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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1850
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1850
- Sprache
- Deutsch
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1346 ^1° 96 Was die einzelnen von Herrn E. B- naher angeführten Punkte betrifft, so mögen in Bezug darauf dem Einsender noch folgende Be merkungen gestattet seyn. Zu Art. 1. Den Nutzen der Zusammenstellung aller Artikel «ines Verlegers kann er nicht hoch anschlagen. Dieses mühevolle Re gister, das Verleger wie Käufer thcuer bezahlen müßten, kann sich jeder gratis durch die Verlagskataloge der einzelnen Verleger verschaffen, denn diese (die ja übrigens in keinem Sortiments-Geschäfte fehlen), scheinen ihm die vorgeschlagene Zusammenstellung hinreichend zu er sehen. Mit Art. 2 wäre er vollständig einverstanden, wenn nicht Herr Götschcl in Riga die angeregte Arbeit bereits angckündigt hätte, und wenn er nicht wüßte, daß Herr O. A. Schulz eine gleiche, mit großer Genauigkeit geführte, ziemlich druckfertig liegen hätte- Sehr wün- schenswerth wäre cs, daß beide Herren ihre Arbeit vereinigten und da durch ein um so vollständigeres und schon so lange ersehntes Supple ment zu jedem Bücherlerikon lieferten. Die im Art. 4 angeregte Idee: ein Veczeichniß solcher Werke, die im Buchhandel vergriffen sind und wovon keine neuen Auflagen erscheinen, scheint ihm eine wahre Riesenarbeit, die mit unendlicher Geduld, Genauigkeit, Geschick und großer Sachkenntniß ausgeführt werden müßte und deshalb jahrelange Vorbereitungen erfordern würde. Bis zur Vollendung derselben würden längst wieder Supplemente zum Hundertjährige» Lexikon nöthig geworden seyn. Der Einsender ist der Ueberzeugung, daß wir mit unserem Kayser And Heinsius vollkommen zufrieden seyn und ein hundertjähriges Wör terbuch gut und gern entbehren können, namentlich, sobald das im Art. 2 erwähnte Supplement erschienen seyn wird- Keine andere Na tion besitzt solche bibliographische Hilfsmittel, als wir Deutschen, wäh rend der Franzose ein ihm unbekanntes Buch mühsam in Ouerard's unvollständigerkrsuoe littersireund als sich daranschließend in 20Jahr- Hängen der Bibliographie oder in den Verlagskatalogen, der größer» Verleger aufsucht, und während der Engländer nur lorvnllss biblio- Kroplierti'msiuiol und^die unvollständigen lmnllcm cataloKue« zum Nach schlagen hat, wirft der Deutsche im schlimmsten Fall den Blick in 3 Bände seines Wörterbuchs, und wird sich nur sehr selten von ihm Verlassen finden! Zur Charakteristik der Kuiistaiistalt des Oesterreichischcn Lloyd i» Triest und Wien. Unter den sogenannten Kunstblättern, welche die „Kunstan- ssalt des Oesterr eichi schen Lloyd in Triest und Wien" (hoffentlich nicht in der Absicht, den Kunstgeschmack zu veredeln oder zu Verbreiten), herausgegeben hat, befinden sich 3 Blätter, welche nichts anders sind, als elend copirte und schlecht ausgeführte Nachstiche von 3 Blättern, die in meinem Auftrag und auf meine Kosten gezeichnet und in Stahl gestochen wurden, und wovon die Originalzeichnungen in meinem Besitze sich befinden. Ist es an und für sich schon eines so großartigen Instituts, wie des Oesterreichischen Lloyd, unwürdig, religiöse Bilder nach Hunderten ins Publicum zu schleudern, die zum größten Theil nichts anders, als „Earricaturcn des Heiligen" genannt werden können, so ist eö gewiß noch weniger würdig oder gar großartig, Erfindungen Anderer wider rechtlich, und allem unter ehrlichen Leuten herrschenden Brauche zum Trotz, nachmachen zu lassen. Entgegnung auf den Artikel in Nr. 94 d. Bl-, betitelt: Beispiel großer Uncigennützigkcit. Ein Strom von Ingrimm rauscht unter der Oberflächlich keit dieses Aufsatzes und entladet sich dann auf unsere Amelang'sche Verlagshandlung. D. h. es ist der politischen Natur des Autors ent gegen, daß eine Anzahl hiesiger Buchhändler, „welche, was allein die Eommissionairc betrifft, „gegen IlOO auswärtige Handlungen vertreten," ihre Wünsche wegen des Preßgesetzes an die Stände richtete, weil, wie man aus den billigen Witzeleien des Schriftstellers folgern muß, eben diese Stände von demselben bis dato nicht anerkannt sind. Er findet es in Ordnung, daß manche hiesige Verleger sich der Eingabe angeschlossen haben, denn wie auch in dem Memoire gesagt wird, so ist das Leipziger Eommissionsgeschäft die Hauptstütze des hiesigen Verlagshandels. — Nun aber entwickelt sich im gedach ten Aufsätze jene unreife Ironie, womit er unsere Betriebsamkeit, unsere vielen neuen Auflagen und die Verlagsbclebung, welche wir an den Tag legen, als eine Ausschlachterei (ein Fleischer- oder Waid- manns-Ausdruck) bezeichnet, weshalb wir nicht qualisicirt wären, der Denkschrift in dem Sinne uns anzuschließen, als dieselbe, ohne alle specielle Aufforderung, von andern Verlegern unterzeichnet ist. Ein anderer Schlüssel, als Unksnntniß unseres Geschäfts, oder mit sich kämpfende Stylistik, ist, wenn man recht human urtheilt, nicht zu finden! Der ursprüngliche Gegenstand, um den es sich handelt, ist so ernster Art, daß, wer darin das Wort ergreift, die Wahrheit empfin den, und die Klarheit verstehen muß; wir wenden uns weg, wo der selbe abwärts ins Bereich selbstgenügsamer Witzeleien und Spitzen^ die nicht treffen, gezogen wird.— Wozu also jenes Geschwätz, was das Börsenblatt zum Reibeisen zu machen droht! Wichtig ist unfern auswärtigen Freunden die reine Geschäfts frage. — Die Meinung Sächsischer Privatpolitiker dürfte ihnen kaum interessant seyn! Betrübt ist es, wenn politische Meinung, politischer Wahn oder Nebel den wohlbedachten Schritt der 43 Buchhändler, zu verdächtigen sucht, obgleich, wie Privatversicherungen von oberer Stelle darthun, und officielle Organe bereits ausgesprochen haben, dies der einzige Weg ist, welcher sicher zum Ziele führt. Leipzig, 27. Oct. 1850. C. F. Amelang's Verlag (Volckmar L Vogel). Entgegnung. Von Anfang meines Etablissements an ist es meine sauere Pflicht, die Tendenz einiger geistreichen Aufsätze zu enthüllen, welche augen scheinlich gegen mich gerichtet sind. Ein solcher findet sich abermals im Börsenblatt Nr. 89; dessen Verfasser scheint Herr A- L. Ritter hier zu seyn und der Angegriffene bin ich. Die Ursache, welche jenen so heftig entflammte, ist folgende: Auf ein Werk, welches, wenn cs vollendet ist, ungefähr 40Thlr. kostet, ließ ich bei solchen Personen hiesiger Stadt subscribiren, von welchen ich glaubte, daß sie dafür empfänglich wären, j In Folge dessen habe ich 22 Exemplare abgesetzt. Mein zweites Ver brechen ist, daß ich, nachdem ich die projectirte Einführung eines i Schulbuches in Erfahrung gebracht hatte, sofort auf diese Kunde eine bedeutende Anzahl verschrieb und es anregte, soweit ich konnte. Also dafür, daß ich alle nothwendigen Hebel des heutigen Geschäfts betriebs anwendete, weil ich thätig war und meine Pflicht erfüllte, geifert Herr Ritter mich an! Ich scheue mich nicht, Herrn Ritter den gemeinsten Brodneid vorzuwerfen, da er bei der Groschenbibliothek, die zwar nicht so theuec, wie das Werk, worauf ich Subscribentcn ! sammeln ließ, dieselbe Manipulation anwandte. Seine Anschauungs- Die weitere Eharakterisirung eines solchen Verfahrens mag der -eigenen Erwägung der Mitglieder des Lloyd und dem unparteiischen -Ilrtheile des Publicums überlassen bleiben. Regcnsburg, Octobr. 1850. G. I. Man;.
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