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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.04.1859
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.04.1859
- Sprache
- Deutsch
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682 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 40, 4. April. Blicke, welches Ergebniß die Operationen der Vcrwcrthiing geliefert haben, und können somit auf Grund dieses Procentsatzes und unter Berücksichtigung specieller Verhältnisse das Capital mit ziemlicher Sicherheit bestimmen, welches die Vorräthe für uns darstellen. Diese Werthbeurkheilung bietet allerdings selbst unter Benutzung der er wähnten Facloren noch manche Schwierigkeiten dar, aber sie ist rein unmöglich, wenn man für diese Momente keine bestimmten Zahlen vorliegcn bat. In den ersten Jahren nach dem Erscheinen eines Artikels läßt sich der Besitzwert!) selten genau bestimmen, je mehr Abschlüsse man aber vor sich hat und aus diesen die Bewegungen der Rentabilität übersehen kann, desto sicherer wird auch die Werth schätzung getroffen werden. Hieraus geht schon, abgesehen von der geschäftlichen Ordnung, die Nolhwendigkeit hervor, daß wir wenig stens alljährlich die Bücher abschließcn, um durch fortgesetzte Uebung und Erfahrung ein richtiges Uctheil zu gewinnen. Jeder neue Buch abschluß wird uns auch größere Sicherheit gewähren und nach einer Reihe von Jahren wird der vorsichtige Verleger, der sich durch Ueber- schätzung nicht selbst zu täuschen sucht, sein Eigenthum ziemlich genau beurtheilen können. Der Wcrthbetrag, zu dem wir die Vorräthe jedes Artikels ab- gescbätzt haben, bildet also das Capital, welches in das Haben seines Conto eingetragen wird, und die Vergleichung beider Seiten weist nun den Gewinn oder Verlust desselben nach. Demgemäß rcprä- senlirt die Totalsumme sämmtlicher Werlhbcträge der Conten des Vcrlags-Scontro unser Gesammtcapilal, und wenn wir dieses dem Generalvcrlags-Conto crcditiren, so ivird uns der Abschluß dasselbe Resultat als Gewinn oder Verlust liefern, welches die Abschlüsse der einzelnen Conten des Verlags-Scontro zusammen ergeben haben. Wir haben nun noch die Rechnung in Betracht zu ziehen, welche wir über die aus dem Waarengeschäft hervorgegangenen Ver hältnisse der Schuld und Forderung führen. Diese Rechnung steht mit der vorhergehenden in engster Beziehung, insofern sie die gleichen Facturenbcträge des Waarengeschäfts in sich aufnimmt. Während jene für die abgegangcnen Waaren erkannt und für die eingegangenen belastet wurde, wird diese für den Ausgang debitirl und für den Eingang creditict. Da diese Rechnung uns aber den Stand der Schuld und Forderung Nachweisen soll, so haben wir den Waarenpvsten das Aequivalcnt dafür entgegenzustellen, welches, in soweit cs nicht ebenfalls aus Waaren besteht, durch Geld, Wechsel oder durch den Saldo zwischen der verbleibenden Schuld und For derung ausgeglichen wird. In letzter Beziehung steht also dieser Rechnung die Casse und das Wechsel-Conto gegenüber. Wir haben schon erwähnt, daß die Einfache Buchhaltung das Verzeichnen und Berechnen der Verhältnisse besorgt, in welchen unser Besitz zu den Buchhändlern steht, und daß wir die daraus her vorgegangenen Conten in der Hauptbuchhaltung durch ein Collectiv- Conto (hier Verlags-Debitoren-undCreditoren-Conto) vertreten lassen. Da dieses nun alle Buchungen, welche jene speciell verzeichnen, summarisch in sich aufnimmt, so muß der Abschluß als Saldo den Stand der Debitoren und Crcdiloren Nachweisen, der mit demselben Resultat der Strazzen der Einfachen Buchhaltung übereinzustimmcn hat, wodurch die gegenseitige Controle erreicht und die richtige Führung beider nachgewiesen ist. Der Saldo die ses Conto bildet also einen activen Besitztheil, wenn er Debitoren nachweist, dagegen einen passiven, wenn mehr Creditoren vorhan den sinv. Um nun den endlichen Hauptabschluß unserer Bücher auszu führen, haben wir noch alle übrigen Besttzthcile, welche den Gegen stand der Buchhaltung bilden, in Berechnung zu ziehen, da wir oben nur die beiden wichtigsten Conten einer Vcrlagshandlung in kurzen Umrissen erklärt haben. Je nach den speciellen Verhält nissen werden diese durch folgende Conten dargestcllt sein: Cassa, Wechsel, Werthpapicrc, Immobilien, Mobilien, Papiervorräthc w. als Activa und dagegen die Passiva. Der Zweck des gegenwärtigen Aufsatzes kann nicht darin be stehen, eine ausführliche Anleitung zu geben, wie die Conten ihre Aufgabe erfüllen und die Resultate der Geschäftsführung durch Stellvertreter an das Capital-Conto abliefern. Im Allgemeinen sei hierüber nur noch bemerkt, daß nach er folgtem Abschluß sämmtlicher Conten deren Gewinne und Verluste auf dem Gewinn- und Verlust-Conto vereinigt sind, so daß wir das Resultat jedes Bcsitz-Conto übersehen können. Die Differenz zwi schen Gewinn und Verlust bildet den Saldo, der als das reine Er- gebniß der Vermehrung vdcr Verminderung unseres Vermögens auf das Capital - Conto übertragen wird, welches dadurch dieselbe Umgestaltung erfährt, wie die Wcrthe der einzelnen Besitz-Contcn, aus deren gegenseitigem Austausch dieses Ergebniß erst hervorgc- gangen ist. Hierin liegt der Grund, daß die im Vortrag erscheinenden Werthbeträge der Besitz-Contcn (die Activa abzüglich der Passiva) dieselbe Tokalsumme bilden müssen, welche das Capital-Conto als Saldo nachweist, wenn der Beweis der richtigen Führung geliefert werden soll. Miscellen. Leipzig, 1. April. Die Vorlesungen über die klassische Pe riode der deutschen Nationallitcratur, welche Hr. ve. Paul Möbius seit Octobcr vor. I. vor einem Zuhörerkreise von etwa 70 hiesigen Buchhandlungsgehilfcn hielt, wurden in diesen Tagen beendigt. Hr. Oe. M. verstand es, in der karg zugemesscnen Zeit von einer Stunde wöchentlich den gewaltigen Stoff thcils in klaren Umrissen, theils in geistvollen Detailschilderungen so anziehend zu behandeln, daß seine Zuhörer sich gern der diesem Gegenstände gewidmeten Stunden erinnern werden. Nach einem Uebcrblick über die litera rischen Zustände zu Anfang des ls.Jahrh. entrollte der Vortragende ein Bild der unvergleichlichen Entwickelung unserer poetischen Lite ratur durch Klopstock, Lessing und Wieland, durch Herder, Schiller und Goethe, indem er diese Heroen des deutschen Geistes, sowie ih ren Zusammenhang mit, und ihren Einfluß auf ihre Zeit thcils in großen charakteristischen Zügen darstellte, theils bei einzelnen ihrer hervorragendsten Werke in eingehender Weise und mit Benutzung der neuesten, so überaus reichen Forschungen in diesem Gebiete verweilte, hin und wieder auch höchst interessante Ercurse über ver wandte Gegenstände damit verband. Der im klebrigen ganz ob jektiv gehaltene Vortrag zeugte von einem warmen Gefühl für jede edle und freie Richtung in der geistigen Entwickelung unseres Volkes. — Hr. 0r. Möbius würde sicherlich den Wünschen eines großen Thciles der hiesigen Gehilfen entgegenkommen, wenn er sich bereit finden ließe, in ähnlicher Weise, vielleicht schon im näch sten Winter, einen Cyklus von Vorträgen über die Geschichte des deutschen Buchhandels zu geben, ein Gegenstand, der zwar der nöthigcn Vorarbeiten noch sehr entbehrt, dessen Bearbeitung und Vortrag aber um so verdienstlicher wäre und gewiß dankbaren Anklang finden würde. U. Büche rausfuhr ausFran krei ch. — Im Jahr 1857 wur den aus Frankreich nach ganz Deutschland mit Inbegriff von Oester reich literarische Produkte im Werthe von 940,000 Fr ausgeführt, nach der Schweiz für 600,000 Fr, nach Spanien für 500,000Fr., nach Rußland für 270,000 Fr , nach den Vereinigten Staaten für 480,000 Fr., nach Mexico für 600,000 Fr., und nach Peru für 330,000 Fr. Es ist ungeheuer, was die alten spanischen Colonicn Romane verschlingen.
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