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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.09.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-09-06
- Erscheinungsdatum
- 06.09.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
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207, 6. September 1S1I. Nichtamtlicher Teil. «Irimru-tt k ». Dyq». 9997 »nruhigung in die nächste Zukunft blickt, denn auf einem Gebiete, das ihm bisher reichen Nutzen abwarf, herrschen un sichere Zustände! Richard Wagner wird in zwei Jahren frei! Die großen Verleger seiner Meisterwerke suchen in der kurzen Frist, in der ihnen noch das Verlagsrecht allein verbleiben wird, möglichst viel Kapital aus ihrem schwindenden Besitz zu schlage». Sie veranstalten neue Volksausgaben, geben den Mitvertrieb an die großen Warenhäuser, setzen die alten Originalausgaben im Preise herab, und billige neue Aus gaben, bei denen der Sortimenter weniger verdient, tauchen überall auf. Es gehen die Gerüchte, daß, nachdem eben die große Wagner-Ausgabe (in Klavierauszügen mit Text) fertig ist, schon wieder ein neues derartiges Unternehmen mit viel billigeren Preisen im größten Stile vorbereitet werde. So wagt der Sortimenter es nicht, auf diesem sonst so einträg lichen Gebiete zu arbeiten und zu spekulieren, er ist nicht sicher, was der nächste Tag ihm bringen wird. Auch die allgemeine Herabsetzung der Ladenpreise ganzer Kataloge, die mehrere große Musikverlagsfirmen in bedeutendem Umfange vorgenommen haben, bereiten dem Sortimenter ernste Sorge. In Berlin steht im Musiksortimentshandcl ein scharfer Konkurrenzkampf bevor. Der Mustkoerlag N. Simrock, der bisher nur reine Verlagsgeschäfle betrieb, hat sich ent schlossen, ein Musiksortiment großen Stils im kaufkräftigen Westen Berlins einzurichten, um den Interessen seines eigenen Verlags selbst wirksam zu dienen. Die auf diese Weise im Berliner Westen drohende Konkurrenz hat die Herren Bote L Bock veranlaßt, einen Teil ihres Sorti mentsbetriebs nach der gleichen Stadtgegend zu verlegen und in unmittelbarster Nähe Simrocks, kaum zwei Häuser davon entfernt, gleichfalls ein neues großes Musikaliengeschäst, verbunden mit Buchhandlung und Jnftrumentenvertrieb, ein zurichten. Im September wird dort nun ein scharfer Wett streit entbrennen, unter dem, wie zu befürchten steht, die kleineren übrigen Sortimenter des Berliner Westens recht zu leiden haben dürften. Von großer Bedeutung für den deutschen Musik- ver lag wird das im März d. I. veröffentlichte und bereits in Geltung befindliche neue Urheberrechtsgesetz in Rußland sein. Es zeigt sich aber jetzt, wo eine vom Börsenblatt veröffentlichte deutsche Übersetzung vorliegt (Nr. ISO—193), daß wichtige Bestimmungen über die Rückwirkung des Gesetzes nicht einwandfrei sind und wohl erst durch Prozesse in Zukunft festgelegt werden müssen. Und was Prozesse in Rußland bedeuten, weiß jedermann! So hört man denn auch, daß die lieben russischen Nachdrucker fleißig bei der Arbeit sind, um noch alles, was sie von wertvollen deutschen Original werken erreichen können, zu stechen und zu drucken, ehe es damit wirklich zu spät ist. In dem letzten Bericht über »Musik und Musikhandel- (Nr. 146 v. 27. Juni d. I.) war gesagt worden, daß die Hauptversammlung des Vereins der Deutsche» Musikalien händler im Mai keine Überraschungen gebracht habe. Für den Uneingeweihten freilich nicht, denn alle Verhandlungen verliefen hübsch ruhig, aber für den, der etwas tiefer blickte, gab es doch eine Überraschung, nämlich die, daß von einem Gegen stände, der das deutsche Musikleben in der letzten Zeit ganz außerordentlich beschäftigt hatte, in der Versammlung keine Rede war, vom Zwist der Genossenschast Deutscher Ton setzer mit der Wiener Autorengesellschaft. Der Vorstand des Vereins hatte sich in weiser Zurückhaltung entschlossen, wenn irgend möglich über diesen Punkt nicht zu verhandeln, und die Mitglieder des Vereins, unter denen wohl manchem eine Frage über diesen Gegenstand auf den Lippen schwebte, zeigten, daß sie Vertrauen zu dem Vorstande hatten und es diesem einstweilen überließen, die richtige Stellungnahme zu finden. Die Ereignisse haben sich mittlerweile zugespitzt, Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7S. Jahrgang. aber auch geklärt. Der Kernpunkt der ganzen Sache ist be kanntlich der, daß die Wiener Gesellschaft, die infolge der Eigenart der Wiener Musik und des Wiener Musikverlages eigentlich nur Interesse an populärer Musik hat, nicht zufrieden ist mit dem, was die deutsche Anstalt für die österreichische Musik in den letzten Jahren an Ausführungsgebllhren eingenommen hat. (Alle anderen Streitpunkte sind Nebensache.) Infolge der eigenartigen juristischen Verhältnisse in Deutschland war es bisher der deutschen Anstalt noch nicht möglich gewesen, die große Masse der deutschen Gastwirte, die in erster Linie nur populäre Musik aufführen lassen, zur Bezahlung der Auf- fllhrungsgebllhren heranzuziehen. Erst vor wenigen Monaten ist nun die wichtige rcichsgerichtliche Entscheidung gefallen, die endlich die Lage geklärt und nunmehr der Deutschen Genossen schast die Macht in die Hände gegeben hat, das Gebiet der populären Musik im volle» Umfange auszubeuten. Die Folge davon war die Einigung und Abschließung eines Vertrages mit dem großen Deutschen Gastwirtsverbande. Diese günstige Wendung haben nun die Wiener Herren leider nicht ab- warten können. Sie haben ungeduldig sich abgesondert und wollen in Zukunft auf eigene Faust in Deutschland wirtschaften! Erfolge werden sie damit nicht haben I Pflicht der deutschen Musikalienhändler ist es, in dieser Frage zu dem Vorstande des Vereins der Deutschen Musikalienhändler und damit zur Genossenschaft Deutscher Tonsetzer zu halten, deren Anstalt ein Musterbetrieb ist und die, langsam, aber sicher vorwärtsgehend, ohne Frage in Zukunft auch allen Ansprüchen der populären Komponisten genügen kann und deren Interessen gerecht und gut vertreten wird. Die Wiener Herren sollten sich entschließen, die deutschen Verhältnisse, die sie gar nicht genau kennen, mit Sorgfalt und Ehrlichkeit zu prüfen und die Gelegenheit zu einer allseitigen offenen Aussprache mit den deutschen Komponisten und den deutschen Verlegern, die ihnen längst geboten ist, endlich ergreifen! Den Musikalienhändler, der selbst Freude an der Musik hat, müssen die jüngst erschienenen Erinnerungen eines ehr würdigen Altmeisters der Tonkunst, Bernhard Scholz, lebhaft interessieren, die dieser in seinem Buch »Verklungene Weisen» der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Aus der reichen Fülle seines langen Lebens erzählt uns Scholz viele Begegnungen und Erlebnisse mit großen Tonkünstlern, Dichtern und sonstigen bedeutenden Männern und Frauen der Vergangenheit und Gegenwart; es ist eine Freude, das sympathische Buch zu lesen, und wir halten es sllr unsere Pflicht, hier darauf hinzuweisen. R. Lienau. Bibliographie der Internationalen Hygiene-Ausstellung Dresden 1911. Zusammengestellt von v. Zahn S- Jaensch, Dresden. Nachdruck verboten. Die so überaus großartig geplante und durchgeführte Dresdener Hygiene-Ausstellung hat eine ansehnliche Anzahl von Publikationen hervorgerufen, die zum Teil dauernden Wert für die Wissenschaft der Hygiene haben und auch nach Schluß der Ausstellung noch von Interessenten werden begehrt werden. Es erscheint demnach nicht unwichtig, sie bibliographisch zu verzeichnen. Dieser Versuch ist im nachstehenden Verzeichnis gemacht worden, das in einem zweiten seine Ergänzung nach Schluß der Ausstellung finden soll. Zu bemerken ist, daß bei den meisten Erscheinungen ein be stimmter Preis nicht angegeben werden konnte und daß, wenn nicht anders bemerkt, die Publikationen im Verlage der Inter nationalen Hygiene-Ausstellung erschienen sind. Interessenten würden die Bearbeiter gern mit Lieferung der Schriften dienen. 12V9
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