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                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1859
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1859-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1859
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18590606
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185906068
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel - Jahr1859 - Monat1859-06 - Tag1859-06-06
 
 
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                              Nichtamtlicher Th eil. Zur Beleuchtung des Artikels „die ocstcrr. Wahrung". Der Hr- Verfasser des Aufsatzes in Nr. 57. „die ocstcrr. Wahrung" hatte wahrscheinlich keinen bessern Beweis liefern können, daß er die ocstccreichischcn Verhältnisse nicht kennt, als eben durch diesen Aufsatz. Jeder ausländische Verleger, der diesen Aufsatz liest, muß doch die oesterrcichischen Sortimenter durchweg für lauter Crösusse halten. Nach scinecRcchnung hätten ja die oesterrcichischen Sortimenter an den Coucsbcrcchnungcn beinahe mehr prositirt, als an dem wirklichen Rabatt. Wohlweislich fängt der Hc. Verfasser jenes Aufsatzes aber erst mit dem Jahre 1855 an und rechnet den Oestcrrcichcrn den Prosit nach, den sie in jenem Jahre an den Bank noten gehabt. Gehören aber etwa auch die Jahre 1848 bis 1855 zu denjenigen, in welchen die oesterrcichischen Handlungen 50 hh prositirt haben? Ich dächte, dieser kleine Gewinn, den sie etwa im Jahre 1855 gehabt, hat noch lange nicht die Verluste der früheren Jahre gedeckt. Und wirklich naiv ist seine Bemerkung wegen der 331b Rabatt, als ob alle Verleger 33 gewährten. Und gehört etwa der erst im Jahre 1854 gänzlich aufgehobene Zoll auf Bücher auch zu den Profiten der oesterrcichischen Sortimen ter, und 6 Gulden für einen Eentner fallen doch auch in die Wag- schalc. Seine Bemerkung, daß im Jahre 1857 in ganz Oesterreich der Thaler noch mit 1 fl. 36 kr. berechnet wurde, kann nur aus seiner Unkcnntniß der oesterrcichischen Verhältnisse entspringen. Der Hr. Verfasser wende sich doch einmal an die böhmischen, mähr ischen und schlesischen Handlungen und frage an, ob diese auch den Thaler mit 1 fl. 36 kr. berechnet haben, und er wird ein entschiede nes „Nein" zur Antwort erhalten. Er muß das Volk in Oesterreich noch für sehr dumm halten, wenn er glaubt, daß cs in den deutschen Grenzländecn sich noch ein höheres Agio aufrcchnen läßt, als der Eourszettel auswcist. Er verfüge sich doch zu einem der Herren Eommissionäre und lasse sich die Baar-Conti zeigen, da wird er dann den Prosit finden, den gewisse oestecreichischc Handlungen im Jahre 1857 gehabt, als sie al pari rechneten und zu 93—96 die Thaler kaufen mußten. Ohnehin sind ja die Herren Verleger schon so klug und weise, stets den Thaler- und reducirtcn Guldenprcis aufzudrucken; eine Maaßrcgcl, die sie noch bitter in jetzigen Zeiten empfinden werden. Ueber seine Aeußecung, daß die oesterrcichischen Handlungen sich den höhern Wiener Discont zum neuen Jahr zunutze gemacht hätten, anstatt damals, als Monsieur Louis wegen „eines verscho benen Kopfkissens" dem Baron Hübner ein saures Gesicht schnitt, bereits Thaler mit 3°ch Leipziger Discont zu kaufen, muß gewiß je der Sortimenter lachen. Das Geschäft muß wohl noch erst entstehen, bei welchem schon im Laufe des Januar alle Außenstände derart eingehen, daß cs zu dieser Zeit die Zahlungslistc gedeckt hat; dieses goldene Zeital ter wird unsere Generation wohl schwerlich erleben. Ich frage doch jeden bloßen Sortimenter Oesterreichs, ob er nicht froh ist, wenn er ultimo März seine ocsterceichische Zahlungslistc gedeckt hat; denn daß die oesterrcichischen Handlungen unter sich am letzten März abrechnen, weiß der Hr. Verfasser jenes Artikels wohl gar nicht? Und daß der Absatz des speciell oesterrcichischen Verlages bedeutend ist, erst recht nicht. Und schließlich frage ich noch: war denn der Hr. Verfasser wirklich ein solcher Hellseher, daß er cs schon am I. Januar voraus gewußt hat, daß bereits Ende April der Krieg losbrcchen würde? Warum hat er denn nicht so viel Mitleid mit den jetzt sich in gewiß trostloser Lage befindenden oesterrcichischen Eollegen gehabt und hat ihnen die Zukunft gcoffcnbart; cs hätten sich doch vielleicht einige mit dem niedrigen Leipziger Discont begnügt und würden diese wenigstens cs ihm Dank wissen. Ucbcigcns spricht doch der ganze Aufsatz eine solche Unkcnntniß der oesterrcichischen Verhältnisse aus, daß der Hr. Verfasser besser gcthan hätte, zu schweigen, als über etwas zu reden, das er nicht kennt. Ec soll sich doch selbst in die Lage der oesterrcichischen Hand lungen hinein denken und er würde sicher andere Saiten aufzichen. SolcheGroßschreicr machen gewöhnlich mehr „Gcschröcht als Gerächt". Den oesterrcichischen Buchhandel haben während der letzten Jahre schon mehrfache Schläge getroffen, und stets ist er siegreich aus diesen Ealamitälen hervorgcgangcn. Die außerocsterrcichischcn Handlungen haben die Schläge nicht erlitten und doch vergleiche man die Coucslisten, sie fallen nicht zum Nachtheilc der Oester- reicher aus. Auch dieses Mal wird der ocsterceichische Buchhandel nicht zu Grunde gehen, nur müssen die Herren Verleger auch den Verhält nissen ein wenig Rechnung tragen; das Fallen unserer Banknoten ging doch derartig reißend, daß cs gar keine Eombination mehr zulicß. Wie war es also möglich, dem Verluste vorzubcugcn? Mit einem Schlage 40 Proc. verlieren, ist mehr, als oft selbst der Feststehende ertragen kann. Die Herren Verleger werden dieses Jahr gewiß eine Ausnakme machen und auch diejenigen Handlungen wohl hcrauszusinden wissen, denen sie trotz augenblicklicher Nichter füllung ihrer Vecbindlicbkeiten ihr Vertrauen dennoch nicht entziehen werden, und von jedem redlichen Mann wird dieses Vertrauen nicht gemißbraucht werden. Durch Verwendung für den Verlag solch freundlicher Herren werden die oesterrcichischen Sortimenter das Vertrauen zu ersetzen suchen, das ihnen geschenkt wurde. Dieses Jahr wird voraussichtlich ein schlechterer Absatz erfolgen, aber ganz sicher wird jeder redliche oestcrreichische Sortimenter zur Ostermcsse 1860 prompt, wie früher, abrcchncn, da er jetzt ähnlichen Schlägen in Zeiten vorzubeugen gewarnt ist. Gegenseitiges Vertrauen kann in diesem Augenblicke nur für Verleger wie Sortimenter vortheilhaft sein und möglichst den jetzigen Schaden paralysiren, während Unfreundlichkeit nur noch mehr Unheil Hervorrufen würde. Seid einig! einig! und verderbt euch nicht gegenseitig. Ein oesterreichischer Sortimenter. Rechtsfrage- Darfein Leipziger Eommissionär verweigern, ausnahms weise für einmal den Empfang eines Remittenden-Packets für einen seiner Eommittentcn schriftlich zu bescheinigen? Antwerpen. Max Kornicker. Miscellen. Leipzig, 25. Mai. Unter den Festlichkeiten, welche der hie sige Buch handlungs-Gehilfcn-Vcrein veranstaltet, nimmt das während der Ostermesse zu Ehren der fremden hier anwesenden Buchhändler arrangirte Festessen den ersten Platz ein. In den bekannten schönen Räumen des Schützenhauses, die durch Aufstel lung der Buchdruckerinsignicn, derBuchhändlerfahne rc. in passender Weise ausgeschmückt waren, wurde auch diesmal obiges Fest bei einer in Anbetracht der gegenwärtigen Zcitverhältnisse lebhaften Bethciligung abgchaltcn. Die diesjährige Versammlung kcnnzcich- netc eine gehobene, patriotische Stimmung, die theils in Lied, thcilS 158*
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