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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1859
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1859
- Sprache
- Deutsch
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M 19, 14. Februar. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 287 Vicwcg je Soh» in Braunscliwcig. 1 121. Voigtländcr, Akademiker Prof. I)r. Jos. Pctzval in Wien beleuchtet. Eine Streitschrift üb. das v. Hrn. Prof. Ür. Pctzval angeblich „neu berechnete" Landschafts-Objectiv. Ler.-8. Geh. * ^ Villaret in Erfurt. 1122. Oanpsl, p., Krlui-tev Uiillsr u. Lräurks. kein pliallem. Programm, gr. 8. Oed. ^ Voigt in Wciniar. 1123 llartmsme's, 6., borg- u. küttenmännisedor .^tlaa. 2. lAg. Iinp.- Kvl. 1«j ^ Volgcr je Klein in Landsberg a. d. W. 1124. Staus. W., Handbuch in Gewerbe- u. Rcchtsangelegenheiten f. Kauf leute, Fabrikanten rc. gr. 8. 1858. In Komm. Geh. " 1 Walde in Löbau. 1125. Lubojatzky, F., das goldene Buch vom Vaterlandc od. Sachsen, sonst u. jetzt. 8—6. Lsg. hoch 4. ä 3 Walde in Löbau ferner: 1126. Schicksalsbrüder, die, od. merkwürd. u. spaßhafte Lcbensereigniffe v. 4 Wandergesellen. Bearb. v. Jercm. Schreitaus. 2 — 6. Lfa. 8. a 2 N-/ Weber in Dvuu. 1127. Lutorum, novorum, arasemiao cues. l,eopvl<!iuo-6aroliuao nnturae curiosorum voi. XXVI. ,,ars 2. Kt. 8. t.: Verdanslungou <li >c. 8-eopolcI. Oarolin. ^ieasemie lisr »aturforsolier. 26. 36. 2.-Il'tk. gr. 4. llroslau u. üon». 6cl>. ** 12 ^ Weber in Leipzig. 1128. Tschudi, F. V., das Thierleben der Alpenwelt. 5. Ausl. l.Lfq. ar. 8. Geh. » -ch ^ O. Wigand in Leipzig. 1120. Baer, W., die Chemie d. praktischen Lebens, 8. Lsg. gr. 8. Geh. bi ^ 1130. Lobe, W., Jahrbuch f. die deutschen Haus-u. Landwirthe auf das I. 1859. 8. Geh. >/g Nichtamtlicher Theil. „Des Pudels Kcru." III. Des Pudels Kern scheint mir denn doch Freund 8. 8. (Nr. 7.) verfehlt zu haben. Ich bin auch ein Sortimentsbuchhändler, und zwar mit ganzer Seele, habe also keinen Beruf, den Verlegern das Wort zu reden; mir will cs aber scheinen, daß gerade dieDenkungsweise und folglich die Handlungsweise unsers Freundes 8.3. und seiner Gleich gesinnten der wahre „Pudels-Kern" sind. Was nützt cs, wem nützt es, Antiquare, die gewiß nicht minder „ehrlich" ihrcWaare bezahlen, als der Sorlimentshändlcr, „Bücherhändlcr" und „Schlcuderer"zu schimpfen! Schlcudercr hat für uns einen unangenehmen Klang, ganz das Gegentheil aber für das Publicum, und wenn ich nicht sehr irre, auch für den Verleger. — Sollte man es für möglich halten, daß. im 19. Jahrhundert ein Sortimcntshandler sich beklagt, daß der Verleger 7 pro 6 Exemplare eines Buches mit 40 Proc. gibt! Ich bin ein Sortimcntshäckdler, d. h. ich bin ein Kaufmann, der mit Büchern handelt, die er nicht selbst fabricirt, sondern vom Fabrikanten kauft. Zu einem kaufmännischen Geschäft gehört 1) Capital, 2) Waacenkenntniß, 3) Fleiß und Gcschäftskenntniß. Wenn wir Fleiß ausnehmen, fehlt cs an allem übrigen bei den mei sten heutigen Sortimentshandlungen; dagegen findet man gewöhn lich alle diese commcrcicllen Tugenden bei den Antiquaren, und wä ren in vielen Ländern die Sortimcntshändler nicht, leider und zu ihrem eigenen Nachthcil, durch Zunftgcsetze geschützt, so würden sie sehr schnell aufhören, das zu sein, was sie sind, und würden alle so genannte Antiquare werden, d. h. sie würden suchen, die bestmög lichsten Geschäfte zu machen, und dadurch sich selbst zuerst und am meisten, dann aber auch den Verlegern und dem Publicum die besten Dienste leisten, und die guten Geschäfte würden aufhörcn, faclisch das Monopol der Antiquare zu sein. Aber vor allen Dingen hört aus öffentlich zu klagen; wenn Euch ein Verleger Unrecht thut, so wehret Euch, das könnt Ihr. Ich schreibe keine Theorien, ich spreche aus eigener Erfahrung, ich habe meine Handlung selbst gegründet, ich habe Eoncurrenz ge habt sowohl von Antiquaren, als von andern Handlungen, ich habe nie, weder öffentlich noch privatim geklagt! ich habe mich nur ehr lich gewehrt. Ich habe nie einem Kunden gegenüber zugcstanden, es nie er laubt, daß irgend ein ehrlicher Käufer ein Buch billiger verkaufen kann als ich. Kann ein Antiquar eine Partie kaufen, so kann ich es auch; ich bleibe beim Erempel: 7/6 Ex. eines Buches ä 2Thlr. Ladenpreis mit 40 Proc. Rabatt ist beinahe 50 Proc. Rabatt, also läßt der Verkauf a 1^ Thlr. pro Er. »och beinahe 33'/!, Proc. Ge winn (d. h. 14 Sgr. von 1 Thlr. 15 Sgr.) ; wer sollte nicht damit auskommen! Nebenbei hat man seinen Kunden bewiesen, daß man auch billig verkaufen kann. Werfen wir auch mit Freund 8. 3. einen Blick auf den fran zösischen Buchhandel, den er offenbar nicht kennt. Einem Verleger in Paris ist es möglich, die billigen Ladenpreise zu stellen, weil er eben nur mit solchen Handlungen verkehrt, die gerade das Eigen- thümliche haben, was unser Freund an de» Bücherhändlern aus- sctzt, d. h. sic stehen nur mit Sortimcntshandlungen in Rechnung, die 1) tüchtig kaufen, und 2) schnell bezahlen; von s Cond.-Ver schicken ist gar nicht die Rede, und man glaube doch ja nicht, daß ein Pariser Verleger einem guten Käufer und schnelle» Bczahlcr nicht angemessenen Rabatt gibt. Wenn cs je dahin kommen soll im deutschen Buchhandel, bil lige Ladenpreise zu stellen und einen anständigen Rabatt zu bewil ligen, so müssen sich die Sortimentshändler bequemen, statt sich Nova ü Cond, schicken zu lassen, fest zu kaufen und ihre Rechnungs saldirungen 2 Mal oder 4 Mal im Jahre zu mache». Bis cs so weit kommt, muß es beim Alten bleiben; die Ladenpreise werden im Verhältnisse zur Herstellung hoch bleiben, dagegen werden die Ver leger den kaufmännischen Seelen unter den Sortimentshändlern und „Bücherhändlern" diejenigen Vorrheile für Partickäufe stellen, die cs ihnen möglich machen werden, während Freund 8. 3. und seines Gleichen klagen, ein recht hübsches Geschäft zu machen. Zum Schluß ein Stückchen aus der Praxis; Ich hatte einen Antiquar, einen emsigen, geriebenen Mann zum Eoncurrenten; er dachte durch Ankauf einer Partie eines neuen Buchs (cS war wenn auch neu, doch herabgesetzt) lind dessen sehr billigen Wiederverkauf Kunden für seine Antiquaria anzulockcn — habe ich etwa geklagt? Gewiß nicht! Ich vereinigte mich mit einem meiner Eollegen, wir kauften (wahrscheinlich) die vierfache Anzahl desselben Buches baar, natürlich billiger wie unser Concurrent, und kündigten das Buch zu einem Preise an, bei dem uns freilich wenig übrig blieb, wo bei aber unser Concurrent verlieren mußte. Wir haben dasselbe bei einer zweiten Gelegenheit wiederholt. Jetzt kauft unser Freund keine Partien mehr, er bleibt bei seinem Antiquarium. Den Verleger aber, oder vielmehr den Besitzer der herabgesetzten Bücher haben ich und mein College zwei Jahre lang auf Bestellungen von uns warten 4<^ ») II. S. Nr. 14.
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