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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1917
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- 1917-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1917
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- Deutsch
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Rr. 4. // k! Dc-utlchen Deiche zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez.N des Dörjenvereins die vieraejpaltene -petitzcile oder deren ^Z36 Mark jährlich. «Nach dem Ausland erfolgt Lieferung N Raum 15 13.50 6.26 M..'/, 6.50 M-: für Richt er über Leipzig oder dur^ Kreuzband, an «Nichtmit^liedcr in N Mitglieder 40 >pf.^32 M-. 60^M.. 100— Deilagcn werden LEMMWMWliÄrUMUNeUsthÄVWNMrM Leipzig, Freitag den 5. Januar 1917, 84. Jahrgang. Des Erscheinungsfestes wegen erscheint die nächste Nummer Montag, den 8, Januar 1917. Redaktioneller Teil. Allgemeiner Deutscher Buchhalldlungs-Sehilseu-Verband. Im Monat Dezember wurden ausgezahlt: 1631.— Krankengelder, l TL', , 520.— Notstands-Unterstützungen und , 11 445.— Extragaben der Schönlein-Stiftung. Leipzig, 2. Januar 1917. Der Vorstand. Die Lehrkräfte für die Lehrlingskurse. Von Karl Illing. (Vgl. Nr. 2 u. 3.» Ausschlaggebend für den Erfolg der Lehrlingskurse wäre neben der Auswahl und dem Umfang des Lehrstoffs die Art und Weife, wie er an die Schüler herangebracht würde. Die Lehrer frage dürfte daher bei der ganzen Angelegenheit der wichtigste, freilich auch der heikelste Punkt fein. In meinen ersten Ausfüh rungen hatte ich es absichtlich unterlassen, Vorschläge zu ihrer Lösung zu machen, weil ich überzeugt war, daß sie bor allen an deren aufgegriffen werden würde. Das ist denn auch geschehen. Die Anregung von Benndorf (Bül. 211), in den grossen Städten ständige Handelslehrer mit dem Unterrichte zu betrauen, ist auf Widerspruch gestoßen. Allerdings dürfte dieser hauptsäch lich auf recht unklare Vorstellungen vom Wesen eines Handels- lehrcrs zurückzuführen sein. Das beweist z. B. die Verwechse lung von Fortbildungsschül- und Handelslehreru, besonders aber die Erwähnung des »Handelsschullehrers, der seine Semi- narlehrerprllfung mit Note I bestanden hat«. Hier erscheint iin Interesse der Sache eine Richtigstellung angebracht. Abgesehen davon, daß viele Handelslehrer garnicht aus dem Volksschul- lehrcrstande, sondern aus dem kaufmännischen Berufe hervor gehen, wird ihr« Befähigung zur Ausübung des Lehramts an Handelsschulen nicht nach dein Ausfall ihrer Seminarlehrerprü- fung beurteilt, sondern nach der an einer Handelshochschule abge legten Handelslehrerprüfung. Dieser geht ein fünf- bis sieben- scmestriges Studium voraus, das sich aus alle kaufmännischen Techniken und auf die theoretischen Wissenschaften erstreckt, soweit sie, wie die Rechtskunde, die Geographie, die Volkswirtschafts lehre u. a., mit dem Handel in Zusammenhang gebracht werden können. Die Ausbildung in den Handelsfächern ist außerordent lich vielseitig und gründlich und geschieht zum Teil durch her vorragende Kräfte der Kaufmannswelt. Daneben wird es immer mehr üblich, daß die Studierenden in den ziemlich langen aka demischen Ferien Beschäftigung in kaufmännischen Betrieben suchen, um auch auf diese Weise enge Fühlung mit der Praxis zu nehmen. Leute mit dieser Vorbildung schlechthin als »Laien« zu bezeichnen, erscheint mir etwas gewagt. Freilich fehlt ihnen noch die besondere Ausbildung für den Buchhandel, die die Handelshochschulen nicht bieten können. Die gelezcnllichcn Vorlesungen aus dem Bereiche des Buchhandels genügen natür lich nicht. Ans der anderen Seite sollte man aber die Schwierig keiten der Aneignung buchhändlerischer Fachkcnutnisse auch nicht überschätzen. Schließlich ist ja unser Berus keine Geheimwissen schaft, sondern doch in erster Linie ein Zweig des allgemeinen Handels und als solcher zunächst dessen Grundgesetzen unter worfen. Meines Erachtens könnten die Grundlagen zu de» besonderen Fachkenntnissen bei Handelstehrern sehr Wohl in Ferienkursen, wie sie Benndorf vorschlägt, gelegt werden. Ich selbst hatte diese Möglichkeit bei Niederschrift meiner ersten An regungen ins Auge gefaßt und den Gedairken auch, vor seiner Veröffentlichung von anderer Seite, auf eine Persönliche Anfrage hin ausgesprochen (vergl. Bbl. Nr. 260, Seite 1386). Davon allerdings, daß dann zwei bis drei Monate Belehrung (soviel müßten es schon sein) »den vollendeten Fachmann herboczau- bern« sollen, ist nie die Rede gewesen. Die Kurse würden unter Hintansetzung des allgemein Kaufmännischen vor allem die ge nauere Kenntnis der besonderen Hairdelsgewohnheiten und Ein richtungen des Buchhandels zu vermitteln haben und darüber hinaus Anregungen zu selbständiger Weiterbildung auf Grund der vorhandenen Literatur und der Praxis bieten. Sorge der betreffenden Lehrer würde es dann sein müssen, auf den gegebe nen Unterlagen weiterzubauen, vor allem durch dauernde Füh lungnahme mit dem Buchhandel auf dem laufenden zu bleiben und sich so nach und nach einen tieferen Einblick in unsere Be rufsverhältnisse zu verschaffen. Ob und wann sie dann freilich dazu gelangen werden, »eine angebotene wissenschaftliche Arbeit auf ihre ideelle und materielle Brauchbarkeit, finanzielle Trag kraft und auf die Druckfähigkeit hin zu beurteilen«, das weiß ich nicht, glaube aber, daß die Erlangung dieser Fähigkeiten über haupt nicht Ziel des Unterrichts, am wenigsten in Lchrlings- klassen, fein kann. Dies schon aus dem Grunde, weil sie, wie so manche andere Fähigkeiten, eine gewisse Gabe voraussetzen, die — man nehme mir das nicht übel — gelegentlich auch dem »Fachmann« abzugehen scheint, wie die nicht seltenen Fehlschläge bei Verlagsunternehmen zeigen. Daß sich ein sonst genügend vorgebildeter Nichtbuchhändler so weit in den buchhändlcrischcn Betrieb einarbeiten kann, daß er in der Lage ist, den in meinem letzten Artikel skizzierten Unterricht zu erteilen, ohne das ge fürchtete »Kopfschütteln der älteren Lehrlinge« hervorzurusen, steht für mich außer Zweifel. Leicht ist es freilich nicht. Es ge hört dazu besondere Lust und Liebe zur Sache und »ein Herz, das für Standeswohl erglüht«. Das kann man aber auch be sitzen, ohne daß man jahrelang im Verlagskontor gesessen oder hinter dem Büchertisch gestanden hat. Der Buchhandel soll sich nur die richtigen Leute dazu heraussuchen. Hat er sie gefunden, so muß ihnen gegenüber allerdings mit der bei ihm so beliebten Geheimniskrämerei gebrochen werden. Es geht nicht an, daß man jemanden, der doch schließlich ebensogut wie jeder andere Berufsgenosse seine Kräfte und Fähigkeiten voll in den Dienst des Standes stellt, der damit sich und seine Zukunft an diesen Beruf fesselt, als einen Fremden, wohl gar als einen Ein dringling behandelt, etwa wie den »Auchbuchhäudler«. Was hat denn übrigens der Buchhandel so ängstlich zu verbergen? Etwa seinen Verdienst? Der ist doch wahrlich im Vergleich zu anderen Gewerben niedrig genug. Oder sonst etwas? Ich wüßte nichts 13
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