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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1917
- Strukturtyp
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- 1917-01-12
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1917
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- Deutsch
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Nedakttoneller Teil. .1/ 9, 12. Januar 1917. ber lvegsieht, daß der Held Sextus eine Frauenparlie ist, müßte diese Gestalt, wie Mozart sie geschaffen hat, allein genügen, die Oper wieder lebensfähig zu machen. So groß das Verdienst der Leipziger Bühne, so wenig scheint mir auch in diesem Falle (mit einer Ausnahme) die Presse dem Ereignis gerecht geworden zu sein. Die Kritik dürfte solche Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne mit Nachdruck immer wieder darauf hinzuweiseu, welche Fülle von Schätzen in unserer deutschen Kunst gerade auf dem Gebiete der Oper und des Oratoriums — man denke außer an Mozart nur an Gluck und Händel - noch ungehoben ruhen. Wagners Mahnruf: Ehrt eure deutschen Meister! gilt nicht nur für die Lebenden, er mahnt zur Pflicht auch gegen die Toten. Paul Ollendorfs. (Ein 3. Abschnitt, den Musikalienhandel betreffend, folgt.) Buchkritik von Hermann Poperl. (Vortrupp-Flugschrist Nr. 38.) Gr. 8°. 14 S. Hamburg 1916, Alfred Jansscn, Vortrupp-Verlag. 20 ^ ord. Der wesentliche Inhalt dieser Schrift besteht in dem Nachweis un leugbarer in der Buchkritik vorhandener und in ihrer Art im Buch handel wohlbekannter Übelstände und in dem löblichen Versuche, gang bare Wege für deren Beseitigung und für die Schaffung erträglicher Zustände zu zeigen. Der Verfasser stellt das Urteil des Richters in Parallele zu dem des Kritikers und fordert von diesem, daß seine Kritik auf der Hohe eines richterlichen Urteils stehe. Wenn es auch nicht angängig sei, gewisse Garantien in Gestalt von Vorbildung, Nachweis der Befähigung usw. für die Ausübung des literarischen Nichteramtes zu erlangen, so müßten doch wenigstens die beiden charakteristischen Forderungen eines richterlichen Urteils, nämlich Tat sachenfeststellung und Gesetzesbezeichnung in Gestalt von Inhaltsan gabe und Bezeichnung der Beurteilungsgrundsätze, geltend gemacht werden. Erreicht könne dieses Ziel werden, wenn die Lcscrschaft eine solche Form der Buchkritik fordere. Nein theoretisch betrachtet, läßt sich gegen das Verlangen nicht viel einwenden. Ob sich allerdings in der Praxis eine solche Norm der Buchkritik durchführen läßt, möge dahingestellt bleiben. Z. B. er scheint es gewagt, bei Beurteilung eines Romans oder einer Novellen sammlung den Inhalt in der Kritik unverschleiert anzugeben, weil der richtige Leser den Ansgang nicht vorher zn erfahren wünscht. Immer hin erscheint dieser Teil der Forderung im allgemeinen erfüllbar und ist auch vielfach, z. B. in gewissen bnchhändlerischen Vertriebszeit schriften und Katalogen, insofern verwirklicht worden, als man sich auf sog. Charakteristiken der Bücher beschränkte und sich jeder Kritik enthielt. Größere Schwierigkeiten bereitet die zweite Forderung. Der Richter über ein Buch soll Farbe bekennen, nach welchen Grund sätzen er sein Urteil fällt. Damit würde allerdings ein Moment in die Buchkritik hineingetragen, das ihr bisher fast durchweg gefehlt hat, vielleicht nicht einmal deswegen, weil das Verlangen nach einem solchen Nachweis als Bevormundung der Kritik angesehen werden müßte, son dern weil es überhaupt schwer, wenn nicht unmöglich ist, eine Art Kodex für die Beurteilung z. B. künstlerisch-literarischer Leistungen aufzustellen. Praktisch scheidet diese Forderung deshalb aus, weil sich der Kritiker niemals durch sie binden lassen wird, und weil das Lesepublikum viel zu indolent ist, um auf ihre Erfüllung zu dringen. Die Zeitschrift »Der Vortrupp« wird Kritiken nach den oben ange- deutetcn Grundsätzen bringen. Vielleicht haben wir noch Gelegenheit, uns mit ihnen zu beschäftigen. Was der Verfasser außer acht gelassen hat, das sind das große Interesse, das der Buchhandel an der Reform unserer Buchkritik ha be« muß, und die Mittel, die ihm zur Verfügung stehen, um seine Ziele zu erreichen. Was hier ein buchhändlerisches Werbcamt mit dem Schwergewicht der beruflichen Gesamtorganisation hinter sich in bezug auf die Verteilung der Rezensionsexemplare und die Erreichung sachlicher Würdigung wertvoller Erscheinungen aus allen Wissensgebieten durch zusetzen vermag und hoffentlich als künftige Friedensaufgabe auch durchsetzen wird, dürfte schwerer und hoffentlich auch entscheidender ins Gewicht fallen als Forderungen aus dem Lesepnblikum selbst, die, weil sie nur vereinzelt erhoben werden können, wirkungslos an der Kritik abprallen müssen. Die Selbsthilfe der Autoren, z. B. Suder- manns und Otto Ernsts, welche beide Fälle der Verfasser anzieht, hat wegen der Art der Polemik der beiden Antikritiker wenig erfreu liche Bilder gezeitigt. Ein gutes Buch wird sich auch ohne Hilfe der Kritik durchsetzen, wenn cs einen guten Verleger findet. Denn letzten Endes ist es das Publikum, das das entscheidende Urteil fällt, was aber weder die Zeitungen und Zeitschriften, noch die Angehörigen des Buchhandels, besonders aber den Verleger eines Buches der Pflicht entbindet, alles zu tun, um das rechte Buch an den rechten Mann zu bringen. Kurt Loele. Kleine Mitteilungen. »Aufklärungsschriften« für die rumänische Armee. Der rumä nische Ministerrat nahm einen Antrag an, dem rumänischen Heer mehr als bisher politische Aufklärungsliteratur zukommen zu lassen, um gewissen antimilitärischen Strömungen in der Armee die Spitze zu bieten. ES wurde beschlossen, eine Anzahl der besten Reden von Kammerdeputicrten und Negierungsmitgliedern als Aufklärungsschrif ten drucken und zur Verteilung in der Armee bringen zu lassen. Das russisizicrtc Dorpat. - Über Stockholm wird den Tageszei tungen gemeldet: Nachdem alle Professoren der theologischen Fakultät der Universität in Dorpat zurückgetreten sind, weil sie sich weigerten, die Vorlesungen ausschließlich in russischer Sprache zu halten, hat sich das Kultusministerium eifrig bemüht, neue Lehrkräfte zu gewinnen. Nach einer Meldung der »Nowoje Wremsa« ist es jedoch bisher nicht gelungen, Universitätsprofessorcn, die sich den neuen Verfügungen unterwerfen, für die Vorlesungen zu gewinnen. Bemerkenswert ist, daß neuerdings an der theologischen Fakultät die polnische Sprache zugelassen worden ist. Personalimchrichtell. 70. Geburtstag. — Aus München wird uns geschrieben: Herr Jo sef Ritter von Schmaedel, König!, wirkl. Rat, vollendete am 10. Januar sein 70. Lebensjahr. Sein Wirken auf dem Gebiete der modernen Reproduktionstechniken ist von allen Fachkreisen anerkannt. Er verband sich im Jahre 1882 mit Herrn Georg Meisenbach sen., um dessen Erfindung, die Autotypie, in die Praxis einzuführen und wei ter auszubauen. Heute hat sich die Technik der Autotypie zu einer Weltindustrie ausgestaltet, die das ganze internationale Jllustrations- wesen beherrscht und durch die massenhafte Verbreitung des Bildes von größter Bedeutung für die gesamte neuzeitliche Kultur geworden ist. v. Schmaedel ist Teilhaber der durch ihre hervorragenden Leistungen bekannten Firma Meisenbach Rifsarth L Co., München-Berlin-Leipzig, und hat sich als Mitglied des Hauptausschusscs des Bundes der chemi- graphischen Anstalten Deutschlands um die Organisation der chemi- graphischen Tarifgemeinschaft und die soziale Regelung der Arbeiter verhältnisse sehr verdient gemacht. Was Herr von Schmaedel auf vie len anderen Gebieten und besonders auch, was er für das künstlerische und gesellige Leben Münchens geleistet hat, wurde durch zahlreiche Auszeichnungen anerkannt. Die Fülle von Ehrungen aber, welche dem rüstigen und lebensfrohen-Siebziger an seinem Geburtstage dar gebracht wurden, gab Zeugnis von der allseitigen Hochschätzung und Beliebtheit, deren er sich in den Kreisen seiner Mitbürger, Freunde und Fachgenossen erfreut. Wir senden dem Jubilar, der in Anbetrachr der ernsten Zeit seinen Geburtstag in aller Stille fern von München feierte, herzliche Wünsche. Alexander Knudtzon -f-. In Christiania ist 1)r. Jörge» Alexander Knudtzon, Professor der semitischen Sprachen an der Universität Chri stian», im Alter von 62 Jahren gestorben. Ursprünglich Theologe und Lektor für alttestamentliche Exegese, wandte er sich später ganz der semitischen Sprachwissenschaft, besonders der Assyriologie zu. Seine wichtigsten Arbeiten sind: »Assyrische Gebete an den Sonnengott« (2 Bde.), 2 Arzawa-Briefe, die ältesten Urkunden in indogermanischer Sprache (1902), und eine Reihe von Untersuchungen über die 1886 in Tell-el-Amarna aufgefnndencn Keilschrifttafeln. ^ ^ Sprechsaal., ^ ^ ^ Schreibmappen. fSiche Nr. 4.) Wir uns aus dem Leserkreis mitgetcilt wird, werden Schrcibmap- pen ,nii Siosfiibcrzng vun der Firma Friedrich Ko» in K Co., Franks n r t a. M., Mosclstr. 4, geliefert. Es empfiehlt sich, genau zn bezeichnen, was gewünscht wird, oder vorherige Auswahl-Sendung zu verlange». Verantwortlicher Redakteur: EmtlThonraS. — Verlag: Ter Bktrleri verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BnchhänblerhauS. Druck: MammLTecmann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, aierichtsnieg 26 sBuchhtindlerhauSl. ,'f«!
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