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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.12.1850
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.12.1850
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- Deutsch
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mit wenigen Veränderungen eine Nachahmung der seinigen scy, ja sogar an einer Stelle l.??) einen ihm unterlaufenen (!) Druckfehler getreulich wiedergebe." Da der „Herausgeber" des Coursbuches, d. i. das Coursbureau des Königl. General-Post-Amts zu Berlin, es unter seiner Würde halten muß, auf diese oder Hrn. Hendschel's Jnvective zu repliciren, und die ganze Mittheilung in diesem Blatte nur den selbstsüchtigen Zweck hat, das Coursbuch zu verdächtigen und zu versichern: „daß Herrn Hendschel's Telegraph bei vielen Gelegenheiten, namentlich größeren Reisen, stets ein treuer und zuverlässiger Führer war, und im mer einen richtigen Anhaltepunkt bot," so sieht der Unterzeichnete Verleger des Coursbuches sich veranlaßt zu er klären : >.Es ist sactisch unwahr, daß zwischen dem Herausgeber des Coursbuches, d. i. zwischen dem Coursbureau des Kdnigl, General-Post-Amts zu Ber lin und dem Frankfurter p. p. Post-Secrekär Hendschel eine erwähnte Controverse sich erhoben hat. 2. Es ist eine rührende Ungeschicklichkeit, wo nicht Perfidie, mit Bestimmt heit zu berichten: „Herr Hendschel weist darin nach, Laß" re. re., an statt unparteiisch zu sagen: „Herr Hendschel sucht darin nachzuweisen, daß rc. ic." Die ganze Insinuation ist aber um so erbärmlicher, da we der das Frankfurter Blatt noch die Stelle mit dem „unterlaufenen Druckfehler" irgend wie näher bezeichnet wird. — In sofern nun Herr Hendschel selbst die Beschuldigungen erhoben, sol len sie ihm hier auch weiter nicht verargt werden; das Coursbuch mag allerdings ihm wesentlich geschadet haben. — Aber der Umstand muß ge rade hier als ein sehr bedauerlicher gerügt werden, daß die Spalten des Börsenblattes anonymen Buschkleppern geöffnet werden, die sich nicht ent- bldden, Anmaßung und Lüge mit dummdreistem Ungeschick im Dienst der Eitelkeit und Selbstsucht auszubeutcn. Beide Werke sind den meisten Herrn Collegen zu Händen. Das Urthcil ist leicht; es bleibe ihnen im vollen Vertrauen anbeimgegeben. Berlin, den 8. Dec. I8bv. Carl David. Wir übergeben hiermit unseren Lesern die, wie uns dünkt, etwas mehr als leidenschaftliche Erwiderung des Herrn David, auf die genannte Mis> celle, die wir um so weniger Anstand nahmen, im B.-BI. abzudrucken, als sie uns von sehr a chtb a rer Hand und einem materiell dabei ganz unbethei- ligten College» zukam. Wir unterließen es, einen Artikel im „Conversa- tionsblatt der Ober-Postamts-Zeitung' s aus der Feder des Herrn 0r. I. V. Kutscheir, dec uns gleichzeitig mitgesandt wurde, abzudrucken, da er uns für die Leser des B.-Bl. und die Wichtigkeit des Gegenstandes zu lang däuckte. Nun aber Herr David in seinem Psalm auch uns angreift, so lassen wir den genannten Kutscheit'schen Artikel hier folgen, zugleich er klärend, daß wir in dieser Angelegenheit weder von der einen noch der an dern Seite mehr Etwas im „nicht-amtlichen" Theile des B.-Bl-, auf- nehmen werden, eben darum, weil wir Letzteres nicht zu dem herabziehen und zu dem machen wollen, was Herr David mit seinen eigenen Worten bezeichnet, und zu was er cs wol machen möchte. Die Reda ction. Frankfurt, den 16. September. Ehre, dem Ehre gebührt! Im Verlag von Karl David in Berlin ist im August-September die ses Jahrs ein „Eisenbahn-, Post- und Dampfschiff-C ours- buch" erschienen, das angeblich von dem Coursbureau daselbst hcrausgege- ben ist. Ich sage „angeblich", weil ich mich schwer überzeugen kann, daß eine königliche Behörde, wenn sie zu ihren Arbeiten einer andern Arbeit als Quelle sich bedient, nicht billig genug sein wird, ihrer Quelle oder ihres Musters in der Art zu erwähnen, wie es sich gebührt. In dem vom Ver leger Unterzeichneten Vorworte zu dem vorbczeichneten Schriftchen ist „örsä.-chaw's 1'raveller's IVIanusI" als Vorbild erwähnt, Lrailsllscv's 1'raveller's lVInnu-tl ist dem Unterzeichneten als Eiscnbahnhandbuch sehr wohl bekannt, aber als Muster für ein derartiges Eisenbahn-, Post- und Dampfschiff-Coursbuch ist es ihm niemals bekannt gewesen und hat es auch nicht seyn können, weil cs eben nur ein Eisenbahnbuch ist. Dagegen kenne ich und ganz Deutschland mit mir ein anderes Buch, was dem genannten Berliner Coursbuch wol als Muster hätte dienen können und allem An schein nach diesen Liebesdienst auch, freilich unfreiwillig und ohne den ge ziemenden Dank zu finden, geleistet hat. Doch „Undank ist der Welt Lohn", sagt ein alles Sprichwort; von einer Behörde aber sollte man einen Undank, der an gänzliches Vergessen grenzt, nicht erwarten. Besagtes „Eisenbahn-, Post- und Dampfschiff-Coursbuch", das in Berlin wahrscheinlich auf Staatsunkostcn wenigstens gedruckt wurde, ist nicht viel mehr und weniger als der in Frankfurt a. M. auf Privatkosten und im Selbstverlag erschienene „Hendschel'sche Telegraph". Bei solchen Bü chern ist es nun eben keine Schande, wenn man andere schon vorhandene gute Bücher derselben Art und desselben Inhalts benutzt, aber hübsch ist es grad nicht, wie jener Schwab sagte, zumal wenn man verschweigt, wo man genommen oder abgeschrieben hat. Hätte der doch wahrscheinlich au- torisirle Beamte des Coursburcaus offen eingestandcn, er habe den Tele graph von Hendschel benutzt und als Muster genommen, seine Be hörde würde ihm gewiß nicht mindern Dank gewußt haben als jetzt, wo er „Urallsliaws Iraveller'» IVlanusl", das in Berlin vielleicht nur ihm be kannt war, als einziges Muster angeführt hat; und in den Augen des kun digen Publikums hätte er das, was über das „nicht hübsch seyn" des Schwa ben hinausgcht, sich ersparen können. Papier und Druck, das wollen wir nicht leugnen, sind in dem Ber liner Buch besser als in dem Frankfurter; der Inhalt ist, was die äußere An ordnung angeht, aus leicht begreiflichen Gründen identisch, in Betracht aber des eigentlichen Gehalts sind dem Verfasser des Berliner Büchleins einige Menschlichkeiten begegnet: z. B. in „Hendschel's Telegraph" sind unter den von Chur abgehenden Posten zuerst der alphabetischen Ordnung nach Bellinzona und Bregenz angeführt, jene mit 1-t Francs, diese mit 5 Frcs. 48 Centimes für die Person; in dem Berliner Coursbuch ist die Post nach Bellinzona absichtlich oder unabsichtlich übergangen, dagegen, weil nun Bre genz in die erste Zeile gerückt ist, auch der in der ersten Zeile des Tele graphen für Bellinzona angegebene Personcnprcis von 14 Francs zu Bre genz geletzt. Doch das sind Kleinigkeiten. Der Vers, des Coursbuches hat sich selbst in den April geschickt und welchem vernünftigen Menschen wäre dergleichen nicht schon begegnet? Er hat wahrscheinlich nicht gewußt, daß Herr Hend schel alle Monate eine neue Ausgabe seines Telegraphen besorgt, und hat deshalb die letzte eben in seinen Händen befindliche Ausgabe des Telegra phen, nämlich die vom Monat April, benutzr, und daher ist ihm dann das sehr kleine Malheur passirt, daß sein Buch vollständig unbrauchbar, weil veraltet und deshalb unrichtig ist. Daß der Coursbuchfabrikant die Post- stationcn Bingen, Bischofsheim a. d- T-, Brückenau, Chalons s. M., Ga stein , Lobositz, Schwalbach und noch manches Andere ganz vergessen hat, würde ich gern verzeihen, wenn es Hendschel auch vergessen hätte; wo man aber so vieles abgeschrieben hat, hätte man dieses auch leicht entneh men können. Doch, da der Verfasser die Benutzung des sehr sorgsamen und fleißig gearbeiteten Telegraphen den Unkundigen wenigstens verbergen wollte, so ist es vielleicht nicht fehl gegriffen, wenn man annimmt, daß er den Kun digen die Benutzung auf solche Weise unfindbar machen wollte. 1>r. I. V. Kutscheit. MiScclle». Wenn man die Koryphäen der zeichnenden Kunst jetziger Zeit mit jenen vergangener. Zeiten in Vergleich bringt, kann man sich eben nicht sagen, daß hierin eine gleiche Zunahme stattfand, wie in anderen Künsten, die leider bei Vielen schon mit zum Erwerbe des täglichen Brodes gehören. Es ist deshalb um so erfreulicher, Kunstfreunde wie den Gesammlbuchhandel auf eine Leistung des rühmlichst bekannten Hof-KupfcrstechersHerrn Schwerdtgebucth in Weimar aufmerk sam machen zu können. Wir meinen damit die von demselben compo- nirten und in Stahl gestochenen 5 Luther-Bilder (Luther am Christ abende im Kreise seiner Familie, — Luther's Abschied von seiner Fami lie, — Luther's Aukunft auf der Wartburg, — vr. Luther unter der Linde zu Möhra predigend und Luther's Trauung mit Catharina von Bora), die dem Künstler und Laien einen Genuß bieten, den man verge bens bei vielen neueren, thcilweise fabriksmäßig angefertigten, Stahl- und Kupferstichen sucht. Der bewährte Künstler gicbt keinen Abdruck aus, der nicht als vollendet von ihm anerkannt wird und drückt zu diesem Zwecke den so befundenen Exemplaren seinen Stempel auf, in welchem allein solche Garantie zu finden ist. Ein kurzer be schreibender Text begleitet die in quer 4. erschienenen Kunstblätter, die um einen sehr billigen Preis (20N-s. orcl. pro Blatt) durch den Colle gen W. Hoffmann dem Buchhandel zugänglich sind. Lamartine arbeitet an einer Geschichte des Direktoriums, wofür ec von vem Verleger seines Conseiller de Peuple 130,000 Frcs. er hält. — Von Georges Sand wird nächstens ein neues Drama „die Familie des Zimmermanns'' ein Seltenstück zu„Franyois le Champi" erscheinen.
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