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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1850
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1850-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1850
- Sprache
- Deutsch
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Schott s Söline in Mainz fcrnkr: Lurxmüller, I'red., Vglse-VIsrurks p. plre. sur „Is Xee aux Xoses." 5t kv. Okerei, p , Is petit mousse noir. komsnce av. ptte. 18 kr. Oramer, L, Op. 70. Xemiiüscenses du propbete p. pfte. Ko. I. Pastorale et liedvws. Ko. 2. Oomplainte et Vslse. Ko. 3. ^>r et l>uo du 4"° acte. a 54 kr. vre^sckoclr, 1K., Op. 59. Is Oentillesse, Xondoletto p. pfte. I ü. 12 kr. — — Op. 60. Xezeune Ouerrier, Impromptu msrtisl >>. pfte. 45 kr. Op. 61. Premiere 8cene cksmpetre p. pfte. 45 kr. — — Op. 62. Xe Vogageur. Kocturue p. pfte. 45 kr. Lsser, 8., Op. 32. 3 Xieder für 1 8t. mit pfte. 54 kr. — — Op. 33. 2 Xioder f. 1 8t. m. ptte. Ko. I. Oruss in die Xerne. »io, 2. den lVlond, a 18 kr. Op. 34. „Vertrauen" I. 1 8t. m. pfte. 36 kr. piscker, 0. I,., Op. 6. „Kie wieder". Xied für 1 8t. m. pfte. Ko. 2. 18 kr. — — Op. 6. „O lieb, so lanx du lieben kannst," für Lass m. pfte. K«. 3. 18 kr. Op. 10. 2 Xieder für 8opr,- od. 1'snor - 8t. in. pfte. Ko. I. 4Vie bist du scbön. Ko 2. iVsrum icb diese ,kugen liebe? s 18 kr. Schott'S Söhn« in Mainz ferner: Orlsar, ^t., los pnrclierons, Ouvertüre ü grsnd Orekestre. 5 6. Lumm, k. V., Xissinger Lsd-8aisvn. Ko. 38. Oüppeier 8cksnren- Oslvp f. pfte. 18 kr. Leckt, Ld., 3 1-ieder 1. 1 8t. m. pfte. Ko. I. lklorxen's stell icb' suf und frage. Ko. 2. 8tsndcl>en. Ko. 3. >Iein 8cbstrel. 54 kr. 3 komiscbe bieder f. 1 8t. m. pfte. Ko. I. Xspurinerlied. Ko. 2. Xsstengeist. Ko. 3. Oott, wie mager. 45 kr. Sckulkoll, 7., Op. 8. 3 Impromptus p. pfte. Ko. I. Oonüdence. 48 kr. Ko. 3. IjsrcsrvIIe. 36 kr. Ltrutk, 1K., Op. 10. „Drei deutscke Xrieger" s. Lass oder Lsriton m. pfte. 45 kr. 3VoIb et 'kulou, I>uv brillant pour piano et Xlüte, sur des mvtils de I'op. „Xe Val d'Lndorre." 2 ll. Spchr in Braunschwcig. Iklard, v., Op. 10. 10 Xtudes p. Vision avec second Vision ad lib. Oak. I, 2. s 25 K^. Lok, l,., lialladen, Xomsnren u. bieder 1. 1 8t. m, pfte. Ko. 1. 8eknsucbt. 10 K^. Lünten, kV, Line perle. Xlegsnter Wzlrer s. pfte. 71/2 K-f. knnxrnLnn, 1K., Osrvlinen-Polka f. pfte. 5 K<^. Nichtamtlicher Th eil. Der Leipziger Tchriststellcr-Derci» über den Prcß- gesetzenkwurf. Der Verein Deutscher Schriftsteller zu Leipzig beschloß in seiner letzten Sitzung (am 7. October) über die Unhaltbarkeit dieses Entwur fes in folgenden Artikeln ein Glaubensbekenntniß kurz zusammenzu- fossen. 1) Seit den dreißiger Jahren war die Sächsische Presse durch die Gunst der Verhältnisse und unter dem Schutze freisinniger Männer in den Ministerien des Landes zu einer Blüthe gelangt. Die Presse Sachsens hatte trotz der Eensur eine Bedeutung für Deutschland; die Eensuc ward in Sachsen nicht von Männern der Polizei, sondern von Männern der Wissenschaft gehandhabl; Leipzigs Presse arbeitete we sentlich für Oesterreich und Preußen. Seitdem sich Wien und Berlin die Freiheit der Presse errangen, ward Leipzigs Aufgabe für jene bei den großen Punkte Deutschlands schon bedeutend geschmälert. Ein Sächsisches Preßgesetz, das die Gesetzgebungen sämmtlicher andern Deut schen Staaten an Härte übcrbietek, nimmt der Literatur in Sachsen den Rest ihrer Bedeutsamkeit für Deutschland. 2) Der Preßgesetzentwurf behindert die Presse aber auch in Sach sen selbst, ihre Aufgabe zu lösen. Die Presse soll ein Ausdruck der öffentlichen Meinung seyn, sie soll in der Gesetzgebung wie in der Ver waltung die Schäden aufdecken, im Verkehr der Menschen die Gebre chen ans Licht ziehen, das Volk zur sittlichen Freiheit heranbilden hel fen. Sie kann das nur, wenn sie selber frei ist. Tritt der Gesetzent wurf ins Leben, so heißt sieblos frei, ist aber gefesselter, als unter der Eensurherrschafl der früheren Unfreiheit. 3) Der Preßgesetzentwurf entzieht der Presse ihren ordentlichen Richter. Daß ein Redacteur, dessen Blatt polizeilich verboten wor den, binnen fünf Jahren an jeder andern Zeitunqsführung in Sachsen behindert werde, heißt den Geist Karlsbader Beschlüsse und Aus nahmsmaßregeln aus dem Grabe hecaufbeschwören. 4) Wir übergehen die unnöthige Härte, Frauen die Leitung eines Blattes zu verbieten. Daß nur Sächsische Staatsbürger in Sachsen Zeitschriften redigiren dürfen, wird entweder zu unmoralischen Schein- Verträgen führen, oder Deutsche Männer der Literatur und Wissen schaft abhalten, mit dem Gewicht ihres Namens in Sachsen Zeitungen zu gründen, bereits bestehende weiter zu leiten. 5) Mit Fug und Recht wird wegen eines strafwürdigen Artikels der Redacteur eines Blattes, und ist dieser kein Sächsischer Staats bürger, der Verleger, als den Landesgesetzen unterthan, zur Verant wortung gezogen, falls der Verfasser des Artikels nicht zu belangen ist. Nach dem Preßgesetzentwurf ist jedoch, selbst wenn der Verfasser des Artikels sich selber stellt, neben und außer ihm nicht allein auch der Redacteur mit Geld- und Gefängnißstrafen zu belegen; der Preßgesetz entwurf will sogar Redacteur, Verleger, Buchdrucker und Vectreiber des Blattes zwingen, gegen einander Eensur zu üben. Hierbei wird eine Redactionsführung in Sachsen zur Unmöglichkeit. 6) Kein Preßgesetz kann die öffentliche Meinung in Deutschland unterdrücken, aber das vorliegende kann die Presse in Sachsen unmög lich machen. 7) lieber Eautionen streiten wir nicht. Daß aber an deren aus reichende Heilsamkeit die Gesetzgeber des Entwurfes selber nicht glau ben , beweisen sie dadurch, daß sie ein kleines Leipziger Blatt in dem selben Augenblicke polizeilich verbieten, wo sie Vorschläge machen, die Presse in Sachsen gesetzlich unterdrücken zu können. 8) Wir bedauern die vielen Druckereien im Lande, welche von kleinen Blättern lebten und welche ihr Geschäft einstellen werden, weil sie die Eautionen entweder nicht leisten können oder nicht leisten mö gen, aus Furcht, die geforderten Summen würden nur verlorene Po sten seyn, sobald der Presse in Sachsen nicht allein die Schwurgerichte, sondern sogar die ordentlichen Eivilgerichte entzogen werden. 9) Tritt jener Preßgesetzentwurf ins Leben, so werden eine Menge Journale aus Sachsen auswandern. Wir sprechen damit keine leere Besorgnis aus; bereits ist eine Leipziger Wochenschrift nach Dessau übecgesiedelt. Wien und Berlin aber bieten bei einem größern Publi cum, bei reicheren Lcbensstoffen, weit größere Vortheile, wird in Sach sen der Literatur alle bisherige Gunst der Verhältnisse entzogen. Leip zig wird aufhörcn, der Mittelpunkt des Deutschen Buchhandels zu seyn. 10) Es liegt nicht im Sinne des allerhöchsten Willens im Lande, daß irgend ein Zweig der Sächsischen Thätigkeit gelähmt oder gar un möglich gemacht werde. Kein Patriot kann dazu die Hand bieten, wenn Sachsen dadurch, daß es an Freisinn hinter der Gesetzgebung anderer Deutscher Länder zurücktritt, den Ruin seiner Presse beschließt. Leipzig, den 9. Oct. 1850. Der Schriftsteller-Berein.
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