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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1859
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1859-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1859
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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92 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. M 7, 17. Januar. chcrhändler zu einem müßigeren Preise aufzusnchcn. Denn dies ist eben der Hauptfehler der Verleger, daß sie, in Rücksicht auf die hohen Rabattabzügc, ihre Ladenpreise immer mehr in die Höhe schrauben, dem ehrlichen Sortimenter den Verkauf erschweren, ja oft unmöglich machen, dagegen d er S ch leu d c rei v o » vorn herein Thür und Thor öffnen. Fragt herum im Sortimcntshandel, Ihr Herren Verleger, woran cs liegt, daß selbst Eure guten Artikel verhältnißmäßig so geringen Absatz finden. Ihr werdet überall einstimmig es hören, weil cs dem Publicum unmöglich ist, Eure immensen Ladenpreise zu bezahlen, weil Ihr den Absatz auf die Bibliotheken und die wenigen reicheren Kunden beschrankt, weil Ihr den Bücherfreund zwingt, die selten ausbleibende Preisermäßigung oder die Antiquar kataloge abzuwarten. Ist es im deutschen Buchhandel nicht fast ein Wunder, gute Bücher zu civilen Preisen erscheinen zu sehen? Und sind in solchem Falle nicht Publicum und Sortimentsbuchhandel dankbar bereit, diese Erscheinungen auszuzeichncn? Dagegen kommen dem Sorti menter mit jedem Ballen gute und mittelmäßige Bücher zu, die ihn, indem er auf ihre lockende Decke den Ladenpreis markirt, seuf zen lassen, wie er zu diesem Preise einen Käufer finde. Was nützt ihm da die in großen Lettern auf der Factur prangende Notiz: „7/6 Exemplare mit 40dh gegen baar", er ist froh, wenn er im glück lichen Falle zwei oder drei Exemplare an seine besten Kunden an bringt. Später kommen dann die Preisermäßigungen, aber alsdann ergeht es den Büchern wie den Mädchen, die in der Jugend allzu hohe Prätensionen machten, über ein gewisses Alter hinaus aber auch bei bescheideneren Ansprüchen nicht mehr an den Mann kommen können. Werfen wir einen vergleichenden Blick auf den französischen Buchhandel. Die französischen Verleger verfolgen die entgegenge setzte Maxime: Ein möglichst billiger Preis sichert dem Buche einen um so größeren Absatz. Trotzdem die Herstellungskosten in Paris um ein Drittel höher kommen, als durchschnittlich in Deutschland, be rechnet der französische Verleger ein neues Buch mit 3 Franken, wofür der deutsche 1U bis 2 Thalec ansetzen würde. Eine deutsche Uebersetzung kostet trotz schlechterer Ausstattung öfters mehr als das Doppelte des französischen Originals, während umgekehrt gewöhn lich das Gegentheil der Fall ist. Und selbst die deutschen Journale, die die Eliche's von französischen Illustrationen beziehen und dazu einen oft sehr mittelmäßigen Text drechseln lassen, kosten dann noch ein Drittel mehr als ihre Vorbilder. Ich bin weit entfernt, dem deutschen Buchhandel die französische Einfrankenliteratur mit ihren Eonsequenzen zu wünschen, allein zwischen derselben und unfern deutschen Ladenpreisen liegt noch die goldene Mittelstraße, auf der die Verleger einen größeren Absatz finden, die Sortimenter von Schlcudercrn unbelästigt bleiben und die Literatur selbst erst Gemeingut des Volkes werden kann. Darum, Ihr Herren Verleger, fangt an, Eure Ladenpreise viel niedriger zu stellen, gebt von diesen 25 dH Rabatt und, um die Thätigkeit der Sortimenter anzuspornen und lohnend zu machen, auf 6 oder 10, auch nach und nach bezogen, ein Freiexemplar. Weder Ihr noch wir Sortimenter werden dabei zu kurz kommen, und Ihr werdet Euch nicht selbst mehr über die Schleudere! mit Eurem Verlag zu wundern haben. 8t. L. k. Miscellen. „Wer Schmutz an faßt, besudelt sich." Diesem Motto nach wäre cs selbstredend das Beste, sich gar nicht mit einer Sache zu befassen, wie die nachstehende. Indessen gibt es, dünkt uns, Gründe, ausnahmsweise einmal kräftig in solchen Schmutz hincinzugrei- fen, unbekümmert um die Folgen. Mit Entrüstung lesen gewiß die meisten Leser d. Bl. die ohne Unterlaß wicdcrkehrcndcn scanda- löscn Anzeigen von E. M. Heilbutt in Altona, wie die sub Nr. 122. in Nr. 2. des Börsenbl., und wenn auch der gesunde Sinn der Mehr zahl am besten darüber richtet, so scheint es uns doch — und wäre cs allein der Lehrlinge im Buchhandel wegen — angemessen, hier einmal die Sache speciell zu erwähnen. Sollte denn der löbl. Re daktion d. Bl. nicht das Recht zustehen, dcrgl. Anzeigen, wie die er wähnte, fernerab die Aufnahme zu versagen? An dem guten Wil len der löbl. Rcdaction hiezu zweifeln wir keinen Augenblick. *) Nach unserer Ansicht müßten dergleichen Machwerken, die — (obencin unter dem Deckmantel der Sittlichkeit) — in der Thal je der Scham und Moral Hohn sprechen, und denen nichts für heilig > und unantastbar gilt, was ihren schnöden Zwecken — der Verbreit ung einer unsauberen Literatur — dienlich und förderlich scheint, die Spalten unseres geachteten Organs zusolch offenen Feilbietungen und Anpreisungen ein für allemal geschlossen bleiben. K. ä. k>. Leipzig, 10. Jan. DerVorstand des Börsenvcrcins der deutschen Buchhändler zu Leipzig, bestehend aus den Herren vr. M. Veit aus Berlin, vr. E. Brockhaus aus Leipzig und Theo dor Liesching aus Stuttgart, war seit dem 7. d. M. hier versam melt, um über verschiedene Gegenstände zu berathen, deren schrift liche Erledigung unthunlich war. Näheres darüber wird der wie all jährlich in der Generalversammlung während der Ostermessc erfvlgcn- ! de Geschäftsbericht des Vorsitzenden mittheilen. , öVetter /ür unck Vröüot/ielruuttenrc/ia/t. Iler- susxeAeben von Nr. 1. ?otrl>ol<it. Isbexang: 1859. Nest I. lanuar. Inl>.: öiblioßrspliisob-krilisolie Ookorsickt <ier iisspsr-Nauser-l.it- terslur. — Lioxrspliisoli-Iitterarisclis Killlieilunxen über Osrl Leiusrei pvnitr. — Lin ^usllux in clen Narr. (kortsvlr.unK.) — Litterstur uns Lliscellen. — ^ll^emeine kililioArspIiie. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Englische Literatur. ^vnvsri«8, 8-r.: s Niograpbical blemoir. tbe Nvv. lobn Laillie. 12. Lonson, düsbet. Olotb, 5 s. 8n»«»si.e.'« ^Voax». 5 Vols. 8. London, 1. 11. Narleer. Olotb, 3b ». Laioons, 6 VV., stalestine a» it i»; in s Serie» es kkotoßrapbic Views, illustrativ^ tke Lible. ?art I. i?olio. London, Nogartb. 8evved, 7 s. 8 d. Ooi>i«orok!, L. 1., Nandboole ok ckemical ^»alxsis (adapted to tbe Onitarx dkotstion), based on tl>e kourtb edition ok 1)r. N. IVill's „Anleitung rur ckemiscken ^nal^se". 12. London, Longma». Olotb, 7 s. 6 <l. ! — 1,ables sor Qualitative ^inalx»!«, to accompanx Oonington» Nand- boole »f ^inalxsis. 12. London, Lon^inan. Olotb, 2 s. 6 d. ! Onsonsn's oiear: a 8equel to „blarx stowe»." stost 8. London, Hall. Olotb, 6 s. Ooriecss, 0., On dlavsl IVsrkare witk 8resm. 8. London, dlurrax» Olotb, 8 s. 6 d. Nv!«oo«sl.i>, Lsao, kiarrative ok Service» in tbe Liberation ok Obi», steru, ans öraril krvin 8panisl> ans stortuguese Nomination. 2 Vols. 8. London, Nidßwax Olotb, 10 ». k-anllsaicx tke 6ass-r and bi» blercbsnt: a lale; krom tke Oerman. ÜX Ladx iVallace. 2 Vols. 12. London, öentlex Olotb, 12 s. *) Wir haben die Anzeigen der fraglichen Schrift bisjetzt unbean standet gelassen, weil sie das Ansehen hat, in ihrer Darstellung der Hamburger Prostitution sittliche Zwecke zu verfolgen. Wie uns aber nunmehr bekannt ist, so ist solches nur eine Maske und die Schrift ge hört in der That zu den erotischen Werken, welche das Börsenblatt von der Aufnahme ausschließt, daher wir für die Folge deren Bekanntmach ung nicht mehr zulasten werden. D. Red.
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