehmen, sondern die empfangene B aarzahlung, ohne Rücksicht auf die Höhe der Meßzahlung dem betreffenden Conto gutbringen. Dies würde meiner unmaßgeblichen Meinung nach, statt aller Discussioncn, am ehesten dahin führen, einen seit vielen Jahren ganz ungerechtfertigt gewordenen Ertra-Abzug, der nebenbei auf der Börse unnöthiges Rechnen und Zeitverlust mit sich bringt, zu be seitigen. B. A. P. Ist das recht und billig? Der Zufall spielt mir den, an eine hervorragende deutsche Ver lagshandlung gerichteten Bestellzettel einer deutschen Pariser Firma vom 20. Juni d. I. in die Hand, auf welchem ich zu meinem größ ten Erstaunen die Antwort „Nichts bis Rechnung 1870 ge ordnet ist" fand. Der deutsche Buchhandel weiß, wie infolge der ganz plötzlich erfolgten Kriegserklärung die Besitzer der deutschen Buchhandlungen A. Franck, Haar L Steinert und F. Klincksieck Ende August v. I. in der unvorbereitetsten Weise aus Paris vertrieben wurden, — daß cs ihnen erst Mitte Juni d. I. gestattet war, in die zehn Mona telang verlassenen Geschäfte zurückzukchren, — daß sie wohl noch heute ohne deutsche Gehilfen arbeiten, — daß bei den außergewöhnlichen Zuständen in Frankreich und speciell in Paris an Eintreiben der Außenstände noch gar nicht zu denken, der Verkauf von in Deutsch land gedruckten Werken wohl noch gleich Null ist. — Die Hand lungen sind in der Unmöglichkeit, schon jetzt die Conti zu ordnen, und werden noch einiger Monate bedürfen, um die Regulirung zu erledigen. Der deutsche Buchhandel kennt alle diese Umstände. Soll nun unseren deutschen Pariser College», die als wahre Pionniere für deutsche Wissenschaft gewirkt haben, und weil sie Deutsche in Gesinnung und That geblieben sind, von Haus und Hof verjagt wurden, eine Erleichterung zu Theil werden, die darin be steht, daß wir ihre Firmen von unseren Auslieferungslistcn streichen und ihre Verlangzettel mit „Nur gegen baar" zurückgehen lassen?! Ich will zur Ehre des deutschen Verlagsbuchhandels an ein derartiges Vorgehen nicht glauben, sondern annehmen, daß Jeder, ohne Ausnahme, gern die Hand bieten wird, uni die schwierige Stel lung unserer Pariser Kollegen soviel als nur möglich zu erleichtern. Hbg. M. R. Miscellen. Die Regierungen der beiden Großherzogthümer Mecklen burg haben erklärt, sich dem in Gemäßheit des Bundesgesetzes, be treffend das Urheberrecht an Schriftwerken re., für das Königreich Sachsen gebildeten literarischen und musikalischen Sach- verständigen-Vereine in Leipzig (Börsenbl. Nr. 145) anschließen zu wollen; dieser Anschluß ist diesseits genehmigt und der gedachte Sachvcrständigen-Verein entsprechend angewiesen worden. Das bekannte Kaisergedicht „L-Iaots Imperator" hat nun schon über zwanzig Uebersetzungen und zwei Kompositionen er fahren; und dem ähnlich liegen von dem Liede „Die Wacht am Rhein" bisjetzt einundzwanzig Uebersetzungen vor, nämlich 2 hebräische, 2 griechische, 2 lateinische, 3 französische, 7 englische, 3 holländische, 1 polnische und 1 litthauische. Die Thode'sche Papierfabrik in Hainsberg bei Dresden hat dem Ausschüsse des Deutschen Buchdruckervereins die Summe von 500 Thalern überwiesen, „um damit Buchdruckern, die durch Theilnahme an dem letzten Kriege in bedrängte Lage gerathen sind, oder den Hinterlassenen von Buchdruckern, die infolge des Kriegs ihren Tod fanden, Unterstützung zu reichen". Nachdem der Ausschuß bereits früher den Gebern für dieses reiche Geschenk gedankt hat, fordert er jetzt Diejenigen, welche begründete Ansprüche haben, bei der Vertheilung der erwähnten Summe berücksichtigt zu werden, auf, sich bis spätestens Ende Juli schriftlich und unter Beifügung der nöthigcn Zeugnisse von Militär- oder Civil- behörden, Buchdruckervercinen, Prinzipalen rc. an das Bureau des Deutschen Buchdruckervereins in Leipzig oder an einen der außer halb Leipzigs wohnenden Vereinsvorstehcr zu wenden. Die Ver theilung soll dann gewissenhaft im Sinn der Geber bewirkt werden; die Namen der Unterstützten werden nur den Gebern mitgetheilt. Der Ausschuß bittet zugleich die Zeitungsrcdactionen, im Interesse der guten Sache zur Verbreitung dieser Mittheilung beizutragen. autiASAobsii von Or. 3. Uotsbolckt. UabrA. 1871. Hott 7. Inbalt: UoispislkammIunA aus äsr ldran^ösisobsn UirioAsIittsratur. — Oer I'ürst UouoompuAni als Liblio- Aiapb. — lstaobtruA 2U äsm Vsrsoiolmisss äsr LellriUsn cksr HorsoAin ^malio 2U Laobson. — lüttsratur unä Nis- oo.Ilsn. — ^IlAomoino UiblioArapllls.
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