^ 18, 20. Januar 1917. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 469 T> Uber die Erstaufführung vom 4. Januar 1417 am wiener Hofburgtheater von Karl Schönherr, Volk in Not schreibt Sie Presse u. a.: »Volk in Not" bedeutet für jede Sühne eine Sereicherung ihres künstlerischen Eigentums. Man wird dieses Heldenlied und dabei echte Theaterstück, dessen Titel aus unserer eigenen Not hervorzuklingen scheint, immer wieder ans Tageslicht holen, so oft man wissen will, wie ein Volk um seine Heimat kämpft, wie dieser Kampf seine Gefühlswelt beherrscht, auf die verschiedenen Geschlechter, die ver schiedenen Lebensalter einwirkt und alles, was sonst sein Dasein bestimmt, mit blutroter Farbe über zieht. Es ist wahrhaft erschütternd, wie Ser Dichter den Schmerz zu differenzieren weiß, den Schmerzensausdruck nach den verschiedenen Frauen abstuft, wie aus jeder wehklage eine andere Frauenseele zu uns spricht, fln der gedrungenen Form, dieser Fähigkeit, Gefühle sozusagen km Extrakt wiederzugeben, erkennt man den dramatischen Dichter, und auf diesen Namen hat Karl Schönherr einen Anspruch ohne jede Einschränkung. Er begründet es schon durch die Wahl feiner Probleme, auch durch seine handfeste Technik, die klare, übersichtliche Gliederung des Stoffes, die Prägnanz Ser Lharakterzeichnuag, Sie gewandte Führung des Dialogs, durch die ganze Handlung, Sie er immer mit sicherster Hand, nicht übereilend, nichts ver schleppen-, ihrem Ziele entgegenführt." (»Neue Freie Presse", Wien.) »Schönherrs »Heldenlied", das -er Dichter seinem tiroler Völkchen zur Ehr' und Sem großen deutschen Volk zum Vorbild gesungen, durfte nach dem vollen finklang, den es fand, nach Sem tausendfachen Widerhall, den es erweckte, nicht verschallen und verstummen. Lauter und reiner denn zuvor erhebt es jetzt die gewaltige Stimme, und alle, die es hören, freuen stch seiner erprobten Wirkung: es ermutigt Sie Schwachen,beschämtdkeKleingläubigen, hilft SenStarken." (»NeueswienerTagblatt", Wien.) »Ein Lied von dem heldischen Schicksal einfacher Menßhen. So menschlich, so sachlich, so schweig sam bescheiden, wie wohl noch nie eines gedichtet worden ist. Ein Volk ist in Not. In der Not fremder Sedrückung, in Ser Not eines furchtbaren Kampfes, in Ser Not des Schmerzes um die Gefallenen. Das Leben jedes einzelnen ist verdunkelt von dieser Not. Mer es ist seine Not. Sein Leben ist in Verwirrung geraten. Es hat ein eigenes Leid in diesem großen Leiden aller. Sein eigene» Leid und sein eigenes Heldentum." (-Die Zeit", Wien.) Die Suchausgabe -tefes gewaltigen Volksstückes, das sich alle größeren Sühnen erobern wir-, liegt bereits im 11. Taufen- vor, auch wurde öem Dichter hierfür -er Grillparzer-Preis verliehen. weißer Sestellzettel anbei. L. Staackmarrn Verlag, Leipzig - tzi>-